ANZEIGE

Mackie Mix8 Test

Der Hersteller Mackie bringt eine neue, erschwingliche Mischpult-Serie namens „Mix“ auf den Markt, die sämtliche Komponenten in einem robusten Metallgehäuse und einem äußerst kompakten Formfaktor vereint. Das Line-Up umfasst die Versionen Mix5, Mix8 und Mix12F, von denen das mittlere Modell Mackie Mix 8 mit einer UVP von 99 Euro in den Handel kommt und Gegenstand dieses Testberichts ist.

Mackie_Mix_8_39_n
Mackie Mix8, Kleinmischpult mit 8 Eingängen


Der „Achtkanäler“ besitzt zwei XLR-Mikrofoneingänge mit schaltbarer Phantomspeisung, vier Klinkenbuchsen für Line-Signale, eine Dreiwege-Klangregelung sowie einen Aux-Out zur Speisung eines externen Effektgerätes oder eines Bühnenmonitors. Zur neuen Baureihe, die in der Tat mit einem attraktiven Preis-Etikett ausgestattet ist, das den Zugang zur Marke durchaus erleichtern könnte, fragt Mackie auf seiner Website ganz bescheiden: „Übrigens, würden Sie nicht lieber auf einem Mackie mischen?“ Dies und mehr gilt es, herauszufinden.

Details

Der Mix8 steckt in einem ultraflachen Metallgehäuse, misst 198 x 244 x 53 mm und bringt gerade mal 1,4 kg auf die Waage. Gespeist wir das Gerät über ein rückseitig anzuschließendes externes 18V-Netzteil. Sämtliche Ein- und Ausgänge tummeln sich im leicht erhöhten hinteren Drittel der Pultoberfläche, und im vorderen Teil findet sich – sehr übersichtlich angeordnet – die durchgehend mit weißem Siebdruck beschriftete Knöpfchen- und Tastenbrigade ein. Das Gehäuse schließt an der linken und rechten Außenseite mit schwarzen Kunststoffteilen ab, die auch als Griff fungieren. Einen Einschaltknopf hat der Mackie nicht zu bieten, stattdessen wird er direkt über die Stromversorgung des Netzteils „gepowert“. Sein PS/2-Stecker am Netzteil und die dazugehörige Spannungsbuchse am Backpanel erscheinen mir nicht unbedingt vollends „road-tauglich“, denn ich muss schon sehr genau achtgeben, wie der Stecker ins Mischpult eingeführt wird, damit die drei Kontakte sich nicht verbiegen und eventuell abbrechen. Auf dem Netzteilstecker ist aber eine kleine Nut zu erkennen, die beim Einstecken immer nach oben gehört. Zum Mackie Mix8 wird ein viersprachiges Handbuch geliefert, das die Bedienelemente erklärt und verschiedene Anwendungsbeispiele darstellt. Es behandelt sämtliche Modelle der Serie in einem Druckwerk.
Mackies Pult verfügt über je zwei Line- und Mikrofonkanäle (mit Phantomspeisung) mit Aux-Ausspielweg zur Ansteuerung eines externen Effektgerätes oder eines Monitors. Ferner steht pro Channel-Strip eine dreibandige Klangregelung zur Verfügung. Aus dem Namen Mix8 sollte man aber grundsätzlich nicht unbedingt ein „achtkanaliges Mischpult“ ableiten, denn am siebten und achten Input sind zwei Cinch-Buchsen verbaut, die ohne separate Regler auskommen müssen. Das Signal wird direkt auf die Summe respektive auf den Kopfhörerweg bzw. Controlroom-Ausgang geroutet. So gesehen hat der Kompaktmixer schon acht „Eingangskanäle“, aber in der Regel werden letztgenannte meistens nicht mitgezählt. Es gibt im Übrigen keine Channelfader auf der Bedienoberfläche, stattdessen setzt der Hersteller auf leichtgängige Potentiometer in jedem Kanal und in der Summe. 

Fotostrecke: 4 Bilder Ein buntes kleines Paket findet seinen Weg zum Tester.

