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Zoom AC-3 Test

Das Zoom AC-3 präsentiert sich als Multieffektgerät und Preamp für Akustikgitarre. Dabei setzt der Hersteller auf das sogenannte Re-Modelling, das dem Pickupsignal den Klangcharakter unterschiedlicher Korpusformen, Konstruktionen und Tonhölzer zurückgeben und für mehr Natürlichkeit sorgen soll. Zusätzlich lässt sich das Signal mit allerhand Effekten garnieren.

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Zoom bietet dieses Format, ähnlich wie die ebenfalls von uns kürzlich getesteten Geräte aus dem Hause Boss, in zwei Varianten an. Mit dem AC-3 liegt heute das Flaggschiff zum Test vor.

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Details

Lieferumfang:

Geliefert wird das AC-3 in einem Karton, der neben dem Gerät auch gleich das Netzteil sowie Bedienungsanleitungen in mehreren Sprachen bereithält. Das Gerät selbst steckt zusätzlich in einer Stoffhülle. An der äußeren Verarbeitung unseres Testkandidaten gibt es nichts zu meckern – im Gegenteil ist das AC-3 sehr sauber gefertigt. Um den natürlichen Klang zu unterstreichen, den das Gerät sich zur Aufgabe gemacht hat, wurde die Oberseite größtenteils mit einer Holzoptik versehen. Außerdem zeigt sie sich am Fußende abgerundet, sodass man weniger Gefahr läuft, beim Betätigen der drei Fußschalter versehentlich die Potis zu berühren. Die Unterseite bietet neben sechs Gummifüßen auch ein kleines Batteriefach für zwei AA-Batterien, mit denen das Gerät laut Hersteller drei Stunden im Dauerbetrieb laufen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Zoom AC-3 ist DI-Box, Preamp und Multieffekt in einem Gerät.

Anschlüsse:

Das AC-3 bietet dem Anwender jede Menge Anschlüsse, die an der rechten und linken Seite sowie an der Stirnseite untergebracht sind. Rechts findet sich der Eingang für das Gitarrensignal sowie ein USB-Port zum Datenaustausch mit einem Rechner, der auch als Stromquelle genutzt werden kann. Links gibt es einen Ausgang im Klinkenformat, wobei die linke Stereobuchse alleine genutzt zusätzlich als Mono-Ausgang sowie als Kopfhöreranschluss fungiert. An der Stirnseite kann außer dem Netzteil ein zusätzlicher Fußschalter für die Steuerung der Anti-Feedback-Funktion angeschlossen werden, außerdem sind hier die Stereo-DI-Ausgänge im XLR-Format platziert.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlussmöglichkeiten sind sehr vielfältig und auf die Gehäuse- und Stirnseite verteilt.

Für den linken Output lässt sich zusätzlich anwählen, ob die Effekte mit ausgegeben werden sollen oder nicht, was beispielsweise in einer Live-Recording-Situation sehr hilfreich sein kann, wenn man beispielsweise dem Techniker am Pult auch ein unbearbeitetes Signal zur Verfügung stellen möchte.
Ein Ground-Lift-Taster ist ebenfalls an Bord, außerdem hält der Power-Schalter neben der obligatorischen On/Off-Funktion auch eine eco-Option zum Stromsparen bereit. Bei Inaktivität schaltet sich das Pedal selbstständig aus, allerdings erst nach zehn Stunden.

Bedienelemente und Funktionen:

Auch wenn die Oberseite des Gerätes auf den ersten Blick mit Funktionen übersät scheint, gestaltet sich die Bedienung dennoch sehr übersichtlich. Zu Beginn wählt der Anwender, mit welcher Art von Pickup das Gerät genutzt wird. Alternativ kann diese Funktion aber auch deaktiviert werden.
Anschließend lassen sich unter dem Punkt “Source Guitar” mithilfe eines gerasterten Potis ganze 16 Gitarrentypen auswählen, die man dem Gerät quasi als Quelle nennt. Dabei sind auch speziellere Presets beispielsweise für eine Resonator-Gitarre und sogar für einen Kontrabass verfügbar. In der Abteilung “Target Guitar” wird das jeweilige Modell dann in den meisten Fällen mit weiteren Presets noch einmal spezifiziert, alternativ kann dieser Menüpunkt aber ebenfalls deaktiviert bleiben.
Zoom beschreibt diese beiden Funktionen in seiner Bedienungsanleitung als Möglichkeit, den verstärkten Sound so anzupassen, dass er dem natürlichen Ton des eigenen Instruments möglichst nahe kommt, also quasi den verlorengegangenen Korpus-Sound wieder herzustellen. Bekanntermaßen deckt sich der Pickupsound von Akustikgitarren tatsächlich in der Praxis in vielen Punkten nicht mit ihrem Natursound. Ob es auch denkbar wäre, dem eigenen Instrument im verstärkten Kontext einen anderen Anstrich zu geben – also beispielsweise einem kleinen OM-Modell die Charakteristik einer Dreadnought?.
Ich bin gespannt, was der Praxistest zutage fördert.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Oberseite ist mit eine ganzen Menge Bedienelemente bestückt, aber klar strukturiert.

