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Fulltone Supa-Trem Jr. Test

Das Fulltone Supa-Trem Jr. Tremolo-Pedal ist die logische Weiterentwicklung des beliebten Supa-Trem 1, kleiner, leichter und intelligenter. Das zumindest sagt der Hersteller dieses Pedals, Michael Fuller, über seine Kreation. Seit 1991 zeichnet der Tüftler aus Kalifornien für diverse professionelle Pedale verantwortlich, darunter Ikonen wie das bereits erwähnte Supa-Trem 1.

Fulltone_Supa_Trem_Jr_TEST


Seit 1996 wird der Vorgänger bereits gefertigt, und nachdem der Ruf nach einem kompakteren Gehäuse immer lauter wurde, brachte Fulltone mit dem Supa-Trem Jr. eine entsprechende Version auf den Markt. Was das Pedal leistet und ob es eine echte Alternative zum großen Bruder ist, wird unser Test zeigen.

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Details

Sicher verpackt erreicht mich das Supa Trem Jr. in einem Karton, in dem sich eine Bedienungsanleitung befindet, die auch auf der Herstellerwebsite zu finden ist. Das fast quadratische Pedal ist komplett schwarz lackiert, hochwertig in den USA gefertigt und wiegt bei 108,5 x 108 x 60 mm 573 Gramm. Das robuste Gehäuse ist an der Unterseite mit kleinen Gummifüßchen beklebt, die ein Wegrutschen auf glatten Flächen verhindern und bei Nichtgebrauch einfach entfernt werden können.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Fulltone Supa-Trem Jr. Tremolo-Pedal ist in ein schwarz lackiertes Metallgehäuse verpackt.

Zwei Rändelschrauben an der linken und rechten Gehäuseseite ermöglichen ein Öffnen ganz ohne Werkzeug, will man an die 9V-Blockbatterie kommen. Natürlich lässt sich unser Kandidat auch mit einem Netzteil betreiben, das 9-18 Volt Gleichstrom liefert. Dieses findet seinen entsprechenden Anschluss an der Stirnseite, was auch für die Ein- und Ausgangs-Klinkenbuchsen gilt. Letztere sind wie die Ext. Tap-Buchse von außen mit dem Gehäuse verschraubt. Der Ext. Tap-Anschluss wartet auf einen nicht einrastenden “Momentary”-Schalter, über den die Tap Tempo Funktion fernbedient werden kann, während sich das Pedal beispielsweise in einem Rack befindet. Auf der Oberseite unseres Testpedals ist natürlich zu diesem Zweck auch ein Tap-Tempo-Schalter verbaut, mit dem das Tempo eingegeben werden kann.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verbindung zur Außenwelt erfolgt über die Anschlüsse auf der Stirnseite.

Ansonsten warten dort drei Regler mit weißen Kunststoffknöpfen und schwarzen Skalenstrichen, die ein Einstellen von Volume, Mix und Rate ermöglichen. Sie lassen sich sehr samtig regeln und bieten genügend Widerstand, um feinfühlig die gewünschte Reglerposition anwählen zu können. Mit dem Volume-Regler wird die Lautstärke bestimmt, solange das Pedal aktiv ist. Der Mix-Regler ermöglicht ein Hinzumischen des Effektsignals zum Direktsignal. Wird dieser Regler in die Minimalstellung gebracht, agiert das Volume-Poti auch als Cleanboost und liefert bis zu +15dB Verstärkung. Rate bestimmt die Geschwindigkeit der Lautstärken-Modulation, wobei das Tempo auch von einer blauen LED angezeigt wird, die im entsprechenden Tempo aufleuchtet – allerdings ausgesprochen hell, was ich als ziemlich störend empfinde.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Steuerung des Effektpedals erfolgt wie gewohnt über die Bedienelemente auf der Oberseite.

