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Gretsch G5810 Bo Diddley Test

Praxis

Trotz der recht günstigen Preisgestaltung bekommt man bei der G5810 ein gut eingestelltes Instrument geliefert, der etwas kräftigere Hals mit C-Profil liegt gut in der Hand und ist vor allem angenehm glatt am Halsrücken. Gerade für Bluesfreaks, die viel mit dem Slide unterwegs sind und dadurch schnelle Lagenwechsel erledigen müssen, ist das ein kleines, aber wichtiges Kriterium. Auch die geringe Halswölbung ist für das Slide Spiel gut geeignet. Der rechteckige Korpus ist zwar etwas unbequem, wenn man im Sitzen spielt, aber in der richtigen Position liegt die Gitarre recht ausgewogen auf dem Oberschenkel.

Durchaus gewöhnungsbedürftig anzusehen, aber ordentlich zu spielen: Gretsch Bo Diddley
Durchaus gewöhnungsbedürftig anzusehen, aber ordentlich zu spielen: Gretsch Bo Diddley

Spielt man das Instrument ohne Verstärker an, dann macht sich schon die knackige Ansprache bemerkbar, die durch die Tonabnehmer noch weiter unterstützt wird. Hier punktet vor allem der Steg-Pickup mit einem sehr spritzigen Klang, der bei härterem Anschlag etwas bissig werden kann, aber nie schrill klingt. Der Halstonabnehmer kommt sehr warm aus den Speakern, vor allem die tiefen Saiten klingen in dieser Einstellung sehr weich. In der Zwischenposition ist die Dominanz des Steg-Pickups nicht zu überhören und das ist auch gut so, denn er liefert den entsprechenden Twang Faktor. Wer mehr davon haben möchte, kann bekannterweise den Volume-Regler des Hals-Pickups weiter zurücknehmen. Hier sind erst einmal alle drei Pickup-Kombinationen mit Cleansound.

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Clean, Position 1 Clean, Position 2 Clean, Position 3

In Zwischenposition und mit leicht zurückgedrehtem Volume-Regler des Halstonabnehmers lassen sich knackige Rhythm-Grooves erzeugen.

Audio Samples
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Funk, Position 2

Die Humbucker liefern für ihre Gattung einen mittleren Ausgangspegel, der selbstverständlich dynamisches Spiel erlaubt und die Vorstufe des Verstärkers nicht zu stark fordert. Bei angezerrten Sounds kommen die beiden Klang-Charaktere der Tonabnehmer noch besser zur Geltung. Der Hals-Pickup mit dem eher weichen Ton und der rotzig klingende Steg-Pickup (mein Favorit!). Hier sind zwei Beispiele mit einem leicht angezerrten AC30.

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Dirty, Position 1 Dirty, Position 3

Die Verzerrung lässt sich sehr gut über den Anschlag steuern, die Pickups haben ein geringes Kompressionsverhalten, es klingt alles luftig und offen. Beim nächsten Beispiel hört ihr die Reichweite, was mit einem Mid Gain-Sound (hier Marshall Plexi) alles per Anschlag erreicht werden kann. Zuerst ist der Hals-Tonabnehmer mit leichtem Anschlag dran, dann kommt der Steg-Pickup mit härterer Betätigung der Saiten.

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Crunch

Das Tone-Poti bietet weitere Eingriffe ins Klanggeschehen, und die können auch schon mal extrem werden, denn auch hier ist der Wirkungsgrad recht hoch. Nimmt man es zurück, erhält man einen ziemlich muffigen Sound, der aber immer noch Definition im Ton hat. Ab 2 kHz wird hier die gnadenlose Schere angesetzt. In den nächsten beiden Beispielen hört ihr jeden Pickup einzeln, zuerst mit abgedrehtem, danach mit voll aufgedrehtem Tone-Poti.

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Tone, Position 1 Tone, Position 3
Gretsch_Bo_Diddley_003FIN-1006330 Bild
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AchimJazzz sagt:

#1 - 15.10.2013 um 20:09 Uhr

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Damit könnte ich mich nie anfreunden :-(

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