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Harley Benton Duality Test

Das Harley Benton Duality vereint Delay und Reverb in einem kompakten Gehäuse und ist Teil der Double-Pedal-Serie der Thomann-Hausmarke. Beide Hälften des in China gefertigten Pedals verfügen über jeweils drei Effektmodi und decken einen weiten Bereich an Delay-Typen und Raumsimulationen ab. Dank eines Operation-Mode-Schalters ist das Duality in der Lage, zwischen beiden Effekten hin- und herzuschalten oder sie in einer beliebigen Reihenfolge zu kombinieren.

Harley Benton Duality Test

Harley Benton Duality – das Wichtigste in Kürze

  • 3 Delay-Modi: Analog, Real, Tape
  • 3 Reverb-Modi: Studio, Church, Plate
  • 3 Betriebsmodi für Effektreihenfolge und Fußschalterfunktion

Das Harley Benton Dualtiy ist ein echter Spezialist für zeitbasierte Effekte     

Mit seinen drei Klangmodi liefert die Delay-Seite des Duality sowohl glasklare Wiederholungen eines digitalen Delays als auch Simulationen von analogen Schaltungen wie einem Eimerketten-Delay und einem Bandecho. Auch das Reverb hat mit Studio, Church und Plate mehrere Raumsimulationen im Angebot, die sich zusätzlich in der Klangfarbe ändern lassen. Ob das Harley Benton Duality in Sachen Raum und Zeit noch Wünsche offenlässt, wird der Praxistest zeigen.

Harley Benton Duality Effektgerät
Fotostrecke: 3 Bilder Ein Pedal und zwei Effekte – das Harley Benton Duality kombiniert Delay & Reverb.

Solide Verarbeitung und viele Klangoptionen zeichnen das Duality aus

Das Harley Benton Duality sitzt in einem hellblauen Metallgehäuse mit den Maßen 97 x 52 x 120 mm, wiegt 338 g und kommt gut verpackt mit deutsch- und englischsprachiger Gebrauchsanweisung. Während die Stromzufuhr über ein (nicht im Lieferumfang enthaltenes) Standard-9-V-Netzteil an der Stirnseite erfolgt, liegen die Mono-Ein- und Ausgangsbuchsen an den Seiten des Pedals. Die Bedienelemente auf der Oberseite sind grafisch durch einen weißen Blitz in der Mitte getrennt und haben auf beiden Seiten dasselbe Layout. Eine Kernfunktion übernimmt dabei ein Dreifach-Wahlschalter am vorderen Ende, der den jeweiligen Reverb- (Studio, Church, Plate) bzw. Delay-Modus (Analog, Real, Tape) festlegt, während zwei Mini-Potis dahinter für den Effektanteil (Mix bzw. Level), die Klangfarbe des Reverbs (Tone) und die Anzahl der Delay-Wiederholungen (F.B) verantwortlich sind. In der Mitte bestimmen zwei große Potis einerseits die Länge der Hallfahne (Decay), andererseits die Verzögerungszeit des Delays (Time, 5 ms – 780 ms) und auf dem vorderen Teil der Oberfläche dienen zwei Soft-Switch-Fußschalter der Inbetriebnahme der Effekte. Global lässt sich dabei über einen Wahlschalter im Zentrum der Oberfläche festlegen, ob eine Seite beim Aktivieren die jeweils andere Seite ausschaltet (A or B) oder ob sich beide Effekte in einer beliebigen Reihenfolge kombinieren lassen (A->B bzw. B->A). Laut Hersteller verfügt das Harley Benton Dualtity über einen Buffered-Bypass, solange das Gerät an eine Stromversorgung angeschlossen ist, ansonsten über True-Bypass. Bei einem Stromverbrauch von 200 mA ist kein Batteriebetrieb vorgesehen. Insgesamt macht das Pedal einen rational aufgebauten, aber robusten Eindruck.           

Harley Benton Duality Lackierung
Fotostrecke: 7 Bilder Die einstellbaren Parameter der beiden Effekte sind optisch klar voneinander getrennt.
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Das Harley Benton Duality in der Praxis

Getestet wird das Harley Benton Duality mit Telecaster, Strat und Les Paul über einen REVV D20, der weitestgehend clean eingestellt ist. Als Speakersimulation dient die Impulsantwort einer 4×12 Box mit Celestion Greenback Speakern und für die verzerrten Klänge sitzt ein EHX East River Drive vor dem Amp.

