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KHDK Ghoul Jr Test

Mit dem KHDK Ghoul Jr haben Kirk Hammett und sein Partner David Karon ein Overdrive-Pedal im Miniformat im Programm, bei dem es sich um den kleinen Bruder des von uns bereits getesteten Ghoul Screamer handelt, der einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen hat.

KHDK_Ghoul_JR_TEST


Mit seinem verkleinerten Gehäuse liegt das Pedal durchaus im Mini- und Mikro-Pedal-Trend, trotzdem soll es eine breite Palette an unterschiedlichen mächtigen Zerrsounds liefern, laut Produktbeschreibung vom fuzzartigen Vintage Treble-Boost bis zur sahnigen, singenden Zerre. Grund genug für uns, den kleinen Overdrive eimal näher anzuschauen.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Die beiden Köpfe des Unternehmens sind keine geringeren als Metallica Leadgitarrist Kirk Hammett und sein Kompagnon David Karon, deren Initialen auch den Firmennamen bilden. Dave Karon war bei seinem früheren Arbeitgeber U.S.Music als Director of Artist Relations tätig und lernte so auch Kirk Hammett kennen.
Der Ghoul Jr Overdrive wird in Handarbeit in den USA, genauer gesagt, in Paducah, Kentucky, in einem kleinen Familienbetrieb gefertigt, was sich in der tadellosen Qualität und damit natürlich auch im Preis niederschlägt – als Schnäppchen kann man den kleinen Zerrer nicht unbedingt bezeichnen.

Fotostrecke: 4 Bilder Kirk Hammett-Sound im Mini-Format- der Ghoul JR verspricht flexible Zerrsounds im kleinen Gehäuse.

Im Lieferkarton befinden sich neben dem in einem schwarzen Samtbeutelchen verwahrten Pedal noch vier Gummifüßchen und eine Bedienungsanleitung. Mit einem Gewicht von 154 Gramm und den kompakten Abmessungen von 93 x 54 x 52 mm (L x B x H) macht das aus Metall gefertigte Pedal einen sehr robusten, gleichzeitig aber auch wertigen Eindruck. Bekanntermaßen ist Kirk Hammett ein Fan von Horrorfilmen und Fabelwesen, daher stammt vermutlich auch der Name des Pedals von ihm. Bei einem Ghoul handelt es sich um ein leichenfressendes Fabelwesen aus der arabischen Mythologie – nun ja …

Das violett eingefärbte und dem Namen entsprechend mit einem skizzierten Dämon verzierte Pedal besitzt links und rechts an den Seiten die Ein- und Ausgangsbuchsen, die versetzt angebracht und mit dem Gehäuse verschraubt sind. Vier Schrauben verschließen die Unterseite, wobei diese aber nur im Servicefall entfernt werden müssen, da das Pedal keinen Batteriebetrieb ermöglicht. Der Anschluss des benötigten 9-Volt-Gleichstromnetzteils befindet sich an der Stirnseite, allerdings gehört keines zum Lieferumfang. Ein Standard Boss-Netzteil ist aber vollkommen ausreichend, oder besser noch, eine zentrale Spannungsversorgung auf dem Pedalboard.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgangssignal sind leicht gegeneinander versetzt…

Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet das Pedal eine ganze Reihe Einstellmöglichkeiten auf der Oberseite, auf die ich jetzt näher eingehen möchte.

Los geht es mit dem Fußschalter, der das Pedal aktiviert und zwei grüne LEDs links und rechts daneben zum Leuchten bringt. Im inaktiven Zustand reicht ein True-Bypass das einkommende Signal direkt an den Ausgang weiter. Wie es sich für einen Overdrive gehört, finden sich auch beim Ghoul Jr drei Regler, die mit Drive, Tone und Volume beschriftet sind. Drive regelt bekanntermaßen den Zerrgrad, beim Tone-Poti handelt es sich um eine aktive Höhenregelung, die in der 12-Uhr-Stellung neutral arbeitet, nach rechts gedreht das Höhenbild anhebt und nach links entsprechend absenkt. Und mit Volume wird natürlich die Lautstärke geregelt. Alle drei Potis besitzen griffige Kunststoffknöpfe mit einem weißen Skalenstrich und erlauben ein exaktes, feinfühliges Einstellen der gewünschten Position.
Links und rechts neben dem Tone-Regler sind zudem zwei Kippschalter verbaut, die ein weiteres Eingreifen in den Sound ermöglichen. Der Voice-Schalter erlaubt ein gezieltes Verändern des Bassbereichs. Nach oben geschaltet wird dieser angehoben, nach unten werden die tiefen Frequenzen ausgedünnt und dafür die Mitten herausgearbeitet, was gerade bei tieferen Stimmungen und High-Gain-Sounds ein echter Vorteil ist. In der Mittelposition ist das “Basic”-Setting zu hören.

