Markbass Mini CMD 151P Test

In diesem Test steht der große Bruder des CMD 121P-Basscombo auf dem Prüfstand, der bereits in einem vorangegangen bonedo-Test Bestnoten einfahren konnte. Er hört auf den Namen CMD 151P, ist mit einem 15″-Lautsprecher ausgestattet und wird ebenfalls vom 500 Watt starken Combo-Head II angetrieben, der auf dem Little Mark III-Topteil basiert.

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Markbass war ja eine der ersten Verstärkerschmieden, die im großen Stil mit ultrakompaktem, leichtem und leistungsfähigem Bass-Equipment auf den Markt kamen, um uns Tieftöner den Alltag zu erleichtern – Marco de Virgiliis, seines Zeichens Chef und Mastermind von Markbass, kann also getrost als Pionier im Leichtbausektor bezeichnet werden! Vor allem die Combos des italienischen Bassistenausrüsters sind wegen ihrer komfortablen Handhabung und der einfachen Bedienung absolute Verkaufsschlager in den Musikgeschäften. Schauen wir doch mal, wie der CMD 151P im Test wegkommt…

Details

Mit den Maßen von 46,4 x 46,4 x 48 cm (H x B x T) ist der CMD 151P einer der kompaktesten 15″-Basscombos auf dem Markt, und über das niedrige Gewicht von gerade mal 18,5 kg werden sich besonders die Tieftöner mit Rückenproblemen freuen. Der Transport mit dem großen Schalengriff an der Oberseite ist denn auch wirklich ein Kinderspiel – mit einer Hand lässt sich der Würfel mühelos zum Einsatzort bewegen. Trotzdem wurde der Combo überaus stabil gebaut und macht (wie alle Markbass-Produkte) einen absolut soliden und roadtauglichen Eindruck. Das Gehäuse ist mit schwarzem Nadelfilz überzogen und wird rundum durch Stapelecken aus Kunststoff geschützt.
Ein Lochgitter aus dicken Metall bietet hervorragenden Schutz für den 15″-Neodym-Lautsprecher aus dem Hause B&C sowie den Piezo-Hochtöner in der rechten oberen Ecke.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Äußere des Markbass-Combos wird…

Auf der Rückseite hat Markbass beim CMD 151P Bassreflexöffnungen angebracht, um die Übertragung der tiefen Frequenzen zu optimieren – sicherlich eine sinnvolle Entscheidung, denn derartige Combos neigen nicht selten konstruktionsbedingt zu einem etwas mittenlastigen, nöligen Sound. Ebenfalls auf der Rückseite sitzt die Kraftzentrale des leistungsstarken Basscombos. Das über viele Jahre bewährte Topteil Little Mark III mit einer 500 Watt starken Analogendstufe wurde hochkant in das Combogehäuse gebaut, sodass die Bedienelemente komfortabel von oben zugänglich sind. Ein negativer Nebeneffekt dieser Bauweise ist allerdings, dass die meisten Anschlüsse, die sich bei Basstops ja in der Regel auf der Rückseite befinden, beim CMD 151P nach unten zeigen. Um die richtige Buchse zu finden, muss der Combo deshalb immer nach vorne gekippt werden. Das ist sicher nicht optimal, aber man kann doch gut damit leben.
Die Features des Little Mark-Topteils sind den meisten von euch sicher bekannt, denn schließlich ist der kräftige Winzling bereits in der dritten Generation erhältlich und seit vielen Jahren bei Bassisten rund um den Globus im Einsatz.

Fotostrecke: 3 Bilder Andere Perspektiven = andere Einsichten: Hier seht ihr die Rückseite mit den Bassreflexöffnungen.

Zum Anschluss des Basses hält der Combo-Head gleich zwei Buchsen bereit: über der üblichen Klinke sitzt nämlich eine zusätzliche XLR-Buchse für ein weiteres Eingangssignal. Darauf folgt die Preamp-Sektion inklusive Gain-Regler und Clip-LED zum genauen Einpegeln des Signals und ein Vierband-Equalizer mit Reglern für Bässe, Tiefmitten, Hochmitten und Höhen. Damit lässt sich soundmäßig schon einiges bewerkstelligen. Die Geheimwaffe der Markbass-Amps ist aber ihre spezielle Filter-Sektion mit den “VLE” (Vintage Loud Speaker Emulator) und “VPF” (Variable Pre-Shape Filter) Features. Der “VLE”-Regler senkt im Uhrzeigersinn den oberen Bereich bis in die Tiefmitten (20 kHz bis 250 Hz) und liefert bei Bedarf weiche Vintage-Sounds, der VPF-Regler greift hingegen bei 380 Hz und beschneidet den Mittenbereich immer stärker, je weiter man den Regler aufdreht. Schließlich haben auch noch der obligatorische Master-Regler für die Endlautstärke und ein weiterer Regler für die Lautstärke des Line-Out Ausgangs auf der Front des Verstärkerteils ihren Platz gefunden. Den zugehörigen Line- Ausgang in Form einer XLR-Buchse inklusive zweier kleiner Schalter für Groundlift und die Pre/Post EQ-Funktion finden wir auf der Rückseite des Verstärkerteils, wo auch die restlichen Verbindungsmöglichkeiten des sehr gut ausgestatteten Combos untergebracht wurden.