Ein Dreiband-EQ erlaubt das Feinjustieren von Bass, Mitten und Höhen, wobei die drei Klangregler wie die anderen Potis etwas in das Gehäuse versenkt sind, einen angenehmen, griffigen Regelweg haben und erfreulicherweise im Falle einiger Funktionen auch in der Mittelstellung einrasten.
Die Effektsektion ist mittig auf der Oberseite platziert. Unter dem Menüpunkt Output steht dem Anwender neben einem Poti für die allgemeine Gesamtlautstärke auch ein separater Reverb zur Verfügung, der im Mischanteil (Mix) und in seinem Klangcharakter (Tone) gesteuert werden kann. Da sich alle anderen Effekte nur einzeln abrufen und nicht zusammen klingen können, ergibt dies auch absolut Sinn, da ein Hall bei Akustikgitarrensignalen meist eine gute Wahl ist, den man auch im Zusammenspiel mit anderen Effekten häufig nicht missen möchte.
Die Effekte lassen sich mit einem gerasterten Poti aktivieren und können im FX-Level sowie in zwei weiteren auf den jeweiligen Effekt zugeschnittenen Parametern editiert werden. Neben zwei Chorus-Effekten, drei Delays und zwei zusätzlichen Hall-Algorithmen hat das AC-3 mit Tremolo und Pad zwei Effektarten an Bord, die man vielleicht nicht sofort mit einer Akustikgitarre in Verbindung bringen würde. Wie das klingt, wollen wir uns natürlich ebenfalls gleich im Praxisteil zu Gemüte führen. Die Effektsektion hält außerdem einen Kompressor bereit, der mit einem einzelnen Poti in seiner Stärke justiert wird. Und last, but not least gehört eine Boost-Option zum Inventar des AC-3, mit der das Signal um bis zu 9 dB angehoben werden kann.
Aktivieren lassen sich sowohl die Boostfunktion als auch der jeweilig angewählte Effekt mit den dafür vorgesehenen Fußschaltern. Ein dritter aktiviert das Stimmgerät und schaltet das Signal gleichzeitig stumm.

Fotostrecke: 6 Bilder Hier lassen sich Ausgangslautstärke, Hallanteil und Tone einstellen, zudem steht ein Stimmgerät parat.
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Praxis

Zum Kennenlernen schalte ich das AC-3 vor meinen AER-Amp, mit dem ich schon viele Gigs bestritten habe und den ich daher sehr gut kenne. Als Testgitarre kommt eine Furch OM-34 zum Einsatz, die mit einem AER Piezo-Pickup bestückt ist – entsprechend steht der Wahlschalter für das Eingangssignal am Gerät auf Piezo. Beim Ausprobieren der beiden anderen Möglichkeiten, nämlich Magnet und Off, ergeben sich nur kleine Unterschiede. Wie sich zeigt, ist die Einstellung Piezo bei meinem Pickup aber auf jeden Fall die beste Wahl.
Bevor wir in den Praxistest einsteigen, muss die Gitarre gestimmt werden und es zeigt sich, dass der integrierte Tuner sehr gut funktioniert und dank seiner Konzeption auch einen einfachen Zugang zu alternativen Stimmungen bietet.
Am AC-3 wähle ich zunächst ein OM-Modell aus und spezifiziere dieses auch etwas genauer mit dem Target Guitar Poti, allerdings mehr oder weniger auf gut Glück, weil speziell mein Modell dort nicht dezidiert aufgeführt ist. Beim Hin- und Herschalten zwischen dem direkten Pickupsignal am Amp und dem ausgegebenen Signal des AC-3 hat unser Testkandidat auf jeden Fall die Nase vorn. So wirkt der Sound mit dem AC-3 im Signalweg ein Stück homogener und das typische Quäken des Piezo-Pickups gerät in den Hintergrund. Beim anschließenden Vergleich zwischen verschiedenen zur Auswahl stehenden Modellen machen sich ebenfalls eindeutige Unterschiede bemerkbar, die aber in den meisten Fällen behutsam ausfallen. Das Triple-O-Setting gefällt mir hier im Zusammenspiel mit meiner OM übrigens sogar besser.
Allerdings höre ich bis hierhin das Signal in moderater Lautstärke im Zusammenspiel mit dem akustischen Klang meiner Gitarre ab. Wie die Unterschiede im Detail ausfallen, werden wir gleich beim Aufnehmen der verschiedenen Settings erfahren.
Komplett deaktivieren lässt sich das Modelling verschiedener Gitarren am AC-3 übrigens nicht. Um einen ersten genauen Eindruck darüber zu bekommen, welchen Einfluss das Gerät grundlegend auf das Signal hat, nehme ich daher eine Phrase direkt in den DI-Eingang meines Focusrite ISA Preamps auf. Anschließend spiele ich dasselbe Material noch einmal über das AC-3 und nutze den Mono-DI-Ausgang des Gerätes. Angewählt ist das Modelling einer Akustikgitarre im OM-Format. Der Target-Guitar-Schalter bleibt vorerst deaktiviert.

