MOTU Ultralite Test

Optik

Dank kompakter Abmessungen (19 x 22 x 4,5 cm) und einem geringen Gewicht von 1,2 kg verspricht das UltraLite höchste Mobilität. Es besteht die Möglichkeit, das Interface über den FireWire-Bus mit Strom zu versorgen. Das robuste, schwarze Metall-Gehäuse verheißt Beständigkeit für Bühnen-, Club- oder Hotelcouch-Sessions. Ein Stand-Alone Betrieb wird unterstützt und sieben Endlosregler sowie vier Schalter lassen es auch ohne Computer bedienbar erscheinen. So steht einem Einsatz als einfacher Mischer theoretisch auch nichts im Wege. Das zweizeilige 16-Segment Display zeigt dabei die wichtigsten Parameter an.

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Von I bis O: Die Anschlüsse

Mit 10 analogen, im Pegel schaltbaren Ausgängen (-10dBV/+4dBu), getrennt adressier- und regelbarem Kopfhörerausgang sowie S/PDIF I/O präsentiert sich das MOTU recht kontaktfreudig zur Außenwelt. Eingangsseitig stehen sechs analoge Line-Eingänge (-10dBV/+4dBu) und zwei XLR/TRS Combo-Buchsen mit Mic-Preamps parat, die natürlich auch mit Instrumenten gefüttert werden können. 48V Phantomspeisung, Pad und Trim sind im Direktzugriff frontseitig verfügbar. Trim regelt dabei den Preamp-Gain digital in 1dB-Schritten bis maximal +24dB. Rückseitig bietet das UltraLite noch zwei FireWire-Schnittstellen, MIDI-Duo (In & Out) und den Anschluss für das externe Netzteil.

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Software inklusive

Die CueMix-Software bietet in Verbindung mit dem CueMixDSP praktisch latenzfreies Monitoring, wie es mittlerweile bei den meisten Interfaces zum Standard gehört. Es können bis zu vier unterschiedliche Monitormischungen für Mitmusiker erstellt werden, falls man über einen externen Kopfhörerverstärker verfügt, da intern nur ein Ausgang vorhanden ist. Für den klassischen Fall, in dem der Produzent über Lautsprecher mithört, während sich der Musiker im Nebenraum über den an Bord befindlichen Kopfhörerausgang hört, reichen die gebotenen Features aus.

Die Mix-Busse können natürlich auch externe Effektgeräte über die Ausgänge speisen, wobei man das im Normalfall über den Host-Sequenzer erledigen würde. Damit wären wir bei der mitgelieferten Software angelangt:

MOTU legt mit der hauseigenen Software AudioDesk seinem Ultralite einen fast vollwertigen Audio-Sequenzer für den Mac bei. Audio lässt sich damit problemlos aufnehmen, schneiden und wiedergeben. Standardeffekte sind zwar inklusive, optionale VST- oder AudioUnit-PlugIns lassen sich aber leider nicht einbinden. MIDI-Spuren oder virtuelle Instrumente gibt es ebenfalls nicht.

MIDI wird hier einzig und allein als SMPTE- und MMC-Lieferant (MIDI Machine Control) eingesetzt, um z.B. externe Hardware-Sequenzer oder Bandmaschinen zu steuern bzw. zu synchronisieren. Der SMPTE-Generator ermöglicht sogar “klassisches“ Arbeiten mit Mehrspurmaschinen. Da AudioDesk nur für Mac OS X verfügbar ist, sehen Windows-Anwender leider in die Röhre. Für sie gibt es nur die CueMix-Software zum Einstellen der Funktionen. Wem der Funktionsumfang von AudioDesk übrigens nicht ausreicht, kann für 369 EUR auf MOTU´s „große“ Software „Digital Performer“ upgraden, die leider immer noch ziemlich unbekannt ist, obwohl sie sich einen größeren Bekanntheitsgrad sicherlich verdient hätte.

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