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Numark Party Mix Test

Numark bringt mit Party Mix einen DJ-Controller heraus, der sich sowohl in preislicher als auch ausstattungstechnischer Hinsicht an Deejays von Morgen, sprich Einsteiger richtet. Für etwa 119 Euro UVP erhält der Newcomer einen Controller, der eine rudimentäre Grundausstattung bietet, ein simples vierkanaliges Audiointerface eingebaut hat und eine Lizenz für Virtual DJ LE gleich mitbringt.

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Darüber hinaus präsentiert sich Numarks Kontrolletti als visuelle Reize sendende Partykanone, denn er beheimatet rückseitig drei Prismen mit farbigen LEDs, die bunt zum Takt des Masterbusses aufleuchten und ein wenig Diskokugel-Feeling in das heimische Wohnzimmer transportieren. Ein Spaß meinerseits? Denkste!

Details

Lieferumfang und erster Eindruck

Schon die Verpackung ist Programm, denn die Marketingabteilung des amerikanischen Herstellers hat sich beim Design der Party Mix Kartonage eng am Produktnamen gehalten. Neben den bunt abgebildeten Glow- und Lichteffekten und einem schrägen Schuss auf den Controller prangt rechts oben eine Art „Stempel“, der noch einmal ganz deutlich macht, worum es hier geht: Partylights built in! Na gut, dann kann ja nichts mehr schiefgehen, oder…? Neben dem Controller selbst, sind im Karton noch das mehrsprachige Handbuch, die Download-Anleitung für Virtual DJ LE sowie die obligatorischen Sicherheits- und Garantiehinweise zu finden.

Fotostrecke: 3 Bilder „Partylights built in“, dann kann ja nix mehr schiefgehen …

Layout und Funktionen

Numarks Party Mix ist ein 800 Gramm leichter Controller, der seine Bedienelemente in einem komplett aus Kunststoff gefertigten 32,5 x 19,7 x 5,1 Zentimeter großen Gehäuse beheimatet. Er steht fest auf vier Gummifüßen und legt hinsichtlich des Layouts eine Klarheit an den Tag, die ich selten so gesehen habe, was nicht bloß allein auf die geringe Anzahl an Kontrollwerkzeugen zurückzuführen ist, sondern eben auch auf die eindeutigen Prioritäten des Entwicklerteams.
Der Controller ist beim ersten Blick auf seine Oberfläche schnell als Vertreter einer klassischen Aufteilung mit zwei Deck-Sektionen und einem zentralen Mixer identifiziert. Das Layout ist zudem exakt längsachsensymmetrisch, was die Übersicht sehr vereinfacht und einen intuitiven Umgang mit dem Teil grundsätzlich möglich macht.
Die Decksektionen beheimaten je ein 77 Millimeter im Durchmesser betragendes Jogwheel, einen 45-Millimeter-Pitchfader, ein Transport-Button-Trio mit Sync, Cue und Play/Pause und eine aus vier Feldern bestehende Pad-Sektion, die wahlweise Cues oder Loops setzt und abruft, den Sampler triggert oder die Effekte (de-) aktiviert. Der Mixer ist zwar auch sehr spartanisch ausgestattet, aber im Prinzip ist alles an Bord, was der DJ-Newbie zum Rocken seiner ersten Party benötigen dürfte. Die Kanäle beherbergen (pre Fader) je einen Zweiband-EQ mit Höhen- und Bass-Reglern sowie die Aufholverstärkung (Gain). Sowohl Line- als auch Crossfader sind als 45-Millimeter-Flachbahnregler ausgeführt.
Die mittlere Spalte der Zentrale ermöglicht dann eher globale Justierungen wie den Masterpegel, den Kopfhörermix (Cue/Mix) und die Lautstärke des Kopfhörers (Cue Gain). Oben in der Mitte thront ein gerasterter Endlos-Encoder zum Browsen in Verzeichnisbäumen und Listen. Ihm anheimgestellt sind zwei kleine kreisrunde Load-Buttons, die sich für die Auslösung des Ladevorgangs der Tracks in die Decks zuständig zeigen.
Das Frontpanel hat tatsächlich nicht mehr zu bieten als einen Kopfhörerausgang in Form einer 3,5 Millimeter großen Klinkenbuchse. Rückseitig hält Party Mix allerdings ein wenig mehr für uns bereit: Neben dem Stereo-Cinch-Ausgang, der ganz links Platz gefunden hat, sind hier noch die eingangs erwähnten Prismen mit den innen liegenden LEDs sowie ein Taster, der die ganze Lightshow auch (de-) aktivieren kann, zu finden. Rechts außen ragt das feste USB-Kabel aus dem Chassis, was gewiss nicht nur Freudebekundungen bei den geneigten Käufern hervorrufen wird. Da es weder eine weitere Aufnahme für eine separate Stromversorgung noch ein Batteriefach gibt, wird Numark Party Mix also ausschließlich über den USB-Bus des Laptops mit Betriebsspannung versorgt.  