Audio Samples
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Piezo Pickupsignal ohne AC-3 -> AC-3 mit Orchestra Modelling (Target Switch off)

Der Eindruck, den ich schon am Amp hatte, bestätigt sich. Das Signal bekommt durch die Bearbeitung des Gerätes einen Anstrich, der es voller und wärmer wirken lässt, auch wenn ich in dieser Einstellung das Ergebnis eventuell mit dem EQ noch etwas nachbearbeiten würde. Trotzdem empfinde ich es in diesem Zusammenhang nicht weiter tragisch, dass sich die klangliche Bearbeitung des Preamp-Signals nicht komplett deaktivieren lässt.
Bleibt die Target-Guitar-Option deaktiviert, entscheidet sich das Gerät übrigens automatisch für eines der zur Vorauswahl passenden Target-Guitar-Modelle. In diesem Fall ist es das “OM-Twenty-Eight”-Modelling, das die Charakteristik einer Martin OM-28 wiedergeben soll.
Natürlich ist Marketing legitim, auch wenn ich ganz persönlich die Herstellerbeschreibung im Bezug auf die wiedergegebenen Gitarrenmodelle als etwas übertrieben empfinde. Beim AC-3 verhält es sich nämlich im Grunde genommen wie bei den schon von mir getesteten Produkten aus dem Hause Boss oder TC Electronic. So bleibt auch hier nach der Bearbeitung weiterhin hörbar, dass wir es mit einem Piezo-Pickup zu tun haben, allerdings wird das Signal auf jeden Fall aufgewertet.
Hören wir uns gleich noch an, inwiefern sich die beiden verfügbaren OM-Modelle im Detail genau unterscheiden.

Audio Samples
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OM Modelling Target Modell „OM Twenty-Eight“ / „OM-Eighteen“

Die Quellgitarren- und Zielgitarren-Presets im Detail

Um in den vollen Stereo-Genuss des AC-3 zu kommen, zeichne ich nun beide DI-Ausgänge des Pedals auf. Die Qualität des DI-Signals macht übrigens einen guten Eindruck.
Im kommenden Audiobeispiel will ich mir alle verfügbaren Source-Guitar-Modellings im Zusammenspiel mit einem kurzen Strumming-Pattern zu Gehör führen. Da wir es hier mit 16 verschiedenen Modellings zu tun haben, empfiehlt es sich, für einen besseren Überblick das Video dazu anzuschauen.

Audio Samples
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Alle verfügbaren Source Guitar Modelle

Die aufgeführten Modelle unterscheiden sich, wie schon anfangs erwähnt, alle hörbar von einander. Dabei haben wir es in erster Linie mit verschiedenen EQ-Settings zu tun, die dennoch in Ansätzen die bezeichnete Richtung vorgeben. So kommt die Dreadnought-Ausgabe beispielsweise deutlich voller und wärmer als das OM-Modell.
Da es, wie erwähnt, in der Auswahl auch Simulationen wie die für ein Kontrabass-Signal oder das einer Resonator-Gitarre gibt, machen solche im Bezug auf das gehörte Strumming-Pattern natürlich wenig Sinn.
Ansonsten sollte man sich aber für mein Empfinden keinesfalls bloß auf die Akustikgitarrenmodelle beschränken, die dem eigenen Modell am ehesten entgegenkommen, sondern ruhig experimentierfreudig mit dieser Option umgehen und einfach nach Art der Spielweise entscheiden, welcher Sound am besten passt. Natürlich ist das nicht die eigentliche Absicht des AC-3, aber es bietet nun einmal mit seinen Möglichkeiten die Grundlage für die Jagd nach dem besten Ton, und wenn der in einer “unpassenden” Kombination steckt – sei’s drum. Zum Schluss zählt bekanntlich nichts anderes als das Ergebnis.
Ich gehe zurück zum Dreadnought Modell und höre mich nun durch die zum Gitarrentyp passenden “Target”-Modelle. Auch wenn dies in der Beschreibung vom Hersteller nicht so vorgesehen ist, kombiniere ich anschließend das Dreadnought-Ausgangs-Setting noch mit zwei “artfremden” Modellen.

