Anzeige

LD Systems ICOA SUB 18 A und ICOA SUB 15 A Test

Mit der ICOA-Serie bietet LD Systems einen recht preisgünstigen und einfachen Einstieg in die Welt der Beschallung. Die überwiegend aktiven PA-Systeme sind simpel in ihrer Handhabung und richten sich an Bands, kleine Bühnen und Theater. Dank aktiver Technik benötigt man keine zusätzlichen Verstärker, womit Einrichtung und auch Verkabelung relativ unkompliziert erfolgen können. Via Bluetooth sind einige der neueren Speaker sogar komplett standalone nutzbar. Weitere Infos zu den ICOA-Tops findet ihr im Test meines Kollegen Dirk, denn hier geht es mir um die beiden neuen Subwoofer: ICOA Sub 18 A und ICOA Sub 15 A.

LD_Systems_ICOA_Sub_15_18_01_Beide_Test_Aufmacher

Details

Günstige PA-Systeme

Die ICOA-Serie ist die Budget-Line von LD-Systems und beinhaltet eine Vielzahl an 15-Zoll und 12-Zoll Topteilen in den Farben Weiß oder Schwarz, aktiv oder passiv betrieben.

18-Zoll und 15-Zoll

Vor Kurzem wurden die beiden Subwoofer ICOA SUB 18 A und ICOA SUB 15 A vorgestellt. Sie unterscheiden sich in Größe und Leistung, sind ansonsten aber baugleich und aktuell in Schwarz erhältlich. Beide Subs sind als Front-Bassreflex-Systeme konzipiert und beinhalten Class-D-Endstufen. Strom erhält man via Kaltgerätebuchse, PowerCon oder so gibt es nicht. 

Der ICAO Sub 18 A Subwoofer von LD Systems
Der ICAO Sub 18 A Subwoofer von LD Systems

Wie der Produktname verrät, gibt es eine 15-Zoll und eine 18-Zoll Variante, wobei sich das auf die Gesamtgröße der Treiber bezieht. Die Schwingspule des Woofer ist 3 Zoll (ICOA 15) bzw. 4 Zoll (ICOA 18) groß und um Ferrit gewickelt. Ferner bekommt der 15er 400 Watt RMS Power und der 18er 600 Watt RMS Power.
Der ICOA SUB 18 A spielt erwartungsgemäß tiefer und lauter. Konkret wurde er mit einer unteren Grenzfrequenz von 29 Hz beziffert, der 15er mit 36 Hz. Beide Ergebnisse wurden aber bei -10 dB gemessen, was die Aussagekraft etwas relativiert, zumal keine THD-Werte zu finden sind. Der konkret abrufbare „-3“ dürfte deutlich höher ausfallen. Die Maximalpegel wurde mit 133 dB und 131 dB beziffert, wobei auch hier weiterführende Angaben zum Messverfahren fehlen.

Kleiner Unterschied mit Auswirkung

Die Maße des Treibers wirken sich unmittelbar auf das Gehäuses aus, weshalb der Holzkasten des 18er in jeder Richtung rund 10 cm größer ist. Mit 44,3 kg stemmt er auch üppige 12 kg mehr auf die Waage als der 33,5 kg schwere Sub 15. Kein kleiner Unterschied, wie ich finde, zumal er bei dem hohen Gewicht vergleichsweise deutlich unhandlicher wird.

Die Gehäuse unterschieden sich ca. 10 cm in jede Richtung.
Die Gehäuse unterschieden sich ca. 10 cm in jede Richtung.

Zwar lässt sich der ICOA Sub 18 A durchaus wenige Meter alleine tragen – gesund ist das auf Dauer aber sicherlich nicht, zumal man die seitliche Griffe nur schwer umgriffen bekommt. Kurzfassung: Der ICOA Sub 15 A ist deutlich mobiler, wenn man eine 1-Mann-Show ist.

Solides Gehäuse

An der Verarbeitung der soliden und robusten Gehäuses gibt es nichts zu meckern – im Gegenteil! Die Verarbeitung hat mich in Anbetracht des günstigen Preises überrascht. Laut Hersteller wurde 18 mm Schichtholz verwendet, was den Kasten steifer macht als beispielsweise wackeliges MDF. Das Gehäuse ist robust beschichtet, bietet zwei gummierte Alugriffe seitlich sowie oben und unten am Frontgitter.
Das Gitter ist äußerst stabil und drückt sich nicht durch das Eigengewicht ein. Ferner gibt es Aussparungen zum Stapeln sowie optionale Rollen zu erstehen. Das obligatorische M20-Gewinde zur Montage einer Distanzstange obendrauf kommt hinzu.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Sub hat oben, unten und Links/rechts ein paar ordentliche Griffe!