Fotostrecke: 3 Bilder Ein erster, längerer Blick auf die Bedienoberfläche macht klar: Keine Experimente beim Layout.
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Praxis

Installation und erste Schritte

Nach dem Besuch auf Numarks Homepage und der Hardware-Registrierung gibt die Seite den Downloadlink zu Virtual DJ LE in Version 8.2 frei. Es folgt die Installation des DJ-Programms auf meinem MacBook Pro mit OS X Yosemite, die Software verlangt noch die Registrierung bei Atomix. Zu guter Letzt ist in Virtual DJ LE die Eingabe des Reponse Codes, den der neue User per E-Mail an die anzugebende Adresse erhält, zu leisten. Im Setup muss dann noch Numarks Party Mix als Audio Device ausgewählt und die spezielle GUI, die Atomix für den DJ-Controller bereithält, geladen werden. Los geht’s.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Virtual DJ LE Oberfläche: ein speziell für den Party Mix ausgelegtes Layout.

Virtual DJ LE

Vorab ein Hinweis für alle Interessierten: Gegenstand dieses Tests ist Numarks Party Mix und nicht die beigelegte Software. Grundsätzlich ist die mitgelieferte LE-Version eine abgespeckte Variante von Virtual DJ 8 Pro, das in Europa eher ein Schattendasein hinter den hiesigen Platzhirschen Traktor und Serato führt. Dennoch hat das Programm so einiges zu bieten: Dazu gehören unter anderem ein klassischer Software-Mixer, Beat-Effekte, eine Schleifenbinderei, ein rudimentärer Software-Sampler, eine Mastertempo-Funktion, DVS, Streaming-Content, Videomixing et cetera. Wer mehr über Atomix Virtual DJ wissen möchte, dem sei der Artikel von meinem geschätzten Kollegen Peter Westermeier empfohlen.

Der Workflow …

… ist intuitiv und für Anfänger gut optimiert. Mittels Endlos-Encoder browst der Deejay durch seine Liste, mit den Load-Buttons lädt er einen selektierten Track in das linke (Load 1) oder rechte Deck (Load 2). Mit den EQ-Controllern lässt sich relativ gefühlvoll arbeiten und die Jogwheels agieren durchaus präzise, denn mit ihnen ist die exakte Positionierung in der Timeline des Tracks ein Kinderspiel. Auch das temporäre Abbremsen und Beschleunigen erweist sich als praktikabel. Im Scratch-Modus (per Taste auszulösen) laden sie zu ein paar Baby-Scratches ein, was sich aber nicht unbedingt als Paradedisziplin der kleinen Handräder erweist.
Die Transport-Buttons haben wie alle anderen Taster einen deutlich spür- und hörbaren Druckpunkt, was sehr angenehm ist und im Grunde als Feedback bereits ausreicht. Zudem gibt es aber noch die Rückmeldungen der Button-Hinterleuchtung – der Play/Pause-Button zum Beispiel blinkt grün im Pause-Modus, wogegen er im Play-Betrieb dauerhaft grün leuchtet.
Die verbauten Fader sind allesamt nur 45 Millimeter lang, doch die Regelbereiche sind sehr gut aufgelöst, zumal auch die Deadzones an den Grenzbereichen kaum spürbar sind. Der Widerstand, den die Flachbahnregler dem User entgegenbringen, ist wohl dosiert, kurz gesagt: Sie fühlen sich im Zusammenspiel mit Virtual DJ LE, aber auch ohne wirklich sehr gut an. Chapeau!

Fotostrecke: 3 Bilder Die Mixersektion beheimatet zwei Kanäle mit Zweiband-EQ und Gain

Sound

Klanglich hat der Party Mix ausgangsseitig durchaus auch was zu bieten. Zwar ist da noch Luft nach oben (wäre ja auch wirklich verwunderlich, wenn nicht!), dennoch klingen die eingebauten DA-Konverter durchaus durchsichtig. Ein bisschen mehr Dampf hätte zwar nicht unbedingt geschadet, aber im Angesicht des günstigen Preises, schließlich erhält man ja auch ein vierkanaliges Interface, geht das voll in Ordnung. Der Kopfhörerausgang wird selbst mit einem HD25 von Sennheiser bewaffnet für den Club nicht ausreichen, doch die angebotene Leistung sollte jeder Privatparty gerecht werden. Hier ein paar Audiobeispiele …

Audio Samples
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Höhen-EQ Bass-EQ Effekt Beatgrid Effekt Filter Effekt Phaser Effekt Flanger

Das eingangs angesprochene Feature der LED-Prismen, die rhythmisch zur Musik aufleuchten, polarisieren natürlich ungemein. Für die einen dürfte es nur ein Marketing-Gimmick sein, doch manch anderer mag sich an der bunten, im Takt blinkenden Lightshow erfreuen. Ich jedenfalls habe meine anfängliche Skepsis abgelegt, denn am Abend, als ich die Audiobeispiele für euch aufgezeichnet habe, konnte ich der Lightshow durchaus etwas abgewinnen. Außerdem kann man sie ja auch einfach ausschalten …

