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Finhol Natural Tube Series Booster Test

Finhol Natural Tube Booster heißt das Pedal, das die Produktpalette der 1993 in Ettlingen in Baden Württemberg gegründeten Firma um einen weiteren Helfer für den Gitarristen erweitert. In erster Linie bekannt wurde der Hersteller durch sein elektronisches Zubehör wie Kickboxen und Mikrofontechnologie für den Percussionisten, aber seit einigen Jahren gehören auch diverse Effektpedale zum Angebot.

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Auch unser heutiger Kandidat aus dem Badischen, der Finhol Natural Tube Booster, kann wie seine Seriengeschwister mit einer ECC82 Röhre in seiner Schaltung aufwarten, die dem Ton den letzten Schliff geben soll. Ich bin gespannt, wie sich der Booster im Pedalformat schlägt.

Details

Optik/Verarbeitung

Der 118 x 95 x 50 mm (T x B x H) messende und mit 312 Gramm recht schwere Finhol Booster wird in einem schlichten braunen Karton geliefert, der außer dem Pedal selbst noch eine Bedienungsanleitung enthält. Boden und Seiten des Aluminium-Druckgussgehäuses wurden weiß lackiert, die Oberseite hingegen schwarz, was dem Pedal ein edles Understatement verleiht. Ich kann dem einiges abgewinnen, denn so wird erstens die Bedienung vereinfacht und zweitens gefällt mir geradliniges Design. An der Unterseite halten vier Gummifüßchen das Gerät am Platz, allerdings sind sie leicht zu entfernen, soll der Booster beispielsweise per Klettband im Pedalboard befestigt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Booster ist rein optisch bereits ganz klar als Familienmitglied der Natural Tube Series von Finhol zu erkennen

Die schlicht bestückte Oberseite kann mit einem Level-Poti in Weiß aufwarten, bei dem ein schwarzer Skalenstrich das Ablesen der Reglerstellung erleichtert, und mit dem obligatorischen Fußschalter erschöpfen sich auch schon die Eingriffsmöglichkeiten des Benutzers. Die Besonderheit des Pedals ist zweifellos die einstufige ECC82-Röhrenschaltung, mit der es sich von den allermeisten seiner Mitbewerber absetzen möchte. Wird es aktiviert, leuchtet im Inneren eine rote LED, die recht eindrucksvoll den intern verbauten Glaskolben in Szene setzt. Damit die Außenwelt auch etwas davon hat, erlauben drei Schlitze oberhalb des Level-Potis einen Blick auf das Geschehen.

Fotostrecke: 4 Bilder Puristischer kann man eine Bedienoberfläche kaum gestalten

Ein- und Ausgangsbuchsen finden sich pedalgerecht rechts und links an den Gehäuseseiten, die fest zupackende Buchse zum Anschluss eines Netzteils ebenfalls rechts neben dem Eingang. Letzteres gehört nicht zum Lieferumfang, allerdings lässt sich der Booster laut Hersteller mit jedem handelsüblichen Schaltnetzteil mit 9Volt Gleichspannung und 500 mA Leistung füttern, was wohl auf die meisten Pedalboard-Stromversorger zutrifft. Im deaktivierten Zustand verfügt der Booster übrigens über einen True Bypass.
Bevor es mit den Audiobeispielen weitergeht, noch ein Wort zur Verarbeitung unseres Kandidaten. Er wird in Deutschland gefertigt und präsentiert sich in jeder Hinsicht auf hohem Niveau und überaus solide. Eigenschaften, die man bei einem Preis von 165 Euro aber auch erwarten darf.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite liegen…
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Praxis

Für die Audiofiles habe ich den Booster vor meinen Marshall JVM 410 geparkt und nehme eine 2×12″ Box mit Vintage 30 Speaker per SM57 ab. Gefüttert wird das Pedal mit meiner Les Paul.
Los geht es mit dem cleanen Amp.

Audio Samples
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Amp Clean-Kanal – ohne Booster

Nun wird das Level-Poti in die 12-Uhr-Stellung gebracht, weil der Booster für meinen Geschmack unterhalb dieser Stellung nur recht subtil eingreift.

