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KORG KAOSS DJ Test

Heute haben wir den KORG KAOSS DJ zum Bonedo-Test eingeladen, eine Kombination aus DJ-Controller für Serato mit zweikanaligem USB-Audiointerface, Standalone-Mixer und einer KAOSS-FX Einheit. Der jüngste „KAOT“ der so erfolgreichen Familie ist nicht nur ein äußerst kompaktes Minimischpult, sondern er bringt natürlich auch das kleine, namensgebende XY-Pad auf seiner Bedienoberfläche mit und da er ebenso als Software-Kommandozentrale und nicht zuletzt als Audioschnittstelle fungieren kann, verbirgt sich hinter ihm ein richtiger Multifunktionalist. „Eierlegende Wollmilchsau“ würde ich jetzt noch nicht sagen, aber vielleicht am Ende dieses Tests? Wir werden sehen …

01_Korg_Kaoss_DJ_Teaser

Details

Kontaktaufnahme

Als ich vorab die Review für KORGs „Neuen“ zusagte, erinnerte ich mich an die Bilder aus den Pressemitteilungen des Herstellers. Das Teil sah hochwertig und zudem interessant aus, seine realen Dimensionen konnte ich dem Bildmaterial wohl nicht entnehmen, denn irgendwie erwartete ich etwas „Größeres“.
Ein wenig ungläubig betrachte ich also die mir übergebene die Kartonage, die mir ein wenig zu klein für das, was ich erwartet hatte, vorkommt, doch das ist sie nicht. „Ach, ist der putzig“, denke ich mir und schon scannen meine Augen die schwarze Oberfläche und meine Finger können nicht mehr widerstehen, erste Trockenübungen mit den Bedienelementen durchzuführen, was mir einen durchweg positiven ersten Eindruck vermittelt. Auch die Anschlüsse geben ein sauber verarbeitetes Bild ab. Das Chassis ist aus einem schwarzen, durchaus widerstandsfähigen Kunststoff gefertigt, was prinzipiell kein Nachteil sein muss, zumal KAOSS DJ nicht „billig“ wirkt. Wie so oft resultiert der Verzicht auf Metall beim Gehäuse in einem absolut mobiltauglichen Kampfgewicht, denn der Kaot bringt lediglich 730 Gramm auf die Waage und passt aufgrund seiner sparsamen Abmessungen von 30,7 x 15,8 x 4,2 Zentimetern in nahezu jeden Rucksack, auch in den eines Zehnjährigen. Zum Lieferumfang des Pakets zählen der schwarze Minimischer, ein USB-Kabel und eine viersprachige Bedienungsanleitung, die alles Wichtige für den Start, unter anderem auch auf Deutsch, leicht verständlich und umfassend erklärt.

Alles, was für den Start eines echten KAOSS DJs benötigt wird.
Alles, was für den Start eines echten KAOSS DJs benötigt wird.

Layout

Die Oberfläche folgt zunächst dem Layout eines klassischen Zweikanalmischers. Die große Ausnahme bildet dahingehend das zentral angeordnete 56 x 46 Millimeter große XY-Pad, das sowohl die Effekte von Serato DJ Intro als auch die FX, die aus dem Mini KAOSS Pad 2 übernommen wurden, manipulieren soll. Die Touch-Fläche wird links und rechts von zwei 45 Millimeter langen Linefadern flankiert. Darüber schließen auf beiden Seiten Dreiband-EQs an, die über eine Mittenrastung und eine kleine blaue LEDs verfügen, die zu leuchten beginnt, wenn der Regler in der Mittelstellung angekommen ist. Eine gute Orientierungshilfe.
Zwischen den Hochtonreglern liegen innen die beiden „Gains“, die ebenso eine blaue LED spendiert bekommen haben. Mittig darunter hat ein gerasterter Endlos-Controller Platz gefunden, der zusammen mit den anheimgestellten A/B-Buttons beim Browsen und Laden der Decks behilflich ist. Ein dreistelliges alphanumerisches Display zeigt die geladenen KAOSS-FX an, während ein weiterer Endlos-Controller für die Auswahl der Effekte zuständig ist. Zudem findet der neugierige DJ in der Zentrale drei milchige Buttons: „Tap“ dient zur manuellen Tempoeingabe, „Hold“ friert die aktuellen FX-Parameter ein und der Letzte im Verbund entscheidet, ob der XY-Quadrant KAOSS- oder Serato-Effekte drangsaliert.

Fotostrecke: 3 Bilder Vom XY-Pad mal abgesehen: Ein klassisches Mixer-Layout, wenn auch nicht ganz symmetrisch aufgebaut.

