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Zultan Dark Matter Splatter und Dune Trash Crash Cymbals Test

Dass man mit gelochten Effektbecken im Programm heutzutage kaum etwas falsch machen kann, haben nicht nur die großen Hersteller verinnerlicht, auch kleinere Beckenschmieden greifen nach der Fertigstellung einiger ihrer Modelle zur Bohrmaschine. So auch Zultan, ihres Zeichens türkische Manufaktur unter der Regie des Musikalienhändlers Thomann. Zwei der erfolgreichsten Serien im Sortiment, die Dark Matter und die Dune Reihe, hat man kürzlich in Sachen Trash geupdated. Bei den bisher erhältlichen, „unversehrten“ Dark Matter Modellen handelt es sich um etwas dunklere Allrounder mit moderater Hämmerung und einem klassischen Abdrehmuster. Die Dune Serie steht mit dünnerer Materialstärke und einer tiefen Hämmerung hingegen schon ungelocht für eine trashigere Modulation und besonders dunkle Sounds.

Zultan_Dune_DarkMatter_FX_Becken
Zultan_Dune_DarkMatter_FX_Becken


Unsere Testkandidaten besitzen – mit einer Ausnahme – Bohrungen, welche ihnen zu einer Extraportion „Schmutz“ verhelfen sollen. Dass man sich bei den Dune Trash Crashes nicht nur beim Namen ein bisschen von den Zildjian Special Dry Trash Crashes hat inspirieren lassen, ist recht offensichtlich, und auch die Bohrmuster der Dark Matter Splatter Crashes und des Dark Matter Splatter Staxx meint man schon einmal gesehen zu haben. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, ob sich diese deutlich günstigeren Alternativen auch klanglich mit den etablierten Vorbildern messen können. Ihr erfahrt es, wenn ihr weiterlest. 

Details

Die Dark Matter und Dune Modelle unterscheiden sich erheblich voneinander

Insgesamt entnehme ich dem – dank Löchern recht leichten – Versandkarton fünf Beckenmodelle. Zwei davon entfallen auf die Dune Serie, nämlich ein Trash Crash in 16 Zoll, das andere in 18 Zoll Größe. Ebenfalls erhältlich, jedoch hier nicht dabei, ist ein 19er Trash Crash. Dasselbe gilt für drei weitere neue (und gelochte) Modelle namens Dark Matter Holey Crash in 17, 18 und 19 Zoll. Diese Instrumente werden hoffentlich für einen späteren Test nachgeliefert. Vollzählig angetreten sind hingegen die Dark Matter Splatter Crashes, die es aktuell in 14 und 16 Zoll gibt, ebenso ein Stack namens Dark Matter Splatter Staxx 12“. Schon ein flüchtiger optischer Vergleich offenbart, dass sich die beiden Serien nicht nur vom Namen her unterscheiden, sondern grundsätzlich verschieden konzipiert wurden. Sehen wir uns zunächst die beiden Dune Trash Crashes genauer an. 

Sternförmige Bohrungen bei den Dune Trash Crashes

Optisch und konstruktiv orientieren sich die Dune Trash Crashes natürlich an ihren ungelochten Serienkollegen ohne Trash-Zusatz. Am auffälligsten sind dabei die vielen Oberflächen und Hämmerungsarten, die man der Serie angedeihen lässt. Betrachtet man die Unterseiten, wirken die Becken mit ihrem feinen, vollflächigen Abdrehmuster recht konventionell. Auf den Oberseiten zeigen sich dann allerdings zwei Hämmerungsmuster. Eines ist klein, dicht und unregelmäßig aufgetragen, das andere besteht aus tieferen Einschlägen. Und hier gibt es einen deutlichen Unterschied zu den regulären Dune Crashes, denn die gelochten Trash Crashes besitzen weniger starke Vertiefungen, offenbar, um die Struktur nicht zu sehr zu schwächen. Gleich hingegen bleiben die abgedrehten, relativ großen und hochglanzpolierten Kuppen. Ihre Zusatzbezeichnung rechtfertigen die Trash Crashes mit auffälligen, unterschiedlich großen Bohrungen, welche jeweils sternförmig und abwechselnd von der Kuppe zum Rand strahlen. 

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei Oberflächen: die beiden Dune Trash Crashes von oben betrachtet.

Die Dark Matter Splatter Becken besitzen eine einheitliche Bearbeitung

Gelochte Becken zu wiegen ist immer ein wenig aussagekräftiges Unterfangen – um das generelle Gewicht zu vergleichen, habe ich es bei den beiden 16ern aber trotzdem gemacht. Dabei zeigt sich, dass das Dark Matter Splatter Crash etwas schwerer ist (930 Gramm) als das gleich große Dune Modell (800 Gramm). Ob das an einer höheren Materialstärke liegt oder daran, dass die größeren, aber spärlicher gesetzten Bohrungen weniger Masse wegnehmen, weiß ich nicht. Dies ist aber nicht der einzige Unterschied zu den Dunes, im Gegenteil. So sind alle Oberflächen einheitlich bearbeitet. Dazu zählt ein beidseitiges, klassisches Abdrehmuster genauso wie die wesentlich weniger tiefe Hämmerung. Am Ende werden die Becken mit einer schwärzlichen Tinktur bearbeitet, die ihnen nicht nur den speziellen Look, sondern auch ein etwas gedämpfteres Obertonspektrum bescheren soll. 

