So klingen die beiden Ohma Motif Condenser als Overheads
Zunächst landen die beiden einzelnen (kein Matched Pair) Ohma Motif Condenser über meinem Schlagzeug, angeordnet in ORTF-Position. Dank einer relativ leichten Bauweise benötigen sie dabei keinen extra massiven Stative, dafür erweist sich etwas anderes als nicht ganz optimal: Die Halterungen greifen relativ schwach, was die Sorge nährt, die Mikros könnten unter ungünstigen Bedingungen herausfallen. Klanglich geht es dunkel, aber sehr musikalisch zu. Die Ohmas liefern eine sehr schöne Räumlichkeit und überzeugen mit ordentlich Druck in den Mitten, selbst das Floortom wird plastisch direkt abgebildet. Der Vergleich mit meinen eigenen AKG C214 zeigt, dass diese wesentlich präsenter obenrum klingen, die „Smoothness“ geht ihnen im Vergleich ziemlich ab. Aus Spaß habe ich ich euch auch die parallel getesteten Ohma Ribbon Mikros aufgenommen, welche erwartungsgemäß und bändchen-typisch nochmals deutlich dunkler klingen.

Als Close Mics an lauten Quellen problematisch
Mein Versuch, die Motifs als Nahmikros an meinen Toms zu verwenden, musste ergebnislos abgebrochen werden, der internen Elektronik wird es hier deutlich zu laut, Zerren ist die Folge. Dasselbe gilt natürlich auch für die Position als zweites Bassdrum-Mikro vor dem Resonanzfell.
So klingt das Ohma Motif mit den verschiedenen Screens an der Akustischen
Wechseln zur akustischen Gitarre, welche mit jeweils einem Mikrofon aufgenommen wurde: Hier kamen zudem auch die beiden zusätzlichen Screens zum Einsatz. Als Referenz diente ein Mojave MA201 Fet. Zur Erinnerung: Motif beschreibt den serienmäßigen Satz der austauschbaren Gitter. Damit ausgestattet, klingt das Ohma Condenser sehr rund, ausgeglichen und detailliert, harsche Anteile glänzen durch völlige Abwesenheit. Dagegen geht das Mojave deutlich mehr nach vorn, klingt damit präsenter und aggressiver.

Die Wechsel-Screens sorgen für hörbare Unterschiede
Mal hören, was der „Stripes“ Screen mit dem Signal macht. Laut Hersteller sollen die Längsbalken zu einer natürlichen Mittenpräsenz beitragen. Und tatsächlich, so geschieht es auch. An der Akustischen wird das Signal in der Mitte leicht verdichtet und klingt minimal nasaler. Dagegen bringt der „Windows“ Screen etwas mehr Gewicht untenrum, gleichzeitig wirken die Mitten offener als bei der Motif Ausführung. Insgesamt sind die Unterschiede deutlich hörbar, allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass schon leichte Veränderungen in Winkel und Abstand ähnlich signifikante Resultate erzielen. Bei den Gitarrenaufnahmen geschah dann das, was ich oben bereits befürchtet hatte: Eine nicht ganz festgedrehte Stativschraube sorgte für ein schnelles Verdrehen nach unten, die Gravitation tat, was sie nun einmal tut und schickte das Mikro gen Fußboden. Dort stand glücklicherweise ein gepolsterter Karton, der Schlimmeres verhinderte. Note an Ohma: Klemmen bitte kräftiger machen!

So klingt das Ohma Motif Condenser als Gesangsmikrofon
In Kooperation mit bonedo-Redakteur Nick Mavridis sind auch einige Vocal-Aufnahmen mit dem Ohma Condenser entstanden. Als Vergleichsschallwandler kamen das günstige Blue Ember sowie ein deutlich teureres Sonodore MPM-91 am oberen Ende des Preisspektrums. Insgesamt macht das Ohma hier ebenfalls eine gute Figur. Detailliert und ausgewogen werden die Gesangspassagen abgebildet, es wird auch deutlich, dass die Firma Ohma einen Fokus auf diesen Bereich gelegt hat. Ebenfalls positiv fällt auf, dass der Klang auch bei größeren Einsprechwinkeln lange konstant bleibt. Sehr nahe Besprechung gehört jedoch nicht zu den Stärken, 30 Zentimeter Abstand sind der Sweetspot.

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