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Source Guitar: Dreadnought + Target Guitar: D-Twenty-Eight / D-Eighteen / D-Forty Five / LG-Two / 000-Eighteen

Auch hier macht die Anpassung des Ausgangssettings absolut Sinn. Bei den “artfremden” Modellen gefällt mir die “000-Eighteen” Version zudem ebenfalls ganz gut.
So würde ich in diesem Modus ähnlich wie zuvor vorgehen und ruhig ein wenig experimentieren. Wobei es natürlich empfehlenswert ist, zunächst die Target-Modelle zu wählen, die zum Ausgangsmodell passen, da diese auf jeden Fall klanglich gut harmonieren.

Das Zoom AC-3 bietet zahlreiche gut abgestimmte Presets und eine brauchbare Effektsektion zum Verfeinern der Sounds.
Das Zoom AC-3 bietet zahlreiche gut abgestimmte Presets und eine brauchbare Effektsektion zum Verfeinern der Sounds.

Die Effekte

Es wird Zeit, sich die Effektsektion genauer anzuhören. Um euch einen ersten Eindruck zu geben, habe ich zu allen Effekttypen kurze Sequenzen aufgenommen.

Audio Samples
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Beispiel zu Chorus Effekt 1 & 2 Beispiele zu den drei Delay und den zwei Hall Modi Tremolo Effekt Beispiel Pad Effekt Beispiel

Die Effekte an Bord geben sich variabel und machen klanglich einen guten und passend abgestimmten Eindruck. Hört man ganz genau hin, rauscht es hier und da ein wenig, was aber im Live-Alltag kein Problem darstellen sollte. Auch wenn man ein Tremolo oder einen Pad-Effekt vielleicht nicht sofort mit einer Akustikgitarre in Verbindung bringen würde, harmonieren diese ebenfalls bestens mit meinem Instrument und sorgen für eine Menge Spielfreude.
Und auch der zusätzliche Hall lässt sich dank seines Tone-Potis gut an verschiedene musikalische Umgebungen anpassen. Was ich allerdings vermisse, ist eine Tap-Tempo-Option für die Delays.
Recht smooth und ansonsten unauffällig arbeitend zeigt sich der Kompressor beim Fingerpicking. Selbst bei voll aufgedrehtem Poti bleibt das Signal noch ziemlich natürlich. In der Praxis würde ich den Effekt wahrscheinlich meistens aktiviert lassen und ruhig auch etwas stärker aufdrehen. Bei offensiveren Strummings wird der Kompressor aber in seiner Wirkung, wenn gewollt, auch deutlicher hörbar.

Audio Samples
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Compressor Effekt off -> 15 Uhr

Simpel und effektiv lässt sich auch mit dem Boost arbeiten, wie das folgende Beispiel zeigt. Ich habe ihn dabei auf 15 Uhr geparkt und schalte ihn während des Spielens hinzu.

Audio Samples
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Boost bypass / 15 Uhr

Und auch die Anti-Feedback-Funktion macht eine gute Figur. Ein Druck auf den entsprechenden Taster links neben dem Tuner und das sehr tieffrequente Feedback wurde automatisch entfernt, ohne das Signal wirklich hörbar zu beeinträchtigen. Sehr gut! Um das Feedback in der Praxis aber möglichst schnell in den Griff zu bekommen, empfiehlt es sich, einen externen Fußschalter zu nutzen.

Audio Samples
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Anti Feedback off/on

Das AC-3 in der Praxis

Im Folgenden gibt es drei verschiedene Spielweisen in unterschiedlichen Settings zu hören, die einen Eindruck vom AC-3 in der Praxis vermitteln sollen. Beim letzten Beispiel habe ich das Resonator-Modell angewählt und meine Square Neck Dobro angeschlossen, deren Pickupsound bestens mit diesem Setting harmoniert. Somit wird die Vielseitigkeit und Variabilität der Presets an dieser Stelle noch einmal deutlich unterstrichen.

