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Meinl Byzance Jazz, Byzance Vintage & Byzance Extra Dry News 2016 Test

Praxis

Der erste Kontakt mit den fünf Byzancen zeigt eine ausnahmslos saubere Verarbeitung. Zudem macht es wirklich Spaß, sich die einzelnen Beckenmodelle mit ihren teils schrägen Oberflächenstrukturen mal genauer anzuschauen. In diesem Video bekommt ihr einen ersten Eindruck von allen Testkandidaten:

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16 Zoll Vintage Pure Hihat – Der staubtrockene Exot.

Aufgrund des Gesamtgewichts von stolzen 2455 Gramm war bereits vor dem ersten Anspielen klar, dass sich dieses schmutzige Beckenpärchen nur ungern zu ruhigen Abenden bei Kerzenschein und Unplugged-Klängen entführen lässt. Die ersten Hits auf die zwei rostigen Scheiben können diese Annahme eindeutig bestätigen. Das liegt vor allem an der immensen Lautstärke, die diese Hi-Hat ohne große Anstrengung produziert, was sie für lautere Gefilde nahezu prädestiniert. Der konstruktionsbedingt staubtrockene Klangcharakter des „Vintage Pure“ Designs, der an den Effekt großzügig mit Gaffa beklebter Becken erinnert, lässt die 16 Zoll Vintage Pure Hi-Hat in Kombination mit ihrem tiefen Grundton und dem hohen Gewicht insgesamt sehr außergewöhnlich, leider aber auch etwas klobig klingen, und auch das Spielgefühl ist etwas träge. Darüber hinaus drängt sich bei geschlossener Spielweise ein blecherner Anschlagston in den Vordergrund, der beinahe an Low-Budget Modelle erinnert. Hier ließe sich durch eine Gewichtsreduzierung der Becken sicherlich gegensteuern.

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16 Zoll Vintage Pure HH – Soundcheck 16 Zoll Vintage Pure HH – Rock Groove 16 Zoll Vintage Pure HH – Hip Hop 16 Zoll Vintage Pure HH – Achtel Groove 16 Zoll Vintage Pure HH – Swing Pattern

18 Zoll Tradition Light Crash – Der kehlige Allrounder.

Das 18 Zoll Tradition Light Crash stellt sich als flexibel einsetzbares Becken heraus. Bereits bei sanften Schlägen auf die Kante entwickelt es ein wohlig weiches Rauschen, das sich mit zunehmender Anschlagsintensität zu einem prägnanten Crash Effekt mit „Cut“ und leicht komplexer Note steigert. Darüber hinaus bietet die gröbere Oberflächenstruktur einen trockenen Sticksound, weshalb sich dieses Becken auch gut und gerne als zweites Ride-Becken eignet. Trotz seines geringen Gewichts fühlt sich das Traditional Light Crash allerdings ziemlich hart am Stock an, was der höheren Spannung des Beckens geschuldet ist. Diese ist wiederum auch für den mittenbetonten, leicht  kehligen Klangcharakter des Beckens verantwortlich, der bei lauter Spielweise besonders deutlich wird. Obwohl dieses goldgelbe Leichtgewicht das Zeug zum Allrounder hat, zeigt es sich definitiv in leisen Gefilden von seiner besten Seite.

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18 Zoll Jazz Tradition Light Crash – Soundcheck 18 Zoll Jazz Tradition Light Crash – Allrounder Groove 18 Zoll Jazz Tradition Light Crash – Beat mit Crash Hits

16 Zoll Extra Dry Dual Crash – Die fauchende Bronze-Gold-Medaille.

Aufgrund seines dünnen und speziellen Designs reagiert dieses Becken bereits mit den Fingern angespielt, mit einem rauchigen, komplexen Sound. Daher dürfte es auch für Percussionisten interessant sein. Mit Sticks gespielt, bleibt es sogar bei härteren Hieben erstaunlich kontrolliert, während ein trashiger, leicht bissiger Crash Sound mit einem schnellen Decay den Klangcharakter dominiert. Insgesamt überzeugt das Dual Crash nicht zuletzt durch seinen für seine Größe erstaunlich vollen und erwachsenen Ton, der oft erst bei Becken ab 18 Zoll aufwärts zu finden ist. Auch dieses Becken ist in leisen bis mittleren Lautstärken am besten aufgehoben, da von seinem reichen und komplexen Sound in sehr lauten Umgebungen sicherlich nur noch ein dünnes Fauchen übrig bliebe.

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16 Zoll Extra Dry Dual Crash – Soundcheck 16 Zoll Extra Dry Dual Crash – Die Indianer sind los! 16 Zoll Extra Dry Dual Crash – Hi-Hat Beat mit Crash Hits

10 Zoll Extra Dry Dual Splash + 10 Zoll Vintage Trash Splash – ideal für prägnante Effekte.

Die beiden kleinsten Testkandidaten bringen klanglich alles mit, was man von Splash-Becken im Allgemeinen erwartet: einen kurzen, prägnanten Effekt-Sound, der sich durch eine blitzschnelle Ansprache und ein ebenso rasches Decay auszeichnet. Im Direktvergleich unterscheiden sich das Trash Splash und das Dual Splash jedoch nicht nur äußerlich enorm. Letzteres knüpft mit seinem grundlegend fauchig-trashigen Sound nahtlos an den Klangcharakter des Dual Crash an, wobei es einen dunklen Unterton besitzt, zu dem sich harsche Obertöne mischen. Das Trash Splash klingt demgegenüber gar nicht mehr so trashig wie es sein Name und sein Äußeres zunächst vermuten ließen. Es punktet vielmehr mit einem kontrollierten, linearen Sound, der stark an weißes Rauschen erinnert. Durch die großen Aussparungen muss dieses Becken leider deutlich an Lautstärke einbüßen, was in lauteren Umgebungen problematisch werden könnte.

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10 Zoll Extra Dry Dual Splash – Soundcheck 10 Zoll Vintage Trash Splash – Soundcheck 10 Zoll Extra Dry Dual Splash – Hi-Hat Beat mit Splash Hits 10 Zoll Vintage Trash Splash – Hi-Hat Beat mit Splash Hits

Die beiden Splash-Becken eignen sich darüber hinaus hervorragend als Hi-Hat-Pärchen. Hört selbst:

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Splashes als Hi-Hat: Dual Splash (Bottom) + Trash Splash (Top)
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