Das Supa-Trem Jr. bietet zwei Möglichkeiten, das gewünschte Tempo einzustellen. Entweder man dreht am Rate-Regler oder drückt den Tap-Tempo-Schalter. Letzterer kann aber noch mehr, denn wird er etwas länger gedrückt, halbiert oder verdoppelt sich die eingestellte Geschwindigkeit.
Ein Dreifach-Kippschalter zwischen Mix- und Rate-Poti wählt aus den Wellenformen Square, Sine und Warble. Dabei steht Sine für den altbekannten Brot-und-Butter-Tremolosound. Square geht wesentlich extremer an die Arbeit und liefert eine abgehackte Lautstärkemodulation. Warble gehört laut Bedienungsanleitung zum Lieblingssound des Herstellers, denn dieser hat das Wellenformverhalten alter Univibe-Pedale sowie Leslies analysiert und diese in die Schaltung des mit einem 100% analog aufgebauten Signalpfad ausgestatteten Supa-Trem Jr. gepflanzt.

Wo wir gerade bei den Innereien sind: Eine kleine Schraube auf der Platine ermöglicht das Einstellen der Tremolo-Intensität, auf die ich im Praxisteil noch näher eingehen werde. Auch beim Supa-Trem Jr. verwendet Fulltone wie so oft den Analog Devices JFET-Preamp, es kommt zudem eine custom-made Fulltone-Fotozelle zum Einsatz. Wird das Pedal mit dem linken Fußschalter aktiviert, leuchtet eine rote LED. Im Bypass wird das einkommende Signal direkt an den Ausgang weitergeleitet, wie es bei einem True-Bypass-Pedal der Fall sein sollte.
Das in den USA gefertigte Pedal macht einen sehr robusten und gleichzeitig hochwertigen Eindruck und bietet keinerlei Anlass zur Kritik, zumindest was sein Äußeres anbetrifft.

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Praxis

Ich parke das Tremolo vor meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene 2×12″ Box mit einem SM 57 ab, als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz. Um den Effekt besser herauszustellen, drehe ich den Mix-Regler ganz auf, das Volume-Poti zeigt erst einmal auf 9 Uhr.
Los geht es mit der Square-Wellenform.

Audio Samples
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Check: Square-Wellenform

In dieser Einstellung kommt ein starker Tremoloeffekt zustande, der die Lautstärkenmodulation deutlich darstellt.
Im nächsten Beispiel ist die Sinus-Wellenform zu hören.

Audio Samples
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Check: Sinus-Wellenform

Hier liefert das Supa-Trem Jr. den wahrscheinlich bekanntesten Tremoloeffekt, bei der die Modulation wesentlich weicher als bei der Square-Einstellung ausfällt.
Und die Warble-Wellenform darf natürlich auch nicht fehlen.

Audio Samples
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Check: Warble-Wellenform

Ein sehr interessanter Effekt, der in der Tat ein wenig “eiert” und damit, zumindest für meinen Geschmack, ausgesprochen organisch klingt. Sehr schön!
Beim folgenden Beispiel habe ich das Tempo im ersten Durchgang über den Tap-Tempo-Schalter eingegeben. Wird der Schalter kurz gehalten, wird die Rate halbiert. Das ist im zweiten Beispiel zu hören. Für die Beispiele habe ich die Square-Wellenform gewählt.

Audio Samples
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Tap Tempo mit Square-Wellenform Tap Tempo mit Square-Wellenform, Rate halbiert
Überzeugende, authentische Tremolosounds sind mit dem Fulltone Supa-Trem Jr. problemlos generierbar.
Überzeugende, authentische Tremolosounds sind mit dem Fulltone Supa-Trem Jr. problemlos generierbar.

Alle Funktionen, also das Eintappen sowie das Halbieren der Rate, funktionieren tadellos und ganz ohne Artefakte.
Ich schalte nun in die Warble-Einstellung und drehe den Rate-Regler für ein schnelles Tremolo auf 15 Uhr. Im zweiten Beispiel halte ich wieder den Tap-Tempo-Schalter etwas länger gedrückt und halbiere das Tempo.

