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KickPro Bassdrum Dämpfungskissen Test

Für die Dämpfung der Bassdrum hat sich im Laufe der Musikgeschichte eine Vielzahl von Optionen entwickelt. Dämpfte man am Anfang noch subtil mit Filzstreifen unter dem Fell oder mit am Spannreifen befestigten Außendämpfern, so war seit dem Aufkommen des Close-Miking in der Rockmusik ein immer obertonärmerer Klang gewünscht. Als Folge zogen Decken, Schaumstoff, Daunenkissen oder zusammengerollte Handtücher als neue Untermieter in die großen Trommeln ein. Auch das Resonanzfell verschwand für eine Zeitlang ganz.

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Ungeachtet vom anhaltenden Retro-Trend, favorisiert ein Großteil der modernen Trommler nach wie vor einen Bassdrum-Sound, der trocken, aber trotzdem durchsetzungsfähig klingen soll. Zudem soll sich die Trommel auf der Bühne leicht und unkompliziert mikrofonieren lassen. Allerdings macht (zu)viel Dämpfung die Kickdrum nicht nur trocken, sondern im akustischen Kontext auch deutlich leiser, was besonders in Proberaum-Situationen im „Gefecht“ mit Gitarrenamps für ratlose Blicke sorgt. Ob das KickPro Kissen als flexibles Zubehörteil Abhilfe schaffen kann? Dem gehen wir jetzt auf den Grund.

Details

Das KickPro Kissen ist innen mit einer flexiblen, aber relativ schwergewichtigen Füllung ausgerüstet, bei der es sich vermutlich um Sand handelt. Auf der Unterseite sorgt weiches und rutschfestes Kunstleder als zweite Zutat dafür, dass sich das Kissen nicht von seinem in der Trommel vorgesehenen Platz bewegt. Auf der Oberseite hat das KickPro einen schwarzen Überzug aus weichem Fleece.

Fotostrecke: 4 Bilder Das KickPro Kissen passt problemlos durch Resonanzlöcher ab 5 Zoll Durchmesser aufwärts.

Zur Ermittlung des Kampfgewichts bemühe ich Waage und Maßband. Heraus kommt ein Gewicht von 1998 Gramm bei einer Oberfläche von 44 x 28 x 6 Zentimetern. Wir haben es hier also mit einem durchaus handlichen Zeitgenossen zu tun. Um das Kissen ohne Probleme in die Bassdrum zu bekommen, sollte ein Resonanzloch von mindestens fünf Zoll Durchmesser in das Fell geschnitten sein. Das Loch an meiner Testtrommel ist etwas kleiner, hier muss ich ganz schön drücken, bekomme das Kissen aber schließlich doch ins Innere der Trommel. Noch ein Hinweis, bevor es in den Praxisteil geht: Da das Kissen nicht in der Trommel befestigt ist, sondern nur lose darin liegt, bewegt es sich natürlich, sobald die Trommel in ein Case gehievt wird. Trommler, die ein fest installiertes Mikrofon in ihrer Bassdrum haben, sollten das KickPro also besser vor der Reise aus der Trommel entfernen.

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Praxis

Für den Praxistest steht eine Basix Custom Bassdrum in 22“ x 16“ Zoll bereit. Die Trommel hat beidseitig vorgedämpfte Felle von Remo aufgezogen und ist mit locker gestimmtem Schlagfell und etwas fester gespanntem Resonanzfell auf rock-poppige Klänge getrimmt. In das Resonanzloch der Trommel ragt ein Bassdrum-Klassiker, das Beta52A von Shure, hinein, und 15 Zentimeter vor dem Resonanzfell steht ein Aston Origin Großmembraner Mikrofon.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein Aston Origin Großmembraner überwacht die Schwingungen vor dem Fell.

Zuerst lege ich das Kissen im Inneren der Trommel quer vor das Schlagfell. Das Resonanzfell wird in diesem Setting nicht vom Kissen berührt. Satt und rutschfest liegt das KickPro im Inneren der Trommel. Beim Anspielen fällt mir sofort das gute und elastische Spielgefühl auf, die Bassdrum klingt jetzt trocken und konkret, hat aber noch etwas Ton vom Resonanzfell im Gesamtklang. Wer dieses nicht möchte, kann entweder den Equalizer bemühen oder das zweite Setting ausprobieren. 

