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Ibanez AZS2209H Test

Die Ibanez AZS2209H stammt aus der in Japan gefertigten Prestige-Serie des Herstellers und kann als moderne Interpretation des T-Style-Gitarrendesigns bezeichnet werden. Im Detail ausgestattet mit einem Mini-Humbucker am Hals und einem Singlecoil in der Stegposition, schlägt sie klanglich durchaus einen eigenen Weg ein, was vom hauseigenen Dyna-MIX5-Switching-System untermauert wird. Letzteres ermöglicht zwei weitere Pickup-Kombinationen und erhöht die Ausbeute auf fünf verschiedene Sounds.

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Wie der Name schon vorab erahnen lässt, ist die Prestige-Serie mit ihrer Fertigung in Japan preislich höher angesiedelt als die in Indonesien gefertigten Modelle des Herstellers. Ob sich die Investition von momentan knapp 2000 Euro lohnt, wollen wir im folgenden Test herausfinden.

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Details

Lieferumfang und erster Eindruck

Ins Haus geschneit kommt die Ibanez AZS2209H in einem sehr stabil wirkenden und gut gepolsterten Koffer, der erfreulicherweise gleich ein ganzes Set an Inbus-Schlüsseln und eine ausführliche Anleitung zum Nachjustieren des Instruments dabei hat. Bei der ersten Begutachtung wirkt die Gitarre tadellos verarbeitet und bringt erfreulicherweise nur 3160 g auf die Waage.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Ibanez AZS2209H ist eine moderne Interpretation des T-Style-Designs.

Korpus und Elektronik

Gefertigt wird der Korpus der vorliegenden AZS2209H aus Esche und präsentiert sich im schön anzuschauenden Prussian Blue Metallic Finish, das einen stimmigen Kontrast zum gerösteten Hals bildet. Alternativ ist dieses Modell auch noch im klassischeren Tri Fade Burst erhältlich. Innerhalb der AZS-Serie gibt es außerdem das AZS2200-Modell mit Erle-Korpus und Tremolo sowie die AZS2200F-Variante mit zusätzlicher geflammter Ahorndecke.

Fotostrecke: 6 Bilder Als Klangübertrager kommen ein Seymour Duncan Alnico II Pro Custom am Steg…

Die Saiten werden durch den Korpus eingefädelt und laufen über eine Gotoh F1803 Bridge, die Saitenreiter aus Titan bereithält, welche in Zusammenarbeit mit Ibanez entwickelt wurden. Dabei wurden die Saitenreiter mit passenden Rillen für die jeweiligen Saiten versehen, was ein Verrutschen verhindert, wie man es von klassischen T-Style-Brücken kennt. Mit vorberechneten Intonationspunkten, an denen die jeweilige Saite den Reiter berührt, verspricht diese Konstruktion außerdem eine stabilere Intonation. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Ibanez AZS2209H ist mit einer eine Gotoh F1803 Bridge ausgestattet.

Zwei Tonabnehmer aus dem Hause Seymour Duncan sorgen für die Tonwandlung. Im Detail haben wir es hier mit einem Mini-Humbucker in der Halsposition und einem Singlecoil am Steg zu tun, die über einen Dreiwegschalter angewählt und in Position 1 und 2 beim Umlegen des zusätzlichen kleinen Kippschalters zwei weitere Klangvarianten bieten. Zur finalen Abstimmung stehen außerdem ein Master-Volume- und Master-Tone-Poti bereit. Einen guten Überblick zu allen Einstellungen gibt die nachfolgende Grafik des Herstellers. 

Tonabnehmer-Konfiguration der AZS2209H
Tonabnehmer-Konfiguration der AZS2209H

Die Korpusrückseite offenbart den typischen Rippenspoiler, wie man ihn auch von Strats oder modernen T-Style-Modellen kennt, ist aber im Bereich der Halsbefestigung und des Cutaways ebenfalls großzügig ausgefräst. 