Unterhalb des Pads hat sich an prominenter Position der 45-Millimeter-Crossfader niedergelassen, der ziemlich fluffig über die Leiterbahn rutscht. Zwei symmetrische Decksektionen, die eine links, die andere rechts von der Mixersektion arrangiert, ermöglichen die Steuerung der Tracks und die Einflussnahme auf einige Abspielparameter. Unten schließt je eine Reihe mit vier milchtrüben Buttons (Shift, Play, Sync und Cue) die Player-Abteilung ab.
Einigermaßen unkonventionell ist die Beschaffenheit der Wheels, die eben keine wirklichen Räder oder Teller sind, sondern kreisrunde 77 Millimeter im Durchmesser betragende Pad-Sensoren genannt „Touchwheels“, mit denen der Deejay scratcht oder in Kombination mit Shift im Track vorspult. Außen an gewohnter Stelle liegen die 45 Millimeter langen Pitchslider, die ein weniger straffer sind und mit etwas mehr Kraftaufwand bewegt ein gefühlvolles Angleichen ermöglichen sollen. Über beiden Geschwindigkeitsreglern sind je zwei Taster beheimatet, die sonst eher in der Mixersektion zu finden sind. Zum einen liegen dort die Cue-Buttons mit aufgedruckter Headphone-Symbolik und die FX-Knöpfe, die das jeweilige Deck-Signal auf Seratos FX-Sektion routen.
Über den Wheels sitzt beiderseits ein horizontal ausgerichteter, dreifach unterteilter Touchslider, der drei verschiedene Betriebsmodi kennt, die über einen weiteren milchigen Button ausgewählt werden. Im Normalzustand kann man mit ihrer Hilfe die Wiedergabe beschleunigen oder abbremsen (links oder rechts drücken) oder mit dem mittleren Feld den Scratch-Modus für das Kreisrund aktivieren. Im Hotcue-Betrieb werden damit drei Cue-Punkte gesetzt und im Loop-Mode oder besser gesagt im Auto-Loop-Betrieb (de) aktiviert dessen Mitte die Wiederholschleife, während man rechts die Schleifenlänge verdoppelt oder diese links halbiert.
Zu guter Letzt seien hier Master und Monitor erwähnt, die oberhalb der linken Decksektion logieren. Drei Drehregler ohne Mittenrastung, alle mit blauen LEDs ausgestattet, dienen zur Pegelkontrolle der Summe und der Kopfhörerlautstärke oder zur Justierung des Mischungsverhältnisses von Cue und Master auf dem Headphone-Ausgang. Letztgenannter heißt verwirrenderweise „Balance“ und meint damit nicht die L/R-Balance auf der Pultsumme.

Fotostrecke: 2 Bilder Loop- und Hotcue-Modi werden durch je eine rote LED signalisiert, leuchtet keine der beiden, kann man damit „nudgen“!

Schnittstellen
KAOSS DJ hat so ziemlich alles an Bord, was der mobile DJ benötigen könnte – zwar mit einigen Limitierungen, aber immerhin. Der Hybrid trägt ein 2-In/4-Out Audiointerface im Bauch, das Audiosignale mit bis zu 48 kHz und 24 Bit verarbeiten kann. Die Summe des internen DJ-Mixers wird über einen Stereo-Cinch-Ausgang, der auf der rechten Außenseite arrangiert wurde, aus dem Gerät geführt. Den zweiten Stereoausgang finden wir in Form einer 6,35-Millimeter-Kopfhörerbuchse vor, die wie der Mikrofoneingang (ebenfalls Klinke) auf der Vorderseite Platz gefunden hat. Auf der linken Außenbahn nimmt der KAOT über seine USB-Schnittstelle Kontakt mit dem Rechenknecht auf. Daneben logiert ein winziger Schiebeschalter, mit dem der Deejay (bevor er das Gerät einschaltet) auswählt, ob er KAOSS DJ als Controller oder als Standalone-Mischpult benutzen möchte. Aha, ein Wechsel vom Controller-Modus zum Mischpultbetrieb während des laufenden Betriebs ist also NICHT möglich. Limitierung 1.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Master Cinch-Out ist wie alle Buchsen in das Kunststoff-Chassis eingelassen und so gut geschützt.