Innere Werte

Über die integrierten Endstufen haben wir bereits gesprochen, sie liefern mit 400 Watt bzw. 600 Watt RMS angemessen Leistung. „Aktiv“ bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass es integrierte Amps gibt. Das bezieht sich – wenn man es ganz genau nimmt – eigentlich nur auf die Art des Filterings bzw. die Machart der Frequenzweiche.

Die Rückseite verfügt über zwei Eingänge, zwei Thrus und Strom via Kaltgerätebuchse
Die Rückseite verfügt über zwei Eingänge, zwei Thrus und Strom via Kaltgerätebuchse

Hier ist ein DSP dafür zuständig, der neben des variablen High-Cuts auch eine integrierte Laufzeitverzögerung für bis zu 10 m Weg mitbringt. Polariasationsumkehr gibt es ebenfalls, eine variabel Phasenanpassung nicht. Etwas unflexibel zeigt sich der DSP bei seiner Reduktion auf gerade mal drei Trennfrequenzen von 80, 100 und 120 Hz. Hinzukommt der Cardioid-Mode, der eine Richtwirkung im Bass erzeugt, sollte man zwei Subwoofer übereinander und um 180° verdreht nutzten.
Dank des digitalen Filterings dürften „die Presets“ intern komplexer ausfallen, weil der Hersteller sicherlich die Möglichkeit nutzt, das Gehäuses mit über den DSP zu entzerren. Apropos Preset – den Begriff finde ich verwirrend, weil er sich in drei von vier Fällen ohnehin nur auf die High-Cut-Frequenz von 80/100/120 Hz bezieht.
Eingangsseitig stehen zwei XLR/TRS-Combobuchsen sowie zwei analoge Thrus zur Weitergabe zu Verfügung. Falls man das System 2.1 nutzen möchte, kann man den Sub unkompliziert in das Stereo der Satteliten einschleifen. Die Thrus geben immer das vollständige Eingangssignal weiter, eine Option, angeschlossen Satelliten zu „Low-Cutten“ gibt es nicht – das hätte weitere D/As und Kosten nach sich gezogen. Da die Topteile der ICOA-Serie Filter mitbringen, ist das fehlende Crossover aber kein echtes Problem – praktisch ist das aber dennoch nicht unbedingt. Gerade im „Kleinkunst“-Bereich kommt es ja doch öfter mal vor, dass man verschiedene Systeme verschiedener Besitzer zu einem großen „zusammenwürfeln“ möchte.

Anzeige

Praxis

Tolle Verarbeitung

Zunächst möchte ich die Verarbeitung der beiden LD Systems ICOA Subwoofer loben. Im Detail-Text habe ich geschrieben, dass ich von der Verarbeitung in Anbetracht des Preises überrascht war – das ist aber so nicht ganz richtig. Denn ich war eher vom kleinen Preis überrascht, den ich mir erst angeschaut hatte, als die Testware bei mir eingetroffen und ich sie für die Fotos ausgepackt und inspiziert hatte. Von der Verarbeitung schlagen sie doppelt so teure Subs locker, beispielsweise im Vergleich zum Mackie DRM-18S, aber das nur am Rand. 

Einschränkungen

Wenn man über Budget-Produkte philosophiert, gibt es immer Punkte, an denen man Einschränkungen im Vergleich zu Profikram in Kauf nehmen muss. Die Frage ist dann immer nach der Gewichtung: Hier ist das zum Glück nicht bei der Leistung und des Klangs der Fall, sondern bei den Optionen des integrierten DSPs. Mit Hinblick auf die Zielgruppe, die nun nicht jeden Tag fette Line-Arrays hochzieht, ist das Angebot an Optionen als ausreichend zu bezeichnen und damit für Laien auch nicht weiter verwirrend.
Trotzdem: Dass die Trennfrequenzen so grob gehalten sind, gefällt mir nicht. Über die fehlende Filtermöglichkeit des Thrus kann man hingegen hinwegsehen – ist ne klassische Budget-Entscheidung. Ansonsten sind die erreichbaren Optionen gut über das kleine Display und den Push-Encoder zu erreichen – und damit im Nu eingestellt.