Fotostrecke: 5 Bilder Schauen wir uns einmal den Amp genauer an – hier eine Totalansicht.

Zum Anschluss von Lautsprecherboxen stehen eine Speakonbuchse und eine Klinkenbuchse zur Verfügung, wobei die Klinke allerdings bereits für den internen 15-Zöller des Combos reserviert ist. An die Speakonbuchse kann eine Zusatzbox angeschlossen werden, um den Combo zu einem kleinen Bass-Stack zu erweitern. In diesem Fall setzt der Verstärker dann auch seine gesamte Leistung von gestrichenen 500 Watt frei.
Auch an einen Effektweg mit den üblichen Send- und Return-Klinkenbuchsen hat Markbass gedacht und dem Head sogar noch eine Tuner Out-Buchse zum Anschluss eines Stimmgerätes spendiert – bezüglich der Anschlussmöglichkeiten hat der CMD 151P für Combo-Verhältnisse also wirklich einiges zu bieten. Auf die mittlerweile fast zum Standard zählenden AUX In- und Kopfhöreranschlüsse für die heimische Übe-Session muss man bei meinem italienischen Testkandidaten jedoch leider verzichten.

Fotostrecke: 3 Bilder Hier eine Totale des Rear Panels.

Praxis

Combos sind bei Bassisten nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil die Handhabung denkbar einfach und das Setup blitzschnell erledigt ist: den Combo richtig platzieren, Stecker in die Dose – fertig ist die Laube und der Gig kann losgehen. Ein weiterer Pluspunkt von Basscombos ist ihr hervorragender Transportfaktor, und der CMD 151P kann in dieser Disziplin richtig punkten! Für einen kleinen Kerl mit einer 15″-Ausstattung wurde er außerordentlich platzsparend konzipiert, passt deshalb in den Kofferraum von nahezu jedem Kleinwagen und lässt sich bequem mit einer Hand zum Einsatzort tragen – die andere Hand bleibt somit für den Bass frei.
Da stellt sich eben nur die Frage, ob die Leistung des CMD 151P wirklich ausreicht, um damit auch mal größere Gigs zu absolvieren, oder ob man doch besser eine zusätzliche Box im Gepäck haben sollte, um sich in einer Band ordentlich Gehör zu verschaffen.

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Als Bühnenmonitor in einer moderat spielenden Band macht der Italiener durchaus eine gute Figur – ohne Zusatzbox leistet der Markbass immerhin noch 300 Watt, und die erreichbare Lautstärke mit dem internen Lautsprecher ist in der Tat beachtlich. Wer auf größeren Bühnen unterwegs ist oder gegen massive Gitarrenwände in seiner Band ankämpfen muss, der sollte aber dennoch eine zusätzliche Box anschließen, um den Combo in ein 500 Watt starkes Mini-Stack zu verwandeln. Eine solche Kombination sollte dann für die meisten Gig-Situationen ausreichen und einen stabilen Basssound bis in richtig hohe Lautstärken liefern.

Die Anfänge von Markbass und Firmengründer Marco De Virgiliis reichen bis ins Jahr 2001 zurück. Noch früher existierte die Vorgängerfirma Parsek, bei der Marco seit 1996 arbeitete.
Die Anfänge von Markbass und Firmengründer Marco De Virgiliis reichen bis ins Jahr 2001 zurück. Noch früher existierte die Vorgängerfirma Parsek, bei der Marco seit 1996 arbeitete.

Genauso überzeugend wie seine Leistung ist aber auch der fundamentstarke, voluminöse und kernige Sound des Leichtgewichts aus Italien. Viele Basscombos mit 15″-Lautsprecher neigen ja trotz der zusätzlichen Ausstattung mit einem Hochtöner zu Undifferenziertheit und einem etwas mulmigen Klang. Wer sich aber für den CMD 151P entscheidet, der braucht sich darüber keine Sorgen zu machen. Klar, der Grundklang weist die typische sonore Note von 15″-Lautsprechern auf und präsentiert sich im oberen Bereich trotz Piezo-Hochtöner eher dezent. Dennoch ist der Sound Markbass-typisch auch gleichzeitig mit sehr viel Hochmittenanteil gesegnet und setzt sich deshalb hervorragend in einem dichten Klangbild durch. Ich habe außerdem das Gefühl, dass der CMD 151P trotz des großen Lautsprechers sehr dynamisch und schnell reagiert; der Sound fühlt sich deutlich griffiger und direkter an als bei vielen anderen anderen Combos mit 15″-Ausstattung – keine Spur von Trägheit!