Backpanel

Auf das Backpanel haben KORGs Entwickler in einem leicht versenkten Anschlussfeld die zwei Stereo-Line-Eingänge sowie einen weiteren Winzling von Schiebeschalter mit dem Aufdruck „Input A select“ verfrachtet. Zur Auswahl stehen hier der daneben ansässige Line-In oder der frontseitig zu findende Mic-Eingang, der im übrigen hinsichtlich der Aufholverstärkung (Gain) mit einem Minipoti justiert wird, das wiederum auf dem versenkten rückseitigen Anschlussfeld „versteckt“ ist. Na dann, viel Spaß beim Einpegeln! Aber Spaß beiseite, nicht mal meine Finger können jene Drehregler-Miniatur gescheit greifen. Das hätte man doch echt ein bisschen anders lösen können und überhaupt, was ist das für eine seltsame Verteilung der Anschlüsse? Hat der Deejay erstmal alles angeschlossen, ragen aus allen vier Seiten Kabel aus dem Gerät heraus. Das erinnert mich irgendwie an die zweite Ausgabe des Stanton Scratch Amps, da war das ebenfalls so und das fanden auch viele DJs ziemlich unpraktisch.

Zweite Limitierung

Mit der Entdeckung des Schalters „Input A select“ wird auch die zweite Limitierung des „Quasi-Hybriden“ deutlich: Nutzt man das Mikrofon, muss man im Mischpultbetrieb auf den zweiten Line-Eingang verzichten. So aber auch im Controller-Modus, denn dann wird das Mic-Signal durch das erste Software-Deck geschleift, so dass Player 1 keinen Track mehr ausspielen kann.

Die Stromversorgung

… erledigt im Controller-Betrieb der USB-Bus. Im Mixer-Modus lässt man das USB-Kabel am KORG angeschlossen und steckt das andere Ende der USB-Strippe, das sonst in den Rechner gestöpselt wird, am besten in einen 5V-USB-Adapter, der aber nicht im Lieferumfang enthalten ist.

Fotostrecke: 2 Bilder „Hoffentlich brauche ich das Mikro nicht …“
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Praxis

Installation

Nach einer erfolgreichen Registrierung bei Serato.com konnte ich Serato DJ Intro Version 1.2.5 von der Website laden, wobei der vorliegende Controller bereits ab Version 1.2.4 nativ unterstützt werden sollte. Beim Mac ist außerdem noch ein Treiber zu installieren, nämlich der KORG USB-MIDI-Driver in Version 1.2. Nachdem ich beides erledigt hatte, rief ich das DJ-Programm auf, um meine ersten Gehversuche mit dem Bundle zu unternehmen. Doch leider wurde erst einmal nichts daraus, denn Intro gab die Fehlermeldung „Hardware disconnected“ aus.
Auch nach einem Neustart und anschließender De/Re-Installation blieb die Fehlermeldung die gleiche. Nach einigen Recherchen fand ich in den FAQs auf Seratos Homepage einen Controller-Workaround, den User, die das gleiche Problem hatten wie ich, anwenden sollten, um Intro dazu zu bringen, ihr Gerät zu erkennen. Tatsächlich war ich wohl nicht der einzige, der sich damit herumplagen durfte, denn im Serato-Forum behandelten mehrere Einträge dieses Thema. Sämtliche Anwender hatten eines gemein: Sie waren Mac-User und hatten das Update von Mavericks (10.9) auf Yosemite (10.10) noch nicht vollzogen. Anscheinend ist das wohl ein Problem, das ausschließlich bei dieser Variante von OS X auftritt. Wer mehr hierzu wissen will, kann hier seine Neugier stillen. Wie auch immer: Der Workaround funktionierte, sodass Intro den KORG direkt danach erkannte und ich endlich loslegen durfte. Na also!

„Hardware disconnected“
„Hardware disconnected“

Serato DJ Intro

Zunächst ein paar Worte zur „mitgelieferten“ Software. Das Programm ist im Vergleich zur Vollversion natürlich an diversen Stellen abgespeckt worden, doch im Grunde bringt es alles mit, was man für den klassischen DJ-Mix benötigt: zwei Decks mit Transport- und Sync-Funktionen, Pitch und Key Correction, Autoloops und Hotcues. Ferner bietet das Programm einen internen Mixer, zwar unsichtbar, dafür aber mit zwei Kanälen und Dreiband-EQs ausgestattet. Ebenfalls an Bord sind zwei Effektracks, Line- und Crossfader sowie ein Datei-Browser für das Suchen und Finden von Audiodateien. Wer mehr Features will, muss ein Upgrade auf die Vollversion durchführen, das derzeit mit 99 Euro zu Buche schlägt.