Fotostrecke: 6 Bilder LD Systems ICOA 15 A und 18 A Display

Klang

Klanglich war ich überrascht. Die Dinger ballern gut und bleiben lange trocken im Sound, dröhnen oder scheppern kaum im normalen Lastbereich. Nicht schlecht. Klar – es gibt Profi-Systeme, die packen mehr Leistung in kleinere Gehäuse, lassen sich das aber ordentlich bezahlen 
Sagen wir es anders: Man bekommt für kleines Geld auch zwei oder vier Subwoofer, die sich an akustische Gegebenheiten besser anpassen lassen als nur EIN teurer Subwoofer. In dem Zusammenhang besonders zu loben ist das Cardioid-Feature, was durch die Kombination zwei baugleicher Subwoofer und den richtigen Einstellungen weniger Bass nach hinten abstrahlt und damit neue raumakustische Optionen mit sich bringt. Man denke nur an Musiker auf der Bühne, die durch nah aufgestellte Subs deutlich weniger gestört werden. Auch im Club kann so ein Setup besser funktionieren, als beide parallel laufen zu lassen.
Bekanntlich ist es außerdem keine gute Idee, Systeme an der Lastgrenze zu fahren. Und natürlich ist es allein deshalb besser, zwei Subs als nur einen zu benutzten. Hinzukommt die Vergrößerung der Schallwandgröße oder die Möglichkeit, Räume an unterschiedlichen Punkten anregen zu können. Ferner sind im Allgemeinen zwei normal große Subs besser als ein riesiger Sub zu transportieren
 Im Rahmen meiner Tests habe ich auch den 18-Zoll gegen den 15-Zoll antreten lassen. Bei mäßigem Pegel zeigten sich wenig klangliche Unterschiede, der 15er spielte sogar natürlicher und wirkte weniger „aufgesetzt“. Drehte man merklich lauter, war Druck und Pegel zu Gunsten des 18er deutlich besser und weniger „kurzatmig“. Der 15er hatte leistungsmäßig eher zu kämpfen und klang eher und mehr gepresst. Mit Hinblick auf die Datenblätter hätte ich jetzt nicht so große Unterschied erwartet.
Ferner kommt natürlich auch noch mal der Punkt des Handlings hinzu. Der 15er ist deutlich besser als der 18er zu bewegen, falls man eher das kleine Theater betreibt, ein nicht zu unterschätzender Punkt. Wer Club-Feeling will, muss mit dem 18er mehr buckeln. Aufgrund der geringen preislichen Differenz von gerade einmal 100 Euro ist der 18er auch der Sub mit dem noch besseren Preis-Leistung-Verhältnis.

Anzeige

Fazit

Mit den beiden Subwoofern ICOA Sub 15 A und ICOA Sub 18 A liefert LD Systems zwei solide und sehr gut verarbeitete aktive Basslautsprecher ab, die alle wichtigen Optionen mitbringen, um sie auch ohne großartige Kenntnisse effektiv aufbauen zu können. Klanglich liefern sie trocken ab, gehören aber entsprechend ihrem Preis nicht zu den Allerkräftigsten. Für Bühne, Bar und Tanz bringen sie reichlich Leistung, hinsichtlich ihrer Flexibilität werden zwei Subs in Kombination durch ihr Cardioid-Feature ebenfalls aufgewertet.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • aktive Systeme
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • sehr gute Verarbeitung
  • einfaches Setup inkl. Cardiod-Modus
Contra
  • keine Frequenzweiche für den Thru
Artikelbild
LD Systems ICOA SUB 18 A und ICOA SUB 15 A Test
Für 729,00€ bei
LD_Systems_ICOA_Sub_15_18_01_Beide_Test_Aufmacher
Features
  • Modelle: LD Systems ICOA SUB 18 A und 15 A:
  • aktive 18“ und 15“ Bassreflex PA Subwoofer
  • digitale Class-D-Endstufe
  • optimierte Bassreflexöffnungen
  • DynX DSP mit vier Anwendungs-Presets (drei Übergangsfrequenzen, Cardioid-Modus)
  • umschaltbare Signalpolarität und einstellbares Line-Delay für bis zu 10 m
  • 2 Combo-Eingänge: Klinke/XLR
  • 2 XLR-Ausgänge
  • stabiles Gehäuse aus 18 mm Schichtholz mit robustem Frontgitter
  • einfaches Handling durch vier ergonomische Aluminiumgriffe mit gummierter Oberfläche
  • M20-Gewinde zur Montage einer Distanzstange
  • Farbe: schwarz
ICOA SUB 18 A
  • 18″ Subwoofer für druckvollen Tiefbass bis 29 Hz
  • Leistung: 600 W RMS / 2400 W Peak
  • Maximalpegel: 133 dB
  • Frequenzgang (-10 dB): 29 Hz, Preset abhängig
  • Abmessungen (B x H x T): 626 x 672 x 637 mm
  • Gewicht: 44,3 kg
ICOA SUB 5 A
  • 15″ Subwoofer für druckvollen Tiefbass bis 36 Hz
  • Leistung: 400 W RMS / 1600 W Peak
  • Maximalpegel: 131 dB
  • Frequenzgang (-10 dB): 36 Hz, Preset abhängig
  • Abmessungen (B x H x T): 510 x 598 x 552 mm
  • Gewicht: 32,5 kg
Preise
  • LD Systems ICOA Sub 18 A: 829 Euro,- (UVP)
  • LD Systems ICOA Sub 15 A: 699 Euro,- (UVP)
Hot or Not
?
LD_Systems_ICOA_Sub_15_18_01_Beide_Test_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!
  • Guitar Summit 2025: Warm Audio Tube Squealer & Throne of Tone – Overview & Sound Demo