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Vergleichtest Elixir Phosphor Bronze Saiten und Standard Phosphor Bronze Saiten

Bereits in der Vergangenheit haben wir uns mit dem Thema “beschichtete Saiten” beschäftigt. Im ersten bonedo-Test vom 07.12.13 haben wir die Klangunterschiede zwischen den 80/20 Bronze- und den Phosphorbronze-Saiten von Elixir kennen- und schätzen gelernt. Die Tonaufnahmen wurden dort kommentiert.

Foto: © Oleksandr Moroz, fotolia.de - Montage: bonedo
Foto: © Oleksandr Moroz, fotolia.de – Montage: bonedo


Im zweiten Teil mussten sich die beschichteten Saiten von Elixir einem Langzeittest über 6 Monate unterziehen. Wie die Saiten abgeschnitten haben und welches Verfahren angewendet wurde, um verifizierbare Ergebnisse zu erhalten, kann dort nachgelesen werden.
Auf vielfachen Wunsch der Leser haben wir nun einen dritten Vergleichstest zum Thema “Beschichtung” angeschlossen. In diesem sollen sich die beschichteten Saiten von Elixir einem Vergleich mit qualitativ hochwertigen, traditionellen Standardsaiten stellen. Exemplarisch haben wir einen Vertreter der beschichteten Saite, nämlich den Satz Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light für Akustikgitarre einem traditionellen Vertreter gegenübergestellt, der bis auf die Beschichtung in Material und Stärke mit dem Elixir Saitensatz weitestgehend übereinstimmt.
Die Marke der Vergleichssaite soll dabei keine Rolle spielen, denn sie steht stellvertretend für unbeschichtete Standardsaiten, die in der Regel die gleichen Eigenschaften mitbringen wie unsere Vergleichssätze.

Details

Die Beschichtung soll den Saiten ein längeres Leben bescheren. Bezogen auf den Ton geht der Hersteller im direkten Vergleich mit herkömmlichen Saiten von einer 3 bis 5 mal längeren Lebensdauer von Elixir aus. Das wäre natürlich ein Argument, sich für einen beschichteten Satz zu entscheiden. Aber kann man solchen Angaben auf der Verpackung überhaupt trauen? Und lohnt es sich wirklich, mehr Geld für eine beschichtete Saite zu berappen? Denn bevor überhaupt der erste Ton erklingt, fällt der relativ große Preisunterschied auf: Ein Satz Elixir Nanoweb Phosphorbronze kostet mehr als das Doppelte unseres Standardsatzes, bei dem dann noch ein paar Cent für diverse Plektren und Daumenringe übrig bleiben. Die Elixir-Saiten müssten also mindestens doppelt so lange leben, damit sich der relativ große Preisunterschied amortisiert. Aber vielleicht haben die beschichteten Saiten von Elixir ja auch mehr zu bieten als “bloße” Langlebigkeit. Ein vergleichsweise besserer Sound wäre ja auch ein gutes Argument!

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Es stehen deshalb folgende Fragen zur Klärung an:

a) Welche Soundunterschiede ergeben sich, wenn man die beiden Vertreter frisch aufgespannt miteinander vergleicht?
b) Welche Unterschiede ergeben sich, wenn man die beiden Vertreter nach 3 Monaten an dem Klang misst, den sie frisch aufgezogen hatten?

Phosphorbronze-Saiten bieten im allgemeinen einen obertonreichen, leicht schwebenden Ton mit einem seidig-schimmernden Glanz. Wir vergleichen zunächst die Daten der beiden Sätze.

Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light (16052)
Saitenstärke: 0.12″ und 0.16″ (blank) 0.24″, 0.32″, 0.42″ und 0.53″ (umwickelt)
Kerndraht (wound strings): hexagonal (sechseckig)
Umwicklung: Phosphorbronze
Diskantsaiten: blanker Stahl mit Anti-Rust Auflage
Beschichtung: Nanoweb

Traditioneller-Satz Phosphorbronze Light
Saitenstärke: 0.12″ und 0.16″ (blank) 0.24″, 0.32″, 0.42″ und 0.54″ (umwickelt)
Kerndraht (wound strings): hexagonal (sechseckig)
Umwicklung: Phosphorbronze
Diskantsaiten: blanker Stahl bronziert Beschichtung: keine

