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LD Systems Dave 15 G4X Test

Praxis

Da ich in der Vergangenheit lediglich eine kurze Begegnung mit einer Dave-PA von LD Systems hatte und die Begegnung auch lediglich in Form eines Keyboard Amps stattfand, bin ich recht gespannt, was die Firma LD Systems mit dem neuen Dave 15 G4X ins Rennen schickt. 

Hello Dave! How are you?

Bereits bei der Entnahme der beiden Topteile aus dem separaten Karton bin ich von der Verarbeitungs- und Lackqualität beeindruckt. Hier brauchen sich die Topteile auch vor deutlich höherpreisigen Konkurrenten nicht zu verstecken. Diese hochwertige Verarbeitung zieht sich auch beim Subwoofer weiter durch: Es wackelt nichts, und vor allem die Platte aus Plexiglas, auf der die Bedienelemente untergebracht sind, wirkt selbst im ausgeschalteten Zustand sehr edel.

Aktiv, passiv … was denn nun?

Nachdem ich alle drei Boxen aus der Verpackung befreit habe, suche ich vergeblich die beiden Speaker-Twist-Kabel, um die Tops mit dem Sub zu verbinden. Doch leider ist lediglich das Netzkabel des Subs im Lieferumfang enthalten. Hier hätte man ruhig zwei kurze Speaker-Twist-Kabel dem System beilegen können, finde ich.

Aber wieso eigentlich Speaker Twist? Als Besonderheit zu anderen voll aktiv aufgebauten Systemen verfügen die beiden Satelliten beim Dave 15 G4X über keinen eigenen Amp. Die beiden passiven Topteile werden bei den Dave-G4X-Systemen von einer im Sub verbauten Endstufe gespeist. Ein getrennter Betrieb der beiden Tops, zum Beispiel als Bühnen-Monitor, ist bei diesen Systemen nicht ohne Subwoofer oder externen Amp möglich.

Betriebsmodi der Dave 15 G4X

Das LD Systems Dave 15 G4X lässt sich in zwei unterschiedlichen Aufbauszenarien betreiben. LD Systems bietet entweder die Möglichkeit, die beiden Tops jeweils auf separaten Stativen weit voneinander entfernt zu betreiben oder aber mittels optional erhältlichen T-Bar zusammen auf dem Sub. Je nach Aufbau kann ich am Subwoofer ein vorkonfiguriertes sogenanntes DynX DSP Preset wählen. Diese fixen Presets sorgen in der Praxis für eine jeweils optimale Abstimmung, und das System hat mich in beiden Aufbauvarianten klanglich überzeugt.

Fotostrecke: 4 Bilder Als Ausgänge sind zwei Speaker-Twist-Buchsen verbaut

Boom shake shake shake the room

Um mir einen klanglichen Eindruck vom Dave 15 G4X zu verschaffen, verbinde ich zu allererst mein Smartphone via Bluetooth mit dem System. Hierzu wähle ich in den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones das Dave-System als Ausgabegerät und schon verbindet sich das System. 

Beim ersten Erklingen meiner gut bekannten Tidal-Soundcheck-Playlist staune ich nicht schlecht. Habe ich es hier wirklich nur mit der 15-Zoll-Version der Dave-Serie zu tun? Ja – auch beim erneuten Blick auf den Gerätetyp bewahrheitet es sich: Hier sorgt wahrhaftig ein 15-Zoll-Speaker für dieses mächtige Bassfundament. Ich habe schon aktive 18-Zoll-Bässe gehört, die deutlich weniger Subbass geliefert haben.

Generell klingt das System bei der Wiedergabe von Musik aus der Dose einfach gut. Ausgewogen, zu keinem Zeitpunkt aufdringlich im Höhenbereich und mit ausreichend Headroom macht es wirklich Spaß, mit dem LD Systems Dave 15 G4X System Musik zu hören. 

Soll es im Bassbereich noch etwas mehr sein, lässt sich das durch die separate Lautstärkeregelung von Sub und Top realisieren. Hier schiebt der Sub bei aufgedrehtem Poti beachtlich, und es ist ein wirkliches Vergnügen mit dem LD Systems Dave 15 G4X Musik zu hören. 

