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Electro-Voice ELX200-10P und ELX200-12SP Test

Aus gut aufeinander abgestimmten Komponenten exzellent klingende Beschallungssystemen zu bauen, war immer schon eine Kernkompetenz von Electro Voice. Wie gut den Nordamerikanern das mit der neuen, federleichten ELX200-Serie gelungen ist, zeigt der Bonedo-Test. Wir hatten ein Trio aus zwei ELX200-10P Tops und einem ELX200-12SP Sub zu Gast.

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Details

Lediglich 13 Kilogramm wiegt das Top. Dank der drei Griffe, einer davon auf der Oberseite, lässt es sich einfach aus dem Karton befreien. Das niedrige Gewicht ist hauptsächlich auf das Kunststoffgehäuse zurückzuführen, das einen 10-Zoll-Tieftontreiber und einen 1-Zoll-Hochtöner beherbergt. Das Gehäuse ist sauber verarbeitet und besitzt eine Monitorschräge. Zudem gibt es die obligatorische Hochständeraufnahme, durch eingelassene Montagepunkte wird die Box uneingeschränkt flugfähig. Mit seinem vollflächigen Lautsprechergitter hinterlässt die Box einen neutralen, sachlichen Eindruck.

Fotostrecke: 9 Bilder Die Testanlage erreichte uns in vier kompakten Kartons

Auf der Rückseite befindet sich erwartungsgemäß das Aktivmodul samt Anschlüssen und Bedienelementen. Den User erwarten zwei Mic/Line-Eingänge (Combobuchsen), der erste Eingang ist zusätzlich mit zwei Cinch-Buchsen ausgestattet. Über eine Link-Out-Buchse lassen sich weitere Aktivboxen mit Signalen versorgen. Für die Stromversorgung nutzt Electro Voice bei der ELX200-Serie Kaltgerätebuchsen, PowerCon hätte der Serie meiner Meinung nach der besser gestanden.

ELX200-12SP Subwoofer

Im Gegensatz zum Topteil besitzt der Subwoofer ein Holzgehäuse mit schwarzem Strukturlack. In das Gehäuse sind zwei Griffe eingelassen, auf der Oberseite gibt es eine M20-Distanzstangenaufnahme. Das vollflächige Lautsprechergitter mit hinterlegtem Akustikvlies ist vom Design her identisch mit dem des Topteils. Es verfügt über das gleiche Electro-Voice-Logo, unter dem eine weiße Status-LED angebracht ist. Sie weist auf Netzspannung oder Limiteraktivitäten hin.  Sollte die LED stören, lässt sie sich per DSP abschalten.

Fotostrecke: 5 Bilder Der ELX200-12SP ist mit 19 Kilogramm sehr leicht.

Als Treiber kommt ein achtohmiges 12-Zoll-Ferrit-Chassis mit Blechkorb zum Einsatz. Der Treiber sitzt direkt auf der Schallwand; rechts davon befindet sich ein großer Rechteck-Port, der sich über die gesamte Länge des Gehäuses zieht. Trotz allem wiegt der Subwoofer gerade einmal 19 Kilogramm! Ein Gewicht, das besonders die Einzelkämpfer erfreut.
Äußerlich unterscheidet sich das Aktivmodul von dem des Topteils nur durch unterschiedliche Anschlüsse: Der Sub verfügt über zwei Combobuchsen-Eingänge und zwei Link-Out-Buchsen. Somit lässt sich auch die beliebte 2:1-Kombination (zwei Topteile und ein Subwoofer) umsetzten. Der kompakte Tieftonfreund ist nur etwas größer als ein Bierkasten und findet somit nahezu überall einen Platz.

Die Navigation durch den DSP ist schnell und einfach
Die Navigation durch den DSP ist schnell und einfach

Voll am Rad drehen

Kommen wir zum DSP der ELX200-Serie, dessen Bedienung komplett über einen Push´n´Turn-Encoder erfolgt. Dreht man am Rad (Encoder), verhält sich dieser wie ein Volume-Poti. Ein Druck auf den Encoder öffnet das DSP-Menü und dann scrollt man mit dem Encoder durch die Auswahl. Ist der entsprechende Eintrag gefunden (beispielsweise EQ), drückt man den Encoder erneut und kann dann durch Drehen die Parameter verändern. Sehr simpel und auch ohne Bedienungsanleitung zu verstehen.
Das Topteil lässt sich zunächst in seiner Grundfunktion konfigurieren, beispielsweise für den Stativ- oder Monitorbetrieb. Für weitere klangliche Korrekturen steht ein dreibandiger EQ mit festen Frequenzen zur Verfügung. Außerdem der gestattet das Modul die Anpassung an die aktuelle Beschallungsaufgabe mit den vier Modi: Music, Live, Speech und Club.
Andere Menüeinträge erlauben das Deaktivieren der Front-LED oder die Aktivierung der Bluetooth-Schnittstelle. Sie ist für die Fernsteuerung mittels QuickSmart-App notwendig. Schön, dass sich Settings auf fünf Speicherplätzen ablegen lassen; ideal, wenn man regelmäßig zwischen Locations pendelt.
Der DSP des Subwoofers ist sehr ähnlich strukturiert, bietet aber zusätzlich Einstellungen für die Frequenzweiche. Neben Trennfrequenzen bei 80, 100, 120 und 150 Hertz gibt es Settings für den Betrieb mit EV-Topteilen aus den Serien ELX, EKX, ELX200 und ZLX.
Weniger schön: Es gibt keine regelbare Laufzeitverzögerung. Sind Bässe und Topteile weit voneinander platziert oder sollen die Topteile als Delay-Line zum Einsatz kommen, wäre das sehr komfortabel gewesen.