Controller-Betrieb

Ist der Korg-Controller erst einmal erkannt, hat man die letzte Hürde genommen, sodass einer zünftigen Mixsession nichts mehr im Wege stehen sollte. Zum Befüllen der Decks lädt der Datei-Browser ein, woraufhin die A/B-Buttons die selektierten Tracks in die Player laden. „Play“ gedrückt und los geht’s.
Der Sound der Cinch-Ausgänge, über die die Summe herausgeführt wird, ist ausgewogen und kräftiger als ich es der schwarzen MP3-Schleuder zugetraut hätte. Auch der Kopfhörerausgang ist nicht von schlechten Eltern. Für die meisten Anwendungen wird er wohl genügen, zu laut darf’s aber nicht werden. Das Mischungsverhältnis auf dem Headphone von Master und Cue lässt sich mit dem Balance-Regler stimmig justieren, die Cue-Anwahl über die milchigen Buttons, die nach Betätigung blau leuchten, funktioniert direkt und ohne Probleme. Die Temposynchronisation via Sync-Button funktioniert prima, genauso wie die Key Correction, die sich im Übrigen mittels „Shift + Play“ (de) aktivieren lässt. Mit dem Pitchslider lassen sich die Geschwindigkeiten der Tracks einigermaßen angleichen, wobei hier die letzte Präzision fehlt, da die erreichten Werteänderungen nicht genauer als 0,15 Prozent sind, was für einen korrekten Beatmix nicht unproblematisch ist.
Mit der Zeit musste ich dann doch den einen oder anderen Blick ins Handbuch werfen, in dem eine Tabelle abgedruckt ist, die Auskunft über die Zweitfunktionen sämtlicher Bedienelemente gibt. Unter anderem löscht der Touchslider im Hotcue-Mode mit Shift die gerade angelegten Cue-Punkte wieder und im Loop-Modus ist dann auch sogar ein manueller Loop möglich. Das linke Touch-Feld setzt den „In“ der Schleife, das mittlere Feld (de) aktiviert „Roll“ und rechts setzt man den „Out“, woraufhin das Deck in den Loop wechselt.
Seratos FX sollen sich über das KAOSS Pad manipulieren lassen, was ich natürlich auch ausprobiert habe. Von den drei Deck-FX lässt sich aber nur der erste Slot über das Pad manipulieren, FX-Slots 2 und 3 hingegen sind von der Fernbedienung seitens KAOSS DJ ausgeschlossen. Mit dem Pad lassen sich sehr effektiv zwei Parameter eines Effektes simultan steuern, was gefällt. Also mir auf jeden Fall.

Nur der erste Deck-Effekt lässt sich über KAOSS DJ fernsteuern.
Nur der erste Deck-Effekt lässt sich über KAOSS DJ fernsteuern.
Audio Samples
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Serato FX HPF Serato FX LPF Serato FX Flanger Serato FX Phaser Serato FX Echo Serato FX Reverb

KAOSS-Effekte

KORGs FX-Engine steht im Mischpult- und Controller-Modus zur Verfügung. Arbeitet der Kaot mit Serato DJ Intro, wird er über die Taste „KAOSS FX“ scharf geschaltet. Ist die Controller-LED erloschen, ist das XY-Pad bereit zur Drangsalierung der Korg-Effekte. Welches der beiden Decks (oder eben beide) effektiert wird, entscheiden in jenem Modus die beiden FX-Buttons, die auch das FX-Routing der Decks innerhalb Seratos auslösen. Schnell ist der gewünschte Effekt mit dem Endlos-Controller ausgewählt und schon kann es losgehen. Mit Hilfe von „Tap“ kann ich mir das eingestellte Tempo anzeigen lassen, durch mehrmaliges Betätigen verändere ich den Wert. „Hold“ friert auf bekannte Art und Weise den aktuellen Parameterwert ein, sodass ich das Pad loslassen kann. Bei der Auswahl der Effekte und Sounds stand das Mini KAOSS Pad 2 Pate: 86 Effekte aus 13 verschiedenen Gruppen sind zugegen. Hinzu kommen noch 30 Synthesizer-Sounds und Sound-FX. Eine Übersicht auf KORGs Homepage listet alle Effekte und Sounds detailliert auf. Wer es ganz genau wissen will, klickt hier
KAOSS DJ bietet folgende Effektkategorien:

  • 13 Filter
  • 12 Modulationen
  • 03 Dynamik-FX
  • 17 LFO-FX
  • 12 Delays
  • 05 Reverbs
  • 03 Gain-FX
  • 12 Looper
  • 09 Lead-Sounds
  • 02 Akustik-Sounds
  • 06 Bass-Sounds
  • 05 Chord-Sounds
  • 12 Sound FX

Die Effekte klingen allesamt gut, so wie man es von der KAOSS-Familie gewohnt ist. Hier ein paar Beispiele:

Audio Samples
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KAOSS DJ FX 01 LPF KAOSS DJ FX 09 Distortion Isolator KAOSS DJ FX 18 Talk Filter KAOSS DJ FX 33 Yoi Yoi KAOSS DJ FX 55 HPF Delay KAOSS DJ FX 61 Pump Reverb KAOSS DJ FX 68 HPF Looper

Standalone-Mixer

Wenn man den KORG als echten Zweikanalmixer benutzen möchte, sollte das Gerät nicht am Rechner angeschlossen sein. Es muss von der Stromversorgung getrennt werden, da es ja über keinen Netzschalter verfügt. Nur im „Aus-Zustand“ kann es in den Mischpultmodus versetzt werden und nach dem erneutem Einschalten stehen einem alle Funktionen, die die Bedienoberfläche bietet, auch für den analogen Mix zur Verfügung. So natürlich auch die KAOSS-Effekte. Plattenspieler lassen sich nicht an die Cinch-Eingänge anschließen, da lediglich Line-Signale verarbeitet werden. Die anvisierte Zielgruppe würde wahrscheinlich auch eher iPods und Smartphones zücken – jeder wie er mag. Jedenfalls mixt es sich nicht so schlecht mit dem Tool und die EQs klingen besser als ich erwartet hatte. Für den Bedroomer, eine Mixsession unter Freunden oder die eine oder andere Kellerparty reicht es allemal. Darüber hinaus kann ich mir kaum Szenarien vorstellen, bei dem der KAOSS DJ zum Einsatz käme, dafür reicht der Funktionsumfang dann doch nicht aus und es scheitert an den fehlenden professionellen Features, beispielsweise symmetrische Ausgänge, um nur mal eines zu nennen.

Fotostrecke: 2 Bilder Der EQ macht in beiden Modi eine gute Figur
Audio Samples
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KORG KAOSS DJ EQ High KORG KAOSS DJ EQ Mid KORG KAOSS DJ EQ Low KORG KAOSS DJ EQ Mic Preamp
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Fazit

KORG beweist mit KAOSS DJ, einer interessanten Symbiose aus KOASS FX-Engine, DJ-Controller, Audiointerface und Minimixer, dass die Produktentwicklung im DJ-Sektor noch lange nicht am Ende angelangt ist. Der ultrakompakte und sehr leichte Multifunktionalist punktet mit einer guten Verarbeitungsqualität sowie Serato DJ Intro als Software-Dreingabe und steuert das DJ-Programm kompetent, wobei eine zweite Befehlsebene einen relativ großen Funktionsumfang offeriert, den man dem „Kaoten“ beim bloßen Anblick nicht zugetraut hätte. Der integrierte analoge Mixer ermöglicht einen klanglich passablen Mix und wie die bewährten Effekte der KAOSS-Familie klingen, brauche ich hier wohl nicht mehr im Detail zu erläutern. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, so auch beim KAOSS DJ. Neben einem Netzteil im Lieferumfang hatte ich zumindest auch einen Netzschalter am Gerät erwartet – erst recht im Angesicht der UVP von 416 Euro. Das Anschlusskonzept hat zudem noch Luft nach oben und wenn es eine Revision geben sollte, würde ich mir eine praxisgerechtere Position für den Mikrofon-Gain wünschen. Doch die Contra-Punkte haben allesamt nicht genug Gewicht, um das gelungene 4-in-1-Konzept, die intuitive Bedienung und nicht zuletzt auch den Spielspaß, den die KAOSS-Einheit bereiten kann, wegzuwischen.
Somit kann ich KAOSS DJ jedem DJ-Einsteiger ohne „wenn und aber“ uneingeschränkt empfehlen. Wer das nötige Kleingeld hat, mal hineinschnuppern möchte in die hiesige DJ-Welt und noch nicht genau weiß, wo es konkret hingehen soll, bekommt hier ein Tool an die Hand, das alle Türen einen Spalt breit öffnet – aufstoßen und hineingehen muss der Newbie selbst.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Ultrakompakte und leichte Bauform
  • Gute Verarbeitung
  • 4-in-1-Konzept
  • Unerwartet großer Funktionsumfang
  • Serato DJ Intro als freier Download
  • Vielseitiges Einsteigergerät
Contra
  • Position des Mic Gain-Reglers
  • „Blindfahrt“ im Dunkeln
  • Kein Netzschalter
  • Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten
  • Etwas umständliche Verteilung der Anschlüsse
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KORG KAOSS DJ Test
Für 95,00€ bei
KORG KAOSS DJ: Zweikanalmixer, Controller, Audiointerface & KAOSS FX
KORG KAOSS DJ: Zweikanalmixer, Controller, Audiointerface & KAOSS FX
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