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Mehr Informationen

Wir starten mit der Delay-Sektion des Duality und hören einen Vergleich der drei Modi Real, Analog und Tape einmal mit einer mittleren und danach einer längeren Delay-Zeit. Die unterschiedlichen Delay-Typen grenzen sich dabei gut voneinander ab und erfüllen die typischen Klangeigenschaften ihrer Vorbilder. Während der Real-Modus recht warme, aber unverfälschte Wiederholungen produziert, arbeiten Analog- und Tape-Modus mit der typischen Signal-Degradierungen bei jeder Wiederholung, vermutlich realisiert durch ein Tief- (Analog) bzw. Hochpassfilter (Tape). Dem Tape-Modus fehlt dabei allerdings das typische „Eiern“ des Magnetbandes, was bei vielen Delay-Pedalen durch eine zusätzliche Modulationseinheit simuliert wird. Für die exakten Potistellungen des Praxistests empfiehlt sich ein Blick in das zugehörige Video.

Audio Samples
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Soundcheck Real, Medium Delay, off/on (Tele) Soundcheck Analog, Medium Delay (Tele) Soundcheck Tape, Medium Delay (Tele)
Audio Samples
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Soundcheck Real, Long Delay (Tele) Soundcheck Analog, Long Delay (Tele) Soundcheck Tape, Long Delay (Tele)

Das Dualitiy liefert glasklare Wiederholungen und Vintage-Delay-Sounds

Weiter geht es mit drei Praxisbeispielen auf unterschiedlichen Gitarren und verschiedenen Delay-Zeiten und -Modi. Da das Time-Poti einen recht großen Bereich an Verzögerungen abdeckt und sehr genau eingestellt werden muss, hätte man sich hier an mancher Stelle eine Tap-Tempo-Funktion gewünscht.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Short Delay (Tele) Praxisbeispiel Medium Delay (Les Paul) Praxisbeispiel Long Delay (Strat)

Nun soll die Reverb-Seite des Harley Benton Duality genauer unter die Lupe genommen werden. Auch hier hören wir zunächst drei Beispiele der unterschiedlichen Reverb-Typen Church, Studio und Plate mit allen Potis in der 12-Uhr-Stellung. Auffällig ist bei allen drei Modi ein eher dunkles Klangbild, das sich auch mit dem Tone-Poti nur bedingt verbiegen lässt. Der Plate-Modus (Plattenhall) hat dabei noch die hellste Hallfahne und liegt in Sachen Raumgröße in etwa zwischen dem Church-Modus (Kirchenhall) und dem Studio-Modus (Raumhall). Wirklich feingeistig geht allerdings keiner der drei Reverb-Typen zu Werke.    

Audio Samples
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Soundcheck Church-Reverb, Medium Decay (Tele) Soundcheck Studio-Reverb, Medium Decay (Tele) Soundcheck Plate-Reverb, Medium Decay (Tele)
Insbesondere in der Kombination der beiden Effekte lassen sich im Handumdrehen ansprechende Sounds kreieren.

Das Reverb des Harley Benton Duality zwischen Kirchenhall und Raumklang

Für eine zweite Gegenüberstellung der drei Reverb-Typen erhöhen wir das Decay-Poti auf 14 Uhr und fügen den jeweiligen Hallfahnen mit dem Tone-Poti auf 15 Uhr etwas mehr Höhen hinzu.

Audio Samples
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Soundcheck Church-Reverb, Long Decay (Tele) Soundcheck Studio-Reverb, Long Decay (Tele) Soundcheck Plate-Reverb, Long Decay (Tele)

Als Nächstes geht es in den FX-Loop des Verstärkers, wo sich das Harley Benton Duality vorbildlich rauscharm und pegelneutral verhält. Wir hören nun beide Seiten zusammen in der Reihenfolge Tape-Delay -> Plate-Reverb.