Audio Samples
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Amp Clean-Kanal – Crunch, Booster Level Poti auf 12 Uhr

Fakt ist, dass das Pedal dem Amp seinen eigenen Stempel aufdrückt und schon in der Mittelstellung einen dreckigen Crunchsound erzeugt, wobei die Mitten dezent ausgehöhlt werden, ohne dass die Durchsetzungskraft leidet.
Und nun in der Maximalposition, sprich, Rechtsanschlag.

Audio Samples
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Amp Clean-Kanal – Rocksound – Booster Level auf Maximum
Der Booster konnte im Test mit einem frischen, wenig färbenden Sound überzeugen
Der Booster konnte im Test mit einem frischen, wenig färbenden Sound überzeugen

Wie erwartet, wird der Sound “breitbeiniger” und dicker. Aus dem ursprünglichen, fast cleanen Grundsound wird so ein fetter Rocksound, der sich im Bandgefüge gut durchsetzt. Auch hier lässt sich die klangliche Färbung des Pedals sehr gut heraushören, der Klang bleibt knackig.
Ich bin gespannt, wie sich der Booster im angezerrten Kanal des Amps macht und schalte daher in den Crunch-Kanal. Der Level-Regler steht wieder auf 12 Uhr, im ersten Durchgang ist der Amp aber erst einmal pur zu hören.

Audio Samples
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Amp Crunch-Kanal – Booster Level auf 12 Uhr

Interessanterweise verhält er sich hier etwas dezenter und dickt den Sound lediglich an, dabei werden auch hier die Mitten etwas abgesenkt und die Verzerrung erhöht. Die Attacks werden ebenfalls schön herausgearbeitet und ermöglichen so ein perkussives Spiel.
Im nächsten Beispiel bringe ich den Level-Regler wieder in die Vollgasstellung, aber auch hier zuerst der Amp pur.

Audio Samples
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Amp Crunch-Kanal – Booster Level auf Maximum

In dieser Position wird der Amp fast schon überfahren, was zu einem leicht schwammigen Basssound führt. Zugegebenermaßen eine etwas extreme Einstellung, aber ich persönlich kann solchen “Effektsounds” durchaus einiges abgewinnen, weil sie auch zeigen, wozu der Booster in der Lage ist.
Im letzten Audiofile verwende ich den Booster zum Andicken eines Leadsounds. Wie in den Beispielen zuvor ist erst der Amp ohne, dann mit Booster zu hören.

Audio Samples
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Amp Crunch-Kanal – Andicken des Leadsounds

Hier zeigt das Pedal definitiv seine Stärken, denn aus dem schon recht saftigen Crunch wird ein aggressiver Leadsound mit Charakter. Auch hier bleiben die Attacks bestehen, der Ton trägt und bleibt schön fleischig.

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Fazit

Der Finhol Booster macht einen sehr guten Job und vermag es, dem angeschlossenen Amp seinen eigenen klanglichen Stempel aufzudrücken. Dieser ist am besten mit “frisch” zu bezeichnen und wertet den Sound definitiv auf. Mehr als ein Regler wird dazu nicht gebraucht, den Rest macht die Schaltung. Wer einen Booster sucht, der den Sound möglichst wenig färbt, ist hier jedenfalls an der falschen Adresse. Aber mir gefällt’s, denn damit setzt sich unser Kandidat von seinen Mitbewerbern ab. Der Preis ist angesichts der hochwertigen Verarbeitung des in Deutschland gefertigten Effektpedals gerechtfertigt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
Contra
  • keins
Artikelbild
Finhol Natural Tube Series Booster Test
Für 79,00€ bei
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Finhol
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Effekttyp: Pedal Booster
  • Abmessungen: 118 x 95 x 50 mm (T x B x H)
  • Gewicht: 312 Gramm
  • Besonderheiten: ECC82 Röhre
  • Netzteil nicht im Lieferumfang (9V DC, 500mA)
  • Preis: 165,00 Euro
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