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Greer Amps Southland Harmonic Overdrive Test

Das Greer Amps Southland Harmonic Overdrive der amerikanischen Boutique-Schmiede basiert auf der Schaltung des beliebten Lightspeed Organic Overdrive und soll mit einem moderneren Voicing und höheren Gain-Reserven dort anfangen, wo der Vorgänger aufhört. Dabei weist der Hersteller aus Georgia ausdrücklich darauf hin, dass die beiden Verzerrer in Sachen Spielgefühl, Dynamik und Ansprache zwar in derselben Liga spielen, jedoch grundsätzlich verschiedene “Territorien” abdecken.
Das Greer Lightspeed ist auf dem besten Weg, ein moderner Klassiker zu werden, und hat auch im bonedo-Test

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auf Anhieb die volle Punktzahl geholt. Unser neuer Proband soll nun mit weniger Mittenbetonung, mehr Präsenz und höheren Verzerrungsgraden ebenso eine Alternative wie auch eine Ergänzung zum Lightspeed darstellen.

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Details

Das Greer Southland kommt zusammen mit einem Aufkleber und einem Plektrum in einer simplen Pappschachtel ohne Bedienungsanleitung, was bei einem Overdrive-Pedal mit drei Potis absolut zu verzeihen ist. Das Pedal ist mit den Maßen (BxTxH) 63 x 120 x 40 mm etwas größer und höher als die meisten Standardpedale und wirkt in seinem Design ebenso simpel wie ansprechend. Die fest zupackenden und mit dem Gehäuse verschraubten Ein- und Ausgangsbuchsen liegen an den Seiten, wohingegen der Anschluss eines Netzteils über die Front erfolgt. Die Schaltung verträgt Spannungen von 9-18V und ein Batteriebetrieb ist nach Lösen der Bodenplatte ebenfalls möglich. Wie schon beim Lightspeed wird dem interessierten Pedalschrauber die Sicht auf die Platine mit einer Art Kunstharz “vernebelt”.
Auf der vorderen Pedalhälfte regeln die Potis Volume, Range und Drive die Gesamtlautstärke, den Höhenanteil und den Verzerrungsgrad. Auf der hinteren verrichtet ein True-Bypass-Fußschalter seinen Dienst und links daneben zeigt eine recht helle, rote LED den Betriebszustand an.
Nun wollen wir sehen, ob der Testkandidat aus dem Hause Greer einen ähnlich guten Eindruck hinterlassen kann wie sein Vorgänger.

Fotostrecke: 9 Bilder Mit 63 x 120 x 40 mm (BxTxH) ist das Greer Amps Southland Harmonic Overdrive etwas größer und höher als die meisten Standardpedale.
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Praxis

Getestet wird das Southland mit einer Patrick Eggle Berlin Plus (PRS-Style-Gitarre mit Humbucker- und Singlecoil-Optionen) vor einem Budda Superdrive 80 Combo. Abgenommen wird ein WGS Veteran 30 Speaker mit einem Mix aus Shure SM57 (dynamisch) und Superlux R102 (Bändchen). Für ein erstes Intro muss der Clean-Kanal des Superdrive 80 herhalten. Range- und Drive-Poti stehen dabei in der 12-Uhr-Stellung, wobei mit Volume auf 12 Uhr das Signal leicht geboostet wird. Nach einem kurzen Bypass-Durchgang hören wir nach Inbetriebnahme des Pedals sofort, wo die Reise hingeht. Der Sound ist in den hohen Frequenzen tendenziell angriffslustig, versprüht aber Gleichzeitig Wärme und Druck. Der Grundsound wird dabei nicht beschnitten und Spielgefühl und Klangbild erinnern an einen weit aufgerissenen Röhrenamp, der schon erste Anteile einer Endstufenzerre entwickelt.

Audio Samples
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Intro –> Hals- + Steg-Singlecoil in den cleanen Amp (off/on)
VolumeRangeDrive
13:0012:0012:00

Im nächsten Beispiel soll die Funktionsweise des Drive-Potis genauer unter die Lupe genommen werden. Wir bleiben mit Volume auf 13 Uhr und mit Range auf 12 Uhr und hören das Drive-Poti auf 9, 12, und 15 Uhr und in der Maximalstellung. Bei den meisten Overdrive-Pedalen nimmt mit zunehmendem Gain auch gleichzeitig die Lautstärke und der Druck zu. Nicht so beim Southland. Der fette Grundcharakter ist in jeder Drive-Stellung zu spüren. Vielmehr nehmen Dichte und Schärfe der Verzerrung bei höheren Einstellungen zu.

Audio Samples
0:00
Drive-Check –> Hals- + Steg-Singlecoil in den cleanen Amp (off/on)
VolumeRangeDrive
13:0012:0009:00/12:00/15:00/max
Das Southland klingt aggressiv und präsent, mit einer Mittensenke im 500-Hz-Bereich, ordentlich Druck in den Bässen und hohen Gain-Reserven.
Das Southland klingt aggressiv und präsent, mit einer Mittensenke im 500-Hz-Bereich, ordentlich Druck in den Bässen und hohen Gain-Reserven.