Singer/Songwriter-Setup

Beim nächsten Testlauf schließe ich ein Mikrofon an den ersten der beiden Kanäle des Dave 15 G4X an. Zum Einsatz kommt ein dynamisches Shure SM58. Auch ohne Einsatz des Kanal-Equalizers klingt das Ergebnis schon ordentlich. Senkt man dann noch ein wenig den Bassbereich mit dem EQ ab, bietet sich mir ein absolut brauchbares Mikrofonsignal. Auch der zumischbare Hall, der mit drei festen Presets (small, large, plate) aufwartet, ist durchaus verwendbar. Sicherlich haben wir es hier nicht mit einem Bricasti Reverb Processor oder vergleichbarem zu tun, aber seinen Zweck erfüllt der Hall des LD Systems Dave 15 G4x auf jeden Fall und mit dem Plate Preset als Vocal-Hall lässt sich arbeiten.

An den zweiten Input schließe ich dann noch den Pickup einer akustischen Gitarre an das Dave 15 G4X System an. Leider liefert keiner der analogen Eingänge 48V, um eine aktive DI-Box mit Phantompower zu betreiben. So muss man entweder auf eine aktive DI-Box mit eigener Stromversorgung zurückgreifen oder man wählt wohl oder übel die passive Variante. Ein direktes Plug-and-play in die Combo-Buchsen des Systems ist natürlich auch möglich, allerdings konnte mich zumindest bei meiner Gitarre der Klang nicht wirklich überzeugen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das System bietet zwei DSP-Presets für zwei verschiedene Aufbau-Variationen

Karaoke-Fun

Damit ich das LD Systems Dave 15 G4X mal in freier Wildbahn testen kann, packe ich das aktive 2.1-System kurzerhand in meinen Caddy und nehme die PA mit ins örtliche Jugendkulturzentrum, denn es steht dort für heute Abend Karaoke auf dem Speiseplan. Das gesamte Setup für meinen Test besteht aus zwei Shure-QLX-Funkstrecken, die zusammen mit der Stereosumme eines großen LCD-Multitouch-Smartboards in einen Soundcraft-UI16-Digitalmixer gehen und von dort weiter an die ersten beiden Eingangskanäle des Subwoofers. Hierzu stelle ich die Inputs mittels Input-Wahlbutton auf „Line“. 

Zu beschallen sind ca. 70 Jugendliche, die abwechselnd ihre Gesangskünste zum Besten geben. Für diesen Einsatz ist das Dave 15 G4X leistungstechnisch mehr als ausreichend und ich bewege mich nicht mal annähernd am Limit des PA-Systems. Auch die Jugendlichen und die Mitarbeiter des Jugendkulturzentrums sind von der klanglichen Performance des LD Systems Dave 15 G4X begeistert, und die Stimmung ist durchgehend ausgelassen und alle haben ihren Spaß.

Zielgruppe

Das neue LD Systems Dave G4X eignet sich hervorragend für DJs, die auf der Suche nach einem zuverlässigen, gut klingenden und einfach zu bedienenden PA-System mit ordentlich Basswiedergabe sind. Auch für sonstige Entertainer, Musik-Duos und Singer/Songwriter ist das LD Systems Dave 15 G4X eine gute Wahl. Auch Jugendeinrichtungen, Vereine oder sonstige Institutionen, die sich ein eigenes, schnell auf- und abzubauendes PA-System zulegen wollen, sollten sich die Dave-Serie mal genauer anschauen.

Die kinderleichte und selbsterklärende Bedienung und die diversen DSP-Prozessoren für ein professionell klingendes Ergebnis machen das PA-System besonders auch für unerfahrene Anwender attraktiv. Beim Einsatz eines weiteren Dave-Systems sind auch kleine Veranstaltungen im Livemusik-Bereich problemlos vorstellbar. Wer auf der Suche nach flexibel einsetzbaren Boxen ist und neben dem Einsatz als Main-PA auch die Anwendung der Tops als Bühnen-Monitor plant, sollte allerdings lieber auf vollständig aktiv aufgebaute Komponenten setzen. Für alle anderen Bereiche ist das LD Systems Dave G4X  allerdings wärmstens zu empfehlen.

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