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Gretsch G2420T Streamliner Test

Praxis

Sound

Trocken angespielt liefert die Gretsch einen mittigen, recht lauten Grundsound, wie man ihn von einer halbakustischen Gitarre auch durchaus erwarten kann. Die Bespielbarkeit ist gut, jedoch hätte man bei der Endkontrolle noch etwas gewissenhafter die Bundreinheit einstellen können. Dafür ist die Saitenlage recht flach, ohne dass es irgendwo schnarrt. Da die Saiten vom Tremolo bis zur Brücke einen langen Weg zurücklegen, schwingen sie bei jedem Anschlag hörbar mit. Wen das stört, sollte beispielsweise ein Streifen Klebeband oder ein Tuch verwenden, um sie davon abzuhalten. Als Saiten wurde ein Satz Fender Nickelwound in der Stärke 10-46 aufgezogen, der gut mit dem Instrument harmoniert. Wie bereits erwähnt, lässt das U-Profil des Halses ein entspanntes Spiel zu, dazu kommt ein komfortables Bespielen im Sitzen, denn das Instrument ist gut ausbalanciert.

Ich verwende für die Audiofiles einen Marshall JVM 410 und betreibe eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box. Diese liefert das Signal für ein SM57, das einen Telefunken Preamp füttert. Von dort aus geht es ohne Umwege in den Wandler. Es findet natürlich keinerlei weitere Nachbearbeitung statt.
Los geht es mit einer Akkordfolge, die ich ohne Plektrum spiele. Dabei schalte ich pro Durchlauf die Pickups beginnend am Hals durch.

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Clean – Finger-Style, alle PU-Positionen

Das gefällt mir ausgesprochen gut, denn die G2420T liefert einen warmen, markanten Cleansound, wobei sich alle drei Positionen gut einsetzen lassen. Auch der Humbucker am Steg macht einen sehr guten Eindruck, denn er entfernt sich klanglich nicht allzu sehr vom Kollegen am Hals, bietet aber natürlich etwas mehr Mitten. Die Höhen sind seidig, was dem Klang des Instrumentes etwas Edles verleiht.
Es folgt eine Strumming-Figur, diesmal mit Plektrum, auch hier schalte ich alle Positionen durch.

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Clean – Strumming mit Plektrum, alle PU-Positionen

Jetzt wird der Klang direkter und fokussierter. Trotzdem bleibt das eben erwähnte Klangbild bestehen, was die Gretsch auf jeden Fall für den cleanen Bereich prädestiniert.
Nun ein Beispiel mit einem angezerrten Amp.

Audio Samples
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Crunch – Alle PU-Positionen

Viel mehr Gain würde ich nicht empfehlen, da der Sound sehr undurchsichtig und matschig wird und er zudem bei höheren Lautstärken zu Feedbacks neigt. Aber da auch dies unter die Rubrik Geschmackssache fällt, sollte man die Gitarre am besten selbst antesten und ausprobieren.
Aber am leicht angezerrten Amp macht sie eine ausgesprochen gute Figur, den Sound würde ich als charmant- spröde bezeichnen, und das meine ich durchaus positiv!
Abschließend ein kleiner Blues-Jam.

Audio Samples
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Songbeispiel: Blues-Jam

Hier fühlt sie sich pudelwohl und klingt ausgesprochen gut für eine Gitarre in dieser Preislage. Die Attacks werden mit einem Schmatzer versehen, der weiche Grundklang bleibt dabei aber erhalten.

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