Fotostrecke: 3 Bilder Drei Potis, zwei Miniswitches und ein Fußschalter warten auf der Oberseite des Pedals auf ihren Einsatz.

Der Style-Schalter besitzt ebenfalls drei Positionen, wobei in der oberen das Basic-Setting zu hören ist, das laut Bedienungsanleitung einen komprimierten, klassischen Sound liefern soll. In der Mittelstellung erzeugt das Pedal einen dynamischen, durchsetzungsfähigen Ton und ganz nach unten geschaltet einen modernen, aggressiven Sound mit einer zusätzlichen Portion Gain, also quasi ein All-Inclusive-Paket.
Wie sich das im Klang auswirkt, werde ich im Praxisteil näher beleuchten.

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Praxis

Dazu verbinde ich das Pedal mit dem Eingang meines Marshall JVM 410 Topteils, das eine 2 x 12″ Box antreibt, die mit Vintage 30 Speakern bestückt ist und mit einem SM57 abgenommen wird. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex mit Humbuckern zum Einsatz.
Zuerst ist der Verstärker ohne Pedal zu hören, dabei habe ich einen ganz leichten Crunch eingestellt.

Audio Samples
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Verstärker ohne Pedal, leicht angecruncht

In den folgenden beiden Beispielen möchte ich herausfinden, wie sich der Voice-Schalter im Klang niederschlägt. Im ersten Durchgang ist er in der oberen, im zweiten dann in der bassärmeren, unteren Position zu hören. Alle anderen Regler befinden sich in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Voice-Schalter Position 1 (oben) Voice-Schalter Position 2 (unten)

Der Klang wird in der unteren Einstellung des Voice-Schalters in der Tat in den Bässen ausgedünnt, was für ein tightes Spielgefühl sorgt. Insgesamt wird der Ton knackiger. Eine tolle Option, denn je nach verwendetem Instrument bietet der Ghoul Jr so die Möglichkeit, den Klang mit einem einzigen Schalter anzupassen.
Die nächsten drei Beispiele habe ich mit allen drei Style-Positionen eingespielt. ich beginne in der oberen und schalte dann pro Beispiel eine Position weiter nach unten. Der Voice-Schalter befindet sich in der Basic-Einstellung, also in der Mitte.

Audio Samples
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Style-Schalter Position 1 (oben) Style-Schalter Position 2 (Mitte) Style-Schalter Position 3 (unten)

Auch der Style Schalter zeigt sich ausgesprochen wirkungsvoll. Zeigt sich der Klang in der Basic-Einstellung, also ganz nach oben geschaltet, eher traditionell und leicht bedeckt, frischt er in der Mittelstellung auf und wird aggressiver. Die unterste Stellung des Schalters sorgt für den extra Schub an Gain und auch was das Höhenbild betrifft, geht hier im wahrsten Sinne die Sonne auf.
In der Mittel- wie auch der untersten Schalterstellung werden aber auch die Mitten ein wenig abgesenkt, was für ein moderneres Klangbild sorgt. Ich würde dabei aber nicht von aushöhlen (scoop) sprechen, denn Durchsetzungsvermögen besitzen zweifelsfrei beide.

Der Ghoul Jr zeigt sich vom Cleanbooster bis zum brachialen Gainmonster recht flexibel.
Der Ghoul Jr zeigt sich vom Cleanbooster bis zum brachialen Gainmonster recht flexibel.