Hals

Ganz dem aktuellen Trend folgend wurde auch der geölte Ahornhals dieser E-Gitarre einer Röstung unterzogen, was ihm nicht nur einen schicken bräunlichen Farbton beschert, sondern ihn auch beständiger gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen macht. Das Halsprofil fällt etwas kräftiger aus, dazu gleich mehr im Praxisteil. Das Ahorngriffbrett beherbergt 22 tadellos bearbeitete Jumbo Stainless-Steel-Bünde, die an den Kanten für eine angenehmere Haptik verrundet sind. Für eine bessere Orientierung bei schlechten Lichtverhältnissen bieten außerdem die leuchtenden Markierungen von Luminlay an der Griffbrettkante praktischerweise Abhilfe. Auf dem Weg zur Kopfplatte laufen die Saiten dann über einen 42 mm breiten Knochensattel und werden anschließend von Locking Tunern aus dem Hause Gotoh in Stimmung gebracht. Der Hersteller liefert das Instrument ab Werk mit Saiten von D’Addario in den Stärken .010 – .046 aus.

Fotostrecke: 5 Bilder Das großzügige Cutaway erlaubt ein komfortables Spiel in den hohen Lagen.
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Praxis

Mit ihrem ergonomischen Korpusprofil sitzt die Ibanez AZS2209H sehr bequem am Oberkörper. Am Gurt wiederum neigt sie minimal zur Kopflastigkeit, was sich aber mit dem rechten Unterarm problemlos kompensieren lässt und was demzufolge kein Problem darstellt. Ansonsten macht sich bei längeren Spielphasen im Stehen natürlich das schon erwähnte geringe Gewicht von etwas über 3 kg positiv bemerkbar. Auch wenn diese Ibanez mit ihrem einzelnen Cutaway eher im Gewand einer modernen T-Style-Gitarre auftritt, fühlt sich der Korpus mit seinem großzügigen Shaping auf der Rückseite eher wie eine S-Style Gitarre an. Darüber hinaus kann das Setup unseres Testmodells meines Erachtens als Referenz für eine optimal eingestellte E-Gitarre herhalten. Im Detail präsentiert sich die AZS2209H dabei mit einer angenehmen Saitenlage, die dennoch nicht zu flach ausfällt und eine lebendige Tonentfaltung ermöglicht. Und auch bei den Schwingungseigenschaften spielt diese E-Gitarre in der Oberliga und gibt perkussive Anschläge mit dem Plektrum knackig und federnd wieder. Daran ist der in der Tendenz eher kräftigere Hals definitiv nicht ganz unschuldig, der mit seinem matten Finish für meinen Geschmack sehr gut in der Hand liegt.
Nach diesem äußerst positiven ersten Eindruck bin ich nun gespannt auf die Sounds am Amp. Für die Verstärkung sorgt dabei ein 74er Fender Silverface Bassman, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box läuft, die die Simulation einer 2×12 Box mit Vintage Jensen C12N Lautsprechern bereitstellt. Wenn wir im späteren Verlauf ins High-Gain-Gewerbe umsatteln, kommt außerdem noch eine 4×12 Greenback-Simulation zum Einsatz. Ferner liegen diverse Zerrpedale bereit. Zunächst starten wir aber wie gewohnt mit einem Cleansound und hören uns die verschiedenen Pickup-Einstellungen an. Ich beginne mit dem Hals-Pickup und arbeite mich anschließend über die Mittelstellung zum Stegtonabnehmer vor. Abschließend hören wir die beiden zusätzlichen Einstellungen, die über den Kippschalter ins Geschehen gebracht werden.

Audio Samples
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Clean: PU Check
Die Ibanez AZS2209H kann mit einer angenehmen Bespielbarkeit,
Die Ibanez AZS2209H kann mit einer angenehmen Bespielbarkeit,

Am Amp präsentiert sich die Gitarre mit griffigen und transparenten Sounds, die erwartungsgemäß stellenweise in Richtung T-Style gehen, dabei aber insgesamt moderner wirken und mithilfe der zwei zusätzlichen Einstellungen auch eine größere Bandbreite abdecken. Wer auf das gewisse Mojo von Vintage-Style-Pickups steht, wird demzufolge hier eher nicht bedient, was aber auch ganz offensichtlich nicht der Intention dieses Modells entspricht. Der Humbucker am Hals bringt im Detail die richtige Mischung aus Wärme und Transparenz mit und beginnt demzufolge auch mit einem voluminöseren Amp-Sound bei Akkorden nicht sofort zu matschen. In der Mittelstellung bekommt man im Normalbetrieb sehr schöne T-Style Sounds geboten, die aber mit dem Humbucker im Split-Coil-Betrieb dennoch eine eigene Note haben. Restlos angetan bin ich anschließend vom Einspuler am Steg, der die richtige Portion Mitten dabeihat, um variabel zwischen Clean, Crunch und High-Gain agieren zu können. Bei den zusätzlichen Einstellungen sagt mir im Clean-Betrieb außerdem die Kombination aus Humbucker und Singlecoil in der Mittelstellung besonders zu. Aber auch die serielle Verschaltung aus gesplittetem Humbucker und Steg-Pickup kann reizvoll sein, wie wir gleich noch genauer hören werden. Wie variabel man mit den Pickups im Clean-Betrieb in unterschiedlichen spielerischen Disziplinen aufgestellt ist, untermauern die folgenden Audiobeispiele. 