Audio Samples
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Tap Tempo mit Warble-Wellenform Tap Tempo mit Warble-Wellenform, Rate halbiert

Die Rate ist dabei so schnell, das der Tremolo Effekt fast gar nicht zu hören ist. Statt dessen mischt sich eine interessante Klangfarbe hinzu, die sich schwer beschreiben lässt, dem Sound aber einen eigenen Stempel aufdrückt.
Sobald die Rate halbiert wird, kommt der gewohnte Warble-Tremolosound zustande.
Da das Supa-Trem Jr. auch über eine Boost-Funktion verfügt, soll diese natürlich auch geprüft werden. Zu diesem Zweck drehe ich den Mix-Regler ganz herunter und bringe den Volume-Regler in die 12-Uhr-Stellung. Im Beispiel danach drehe ich ihn auf 15 Uhr und schließe das Ganze mit der Maximalstellung ab.

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Boost Volume 12 Uhr Boost Volume 15 Uhr Boost Volume Max.

Das Supa-Trem Jr. liefert in der Tat einen Cleanboost und pustet die Vorstufe des Marshall ordentlich an. Heraus kommt ein satter Overdrive, der die Attacks schön heraus- und sich dabei selbstbewusst darstellt.
Bevor es in die Richtung Fazit geht, öffne ich das Gehäuse und drehe an der kleinen Schraube, die sich im Inneren befindet und die Intensität des Effektes erhöht. Zuerst ist das Tremolo in der Normaleinstellung ab Werk zu hören, anschließend drehe ich die Schraube ganz nach rechts.

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Tremolo Intensität normal Tremolo Intensität maximal

Auch diese kleine Schraube hat einen nicht unerheblichen Einfluß auf den Sound, denn in der Maximaleinstellung des Reglers kommt der Effekt in der Tat deutlicher zum Vorschein. Eine sehr gute Option, wie ich finde, denn so kann jeder das Pedal für seinen eigenen Geschmack “tunen”.

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Fazit

Mit dem Fulltone Supa-Trem Jr. untermauert der US-Hersteller wieder einmal seinen guten Ruf. Neben der tadellosen und hochwertigen Verarbeitung liefert das Pedal drei überzeugende Tremolosounds, die allesamt sehr musikalisch und dabei, ganz nebenbei erwähnt, auch ausgesprochen nebengeräuscharm funktionieren. Das Pedal ist ohne Werkzeug zu öffnen und bietet im Inneren die Möglichkeit, per Trimmschraube die Intensität des Effektes einzustellen. Und last, but not least kann das Supa-Trem Jr. auch als gut klingender Cleanbooster eingesetzt werden. Alles in allem überzeugt das in den USA gefertigte Pedal, nur die viel zu hellen LEDs sind äußerst störend. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • überzeugende, authentische Tremolosounds
  • tadellose Verarbeitung
  • Half/Double-Funktion des Tap-Tempo-Schalters
  • drei Wellenformen
  • als Clean-Booster einsetzbar
Contra
  • LEDs zu hell
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Fulltone Supa-Trem Jr. Test
Für 259,00€ bei
Sowohl das Generieren authentischer Tremolosounds als auch der Einsatz als Clean-Booster lassen sich mit dem Fulltone Supa-Trem Jr. problemlos umsetzen.
Sowohl das Generieren authentischer Tremolosounds als auch der Einsatz als Clean-Booster lassen sich mit dem Fulltone Supa-Trem Jr. problemlos umsetzen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fulltone
  • Bezeichnung: Supa-Trem Jr
  • Typ: Tremolo-Pedal
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Volume (Boost bis 15 dB), Mix, Rate, intern Effektstärke
  • Schalter: On/Off, Tap-Tempo (Half/DoubleHalf/Double Feature), Square/Sine/Warble
  • Anschlüsse:Input, Output, Ext. Tap, Netzteil
  • Wellenformen: Square, Sine, Warble
  • True-Bypass: Ja
  • Netzteilbetrieb: 9-18 Volt DC
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen: 108,5mm x 108mm x 60mm
  • Gewicht: 573 Gramm
  • Ladenpreis: 209,00 Euro (Juli 2019)
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