Als Nächstes soll die Funktion des Range-Potis beleuchtet werden. Es stellt eine sehr effektive Höhenblende mit Anteilen in den hohen Mitten dar und dürfte sich gut eignen, um das Pedal an verschiedene Amps und Gitarren anzupassen. In den meisten Anwendungen wird allerdings der Bereich um 12 Uh am brauchbarsten sein. Wir hören das Pedal zunächst im Bypass und danach mit dem Range-Poti auf Minimum, 10 Uhr, 14 Uhr und Maximum.

Audio Samples
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Range-Check –> Hals- +Steg-Singlecoil in den cleanen Amp (off/on)
VolumeRangeDrive
13:00min/10:00/14:00/max12:00

Nun wollen wir sehen, wie es um die Clean-Boost-Reserven unseres Probanden bestellt ist. Wir hören nun den Hals-Humbucker, drehen das Drive-Poti auf 8 Uhr, das Range-Poti auf 12 Uhr und boosten das Signal mit dem Volume-Poti auf 14 Uhr. Der Sound ist sehr ansprechend, fügt dem Signal jedoch selbst in dieser niedrigen Drive-Stellung eine ordentliche Portion Dreck hinzu. Diese Disziplin konnte das Lightspeed überzeugender bewältigen. Für Low-Gain ist das Southland aber auch schlichtweg nicht ausgelegt.

Audio Samples
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Low-Gain-Boost –> Hals-Humbucker in den cleanen Amp mit Analog-Delay (off/on)
VolumeRangeDrive
14:0015:0008:00

Zu guter Letzt soll sich unser Proband noch als Booster mit eigenen Gain-Reserven beweisen. Wir schalten in den Drive-Kanal des Amps und wollen sehen, ob das Southland einen bereits verzerrten Sound noch weiter veredeln kann. Mit Range und Gain auf 12 Uhr und Volume auf 10 Uhr beginnen wir etwa dort, wo das Pedal dieselbe Ausgangslautstärke hat wie das Bypass-Signal. Das Southland boostet den Amp hier noch nicht, bereichert ihn aber um seine charakteristische Gain-Struktur. Bei steigenden Volume-Einstellungen auf 14 Uhr und Maximum verdichtet sich der Sound und pusht den Amp in eine dicke, cremige Verzerrung, die der Verstärker von sich aus so nicht entwickeln könnte.

Audio Samples
0:00
High-Gain-Boost –> Hals-Humbucker in den angezerrten Amp (off/on)
VolumeRangeDrive
10:00/14:00/max12:0014:00
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Fazit

Das Greer Southland braucht sich als Weiterentwicklung des Lightspeed Overdrives nicht im Schatten seines Vorreiters zu verstecken. Es ist ein eigenständiges Overdive-Pedal mit den gleichen Vorzügen, was Spielgefühl, Ansprache, Verarbeitung und Simplizität angeht. Es gehört zu den Verzerrern, die einen vorhandenen Sound ausschließlich bereichern und nicht verfärben. In den Bildern zweier Effekt-Klassiker gesprochen, verhalten sich Southland und Lightspeed zueinander wie Blues Driver und Tubescreamer. Das Southland wirkt aggressiver und präsenter, hat weniger Mittenbetonung im 500-Hz-Bereich, höhere Gain-Reserven und mehr Druck in den Bässen. Dafür meistert es die Arbeit im Low-Gain-Bereich und als Clean-Booster nicht ganz so gut. Wer von beiden die Nase vorn hat, lässt sich also kaum sagen. Tatsächlich kann man sich aber gut vorstellen, dass man mit beiden Pedalen auf dem Board vielleicht nie wieder einen anderen Verzerrer braucht.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hohe allgemeine Klangqualität
  • hochwertige Verarbeitung
  • dynamisches Spielgefühl
  • große Gain-Reserven
Contra
  • keins
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Greer Amps Southland Harmonic Overdrive Test
Für 269,00€ bei
Der Greer Amps Southland Harmonic ist ein eigenständiges Overdive-Pedal, das den Sound ausschließlich bereichert und nicht verfärbt.
Der Greer Amps Southland Harmonic ist ein eigenständiges Overdive-Pedal, das den Sound ausschließlich bereichert und nicht verfärbt.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Greer Amplification
  • Modell: Southland Harmonic Overdrive
  • Typ: Verzerrer-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Volume, Drive, Range
  • Stromversorgung: 9-18V, Netzteil (nicht im Lieferumfang) oder Batterie
  • Stromaufnahme: 10 mA
  • Abmessungen: 63 x 120 x 40 mm (BxTxH)
  • Gewicht: 288 g
  • Ladenpreis: 222,00 Euro (Juli 2020)
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