Fotostrecke: 2 Bilder Und hier geht die Light-Show los oder aus …
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Fazit

Numark platziert mit Party Mix ein Produkt für DJ-Einsteiger am Markt, das für rund 119 Euro UVP einen einfachen Controller, ein vierkanaliges Audiointerface und die DJ-Software Virtual DJ LE mitbringt. Das Erlernen des Umgangs mit der Hardware und Software erweist sich als sehr intuitiv. Party Mix ist klein, aufgrund seines Kunststoffgehäuses sehr leicht und dennoch gut verarbeitet. Das Zusammenspiel zwischen Controller und Software funktioniert reibungslos. Die Regler lassen gefühlvolle Eingriffe ins Klanggeschehen zu und sämtliche schalttechnischen Bedienvorgänge werden durch vollflächig auslösende Buttons mit spürbaren Druckpunkten ohne Murren ausgeführt. Einzig das fest installierte USB-Kabel erweist sich als unnötiger Wermutstropfen. Mit stabilerem Gehäuse und einer USB-Buchse wäre für die erste Revision des Party Mix noch mehr drin. Ich bin gespannt, ob sie auch irgendwann kommt. Davon abgesehen ist der Party Mix für Einsteiger mit schmalem Budget sicherlich einen Blick wert.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Plug & Play
  • einfaches Layout
  • qualitativ gute Bedienelemente
  • sehr intuitiver Umgang
  • schnelle Erfolgserlebnisse für Einsteiger
Contra
  • festes USB-Kabel
  • Chassis
Artikelbild
Numark Party Mix Test
Für 83,00€ bei
01_Numark_Party-Mix-Intro
Kommentieren
Profilbild von Stephen Nawlins

Stephen Nawlins sagt:

#1 - 21.11.2017 um 09:16 Uhr

0

Nach fast 18 Jahren mit CDs mixen habe ich meine Sommerpause (da habe ich traditionell weniger Bookings) dazu genutzt, von Cd auf Mp3 zu wechseln.
Ich besitze bereits seit fast 3 Jahren einen Pioneer XDJ-R1 den ich auch schon zusammen mit VirtualDJ im Einsatz hatte.
Nun haben sich während meiner "Sommerpause" Gigs ergeben, bei einem Freund der grad sein Lokal eröffnet hat und kein Budget für DJs hat, kurz gesagt auflegen für keine Gage.
Wenn es keine Gage gibt, dann stellt sich als Ü40 DJ auch ziemlich schnell die Frage "Wie kann ich den Abend trotzdem für mich attraktiv und interessant machen" und das geht bei mir beim reduzieren von meinem Aufwand (ich spreche nicht von der Leistungserbringung sondern vomn meinem eigenen Aufwand). Da zudem diesem Lokal mitten in einem Park, ohne Zufahrt und Parkiermöglichkeit ist und man sein ganzes Equipment vom nächstgelegenen Parkplatz quer durch das Quartier schleppen muss, bedeutet meinen Aufwand zu senken eben das Schleppgewicht zu verringern.
Da war ich auf der Suche nach einem Controller der folgende FEatures hatte:
1. geringes Gewicht
2. Eingebaute Soundkarte
3. Kleine Abmessungen
4. Gängige Funktionen (und mit gängige meine ich das was man als DJ der knapp vor 20 Jahren anfing, damals hatte...vieles an den meisten neuen Geräten ist ja nett aber auch irgendwie die Faulheit der DJs unterstützend)
5. Kleiner Preis, da ich ja nichts verdiene bei den Gigs wollte ich keine Hunderte hinblättern.
Somit hat sich der Numark Partymix fast aufgedrungen.
Und ich muss sagen zum Glück, denn das kleine kann alles was ich von einem Controller erwarte und es hat mir den Umstieg von CDs weg extrem vereinfacht.
Zudem muss ich VDJ loben. Ich hatte Traktor ausprobiert und bin echt nicht warm geworden damit.
Die überteuren Controller von Native sind zwar perfekt zugeschnitten...doch mich nervt, dass nicht ganz und einfach meine MS-Explorer Ordnerfunktionen erkannt wird und ich jede Playlist separat noch in der Software laden muss. (vielleicht bin ich einfach auch zu doof einen Mehrwert zu erkennen aber bei gut aufgeräumter und sortierter Festplatte habe ich keinen Bock das ganze nochmals machen zu müssen.)
Mein FAZIT: Dieser Controller ist nicht nur für Einsteiger geeignet sondern auch für altgebackene DJs welche ohne grosse Showeffekte klarkommen und einen soliden Mix hinkriegen.

Profilbild von Anselm Buder

Anselm Buder sagt:

#2 - 22.05.2018 um 14:49 Uhr

0

Kann mir jemand sagen, wie der Track von den Effektbeispielen heißt?
Wär super!

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