Die Idee zur Gap Click App stammt vom deutschen Stardrummer Benny Greb, der sich unter anderem als Autor von Büchern wie „The Language Of Drumming“ oder „Effective Practicing For Musicians“ und Veranstalter von internationalen Drum Camps einen Namen gemacht hat. Ziel der App ist es, Musikern und Musikerinnen dabei zu helfen, ihr Timing zu verbessern. Im Unterschied zu einer herkömmlichen Metronom-App sind es hier die frei definierbaren Lücken (Gaps), welche die Besonderheit und auch die spezielle Herausforderung dieser App darstellen.
Die Gap Click App ist aber mehr als nur ein Metronom mit Lücken. Statt eines Gaps kann auch ein zweites Metronom-Pattern, beispielsweise mit einem verschobenen Click, gewählt werden. Nutzbar ist die vom Software Engineer Derek Lee konzipierte, kostenpflichtige App auf Android-, iOS- und macOS-Geräten. Wir haben sie für euch getestet.
Die Lücken machen den Unterschied…
Das Konzept der Gap Click App ist recht simpel. Im linken Bereich des Startbildschirms – die App kann wahlweise im Portrait- oder Landscape-Modus verwendet werden – kann die Anzahl der Click-Takte und der Leertakte (Gaps) bestimmt werden. Sinnvoll sind hier beispielsweise die Kombinationen 3 + 1 oder 2 + 2. Nach dem Drücken der START-Taste signalisieren mehrere pulsierende Kreise – deren Anzahl der Gesamtzahl der Takte entspricht –, welcher Teil (Click oder Gap) gerade aktiv ist. Zusätzlich kann bei Bedarf ein Farbwechsel (blau/grün) aktiviert werden, wenn der Übergang stattfindet. Für eine optische Kontrolle des Tempos auch aus größerer Entfernung – falls man mal Schwierigkeiten hat, den Click zu hören –, sind die blinkenden Kreise leider etwas zu klein geraten.
Ob als Metronom, zum Transkribieren von Songs oder als Inspirationsquelle für neue Grooves – Smartphone und Tablet sind aus dem Übealltag eines Drummers kaum noch wegzudenken. Wir checken für euch die praktischsten Apps.
Das Tempo kann mittels rotierender Fingerbewegung im Bereich zwischen 10 und 300 bpm eingestellt werden. Für kleine Schritte tippt man einfach auf die Plus/Minus-Felder. Oben rechts gibt es zudem ein Tap-Tempo-Feld, welches durch wiederholtes Antippen das entsprechende Tempo generiert. Unten rechts wird das Taktmaß bestimmt. Die Optionen lauten: 2/4, 3/4, 4/4, 5/4, 6/4 und 7/4.
… aber die Gap Click App kann noch mehr
Die Besonderheit der Gap Click App offenbart sich im Bereich „Content“, in welchem zunächst für den oder die Click-Takte verschiedene Subdivisions gewählt werden können. Neben Viertel-, Achtel- und Sechzehntelnoten sind hier auch verschiedene triolische Subdivisions möglich.
Neben der Hauptfunktion als Leertakte können aber auch die Gap-Takte Subdivisions enthalten. Hierdurch ergibt sich beispielsweise die Möglichkeit, den Click zwei Takte auf den Vierteln und zwei Takte als Offbeat laufen zu lassen. Auch Verschiebungen im 16tel-Bereich und triolische Muster sind möglich. Für Ungeübte dürfte es schon eine Herausforderung sein, bei solchen Kombinationen sauber das Tempo zu halten. Aber gerade das ist ja auch der Sinn dieser App. Hier folgen zwei Anwendungsbeispiele:
Clicksounds für jeden Geschmack
Kommen wir zum letzten Bereich, den Einstellungen. Zunächst kann hier die Lautstärke des Clicks eingestellt werden, die in Maximalposition für Pad-Übungen mit einem Smartphone-Lautsprecher locker ausreicht. Auch eine Akzentuierung des jeweils ersten Taktschlages ist möglich. Acht unterschiedliche Clicksounds stehen zur Auswahl, da dürfte wohl jeder den passenden Sound finden.
Bezüglich der optischen Darstellung kann ein Farbwechsel des Bildschirms zwischen blau und grün für die Click- und Gap-Takte bestimmt werden. Außerdem ist es möglich, die Bildschirmsperre bei Benutzung dieser App zu deaktivieren. Zu guter Letzt kann man in den Einstellungen Wissenswertes über die Entwickler der App sowie Benny Greb erfahren und Kontakt zum Support aufnehmen.
Fazit
Zum Metronom zu trommeln, ist für Drummer grundsätzlich eine sinnvolle Übung, allerdings entwickelt sich dadurch nicht zwangsläufig auch die innere Uhr, welche dafür sorgt, dass man auch über längere Zeitabschnitte ein Tempo – egal, ob langsam oder schnell – akkurat einhalten kann. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Kombination aus Click-Takten und Leerpassagen eine hervorragende Option. Hier wird sich so mancher, der sich für timingfest hält, womöglich erschrecken, wenn die Eins nach dem Leertakt plötzlich nicht da ist, wo man sie eigentlich erwartet hätte. Auch die Möglichkeit, verschiedene Click-Patterns miteinander zu kombinieren, ist eine gute Trainingsmethode zur Verbesserung des Timings. Während des Tests lief die App auf meinem iPhone zuverlässig und ohne Aussetzer. Die Bildschirmaufteilung ist übersichtlich, sodass man alle essenziellen Funktionen auf einen Blick hat. Das Einzige, was ich mir noch wünschen würde, wäre eine Möglichkeit, das Click-Tempo optisch stärker hervorzuheben.
- sehr gutes Trainingstool für die innere Uhr
- ermöglicht auch Kombinationen verschiedener Subdivisions
- 8 Clicksounds
- optische Kontrolle des Tempos nicht optimal
- Entwickler: Kick Snare Hats Apps, LLC
- Bezeichnung: Gap Click by Benny Greb
- Art: Metronome App
- Version: 1.4.3
- Geeignet für: Android (6.0 oder höher), iOS (iPhone, iPad und iPod touch ab 13.6), macOS (ab 11.0 mit M1-Chip oder neuer)
- Speicherbedarf: 11 MB
- Sprache: Englisch
- Preise (Juni 2025)
- Google Play Store (Android): EUR 3,09
- App Store (iOS): EUR 2,99
Herstellerseite: https://www.kicksnarehat.app
