Anzeige

Walrus Audio Iron Horse V2 Test

Mit dem Walrus Audio Iron Horse V2 präsentiert der amerikanische Hersteller das Nachfolgemodell des gleichnamigen Distortion-Pedals. Wie beim ersten Iron Horse sind auch hier saftige Distortionsounds im Angebot, aber mit dem Upgrade kamen einige Möglichkeiten mehr ins Spiel, die beim Finetuning der Regelmöglichkeiten helfen.

Walrus_Audio_Iron_Horse_V2_TEST


So ist es laut Hersteller jetzt leichter, beim Level-Regler Unity Gain einzustellen, mit dem Tone-Poti können mehr Höhen erzeugt werden und der Regelweg des Distortion-Potis wurde so modifiziert, dass auch bei niedrigen Werten Overdrive-Sounds möglich sind. Das klingt alles nach sinnvollen Verbesserungen, denen wir im folgenden Test auf den Zahn fühlen werden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Gehäuse/Optik

Das Iron Horse V2 kommt im sandgelben Metallgehäuse mit Standardformat (70 x 121 x 56 mm) und einem geringen Gewicht von 252 Gramm ohne Batterie. Auf der Oberseite ist ein Pferd im Harnisch als Grafik zu sehen, darüber findet man die drei Regelmöglichkeiten Level, Tone und Distortion. Am Ohr des Pferdes ist die Status-LED platziert und links daneben ein kleiner Dreifach-Kippschalter, mit dem der Grad der Kompression eingestellt wird. Der Fußtaster an üblicher Stelle schaltet das Pedal entweder ein oder in einen True Bypass, in dem das Eingangssignal bekanntlich direkt an den Ausgang weitergeleitet wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Das eiserne Pferd geht in Runde 2 und präsentiert sich optisch fast identisch zum Vorgängermodell.

Das Pedal benötigt 9 Volt und und gibt sich mit 10 mA zufrieden, sodass auch Batteriebetrieb möglich ist. Hierzu muss die Bodenplatte mit vier Gehäuseschrauben gelöst werden. Den Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil findet man an der Stirnseite, die weiteren Anschlüsse für Gitarre und Amp sind an den beiden Seiten angebracht. Das Iron Horse kommt mit glatter Unterseite, auf die man großflächig Klettband zur Befestigung im Board kleben kann, über die vier Schrauben ist auch ein Befestigen von Mounting Plates möglich. Für den Stand-Alone-Betrieb sind vier Gummifüße zum Aufkleben im Lieferumfang.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgangsbuchsen sind auf die beiden Gehäuseseiten verteilt…

Bedienung

Das Iron Horse kommt mit den klassischen Verzerrer-Poti-Drillingen für Level (Lautstärke), Tone (Klangfarbe – Tonblende) und Distortion (Zerrgrad). Mit dem Kippschalter kann der Grundsound modelliert werden, laut Hersteller sind hier unterschiedliche Clipping-Dioden im Einsatz, was dazu führt, dass der Sound in der linken Position des Schalters nur wenig Kompression liefert, während in der rechten die maximale Kompressionsrate erzeugt wird. Legt man den Schalter in die Mitte, erhält man einen eher offenen Sound mit wenig Kompression. Wie es klingt, erfahrt ihr jetzt gleich im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite befinden sich drei Potis mit schwarzen Kappen, ein Mini-Switch und der Fußschalter mit Status-LED.
Anzeige

Praxis

Das Iron Horse ist für den Praxisteil vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Das Signal läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M Speaker), die mit einem Neumann TLM 103 abgenommen wird.
Wir starten mit einer nüchternen Bestandsaufnahme der drei verschiedenen Modes, die man mit dem Kippschalter anwählen kann, die Regler sind in mittlerer Position. Stellt man den Schalter nach links, erhält man in etwa den gleichen Pegel wie der unverzerrte Sound im Bypass-Modus. Der Pegel ändert sich aber drastisch, wenn der Modus umgeschaltet wird. Bei mittlerer Schalterstellung geht es ordentlich nach oben, Level muss auf 10 Uhr zurückgenommen werden, beim rechten Modus muss der Level-Regler auf 14 Uhr gestellt werden, um die gleiche Lautstärke zu haben. Für ganz schnelle Soundwechsel ist das natürlich nicht optimal, aber man gewöhnt sich schnell daran. Klanglich ist das Ergebnis so, wie es auch im Manual beschrieben wird: Die mittlere Position klingt sehr offen und hat auch eine Portion mehr Höhen in petto, links ergibt sich eine leichte Kompression und bei der rechten Schalterstellung ein stark komprimierter Zerrsound.

Audio Samples
0:00
Mode L (Schalter nach links) – Tone und Distortion 12 Uhr (Les Paul) Mode M (Schalter in der Mitte) – Tone und Distortion 12 Uhr (Les Paul) Mode R (Schalter nach rechts) – Tone und Distortion 12 Uhr (Les Paul)
Das Walrus Audio Iron Horse V2 erzeugt vielfältige Zerrsounds mit einem eigenen Klangcharakter.
Das Walrus Audio Iron Horse V2 erzeugt vielfältige Zerrsounds mit einem eigenen Klangcharakter.

