ANZEIGE

Epiphone Les Paul Ultra II Test

DETAILS

Konstruktion:
Zunächst einmal widmen wir uns den klassischen Details. Da wäre zum einen der Mahagoni-Korpus mit gewölbter Decke aus Wölkchen-Ahorn, dessen schöne Maserung in Verbindung mit goldener Hardware einen ersten Hingucker liefert. Natürlich darf auch das typische Schlagbrett der Les Paul hier nicht fehlen. Es kommt, genau wie das Korpusbinding, in einem hellen Creme-Ton. Alternativ zum Midnight Ebony gibt es dieses Instrument übrigens auch in Faded Cherry Sunburst.

Das, was den Korpus der Ultra Serie so besonders macht, sind seine Hohlkammern in Kombination mit einem anschmiegsamen Shaping an der zum Spieler gewandten Seite. Die Hohlkammern dienen in erster Linie der Gewichtsreduzierung, produzieren aber auch reichlich Obertöne, was dem Spiel im „akustischen Betrieb“ sehr dienlich ist. Die Saiten werden über eine Tune-o-Matic Bridge mit Stoptailpiece geführt. Das hier verbaute System trägt den Zusatz LockTone und ist eine Neuentwicklung. Jeder der mit dem herkömmlichen Team aus Tune-o-Matic und Stopbar System seine Erfahrungen gemacht hat, weiß, dass dieses System dazu neigt, sich beim Saitenwechsel selbst zu zerlegen. Um dem entgegenzuwirken, bedient sich das LockTone System einer Cliptechnik am Stoptailpiece und ist demzufolge Teil für Teil direkt miteinander verbunden. So läuft nicht nur der Saitenwechsel unkomplizierter, auch sollen durch diese physische Verbindung die Saitenschwingungen besser auf die Gitarre übertragen werden. So lautet zumindest die These. Rein optisch unterscheidet sich das System in keiner Weise von dem, was man kennt.

Der ebenfalls Les Paul-typische 3-Wege-Toggle-Switch sitzt oberhalb des Griffbretts in angestammter Position und erledigt seinen traditionelle Job: er schaltet wahlweise den Neck-PU, den Bridge-PU, oder eben beide zusammen. Bei den „Standard-Pickups“ setzt Epiphone auf die bewährte Kombination aus Alnico Classic und Alnico Classic Plus Humbuckern, die das Produzieren fetter und sahniger Lead- und Rhythmus Sounds auf den hauseigenen Les Pauls bis jetzt immer vorzüglich erledigt haben. Eingefasst in cremefarbene Einbaurähmchen, besitzen die beiden Triebwerke je eine Volume-Kontrolle, sowie einen gemeinsamen Master-Tone Regler.

Und genau jetzt wird’s spannend. Schließlich gibt es noch ein viertes Poti.
Dieses steuert die Lautstärke des hinter dem 22.Bundes versteckten NanoMag Pickups an. Das Produkt des deutschen Tonabnehmer-Spezialisten Shadow kann, ob seiner geringen Größe, problemlos am Griffbrettende installiert werden und arbeitet mit hochwertigen Samarium Kobalt Magneten, einer Luftspule und aktiver Elektronik. Okay, die Katze ist also aus dem Sack. Epiphone setzt bei seiner Hybrid-Klampfe nicht auf die klassische Piezo-Bridge-Variante, sondern schickt ein System auf „Induktionsbasis“ ins Rennen. Wie es klingt, erfahrt ihr im Praxis-Teil.

Neben dem frontseitig montierten Lautstärkepoti besitzt der Nanomag noch eine eigene Klangregelung inklusive Batteriefach (9V Blockbatterie) auf der Korpusrückseite. Zusätzlich können hier noch Treble, Bass und Gain eingestellt werden. Schon die Beschreibung lässt erahnen, dass die Palette möglicher Sounds die einer herkömmlichen Epiphone bei Weitem übertreffen. Um den „Akustiksound“ gezielt ableiten zu können, verfügt die Ultra II über zwei Output-Jacks. Bei einfachem Betrieb des Mono-Outputs werden alle Pickups angesteuert, inklusive des NanoMag. Bei gleichzeitigem Betrieb beider Outputs, liefert eine Buchse die Signale der Alnico-Vertreter, die andere ist einzig und allein für den NanoMag verantwortlich. So lässt sich das Signal splitten und wunderbar auf zwei Verstärker verteilen. Perfekt.

Hals:

Das Alles wäre ja nicht Ultra, wenn sich nicht auch am Halse so manche Besonderheit finden ließe. Zum einen wäre da der eingeleimte Slim-Taper-Mahagoni-Neck, der sehr schlank geshaped ist, und auf diese Weise nicht nur sportlicher rüberkommt als das übliche Pfund Hals einer „Normal-Les Paul“, sondern sich auch aktiv an den Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung beteiligt. Zum anderen hat Epiphone den Hals mit einem schwarzen Satin Finish versehen, das von Natur aus matt ist und in völligem Kontrast zum Korpusfinish steht. Der Bespielbarkeit ist dieses Finish in meinen Augen definitiv zuträglich, da extrem reibungsarm hin- und hergerutscht werden kann.

Auf dem Palisandergriffbrett tronen 22 gut abgerichtete und polierte Medium-Jumbo-Bünde mit insgesamt 9 Perlmutt-Trapezinlays. Das Griffbrettende ist zugunsten des NanoMags designt, reicht dabei aber ganz herkömmlich bis an das Einbaurähmchen des Hals-PU´s heran. Das abschließende Binding hat man jedoch aus Platzgründen eingespart. Ansonsten findet man die cremefarbene Umrahmung aber am gesamten Griffbrett-Rand. Kommen wir zum Sattel, der auf einer Breite von 42mm Breite deutliche Verarbeitungsmängel aufweist. Die unzuverlässige Sattelfräse bei Epiphone mag sich bei jeder Gitarre und jedem Sattel unterschiedlich auswirken – bei meinem Modell sieht dieses Bauteil jedenfalls extrem ausgefranst aus. Schade!

Die leicht abgewinkelte Kopfplatte hat ihre traditionelle Form bewahrt. Vorne ist sie glänzend lackiert, hinten und an den Seiten mit dem Satin Finish veredelt worden. Auf ihr haben sich sechs leichtläufige Grover Die-Cast Tuner niedergelassen, die passend zur gesamten Linie, in der Goldausführung kommen und für gute Stimmung sorgen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.