Die beiden markanten Röhrenamps Hughes & Kettner Tubemeister Deluxe 20 und Tubemeister Deluxe 40 sind schon einige Zeit auf dem Markt und in der Liga der kompakten Röhrentopteile durchaus etabliert. Die Aufnahme von Hughes & Kettner als neues Mitglied der Thomann-Markenfamilie brachte uns auf die Idee, diverse Produkte noch einmal in unser Teststudio einzuladen und aus dem 2025er Blickwinkel zu betrachten. Denn auch in der Amp-Welt standen in den letzten zehn Jahren die Uhren nicht still. Umso spannender gestaltet sich das Ganze, weil die Preise für die beiden Amps aktuell fast 40 % unter den empfohlenen Verkaufspreisen liegen.

Tubemeister Deluxe 20 – Leichtgewicht mit zwei Kanälen
Der Hughes & Kettner Tubemeister Deluxe 20 ist der Kleinere von den beiden, wie man an der Bezeichnung unschwer erkennen kann. Das betrifft nicht nur die Maße und das Gewicht, sondern auch einige Features. Aber der Reihe nach:
Das gute Stück misst 350 x 150 x 150 mm und bringt lediglich 5 kg auf die Waage. Beide Amps stecken in einem Gehäuse aus Metall und Kunststoff mit seitlichen Griffen für einen bequemen Transport. Der Amp bietet eine Leistung von 20 Watt, die über den integrierten Power-Soak auf 5 und sogar auf 1 Watt reduziert werden kann. Für Silent-Recording oder Performance steht auch eine Load-Funktion zur Verfügung, um den Amp auch ohne Lautsprecher betreiben zu können.
Im Inneren glühen zwei 12AX7 in der Vorstufe und zwei EL84 in der Endstufe, und mit einem Clean- und einem Lead-Kanal ist der Verstärker zweispurig unterwegs. Beide lassen sich jeweils mit Gain und Master (Volume) separat einstellen. Die gemeinsame Klangregelung mit Treble, Middle und Bass bietet auf der linken Seite des Bedienfeldes die entsprechenden Regler neben Power- und Standby-Schalter.
Aktiviert werden die Kanäle am Frontpanel über entsprechende Taster, wobei der Lead-Channel zusätzlich über eine schaltbare Boost-Funktion verfügt. Integrierte LEDs zeigen in den transparenten Schaltern den Status an. Ganz rechts beschließt die Eingangsbuchse das Bedienfeld.
An der Rückseite warten weitere Anschlussmöglichkeiten. Unter anderem Send und Return für den seriellen Effektloop und eine Klinkenbuchse (TRS) für den optionalen Zweifachfußschalter, der die Kanäle umschaltet und den Boost aktiviert.
Red Box AE Speaker-Simulation inklusive
Der Hughes & Kettner Tubemeister Deluxe 20 ist mit einer Red Box AE Speaker-Simulation ausgestattet, die ihr Signal über einen XLR-Out an ein Mischpult oder Audio-Interface ausgibt. Drei Einstellungen sind per Schalter wählbar: Vintage-/Modern-Cab, Small-/Large-Cab und Line-/Mic-Pegel. Daneben befindet sich die Anzeige für die patentierte Tube Safety Control (TSC), die den Bias der Röhren automatisch einstellt. Außerdem wird per LED signalisiert, ob die Röhren mit zu viel oder zu wenig Strom versorgt werden. Neben dem Regler für den Power-Soak befindet sich der Speaker-Out, an dem Gitarrenboxen mit einer Impedanz von 8 bis 16 Ohm angeschlossen werden können.
Tubemeister Deluxe 40 – drei Kanäle, separate Klangregelung und MIDI In
Beim Hughes & Kettner Tubemeister Deluxe 40 sieht die Ausstattung schon etwas üppiger aus. Das kleine Topteil schöpft seine 40 Watt Leistung aus vier EL84-Röhren, in der Vorstufe arbeiten drei 12AX7. Mit den Maßen 440 x 170 x 150 mm ist es etwas größer und mit einem Gewicht von 8 kg auch etwas schwerer als der kleine Bruder. Abmessungen und Gewicht halten sich damit absolut im Rahmen und taugen auch für den Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln. Zu diesem Zweck liegt beiden Amps ein gut gepolstertes Softbag mit einem zusätzlichen Fach für Kabel etc. bei.
Das Frontpanel ist mit 12 Reglern etwas üppiger bestückt als beim kleinen Bruder, denn drei Kanäle verlangen naturgemäß auch nach mehr Regelmöglichkeiten. Der Deluxe 40 ist mit einem Clean-, einem Crunch- und einem Lead-Kanal ausgestattet, jeweils mit eigenen Gain- und Master- (Volume-)Reglern. Lead und Crunch teilen sich eine Dreiband-Klangregelung mit Treble, Middle und Bass, der Clean-Channel besitzt eine eigene. Aktiviert werden die Kanäle auch hier über kleine Schalter am Frontpanel, die mit der integrierten LED auch gleich Auskunft über den Status geben.
Deluxe 40 mit seriellem FX-Loop mit Send- und Return-Anschluss
Der Tubemeister Deluxe 40 bringt ebenfalls die Red Box AE und das TSC-System mit. Für den Power-Soak gibt es vier einzelne kleine Schalter (mit LED), über die man die Leistungsreduzierungen auf 20 Watt, 5 Watt, 1 Watt und Load einstellen kann. Leuchtet keine LED, bespielt der Amp das am Speaker-Out (8-16 Ohm) angeschlossene Cab mit der vollen Leistung von 40 Watt.
Im Gegensatz zum Deluxe 20 lässt sich beim Deluxe 40 der serielle FX-Loop mit Send- und Return-Anschluss an der Rückseite ein- und ausschalten. Ganz links befindet sich ein MIDI-IN für den Anschluss eines MIDI-Switchers. Über ein 7-Pin-Kabel wird die Hughes & Kettner FSM-432 Fußleiste angeschlossen, die dann über die beiden zusätzlichen Pins per Phantomspeisung vom Amp mit Strom versorgt wird. Über MIDI können folgende Funktionen geschaltet werden: Kanalumschaltung, FX Loop On/Off, Auswahl der Leistungsstufe. Wer den Amp mit einfachen Fußschaltern umschalten möchte, dem stehen mit Channels & Effects zwei Anschlüsse zur Verfügung.
























chri0816 sagt:
#1 - 08.04.2016 um 15:56 Uhr
Hi Robby, kann das sein, daß die beiden High-Gain-Sounds bezeichnungsweise vertauscht sind..........da hört sich ja Red-Box besser an..... :x
Robby Mildenberger sagt:
#1.1 - 09.04.2016 um 11:46 Uhr
Hallo Chri0816,
nein, die Bezeichnungen der Soundfiles sind korrekt.
v.G. Robby
Antwort auf #1 von chri0816
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