Mit dem HeadRush VX5 soll Schluss sein mit dem Laptop auf der Bühne: Die kompakte Vocal-Stompbox VX5 bringt Antares Auto-Tune samt weiteren Effekten direkt ins Pedal – ganz ohne Computer.

Laut Hersteller eröffnet das VX5 ein „Spielfeld professioneller Vocal-Effekte“ und richtet sich an Einsteiger wie Profis, genreunabhängig und live-tauglich. Ein hoher Anspruch: All-in-one-Pedal mit „Industry-Standard“-Pitch-Correction zum munteren Drauftreten. Schauen wir das Ganze im Test genauer an!
DETAILS
Auto-Tune für die Füße
Das HeadRush VX5 ist ein Vocal-Prozessor im Bodentreter-Format, funktioniert aber ebenso gut auf dem Schreibtisch. Die Versorgung läuft über das beiliegende 12V/1A-Netzteil; Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Neben dezenten und plakativeren Auto-Tune-Korrekturen gibt es einen Harmonizer sowie fünf weitere Effekte – und alle lassen sich gleichzeitig nutzen. Ein solider Preamp und ein USB-Interface mit 24-Bit/48-kHz sind auch dabei.

Das Gerät ist ziemlich solide und auch rutschfest, die Anschlüsse fest mit dem Gehäuse verschraubt. Abgesehen von dem Master-VOLUME-Poti sind alle anderen Drehregler als Encoder ausgelegt. Für die Bedienung nutzt man hauptsächlich das Display und den PRESET/EDIT Encoder, welcher über eine Push-Funktion verfügt. Die andere beiden Encoder sind fest mit dem Auto-Tune-Effekt und seinen Parametern SPEED und HUMANIZE zugeordnet.
Alle Drehregler sind angenehm groß und griffig, sodass man sich auch mit den Füßen bedienen kann. Das Display gibt reichlich Infos und dient der Navigation. Settings werden durch Halten der Sektionen umgeschalten. Das Display ist nicht besonders hübsch und leider auch etwas schlecht von der Seite zu lesen. Über die Fußtaster kann man die Presets durchschalten, ein A/B-Preset-Switch vornehmen sowie auch einen Talk-Thru nutzen-
Weiteres FX
Neben den beiden Haupt-Akteuren AUTOTUNE und HARMONIZE gibt es auch weiteres FX: darunter ein COMPRESSOR mit vier einfachen Settings: Soft, Mid, Hard, Crunch. Das war es.
Der FLAVOUR-FX liefert wiederum recht plakative Verzerrung mit Effekt-Typen wie Sizzle, Megaphone, Radio, Soft Lofi, Tube, Phone Vox und Zinger.
Abgerundet wird mit typischen Varianten von CHORUS, REVERB und DELAY. Anpassungen gibt es bei keinen der Effekte – bis auf je einen Mix-Regler. Beim Delay gibt es einen Time-Parameter; External Clock, BPM, Rates sind indes Fehlanzeige.
Schauen wir uns das doch einmal ganz praktisch mit einen Loop von Julia an.
Immerhin: Auto-Tune, Harmonizer, Compressor, Flavour, Chorus, Reverb und Delay lassen sich gleichzeitig nutzen – für ein kompaktes Pedal durchaus üppig und ein Teil der Rechtfertigung dafür, dass viele Parameter nur grob einstellbar sind. Zudem liefert Headrush bereits 99 fertige Presets, die sich per Fußtaster schnell durchschalten lassen. Insgesamt lassen sich bis zu 250 Speicherplätze belegen, sodass genug Raum für eigene Varianten, Setlisten oder Dubletten bleibt.
Anschlüsse des VX5
Rückseitig sitzt ein analoger Preamp-Eingang, der Mikrofonsignale über XLR mit bis zu 59 dB Gain verstärkt. Eine Combo-Buchse wäre an dieser Stelle sicherlich flexibler gewesen. Der Gain-Regler liegt ebenfalls auf der Rückseite, lässt sich nicht versenken und wird nicht mit den Presets gespeichert. Eine 48-Volt-Phantomspeisung für Kondensatormikrofone ist per Taster zuschaltbar.

Ausgangsseitig steht ein symmetrischer Mono-XLR-Ausgang auf Live-Level zur Verfügung, eine Umschaltung auf Mic-Impedanz ist nicht vorgesehen, sodass man das Pedal nicht ohne weiteres in ein bestehendes Mic-Kabel-Setup insertieren kann. Dafür ist ein Ground-Lift mit an Board, um ggfls. Brummschliefen zu eliminieren.
Weiterhin gibt es einen Miniklinke-Kopfhöreranschluss, der Stereo beschalten ist. Über den USB-Typ-B-Anschluss kann man das Pedal außerdem an den Computer anschließen. Damit werden nicht nur Firmware-Updates möglich, sondern auch der Class-Compliant-Audiobetrieb. So könnt ihr beispielsweise ein Playback vom Computer oder iPhone abspielen. Darüberhinaus könnt ihr eueren Mic+FX-Pedal-Ausgang am Computer aufnehmen- ein Durchschleifen von Signalen via USB durch die Effekte ist indes nicht vorgehen.
External Key
Zusätzlich bietet das HeadRush VX5 auch einen Gitarreneingang inklusive Thru, um DI-Gitarrensignale durch das Gerät zu schleife, um daraus harmonische Informationen zu gewinnen.
Wichtig: Diese Erkennung dient ausschließlich dem Harmonizer – für Auto-Tune wird sie nicht genutzt. Externe Tonart- oder gar Noteninformationen per MIDI lassen sich übrigens auch nicht einspeißen.
