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KickPro quer vor Schlagfell – Großmembran solo KickPro quer vor Schlagfell – Beta52A solo KickPro quer vor Schlagfell – beide Mikrofone solo KickPro quer vor Schlagfell – beide Mikrofone im Set

Im zweiten Setting liegt das Kissen längs in der Trommel, somit werden beide Felle leicht berührt. Im Vergleich zur ersten Position bekommt die Trommel jetzt noch mehr Kick und klingt schön konkret, hier hat man also ordentlich Möglichkeiten, mit der Positionierung zu experimentieren. Auch das gute Spielgefühl bleibt in dieser Position erhalten.

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KickPro längs in der Bassdrum – Großmembran solo KickPro längs in der Bassdrum – Beta52A solo KickPro längs in der Bassdrum – beide Mikrofone solo KickPro längs in der Bassdrum – beide Mikrofone im Set

Für einen wirklich deutlichen Unterschied nehme ich das Kissen aus der Bassdrum heraus. Die Felle können jetzt im leeren Kessel ungebremst schwingen, und es ertönt der bekannte und unschöne Basketball-Sound, der durch die Reflexionen zwischen Kessel und Fellen hervorgerufen wird. Auch der Rebound am Schlagfell ist jetzt alles andere als optimal.

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Leere Bassdrum – Großmembran solo Leere Bassdrum – Beta52A solo Leere Bassdrum – beide Mikrofone solo Leere Bassdrum – beide Mikrofone im Set

Für den letzten Versuch kommt drei Zentimeter dicker Schaumstoff aus dem Baumarkt zum Einsatz. Ich habe hier ein Stück, das genau in die Trommel passt, so dass beide Felle wie im zweiten Setting leicht berührt werden. Wie man hören kann, funktioniert dieses ebenfalls problemlos als reine Dämpfungsmethode. Wer also seine Trommel unter Einsatz minimaler finanzieller Mittel dämpfen möchte, kommt hier ebenfalls ans Ziel. Allerdings klingt die Bassdrum nun nicht mehr so satt, und auch das Spielgefühl am Schlagfell gefällt mir mit dem KickPro Kissen deutlich besser.

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Schaumstoff längs in der Bassdrum – Großmembran solo Schaumstoff längs in der Bassdrum – Beta52A solo Schaumstoff längs in der Bassdrum – beide Mikrofone solo Schaumstoff längs in der Bassdrum – beide Mikrofone im Set
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Fazit

Das KickPro Kissen ist vor allem für Proberäume, Studio-Drummer und Tonleute eine gute Sache. Im Gegensatz zu Produkten wie dem Kicker von Sonitus, der jede Trommel auf einen eindimensionalen Attack-Sound trimmt, hat man mit dem KickPro Kissen deutlich mehr klangliche Gestaltungsfreiheit, die es für sehr viele Arten von Musik und Bassdrum-Sounds interessant macht. Für den Live-Betrieb ist bei Trommeln, die mit einem fest eingebauten Mikrofon ausgestattet sind, Vorsicht angeraten. Wegen des Gewichts von knapp zwei Kilogramm empfiehlt es sich, das Kissen vor dem Transport heraus zu nehmen. Ansonsten bekommt man mit dem KickPro ein sehr gut verarbeitetes und durchdachtes Produkt, das quasi lebenslang seinen Dienst verrichtet und somit auch den nicht ganz günstigen Anschaffungspreis rechtfertigt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Gute Verarbeitung
  • Langlebige Konstruktion
  • Sehr gutes Spielgefühl
  • Flexibel in der Klanggestaltung
Contra
  • keins
Artikelbild
KickPro Bassdrum Dämpfungskissen Test
Durchdachtes und sinnvolles Zubehör für die große Trommel: das neue KickPro Kissen
Durchdachtes und sinnvolles Zubehör für die große Trommel: das neue KickPro Kissen
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MuffleLow Technologies
  • Bezeichnung: KickPro Pillow Dämpfungskissen
  • Merkmale:
  • zwei verschiedene Oberflächen aus Fleece und Kunstleder
  • gewichtet, für rutschsichere Positionierung beim Spielen
  • passt durch ein 5 Zoll großes Resonanzloch
  • Maße: 44 x 28 x 6 cm
  • Gewicht: 1998 Gramm
  • Herkunftsland: USA
  • Preis: (Verkaufspreis) EUR 56,90

Seite des Herstellers: kickpropillow.com

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Hier muss ich ganz schön schieben, denn dieses ist kleiner.

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