Audio Samples
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Praxisbeispiel Tape-Delay -> Plate-Reverb (Strat)

Die Routing-Optionen des Harley Benton Duality

Für die nächsten beiden Praxisbeispiele wechseln wir zur Les Paul und schalten ein Overdrive-Pedal vor den Amp. Wir hören beide Beispiele zunächst in der Reihenfolge Delay->Reverb und dann Reverb->Delay. Auch wenn sich hier keine riesigen Unterschiede ausmachen lassen, ist dieses Feature doch eine willkommene Option für experimentelle Sounds.

Audio Samples
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Delay->Reverb vs. Reverb->Delay, Church/Real (Les Paul) Delay->Reverb vs. Reverb->Delay, Studio/Tape (Les Paul)

Zum Abschluss hören wir das Harley Benton Duality noch im Song-Kontext mit Bass und Schlagzeug in verschiedenen Einstellungen.

Audio Samples
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Song
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Das Harley Benton Duality steckt einen weiten Bereich an Delay- und Reverb-Sounds ab und ist dank seines niedrigen Preises der ideale Einstieg in die Welt der zeitbasierten Effekte. Auch wenn die Delay-Seite mit ihren gelungenen Simulationen analoger Echos klanglich etwas mehr zu überzeugen weiß als die teilweise etwas steril und dunkel wirkende Reverb-Hälfte, lassen sich insbesondere in der Kombination der beiden Effekte im Handumdrehen ansprechende Sounds kreieren. Auch die Routing- und Schalt-Optionen des Duality sind ein willkommenes Feature und runden das positive Gesamtbild ab. Eine Tap-Tempo-Funktion beim Delay hätte dem Spaß allerdings noch die Krone aufgesetzt.

Das Harley Benton Duality bietet einen großen Funktionsumfang, gelungene Delay-Sounds und praxistaugliche Routing- und Switching-Optionen.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • großer Funktionsumfang
  • gelungene Delay-Sounds
  • Routing- und Switching-Optionen
  • niedriger Preis
Contra
  • kein Tap-Tempo (Delay)
  • Reverb sehr dunkel abgestimmt
Artikelbild
Harley Benton Duality Test
Für 69,00€ bei
  • Hersteller: Harley Benton
  • Modell: Duality
  • Typ: Reverb/Delay-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Reverb-Modus, Delay-Modus, Mix, Tone, Level, Feedback, Decay, Time, Mode-Switch
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 200 mA
  • Abmessungen: (B x H x T) 97 x 52 x 120 mm
  • Gewicht: 338 g
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Januar 2023)
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Harley Benton Duality Bedienelemente

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Profilbild von Nadine

Nadine sagt:

#1 - 07.01.2023 um 01:58 Uhr

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Ich verstehe die guten Rezensionen zu dieser Serie nicht. Die Schaltlogik ist klasse, und die Pedale mit zwei Verzerrern machen da auch was überzeugendes draus (Overdrive + EQ wäre noch wünschenswert). Aber der Reverb klingt doch grottig. Sind das dieselben Presets, wie in den ollen Behringer Gurken seit 20 Jahren? Flach und verwaschen, völlig uninspirierend. Die Möglichkeit, das Delay hinter den Hall zu legen, ist auch wenig spannend. Hall wahlweise nur auf die Repeats, das wäre cool. Ich hatte die Variante mit Hall und Tremolo. Das Tremolo klang ganz gut, aber zwischen beiden Effekten funktionierte nicht, weil die Pegel nicht harmonieren: Der Hall wird zum Eingangssignal addiert, das Tremolo moduliert den Pegel aber nur nach unten, arbeitet also subtraktiv. Hätte man bei der „Entwicklung“ Musiker beteiligt, statt nur in China uralte Effekte aus dem Baukasten zusammenwürfeln zu lassen, wäre wesentlich mehr dabei herausgekommen. Return to Sender...

Profilbild von Andreas

Andreas sagt:

#2 - 09.01.2023 um 16:00 Uhr

0

Ich stimme Nadine zu. Das Delay hat null Tiefe und ich vermisse bei den Repeats die Brüchigkeit. Die Reverbs klingen künstlich und kommen mit einem ungewollten Shimmer im Hintergrund. Besser deutlich mehr Geld ausgeben (ich habe hier ein Boss D2w) und sich wirklich lange über den schönen Klang freuen.

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