Schon in der Mittelstellung des Gain-Reglers kommt ein sattes Brett angeflogen, daher bin ich gespannt, wie sich der Regler in den unterschiedlichen Stellung auswirkt. Im ersten Durchgang steht er in der Minimalstellung, dann drehe ich ihn auf 12 Uhr und ende mit seiner Maximalposition. Der Voice-Schalter steht in der obersten Position, Style in der untersten.

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Gain-Regler Check: Min / Mid / Max

Ganz nach links gedreht kommt ein moderner Crunchsound mit knackigen Attacks zustande, der mit höherer Reglerstellung immer breiter und auch aggressiver wird. Dabei bleibt der Sound aber immer schön akzentuiert, was mir sehr gut gefällt.
Natürlich interessiert mich auch, wie sich der Tone-Regler bemerkbar macht und drehe ihn ebenfalls von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung. Den Voice- und Style-Schalter habe ich nicht verändert.

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Tone-Regler Check: Min/ Mid / Max

Auch der Tone-Regler zeigt sich ausgesprochen musikalisch und vermag es, den Sound aufzufrischen. Ganz nach links gedreht wird der Klang nicht muffig, sondern warm. Die Attacks bleiben deutlich vernehmbar und treten bei höheren Reglerstellungen weiter in den Vordergrund. Dabei geht das Pedal sehr behutsam mit dem Klang um und verbiegt ihn nicht.
Wie sich der Ghoul Jr Overdrive mit einer tiefer gestimmten Gitarre versteht, soll das nächste und gleichzeitig auch letzte Beispiel zeigen. Hierfür stehen alle Regler wieder auf 12 Uhr, der Voice-Schalter zeigt ganz nach oben und der Style ganz nach unten.
Bei der verwendeten Gitarre handelt es sich um eine auf Drop-A gestimmte Cyan Hellcaster Bariton.

Audio Samples
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Sound mit Drop-A Tuning

Es ist schon sehr beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit die auf Drop-A heruntergestimmte Baritongitarre hier wiedergegeben wird. Das Bassfundament ist deutlich vernehmbar, dabei aber schön tight, die Mitten sorgen für die Durchsetzungskraft und schieben ungemein. Auch das Höhenbild zeigt sich ausgewogen und verleiht dem Sound eine feine Note.
So etwas hört man nicht alle Tage aus einem Pedal, sehr gut!

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Fazit

Mit dem Ghoul Jr hat KHDK für meinen Geschmack einen Volltreffer gelandet.Trotz der kleinen Bauweise des in den USA handgefertigten Pedals besitzt es alle Regel- und Schaltmöglichkeiten, um den Sound an den persönlichen Geschmack anzupassen. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, und was hier an Ton herauskommt, dürfte wohl vielen Heavy-Gitarristen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Aber nicht nur ihnen, denn das Pedal zeigt sich recht flexibel und kann auch locker in einem Rock- und Pop-Kontext eingesetzt werden. Der Preis erscheint auf den ersten Blick vielleicht etwas hoch, relativiert sich aber schon beim ersten Anspielen.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr flexible Sounds
  • transparent auch mit tiefergestimmter Gitarre
  • 3 Styles schaltbar
  • Voice-Schalter für Bass- und Mittenanpassung
Contra
  • keins
Artikelbild
KHDK Ghoul Jr Test
Für 159,00€ bei
Gratulation an Kirk Hammett und David Karon: Das Ghoul Jr Pedal dürfte wohl vielen Heavy-Gitarristen ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Antestpflicht!
Gratulation an Kirk Hammett und David Karon: Das Ghoul Jr Pedal dürfte wohl vielen Heavy-Gitarristen ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Antestpflicht!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: KDHK
  • Modell: Ghoul Jr
  • Effekt-Typ: Overdrive
  • Herkunftsland: USA
  • Arbeitsweise: analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Drive, Volume, Tone
  • Schalter: Bypass, Voice, Style
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V Gleichspannung
  • Batteriebetrieb: nein
  • Abmessungen L x B x H (mm): 93 x 54 x 52
  • Gewicht: 154 Gramm
  • Ladenpreis: 159,00 Euro (Juni 2018)
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