Audio Samples
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Praxis Beispiel Strumming Praxis Beispiel Chord Picking + Tape Delay Praxis Beispiel Square Neck Dobro mit Resonator Modelling + Reverb

Zoom AC-3 vs. Boss AD-10

Da auch Boss erst kürzlich ein neues Multieffektgerät für Akustikgitarristen auf den Markt gebracht hat, das ebenfalls bei mir im Testlabor zu Gast war, liegt es natürlich nahe, abschließend ein paar Worte zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Modelle zu verlieren. Zunächst sei gesagt, dass beide Geräte dem Spieler gute Ergebnisse bescheren können und mit ihren diversen Funktionen und Anschlussmöglichkeiten eine große Hilfe im Live-Kontext darstellen.
Um das Pickupsignal einer Akustikgitarre natürlicher erscheinen zu lassen, greift Boss dabei auf seine sogenannte Acoustic Resonance Funktion zurück, die bei Bedarf ganz schön zupacken kann und neben einem Eingriff in die Frequenzen auch eine Art Kompressions-Effekt mitbringt. Das AC-3 bietet hier mit seinen verschiedenen Source und Target Modellen eine deutlich größere Auswahl, geht aber insgesamt für mein Empfinden etwas moderater ans Werk.
Was die Effekte anbetrifft, gibt das Boss-Pedal dem Anwender eine kleinere Auswahl vor, dafür lassen sich die Effekte frei kombinieren und präsentieren sich in offensiveren Einstellungen mit besseren Rauschwerten. Beim AC-3 hat mir aber in dieser Kategorie besonders eine Tap-Tempo-Option für die Delays gefehlt. Außerdem hat das AD-10 im Gegensatz zum AC-3 einen simplen Looper und mehrere Speicherplätze an Bord. Insgesamt muss man dafür beim Kauf aber auch ein wenig tiefer in die Tasche greifen.

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Fazit

Mit dem AC-3 hat Zoom einen gut verarbeiteten Akustik-Preamp mit einigen Effekten im Angebot, der sich trotz zahlreicher Optionen leicht und übersichtlich bedienen lässt. Das Herzstück des Gerätes sind zweifelsohne die Source- und Target-Presets, die auf verschiedene Gitarrentypen abgestimmt wurden und deren Pickupsignale deutlich aufwerten. Dabei lohnt es sich übrigens, mit den verschiedenen Modelltypen zu experimentieren. Die Effektsektion des AC-3 gibt sich abwechslungsreich und hat neben den gängigen Effekten für akustische Gitarren auch spezielle Effekte im Angebot, die wirklich Spaß machen. Lediglich eine Tap-Tempo-Funktion hätte ich mir gewünscht, um die Delays besser abstimmen zu können.
Wer auf der Suche nach einem Akustik-Preamp oder Effektgeräten ist, der sollte dieses Exemplar definitiv nicht außer Acht lassen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • zahlreiche gut abgestimmte Presets
  • abwechslungsreiche Effektsektion
  • Boost-Option
  • effektive Anti-Feedback-Funktion
Contra
  • Delays ohne Tap-Tempo-Funktion
Artikelbild
Zoom AC-3 Test
Für 285,00€ bei
Gut abgestimmte Presets, eine abwechslungsreiche Effektsektion und die effektive Anti-Feedback-Funktion machen das Zoom AC-3 für jeden Akustikgitarristen interessant.
Gut abgestimmte Presets, eine abwechslungsreiche Effektsektion und die effektive Anti-Feedback-Funktion machen das Zoom AC-3 für jeden Akustikgitarristen interessant.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zoom
  • Modell: AC-3 Acoustic Creator
  • Typ: Akustik Preamp/Stereo-DI/Multieffekt-Pedal
  • Effekte: Acoustic Guitar Modelling, Reverb, 2x Chorus, 3x Delay, Hall & Mod Reverb, Tremolo, Pad
  • Anschlüsse: Guitar Line Input, Stereo Line Output, Stereo XLR Output, Netzteil, Footswitch, USB. Kopfhörer
  • Schalter Stirnseite: Ein-Aus-Eco, Ground-Lift, Out L – Pre/Post
  • Bedienelemente Oberseite: 3 Fußschalter, 2 Preset-Wähler, 12 Potis, 1 Anti-Feedback-Taster, 1 Pickup-Wahlschalter
  • Stromversorgung: Netzadapter (inklusive) oder 2 AA-Batterien
  • Abmessungen: (T x B x H): 158 x 237 x 52 mm
  • Gewicht: 1,15 kg
  • Ladenpreis: 297,00 Euro (Dezember 2017)
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Walter Naas sagt:

#1 - 21.02.2021 um 14:45 Uhr

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