Mit seinen zahlreichen Klangwerkzeugen muss sich der Markbass-Combo auch in Sachen Flexibiltät keinesfalls hinter der Konkurrenz verstecken. Ganz im Gegenteil: schon alleine mit den VLE- und VPF-Features kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Geschmacksrichtungen aus dem Italiener locken. Ich kenne einige Markbass-User, die den normalen EQ deswegen gar nicht benötigen. Der gescoopte Slapsound mit halb aufgedrehtem VPF-Filter kann sich wirklich hören lassen. Und wer stilistisch eher in die entgegengesetzte Richtung tendiert, nimmt stattdessen einfach das VLE-Feature zuhilfe. Das Höhenbild wird sofort weicher und gedeckter, je mehr man den VLE-Regler nach rechts dreht. Dieser Filter entpuppt sich daher schnell als ideales Werkzeug für runde und warme Vintage-Sounds. Und sollte man die zahlreichen Soundkombinationen mit den beiden Filter ausgereizt haben, erhält man mit dem Vierband-EQ ein weiteres, sehr effektives und mächtiges Tool, um seinen Basssound in die unterschiedlichsten Richtungen zu trimmen. Der CMD 151P ist wirklich ein flexibler Combo, der mit allen Arten von Bässen – egal ob aktiv oder passiv – gleichermaßen funktioniert und dessen außerordentlich solider Grundsound dank der tollen Filter-Features im Handumdrehen an fast jeden Musikstil angepasst werden kann.

Audio Samples
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Markbass CMD 151P flat Markbass CMD 151P VLE 12Uhr Bass & LoMid Boost Markbass CMD 151P VPF 11Uhr Bass Boost Slap Markbass CMD 151P VPF 10Uhr Bass & HiMid Boost Pick

Fazit

Mit dem CMD 151P-Combo hat Markbass ein tolles Gesamtpaket für Bassisten geschnürt, die eine praktische und simple Verstärkerlösung für unterschiedlichste Einsatzzwecke suchen. Der kompakte Würfel produziert einen erwachsenen und aufgeräumten Sound, hat dank des altbewährten Little Mark III-Topteils ordentlich Leistung unter der Haube sowie erstklassige Klangwerkzeuge an Bord, und lässt sich zudem bei Bedarf mit einer Zusatzbox zu einem kräftigen, kleinen Bass-Rig ausbauen. Allein ein Kopfhörerausgang sowie ein Anschluss für externe Soundquellen würden den Praxiswert des Combos abermals erhöhen. Damit ließe sich der CMD 151P nämlich auch zu Haus zum stillen Üben mit einem Playback einsetzen und das Gesamtpaket wäre noch eine Spur überzeugender.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Aufgeräumter und kerniger Sound
  • hohe Klangflexibilität
  • guter Transportfaktor, leichtes Gewicht, kompakte Bauform
  • tadellose Verarbeitung und hohe Materialqualität
Contra
  • keine Kopfhörer- und AUX-Buchsen
  • Schalter und Anschlüsse auf der Rückseite bauartbedingt etwas umständlich zu erreichen
Artikelbild
Markbass Mini CMD 151P Test
Für 845,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Markbass
  • Modell: CMD 151P Basskombo
  • Lautsprecher: 15 Zoll B&C Neodym-Lautsprecher, Piezo-Tweeter
  • Gehäuse: Bassreflex, Nadelfilz, Stapelecken, Griffschale
  • Leistung: 500 Watt @ 4 Ohm, 300 Watt @ 8 Ohm
  • Equalizer: LOW: 40 Hz, Level: ±16 dB, LOW MID: 360 Hz, Level: ±16 dB, HIGH MID: 800 Hz, Level: ±16 dB, HIGH: 10 kHz, Level: ±16 dB, VPF (Variable Pre-shape Filter): 380 Hz (cut), VLE (Vintage Loudspeaker Emulator): 250 Hz-20 kHz (cut)
  • Anschlüsse: Input = Klinke und XLR, Netz, Lautsprecher = Klinke und Speakon, Tuner Out = Klinke, Effekt Send / Return = Klinke, Line Out = XLR (inkl. Groundlift und Pre/Post EQ)
  • Maße: 46,4 x 46,4 x 48 cm (H x B x T)
  • Gewicht: 18,5 kg
  • Preis: 1.185,- Euro (UVP)
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