Wir stellen fest, dass die Daten weitgehend übereinstimmen, sodass sich zunächst ein Vergleich anbietet. Es gibt aber auch Unterschiede: Die Diskantsaiten bei unserem unbeschichteten Satz sind bronziert und bei Elixir mit einer Anti-Rust Auflage (gegen Korrosion) beschichtet. Den eigentlichen Unterschied macht aber die (fehlende) Beschichtung bei den umwickelten Saiten. Doch wollen wir ja gerade diesen Unterschied untersuchen und hörbar machen. Deshalb sollten wir unsere Ohren dann auch hauptsächlich auf die vier umsponnenen Saiten fokussieren. Darüber hinaus stellen wir fest, dass die dicke E-Saite im Standardsatz einen geringfügig größeren (0.01 Inch = 0,0254 cm) Durchmesser aufweist. Dieser Unterschied sollte die Saitenspannung nur unwesentlich erhöhen und das Ergebnis nicht substantiell infrage stellen.
Dass es weitere unbekannte Einflüsse gibt, aus denen sich signifikante Klangunterschiede ergeben könnten, lassen sich natürlich nicht ausschließen. Vermutlich sind unsere Standardsaiten eben nicht bloß “Elixir-Saiten” ohne Beschichtung. Die Gefahr, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht, könnte dann unser Experiment in Frage stellen.

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Die Bedingungen, unter denen ein Vergleich stattfindet, sollen nach Möglichkeit gleich sein. Die Saiten (jeweils ein Vertreter) wurden am 18.11.2014 auf zwei baugleiche Akustikgitarren von Washburn (WD-7S ATBM) aufgespannt. Die preisgünstige Dreadnought von Washburn wurde in China produziert und hinterließ im bonedo-Test vom 23.10.2012 einen ordentlichen Eindruck (Bewertung: 4,5 Sterne).
Wir wollten aber nichts dem Zufall überlassen und haben uns zur Kontrolle noch zwei weitere baugleiche Akustikgitarren von der Firma Takamine besorgt. Die Takamine 440 (Typ: Jumbo) unterscheidet sich in der Klangcharakteristik stark von der Washburn-Dreadnought. Dazu später mehr. Die Saiten (jeweils ein Vertreter) wurden am 21.11.2014 auf zwei baugleiche Instrumente aufgespannt.
Die Gitarren, die uns zur Verfügung gestellt wurden, sind natürlich keine High-End-Gitarren. Die Auswahl der beiden Paare ist aber auch nicht unrealistisch, da sich die Spieler der Nation überwiegend mit solchen “Brettern” durch das Repertoire der Rock- und Popmusik schlagen.
Es ist unnötig darauf hinzuweisen, dass sämtliche Aufnahmen mit dem gleichen Equipment im gleichen Raum durchgeführt werden müssen.

Zur Verfügung standen:
Mikrofone: 2 x Neumann TLM 103
Interface: Avid MBox Pro mit Pro Tools Software
Raum: ca. ca.25 qm2, trocken, kaum stehende Wellen (keine getrennten Räumlichkeiten)

Eine Herausforderung ist es sicherlich, das ursprüngliche Aufnahme-Setting nach drei Monaten genau zu rekonstruieren, denn auch minimale Veränderungen können bei der Wiederholung zu “Messfehlern” führen. Aus diesem Grunde haben wir schon im Herbst 2013 einen Aufbauplan erarbeitet, der im ersten bonedo-Test vorgestellt wurde. Die ursprüngliche Situation (Standorte, Abstände, Winkelmaße, räumliche Verhältnisse, Pegel u.v.a.) konnte deshalb auch bei den Aufnahmen (mit reichlich Tape) zu einem späteren Zeitpunkt reproduziert werden.
Andererseits hängt der Zustand der Saiten nach drei Monaten auch vom Spieler und seinen Gewohnheiten ab, die Abnutzung korrespondiert dabei mit der reinen Spielzeit. Grundsätzlich bleibt die Größe “Spielzeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums” eine unbekannte Variable, weil wir in der Regel die unterschiedlichen Spielgewohnheiten nicht kennen. Das relativiert natürlich unser Ergebnis. In diesem Fall wurden die Instrumente von Washburn zwei bis drei Mal in der Woche jeweils 45 bis 60 Minuten gespielt (hauptsächlich Strummings). Dies entspricht dem “Durchschnittsgebrauch” eines Amateurmusikers. Die beiden Gitarren von Takamine wurden allerdings härter rangenommen. Die beiden Musiker gaben an, ihre Instrumente zwar unregelmäßig, aber immerhin ca. 4 bis 8 Stunden unter der Woche gespielt (Pickings und Strummings) zu haben.