Links oben sitzt eine XLR-Eingangsbuchse (ohne Verriegelung) als Mikrofonweg, der eine Stereo-Klinkenbuchse folgt, die den ersten Kanal auch mit einem Line-Signal speisen kann. Dieser Stereo-Eingang schaltet die XLR-Buchse bei Benutzung nicht ab, sodass theoretisch auch beide Eingangsbuchsen gleichzeitig benutzt werden können, wobei anzumerken ist, dass es für beide Signalwege natürlich nur den einen Lautstärkeregler gibt. Unter der Klinkenbuchse folgt ein weißer Gain-Regler, der den Pegel von -20 bis +30 dB angleicht. Von oben nach unten betrachtet, senkt sich das Pultgehäuse nun um einen Zentimeter ab, und es folgen drei blaue Potis, welche die Dreiwege-Klangregelung mit folgenden Grenzfrequenzen bilden:

  • Bass: 80 Hz ± 15 dB
  • Mid: 2,5 kHz ± 15 dB
  • Hi: 12 kHz ± 15 dB

Im Bass- und im Höhenbereich wird mit einer Kuhschwanzcharakteristik gearbeitet, der Mittenbereich korrigiert die Frequenz nach dem Glockenprinzip. Ein grüner Regler unter dem EQ kennzeichnet den jeweiligen Aux-Ausspielweg. Dieser ist mit einer einrastenden Mittelstellung ausgestattet, liegt elektrisch hinter dem Kanal-Fader und kann als Effekt- oder Monitorweg genutzt werden. Auf einer farblich grau gekennzeichneten Fläche folgt ein mittengerasterter Balance-Regler, neben dem eine rote LED aufleuchtet, wenn der Eingangspegel (Post Gain und EQ) zu hoch ausgesteuert ist. Das letzte Bedienelement in dieser Reihe ist ein weißer Lautstärkeknopf. Eingangskanal Nr. 2 ist von den Anschlüssen und den Regelmöglichkeiten her mit dem ersten Weg identisch.

Fotostrecke: 3 Bilder Da ist alles drin und dran.

Dann folgt der zentrale Line-Eingang 3/4, wo zwei Monoklinken auf dem oberen erhöhten Teil des Mixers übereinander liegen. Die Klangregelung darunter arbeitet stereo und bedient den linken und rechten Line-Weg simultan. Der Aux-Out wird über eine Mono-Matrix abgegriffen und die Kanallautstärke in stereo geregelt. Ein Gain ist nicht vorhanden. Rechts schließt sich der funktional identisch aufgebaute Line-Eingang 5/6 an.
Auf dem rechten Teil der Pultoberfläche sind zwei Aux-Returns (6,3-Millimeter-Monoklinken) untergebracht. Das hier eingespeiste Signal wird direkt auf den Summenbus (L/R) geführt und hat keinen separaten Lautstärkeregler. Rechts oben ist der Master-Ausgang in Form von zwei Standard-Monoklinkenbuchsen beheimatet. Unter dem linken Channel sitzen zwei weitere Monoklinkenbuchsen für den Controlroom-Ausgang. Rechts daneben treffe ich auf einen Standard-Kopfhöranschluss und den Aux-Ausspielweg. Das Kopfhörersignal und der Control-Output sind „elektrisch gesehen“ identisch.

Zum Aufnehmen, zum Wiedergeben und zum Docken.
Zum Aufnehmen, zum Wiedergeben und zum Docken.

Unter den zuvor beschriebenen Ausgängen liegen auf der leicht vertieften Ebene zwei weitere Cinch-Buchsen mit der Bezeichnung Tape-In und -Out. Am Tape-Out lässt sich das Summensignal für eine Aufnahme abgreifen und über den Tape-In wieder einspielen. Zwei graue Druckschalter erlauben ein Routen des zurückgeführten Signals auf den Kopfhörer oder in den Kontrollraum. Interessant finde ich auch den Gedanken, zwei Pulte zu „docken“: Die Tape-Outs des ersten Pults werden einfach auf die Tape-Ins des zweiten Mischers gesteckt und die Stereo-Eingänge laufen dann direkt auf den Summenbus auf, wo schließlich das Masterpoti für den Pegel zuständig ist.
Eine Taste mit rotem LED-Status-Feedback aktiviert die Phantomspeisung für die Mikrofonwege Nr.1 und 2. Neben dem Aux-Poti und dem separaten Lautstärkeregler für den Kopfhörer möchte ich noch auf die Hauptlautstärke (L/R gleichzeitig) zu sprechen kommen, die ebenfalls als Poti und nicht als Fader ausgelegt und in Begleitung zweier LED-Ketten an der rechten Außenflanke positioniert ist. Die Anzeigen ermöglichen eine visuelle Pegelkontrolle in vier Schritten, wobei je eine grüne LED den Bereich um -20 dB und 0 dB anzeigt, eine gelbes Lämpchen aufleuchtet, wenn der Signalpegel +6 dB erreicht und die vierte rote LED illuminiert, wenn das Ausgangssignal übersteuert. Dazu gesellt sich noch eine grüne Power-LED.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Summenmodul des Mackie Mix8.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.