Heil Sound The Fin Test

Praxis

Leuchtsache ist Geschmackssache

Das Heil Sound The Fin an den Mikrofonvorverstärker angeschlossen, für die interne Illuminierung die Phantomspeisung aktiviert… Grundgütiger! Naja: Man muss schon drauf stehen, auf diese Optik. Ich persönlich finde es reichlich gruselig, wie auch schon beim Horch RM3, wen im Inneren eines Mikrofonkorbs etwas herumleuchtet. Selbst als Status-LED, wie beim Lewitt DGT-650. Gut, naja, Geschmackssache. Allerdings finde ich es schade, dass die Beleuchtung nicht gleichmäßig erfolgt, sondern sich die verbauten LEDs durch den Schaumstoff hindurch zählen lassen. Ich habe aber meine Vorgehensweise für den weiteren Verlauf des Tests schnell entschieden: Das Gefunzel bleibt aus.

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Fotostrecke: 3 Bilder Bei anliegender Phantomspeisung gibt es Beleuchtung.

Außen retro – innen eher modern?

Man bekommt mit dem The Fin nicht die absolute Retro-Packung um die Ohren gehauen, das Mikrofon klingt streckenweise durchaus modern. Das verwundert nicht, wenn man es mit anderen Mikrofonen des Herstellers vergleicht, die für ihre brillant wirkenden Tauchspulen bekannt sind. Besonders mit etwas Abstand besprochen, ist The Fin sehr klar und ausgewogen, wenngleich die Grillkonstruktion für einige Artefakte sorgt. Dass die ausladenden Stäbe im Höhenbereich für deutliche Unruhe und Phasigkeit sorgen, ist verständlich, logisch, und sollte von jedem bedacht werden, der ein derartiges Retro-Mikrofon kaufen will. Gleichzeitig ist es aber auch das, was den Klangcharakter eines Fifties-Mikros prägt. Erstaunlich sind die Natürlichkeit in den Tiefmitten-/Mitten und die hohe Präsenz im Mix – beides Eigenschaften, die bei den meisten Heil-Mikros zu beobachten sind. Allerdings resoniert es mir ein manchen Stellen der Hochmitten zu stark, es gibt einen deutlichen „Blechbüchsen-“Soundanteil.

Audio Samples
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30 cm, axial 30 cm, 45 Grad 2 cm im Kontext

Breite, konstante Niere

The Fins Polar-Pattern ist in der Front über einen weiten Bereich sehr konstant. In manchen Bühnensituationen würde man es sich ein wenig schmaler wünschen, besonders dann, wenn ein etwas weiterer Abstand gewählt wird. Nicht, dass die Bassanhebung durch den Proximity-Effekt schlecht klingen würde, aber dadurch ist der Klang ausgewogener, Popps werden verringert. Die Anfälligkeit für Feedbacks dürfte generell etwas geringer sein, ist aber nicht zuletzt dem Gehäusedesign geschuldet. Die befürchteten Probleme durch die hohe Impedanz blieben im Test interessanterweise aus. Unauffällige Preamps unterstützen gut die Art des Mikros, aber auch ein Neve und ein Röhren-Preamp sind interessante Begleiter.

Allrounder

Auch wenn es als Mikrofon, das die Blicke auf sich zieht, besonders für Bühne, Video und eventuell die Vitrine geeignet scheint: Auch als Allrounder ist es denkbar. Es unterscheidet sich klanglich von den verbreiteten Standard-Mikrofonen, aber nicht so stark, dass es als Spezialist und Exot oft im Mikrofonschrank bleiben würde. Blechbläser, Gitarrenlautsprecher, sogar Snare-Top, alles ist denkbar.

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