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Praxis

Ein Satz “Light” ist (aus der Sicht eines E-Gitarristen) gar nicht so dünn, wie man es bei dieser Bezeichnung erwarten würde. Mit der Größenordnung Light können vor allem Strummings, Pickings, aber auch Solospielstücke im Standard-Tuning zum Tragen kommen. Um einen Vergleich zu ermöglichen, wurde eine Gitarrenkomposition einmal mit Standard-Bespannung und einmal mit Elixir-Bespannung aufgenommen. Genauer gesagt gab es zwei Gitarrenstücke, eines im Fingerstyle und das zweite mit dem Plektrum. Insgesamt gibt es 16 Hörbeispiele, die alle möglichen Vergleiche erlauben und dabei helfen sollen, die oben gestellten Fragen zu beantwortet.
Die folgenden Aufnahmen wurden linear und ohne Nachbearbeitung direkt auf die Festplatte gespielt. Vorher wurden alle Beispiele mit der Funktion “Normalize” auf den gleichen Peak-Level (-10dB) gebracht. Die Frequenzverläufe wurden außerdem mit einem Analyzer im FFT-bzw. im Low-Precision-Verfahren analysiert.

Test 1 (Washburn WD-7S ATBM)

Die Saiten wurden am 21. November 2014 aufgespannt.
Aufnahmen vom 22.11.2014 – Temperatur: 19 Grad; Luftfeuchtigkeit: 54%

Audio Samples
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1.1.1. Fingerpicking – Washburn WD-7S ATBM mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 1.1.2. Fingerpicking – Washburn WD-7S ATBM mit Standard Phosphorbronze Light

Wir vergleichen Beispiel 1.1.1 und 1.1.2. miteinander. Die Klangunterschiede zwischen den Standardsaiten und Elixir sind zunächst nicht sehr groß. Die Elixir-Saiten (insbesondere die G-Saite) klingen gestochen scharf, die Standard-Saiten dagegen vergleichsweise “indifferenter”, aber nicht schlecht. Insgesamt setzen sich die Elixir-Saiten besser durch. Aber die Unterschiede sind sehr subtil, erlauben keine Qualitätseinordnung und absolut vom persönlichen Geschmack abhängig.
Überhaupt ähnelt sich das Frequenzband der beiden Saiten-Vertreter bei unseren Aufnahmen. Das ist natürlich die Voraussetzung für unsere Studie. Elixir- und Standardsaiten haben einen Peak (-10 dB) bei ca. 180 – 200 Hz. Ein zweiter Peak (-20 dB) wird bei 100 Hz erreicht. Bis 300 Hz (Bässe) gibt es keine nennenswerten Unterschiede und auch die tiefen Mitten zwischen 470 kHz und 2 kHz bieten einen vergleichbaren Frequenzverlauf. Geringfügig mehr Druck machen die Elixir-Saiten im Bereich von 2 kHz und 10 kHz. Dann fallen die beiden Kurven bis 22 kHz auf -80 dB (FFT).
Die Standardsaiten, insbesondere die dickeren Basssaiten, benötigten nach dem Aufspannen eine gewisse Einschwingzeit (ca. 24 Stunden) und schnarren in dieser Phase mehr oder weniger, was sich dann relativiert und schließlich verschwindet. Die Elixir-Saiten sind nach dem Aufspannen sofort präsent.

