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Epiphone Jared James Nichols Old Glory Les Paul Outfit Test

Praxis

Die Gitarre wird für den Praxistest vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box, die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Für die Zerrsounds sind diverse Pedale zwischengeschaltet, die beim jeweiligen Audio erwähnt werden. Wir fangen aber erst einmal ganz zivilisiert an und testen den Cleansound der Les Paul.
Der Seymour Duncan P90 hat keinen sehr scharfen Ton, da gibt es weitaus bissiger klingende Pickups und für den Einsatzbereich als einzigem Pickup in einer Gitarre macht dieser Sound auch Sinn. Man erhält mit voll aufgedrehtem Tone-Regler einen brillanten Ton, der nach Bedarf durch Zurückdrehen entschärft werden kann. Das funktioniert hier sehr gut, die Höhen können auf diese Weise sehr dosiert abgesenkt werden. Ihr hört im ersten Beispiel zuerst den Tone-Regler voll aufgedreht (10), bei der zweiten Strumming-Runde wurde er auf 5 zurückgedreht. Für richtig weiche, jazzähnliche Sounds geht es weiter zurück auf 3, das ist dann im zweiten Beispiel zu hören.

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Clean: Picking & Strumming (Tone zuerst 10 dann 5) Clean: Tone 3 – Volume 10

Unter der Lupe betrachtet fällt ein leichtes Defizit in der Saitentrennung auf. Beim ersten Beispiel kommen die hohen Saiten nicht so klar durch, wie man es sich vielleicht wünscht und wie es zum Beispiel bei anderen Gitarren mit P90 Pickups im direkten Vergleich der Fall ist. Aber für nur wenig mehr als 600 Euro für die Gitarre darf man fairerweise keinen Boutique-Pickup erwarten.

Jetzt geht es weiter mit den Overdrive-Sounds und einem Okko Diablo als Zerrgenerator. Meines Erachtens ist diese Klangkategorie – Overdrive bis Mid-Gain-Sounds – der sinnvollste Grundsound für die Gitarre. So praktiziert es Jared James Nichols ebenfalls, die Zerrgrade und Klangabstufungen werden komplett mit den beiden Reglern an der Gitarre eingestellt und das funktioniert auch sehr gut. Man sollte allerdings nicht allzu empfindlich auf Einstreuungen reagieren, denn wenn eine amtliche Verzerrung eingestellt ist, nimmt der Pickup schon einiges an Nebengeräuschen auf. Aber das ist normal bei Gitarren mit einspuligen Tonabnehmern. Ihr hört nun verschiedene Abstufungen von Volume- und Tone-Regler.

Audio Samples
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Overdrive: Volume 4 – 6 – 8 – 10 – Tone 10 Overdrive: Tone 0 > 5 > 10 – Volume 10
Die Epiphone ist klanglich etwas limitiert und fühlt sich vor allem im im Blues/Rock-Bereich zuhause.
Die Epiphone ist klanglich etwas limitiert und fühlt sich vor allem im im Blues/Rock-Bereich zuhause.

Der Zerrgrad lässt sich sehr gut mit dem Volume-Poti zurückregeln, der Pegel fällt dabei nicht drastisch ab, auch nicht bei weit zurückgenommenem Regler. Daher ist die komplette Bandbreite von ca. 2,5 bis 10 praktisch nutzbar, womit sich durchaus einiges anstellen lässt. Das klappt auch mit Fuzz-Effekten bei etwas härterem Zerrgrad. Im ersten Beispiel hört ihr ein Red Witch Fuzzgod und beim zweiten ist das Analog Man Astrofuzz im Einsatz.

Audio Samples
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Fuzz: Tone 10 > Tone 0 – Volume 10 Fuzz: Volume 5 > Volume 10 – Tone 6

Auch mit der Einstellung des Tone-Reglers kann in einem gewissen Rahmen Einfluss auf den Zerrgrad genommen werden. Als nächstes ist ein Bogner Ecstasy Red Pedal mit ordentlicher Zerrkeule zwischen Gitarre und Amp geschaltet und wenn man Volume auf 5 und Tone auf 3 dreht, dann ist der Sound fast clean. Die Verzerrung nimmt direkt zu, wenn der Tone-Regler aufgedreht wird – ein schöner Crunchsound ist das Ergebnis – und das volle Brett kommt, wenn man Volume auf 10 dreht. Wer gerne seine Sounds mit Volume und Tone an der Gitarre einstellt, wird hier seinen Spaß haben.

Audio Samples
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Distortion: Tone 3 Volume 5 > Tone 10 > Volume 10

Auch die Klanggestaltung mit dem Anschlag der rechten Hand funktioniert sehr gut, der Pickup überträgt alle Feinheiten, besonders beim Anschlag mit den Fingern. Hier ist ein Beispiel dazu und als Overdrive kommt der Vertex Ultraphonix zum Einsatz.

Audio Samples
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Overdrive: Fingeranschlag – Volume 10 Tone 10
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