Wir werfen nun einen Blick und ein Ohr auf die Zerrgrade. Bei Distortion-Settings vor 12 Uhr geht es tatsächlich weit runter, man kann sehr gut leichte Overdrive-Sounds mit niedrigen Einstellungen erzeugen. Hier lässt sich vor allem mit dem Mode-Regler sehr effektiv arbeiten. In mittlerer Position gibt es einen sehr dynamischen und klaren Sound, leichtes Kompressionsverhalten und Sustain erhält man dann in den anderen Modes. Das kann besonders in diesen Gain-Bereichen sehr gut auf das angeschlossene Instrument abgestimmt werden. Will man etwas mehr Sustain und eine Singlecoil-Gitarre etwas muskulöser gestalten, dann ist die rechte Position des Mode-Schalters eine sehr gute Wahl.

Audio Samples
0:00
Distortion 9 Uhr – Mode M (Telecaster) Distortion 10 Uhr – Mode L – zuerst Hals PU leichter Anschlag, dann Steg-PU harter Anschlag (Melody Maker) Distortion 11 Uhr – Mode R (Stratocaster)

Jetzt geht es zu den höheren Zerrgraden, und da gibt es ein ordentliches Brett bei Einstellungen nach 13 Uhr, das im weiteren Verlauf einen immer dichter werdenden Zerrsound liefert. Vom Klangcharakter her ist das eher ein etwas rauer und dreckiger Ton mit stattlichem Sustain, der bei hohen Distortion-Einstellungen auch etwas “fuzzig” auf den tiefen Saiten klingen kann. Mit dem Tone-Regler, der sehr wirkungsvoll ins Geschehen eingreifen kann, lässt sich das Ganze entsprechend modellieren. Wenn man mit weit heruntergestimmten Tunings arbeitet und Riffs auf den tiefen Saiten spielt, dann hilft ein höherer Wert des Tone-Reglers mit mehr Transparenz. Die ganze Bandbreite hört ihr im zweiten Beispiel, wo ich das Riff einmal mit komplett zurückgenommenem Tone-Poti und dann noch einmal mit voll aufgedrehtem Tone aufgenommen habe. Beim letzten Beispiel gibt es die volle Breitseite mit den (Lagerfeuer-) Akkorden E, G, D und A bei maximalem Zerrgrad. Der Sound ist brachial, aber nicht matschig. Die Anschläge der einzelnen Saiten sind trotz Zerrgewitter ganz deutlich zu hören.

Audio Samples
0:00
Distortion 15 Uhr – Tone 15 Uhr – Mode L (Les Paul Baritone) Distortion 17 Uhr – Tone zuerst 7 Uhr, dann 17 Uhr – Mode R (SG) Distortion 17 Uhr – Tone 16 Uhr – Mode R (Les Paul)
Anzeige

Fazit

Mit dem Walrus Iron Horse V2 hat man ein Pedal auf dem Brett, das sehr variable Zerrsounds vom leichten und dynamisch steuerbaren Overdrive bis zum vollen Distortion-Orkan mit sattem Sustain erzeugen kann. Das Ganze kommt mit klarem Charakter, aber ist nicht unbedingt ein Schön-Töner, der Sound ist eher etwas rau und dreckig – im absolut positiven Sinn! Mit einem sehr effektiven Tone-Poti und dem Mode-Schalter zur Einstellung des Kompressionsverhaltens kann der Sound sehr gut an die angeschlossene Gitarre angepasst werden. Das Pedal ist zwar kein Schnäppchen, aber in Bezug auf die flexible Klanggestaltung und Klangqualität geht der Preis völlig in Ordnung.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • vielfältige Zerrsounds
  • eigener Klangcharakter
  • hohe Transparenz auch bei hohem Zerrgrad
  • dynamische Ansprache bei niedrigen Zerrgraden
  • Wirkungsgrad des Treble-Reglers
Contra
  • keins
Artikelbild
Walrus Audio Iron Horse V2 Test
Für 191,00€ bei
Das Walrus Audio Iron Horse V2 ist nicht unbedingt ein Schön-Töner, der Sound ist eher etwas rau und dreckig - aber im absolut positiven Sinn!
Das Walrus Audio Iron Horse V2 ist nicht unbedingt ein Schön-Töner, der Sound ist eher etwas rau und dreckig – aber im absolut positiven Sinn!
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Walrus Audio
  • Modell: Iron Horse V2
  • Typ: Distortion Effektpedal
  • Regler: Level, Tone, Distortion
  • Schalter: Mode, On/Off
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromaufnahme: 10 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 70 x 121 x 56 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 252 Gramm
  • Verkaufspreis: 209,00 Euro (Juni 2018)
Hot or Not
?
Walrus_Audio_Iron_Horse_V2_007FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
  • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
  • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!