Audio Samples
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1.2.1. Plektrum – Washburn WD-7S ATBM mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 1.2.2. Plektrum – Washburn WD-7S ATBM mit Standard Phosphorbronze Light

Dieses Doppelbeispiel ist deshalb besonders repräsentativ, weil nur die umsponnenen Saiten (bis zum Rhythmus) zum Einsatz kommen. Die Gitarren wurden jeweils gedoppelt, d.h. zweimal separat eingespielt und übereinander gelegt. Das allerdings in erster Linie der Aufnahme wegen und um Schwankungen in der Dynamik etwas anzugleichen.
Wir vergleichen Beispiel 1.2.1. und 1.2.2. miteinander. Die frisch aufgezogenen Standardsaiten kommen mit einem harten Attack, der sich auch durch das Plektrum deutlich von der Schwingungszeit absetzt. Es fällt auf, dass ihre Abklingzeit vergleichsweise kürzer ist, wodurch die Aufnahme mehr Transparenz erhält. Der Ton kommt aber hier (noch) sehr glockig über die Boxen.
Die frisch aufgezogenen beschichteten Elixir-Saiten kommen mit mehr Sustain und bieten deshalb in der Summe auch mehr Klangfülle, die in bestimmten Konstellationen aber auch erdrücken kann. Mit dem Plektrum wird ein lauter Attack erzeugt, der aber stärker mit dem Ton und der eigentlichen Abklingzeit verbunden ist. Das Plektrum erzeugt auch ein sehr lebendiges Obertonspektrum, das den hochfrequenten Phosphorbronze-Saiten sehr entgegenkommt, wobei ein so obertonreicher Klang ebenfalls nicht unbedingt jedermanns Sache ist und auch eher in die Abteilung Geschmackssache gehört.
Ein Blick in den Analyzer zeigt einen weitgehend ähnlichen Frequenzverlauf der beiden Vertreter. Elixir- und Standardsaiten haben ihren Peak (-10 dB) bei ca. 180 – 200 Hz. Ein zweiter Peak (-20 dB) wird bei 100 Hz erreicht. Die Elixir-Saiten sind im Bereich von 1 kHz und 5 kHz präsenter, d. h. bis zu 5 dB lauter (FFT).
Elixir- und Standardsaiten erreichen bei 5 kHz noch -40 dB und fallen dann bei 22 kHz auf -60 dB (Low Precision). Im oberen Frequenzbereich ergibt sich wieder ein ähnliches Bild. Eine Wertentscheidung fällt hier sehr schwer.

Hörbeispiele vom 29.03.2015 – Temperatur: 18,5 Grad; Luftfeuchtigkeit: 54%

Audio Samples
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1.3.1. Fingerpicking – Washburn WD-7S ATBM mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 1.3.2. Fingerpicking – Washburn WD-7S ATBM mit Standard Phosphorbronze Light

Wir vergleichen Beispiel 1.3.1 mit Beispiel 1.1.1. und hören, dass die Elixir-Saiten nur wenig Federn gelassen haben. Im Bassbereich ergibt sich ein unverändertes Klangbild. Zwischen 1 kHz und 5 kHz (Mitten) hat sich ein leichtes Soundloch gebildet. Der Soundverlust im Obertonbereich ist gering. Der typische hochfrequente Sound der Phosphorbronzesaite ist unverkennbar erhalten geblieben.
Wir vergleichen Beispiel 1.3.2. mit Beispiel 1.1.2. Bei der Standard-Aufnahme 1.3.2. hat sich der seidig-schimmernde Glanz im Obertonbereich weitgehend verabschiedet. Der Klang ist insgesamt dünner und holziger bzw. pappiger geworden. Bei ca. 470 Hz ist außerdem ein stärkerer Frequenzverlust (FFT) zu verzeichnen. Außerdem stellen sich bereits die ersten leichten Intonationsprobleme in den höheren Lagen ein.