Audio Samples
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Clean: Both PU (Alt. Sw. Mode 1) Clean: Neck PU Clean: Bridge PU (Alt. Sw. Mode 1) Clean: Both PU (Alt. Sw. Mode 2)

Im Zerrbetrieb klart das Signal mit zurückgenommenem Volume-Poti wunderbar auf. Die definierte und dynamische Ansprache der Pickups setzt sich darüber hinaus auch bei mehr Gain fort, sodass die AZS2209H hier ihren vielseitigen Ansatz erneut unterstreicht. Auch wenn am Steg kein Humbucker sitzt, kann sich die Gitarre mit ihrem Einspuler im High-Gain-Sektor problemlos beweisen. Zu guter Letzt habe ich noch ein kleines Songbeispiel aufgenommen, bei dem die Kombination aus gesplittetem Humbucker und Singlecoil am Steg im seriellen Betrieb für die Lead-Gitarre zum Tragen kommt. Der daraus resultierende Humbucker-ähnliche Ton ist sehr reizvoll, wie ich finde!  

Audio Samples
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Overdrive Dynamic Check: Bridge PU (Alt. Sw. Mode 1) Overdrive: Bridge PU (Alt. Sw. Mode 1) Overdrive: Neck PU Fuzz: Bridge PU (Alt. Sw. Mode 1) High Gain: Bridge PU (Alt. Sw. Mode 1) AZS2209H Song: Neck PU (Split) + Bridge PU (Alt. Sw. Mode 2)
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Fazit

Die Ibanez AZS2209H liefert im Test eine sehr überzeugende Vorstellung ab. Vom Handling über die Schwingungseigenschaften bis hin zum transparenten und vitalen Sound der Pickups stimmt alles. Wer eine moderne, variable und bequem bespielbare E-Gitarre sucht und dabei kein Tremolosystem braucht, könnte hier restlos glücklich werden. Ansonsten gibt es aber auch zwei Modellvarianten mit Tremolo. Mich hat die Ibanez AZS2209H restlos überzeugt. Anspieltipp! 

Die Ibanez AZS2209H präsentiert sich als moderne, variable und bequem bespielbare Variation des T-Style-Designs und überzeugt auf ganzer Linie.
Die Ibanez AZS2209H präsentiert sich als moderne, variable und bequem bespielbare Variation des T-Style-Designs und überzeugt auf ganzer Linie.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ibanez
  • Modell: AZS2209H-PBM Prestige
  • Typ: T-Style E-Gitarre
  • Herkunftsland: Japan
  • Finish: Prussian Blue Metallic
  • Korpus: Esche
  • Hals: Ahorn (geröstet)
  • Griffbrett: Ahorn (geröstet)
  • Griffbrett-Radius: 305 mm
  • Bünde: 22 Jumbo Stainless Steel
  • Mensur: 25.5“ (648 mm)
  • Sattel: Knochen
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Tonabnehmer: Seymour Duncan Magic Touch-mini Humbucker (Hals), Seymour
  • Duncan Alnico II Pro Custom (Bridge)
  • Bedienung: Master-Volume, Master-Tone, Dreiwegschalter, Alter-Switch
  • Hardware: Chrom-Hardware, Gotoh® F1803 Bridge
  • Gewicht: 3160 g
  • Ladenpreis: 1.999,00 Euro (Dezember 2021)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gelungenes Setup ab Werk
  • angenehme Bespielbarkeit
  • vitale Schwingungseigenschaften
  • transparenter und griffiger Pickup-Sound
Contra
  • keins
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Ibanez AZS2209H Test
Für 1.759,00€ bei
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Unser Testmodell ist mit zwei Tonabnehmern bestückt, einem Single Coil am Steg und einem Mini-Humbucker am Hals.

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