Turn me App

Alternativ zur Bedienung direkt an den Boxen empfiehlt sich die kostenlose QuickSmart-App für iOS-Geräte. Sie ist einfach zu handhaben und dennoch gut ausgestattet. Wurde QuickSmart gestartet, sucht die App nach allen per Bluetooth funkenden ELX200-Mitgliedern und stellt diese zur Auswahl. Jetzt kann der Anwender entscheiden, ob er die Boxen separat steuern oder in einer Gruppe zwecks gemeinsamer Bedienung zusammenfassen möchte.

Fotostrecke: 5 Bilder Die QuickSmart-App findet bei aktivierter Bluetooth-Schnittstelle alle aktiven ELX200 Boxen

Übrigens: Musik über Bluetooth zu streamen ist nicht vorgesehen. Dafür überrascht die Reichweite der Fernsteuerung: Es war kein Problem, das System über ein iPhone 5 aus 25 Metern Entfernung sicher zu steuern. Die QuickSmart-App überzeugt und stellt für iOS-Anwender einen deutlichen Mehrwert da.

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Praxis

Sechs Sekunden benötigt der DSP zum Booten, dann geben die Ampmodule die Boxen frei und wir können unserem Medley aus eigener Stimme, virtuellem Soundcheck und ausgesuchten Musikstücken vom iPod lauschen. Aber Sicherheit geht vor und daher lässt sich der Zugriff über die App unterbinden und zudem der Zugriff auf den DSP über das Aktivmodul sperren. Gute Sache, zum Beispiel in einer Festinstallation.
Bei einer „Vollsperrung“ hat man aber immer noch die Möglichkeit, das Master-Volume mittels QuickSmart-App oder Encoder zu verändern. Und was passiert, falls einmal der Strom ausfällt? Keine Panik! Ist die Netzversorgung wiederhergestellt, booten die Kandidaten mit den letzten Einstellungen. So soll es sein.
Klanglich weiß die Kombination zu gefallen. Die kleinen 12-Zoll-Subwoofer klingen ganz schön fett für ihre Größe. Unter 40 Hertz passiert nicht mehr viel, dafür liefern die kleinen Tieftöner viel Pegel im Nutzbassbereich zwischen 60 und 100 Hertz. In Kombination mit den Topteilen klingt das System wie aus einem Guss, solange die Topteile nicht zu weit von den Bässen platziert werden.
Die Topteile liefern einen aufgeräumten, transparenten und selbst in der linearen Live-Einstellung unaufdringlichen Sound. Das System klingt eigentlich eher nach 15-Zoll-Subwoofer mit 12-Zoll-Tops, also größer, als es de facto ist. Die unterschiedlichen Modi und Voreinstellungen sind praxisnah umgesetzt, eine gute Grundlage für weniger erfahrene Anwender. Das System spielt auch bei hohen Lautstärken sauber, bis die eingebauten Limiter schützend eingreifen. Wer mehr Maximalpegel und Tiefgang braucht, sollte besser zu den größeren Modellen aus der ELX200-Serie greifen.

Fotostrecke: 6 Bilder In einem Live-Club wurde die Anlage mit Zuspieler, Mikrofon und einem virtuellen Soundcheck getestet

Familientreffen
Mit ELX200-12P und ELX200-15P verfügt die Serie nämlich über zwei weitere Topteile mit einem 12- und 15-Zoll-Treiber. Für diese großen Brüder gibt es mit dem ELX200-18P zudem passende Tieftonunterstützung mit 18-Zoll-Treiber. Alle Boxen sind außerdem in passiver Ausführung erhältlich.

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Fazit

Die ELX200-PA von Electro Voice gefällt mir: tolles Handling, klasse Ausstattung, fernsteuerbar via iOS-App und professioneller Sound. Die kleine PA mit dem großen Sound ist ideal für Bands, Künstler und DJs, die es gerne leicht haben. Aufgrund des niedrigen Gewichts und der kompakten Abmessungen lässt sich das System problemlos alleine aufbauen. Dabei klingt es für ein 10/1-Top mit 12er Bässen erstaunlich fett und erwachsen. Der DSP erlaubt die schnelle Anpassung an verschiedene Räumlichkeiten und musikalische Aufgabenstellungen. Die QuickSmart-App bietet einen handfesten Mehrwert, da sich mehrere Lautsprecher auch als Gruppe verwalten lassen. Ein gelungenes System zu einem moderaten Preis!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakt
  • gute Verarbeitung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • DSP
  • sehr leicht
  • professioneller Sound
  • iOS-Remote-App / Bluetooth-Remote
Contra
  • keine Line-Delay-Funktion
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