Audio Samples
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1.4.1. Plektrum – Washburn WD-7S ATBM mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 1.4.2. Plektrum – Washburn WD-7S ATBM mit Standard Phosphorbronze Light

Wir vergleichen Beispiel 1.4.1. mit Beispiel 1.2.1. Die Elixir-Saiten klingen nach diesen drei Monaten noch frisch. Es ergibt sich ein kaum verändertes obertonreiches Soundbild. Lediglich die Abklingzeit (Decay) ist scheinbar kürzer geworden.
Wir vergleichen Beispiel 1.4.2 mit Beispiel 1.2.2. Die Standardsaiten klingen jetzt runder, um es positiv auszudrücken. Die Aufnahme scheint mehr Bassanteile zu besitzen. Aber der Eindruck täuscht, denn es fehlen die hochfrequenten Anteile. Die typische Charakteristik der Phosphorbronze im Oberbereich ist verschwunden. Der Ton hat sich verändert, aber je nach Sichtweise und individuellem Anspruch ist er deshalb nicht unbedingt schlechter geworden. Die Saiten sind weiter spielbar, wenn auch jetzt mit einem anderen Charakter. Man könnte den Ton auch mit Adjektiven wie “unaufdringlich” oder “sachlich” umschreiben. Dieser runde Klang kann auf diese Weise auch z.B. der Stimme im kleinen Ensemble dienen.

Test 2 (Takamine 440)

Der Onboard-Tonabnehmer der Takamine wurde nicht eingesetzt. Die Saiten wurden am Dienstag, 18. November 2014 aufgespannt. Die Saitenlage der Takamine mit Standardsaiten ist hörbar niedriger als die der Takamine mit Elixir-Bespannung.
Hörbeispiele vom 22.11.2014 – Temperatur: 18,8 Grad; Luftfeuchtigkeit: 56%

Audio Samples
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2.1.1. Fingerpicking – Takamine 440 mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 2.1.2. Fingerpicking – Takamine 440 mit Standard Phosphorbronze Light

Wir vergleichen zunächst die beiden Aufnahmen unter 2.1. mit den beiden Aufnahmen unter 1.2. Die Takamine bringt in der gleichen Aufnahmesituation im Vergleich mit der Washburn weniger Bässe rüber. Es gibt eine Erklärung dafür: Die Aufbauordnung wurde für die Washburn geschaffen. Die Takamine hätte eigentlich mehr Nähe zum Mikro verdient.
Die Spektralanalyse der Takamine zeigt die größte Erhebung bei 200 Hz (-10 dB) und eine weitere kleinere bei ca. 150 Hz (-15 dB). Die beiden Basspunkte findet man also hier um gute 30 – 50 Hz nach oben versetzt vor. Bei 470 Hz geht das Frequenzband bei dieser Gitarre (hier) leicht in die Knie. Das Frequenzband fällt dann bis -80 dB bei 22 kHz.
Die Unterschiede zwischen den Standardsaiten und Elixir sind, wie schon oben beschrieben, zunächst nicht sehr groß. Die Aufnahmen 2.1.1. und 2.1.2. bestätigen die Erkenntnisse, die bereits gemacht wurden.

Audio Samples
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2.2.1. Plektrum – Takamine 440 mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 2.2.2. Plektrum – Takamine 440 mit Standard Phosphorbronze Light

Die Elixir-Saiten bieten frisch aufgespannt das typische Obertonspektrum der Phosphorbronze-Saiten. Der Ton der beschichteten Saiten kommt gestochen scharf und der Zusammenklang der vier Saiten klingt voluminös. Die Standardsaiten bringen ihre eigene Charakteristik mit, klingen aber keinesfalls schlechter. Die Gitarre mit der Elixir-Bespannung ist scheinbar lauter.
Hörbeispiele vom 29.03.2015Temperatur: 19 Grad; Luftfeuchtigkeit: 54%

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2.3.1. Fingerpicking – Takamine 440 mit Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light 2.3.2. Fingerpicking – Takamine 440 mit Standard Phosphorbronze Light

Wir vergleichen die Aufnahme 2.3.2. mit der Aufnahme 1.3.1. Die Standardsaiten haben den Bauch verloren. Das Ohr konstatiert einen leichten, aber deutlich hörbaren Volumenverlust. Doch ganz abgenutzt sind deshalb noch nicht, es gilt das bereits oben gesagte.
Überraschung: Auch die Elixir-Saiten haben nach drei Monaten Sound eingebüßt. Der seidig-schimmernden Glanz im Obertonbereich ist aber noch nicht verlorengegangen, aber der Soundverlust ist im Vergleich mit dem Beispiel 2.1.1 hörbar größer als im ersten Test.

Der Spieler der Elixir-Takamine war vermutlich aktiver als der Spieler der Elixir-Washburn. Hier haben auch die Elixir-Saiten Federn lassen müssen.
Allerdings hat die Zeit bei der Standard-Takamine noch etwas stärker ihre Spuren hinterlassen. Der Soundverlust im oberen Spektrum ist noch deutlicher.

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Fazit

Die Unterschiede zwischen Standardsaiten und den beschichteten Saiten von Elixir sind in den ersten Tagen nicht sehr groß. Die Elixir-Saiten kommen gestochen scharf, während die Standardsaiten vergleichsweise “indifferenter” klingen, aber keineswegs schlecht. Die Unterschiede sind in den ersten Tagen sehr filigran. Die frisch aufgezogenen Elixir-Saiten sind sofort präsent und brauchen keine Einschwingzeit. Sie haben vergleichsweise mehr Sustain und bieten deshalb auch in der Summe mehr Klangfülle. Die Standardsaiten haben einen starken Attack, der sich mehr vom Ton mit einer kürzeren Abklingzeit absetzt.
Die Standardsaiten schwächeln nach drei Monaten. Die Standard-Aufnahme 1.3.2. konnte einem anspruchsvollen Ohr schon nicht mehr gerecht werden. Mit dem Plektrum (Beispiel 1.4.2.) erzielte die Washburn zwar noch akzeptable Ergebnisse und wäre auch noch für einige Zeit spielbar, wenn ein runder, mittenbetonten Klang gefragt ist. Aber vom Sound der frisch aufgezogenen Saiten hatte sie sich im Laufe des Tests doch um einiges entfernt. Die Elixir-Saiten dagegen boten nach drei Monaten (Elixir-Washburn) im wesentlichen noch ein ursprüngliches, obertonreiches Klangbild, wie man es von Phosphorbronze-Saiten kennt. Die Elixir-Takamine, die allerdings sehr häufig im Einsatz war, zeigt aber auch schon die ersten Abnutzungserscheinungen.
Sowohl Standard- als auch Elixir-Saiten bieten per se ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, und der Standardsatz ist im Neuzustand und die erste Zeit nach dem Aufziehen absolut ebenbürtig. Das Duell um den langlebigsten Ton allerdings konnten die Saiten von Elixir am Ende doch relativ klar für sich entscheiden.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Preis-Leistungsverhältnis
  • sofort präsent
  • gestochen scharfer Ton
  • viel Sustain, voller Klang
  • auch nach drei Monaten noch typischer Phosphorbronze-Charakter
Contra
  • Keins
Artikelbild
Vergleichtest Elixir Phosphor Bronze Saiten und Standard Phosphor Bronze Saiten
Für 16,90€ bei
Technische Spezifikationen – Elixir Nanoweb Phosphorbronze Light (16052)
  • Saitenstärke: 0.12“ und 0.16“ (blank) 0.24“, 0.32“, 0.42“ und 0.53“ (umwickelt)
  • Kerndraht (wound strings): hexagonal (sechseckig)
  • Umwicklung: Phosphorbronze
  • Diskantsaiten: blanker Stahl mit Anti-Rust Auflage
  • Beschichtung: Nanoweb
  • Preis: ca. 14,60 Euro
BONEDO-WERTUNG IM TEST 5/5
    Unser Fazit:
    5 / 5
    Pro
    • Preis-Leistungsverhältnis
    • sofort präsent
    • gestochen scharfer Ton
    • viel Sustain, voller Klang
    • auch nach drei Monaten noch typischer Phosphorbronze-Charakter
    Contra
    • Keins
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    Vergleichtest Elixir Phosphor Bronze Saiten und Standard Phosphor Bronze Saiten
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    Technische Spezifikationen – Standard Phosphorbronze Light
    • Saitenstärke: 0.12“ und 0.16“ (blank) 0.24“, 0.32“, 0.42“ und 0.54“ (umwickelt)
    • Kerndraht (wound strings): hexagonal (sechseckig)
    • Umwicklung: Phosphorbronze
    • Diskantsaiten: blanker Stahl bronziert
    • Beschichtung: keine
    • Preis: 5,80 Euro
    BONEDO-WERTUNG IM TEST 4,5/5
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