Splatter Staxx: Zwei Splashes, eines davon mit Löchern

Optisch und von den Bearbeitungsschritten her ist das Dark Matter Splatter Staxx grundsätzlich identisch zu den beiden Serienkollegen. Es gibt jedoch auch Unterschiede. Zunächst einmal tragen beide Becken die Typenbezeichnung „Splash“ und sind entsprechend sehr dünn. Hier hat man sich also bereits vorhandener Modelle bedient, sie in ein Bundle gepackt und – das ist der zweite Unterschied – in eines der Exemplare Löcher gebohrt. Laut Fotos auf der Zultan-Webseite liegen die Zimbeln flächig aufeinander auf, das gelochte ist dabei oben. Für eingefleischte Soundfreaks ist das natürlich nur ein „Serviervorschlag“. Im Video habe ich euch weitere Anwendungsmöglichkeiten aufgenommen. 

Fotostrecke: 6 Bilder Zweimal Splatter Crash, einmal Splatter Staxx: die Dark Matters im Gruppenbild.
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Praxis

Die Dune Trash Crashes sind eher leise

Kommen wir nun zum Praxiseinsatz. Zunächst verteile ich die beiden Dune Trash Crashes auf den Stativen und stelle nach dem ersten Anspielen fest, dass sie nicht zu den lautesten Becken gehören. Das liegt einfach an der Summe ihre Verarbeitungsschritte, denn die vielen Löcher sorgen in Kombination mit dem dünnen, stark deformierten Material für eine starke Schwingungsunterbrechung. Klanglich haben wir es daher mit einem tiefen, komplex modulierenden Rauschen zu tun, welches tatsächlich an die Zildjian Special Dry Vorbilder denken lässt. Im direkten Vergleich besitzen die Zultans allerdings etwas weniger Biss und Durchsetzungskraft in den Mitten. Trotzdem gefallen sie mir sehr gut, eben weil sie auf diese Weise eine softere Alternative darstellen. 

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16″ Dune Trash Crash 16″ Dune Trash Crash – im Set 18″ Dune Trash Crash 18″ Dune Trash Crash – im Set Beide Crashes – im Set

Die Dark Matter Splatter Crashes gehen mehr nach vorne

Wie erwartet, besitzen die insgesamt stabileren Dark Matter Splatter Crashes mehr Aggressivität und deutlichere Mittenanteile. Sie wirken also bissiger und fokussierter als die Dunes und machen mit ihrer guten Abstimmung auch im Set viel Spaß. Das gilt übrigens auch im erweiterten Kontext mit den Dunes. Im Video spiele ich die Becken zusammen und finde, dass alle vier Modelle sehr schön miteinander harmonieren. Toll an solchen trashigen Sounds ist natürlich auch, dass sie sich prima als Stacks untereinander machen oder auch mit euren bereits vorhandenen Instrumenten kombinieren lassen. Ich habe mir im Video also die Freiheit erlaubt, ein paar Kombis auszuchecken.

Audio Samples
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14″ Dark Matter Splatter Crash 14″ Dark Matter Splatter Crash – im Set 16″ Dark Matter Splatter Crash 16″ Dark Matter Splatter Crash – im Set Beide Crashes – im Set

Feurig und schnell klingt das Dark Matter Splatter Staxx

Eine Spielwiese für Experimentierfreudige stellt natürlich auch das Splatter Staxx dar, welches sich auf viele verschiedene Arten verwenden lässt. Die „werksseitig“ angedachte Konstellation mit übereinander gelegten Becken erzeugt einen kurzen, nicht allzu lauten „Zick“-Sound, der stark an eine geschlossene, leicht komprimierte Hi-Hat erinnert. Über die Beckenschraube lässt sich der Anpressdruck variieren. Spannender wird es jedoch, wenn man die beiden Splashes als kleine Hi-Hat in der Maschine verwendet. Dann überzeugt sie mit extrem schneller Ansprache und einem feurig-zischigen Bellen, was besonders für elektronisch angehauchte Einsatzgebiete eine schöne Alternative bietet. Aber auch einzeln und als Stack mit den Crashes machen sie wirklich Spaß.  

Audio Samples
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12″ Splatter Staxx – aufeinander gelegt 12″ Splatter Staxx – als Hi-Hat

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Fazit

Zultan hat die Effekt-Abteilung seiner Dune und Dark Matter Serien um wirklich professionell klingende Modelle erweitert, die sowohl für sich als auch im Stack untereinander oder in Kombination mit anderen Becken interessante Sounds erzeugen. Während die Dune Trash Crashes insgesamt leiser sind, dabei aber mit etwas softeren, dunkler modulierenden Sounds überzeugen, kommen die Dark Matter Splatter Crashes bissiger und durchsetzungsfähiger daher. Allen Modellen gemein ist dabei die extrem schnelle Ansprache. Als gut gelungen muss auch die tonale Abstimmung zwischen den Beckenpaaren bezeichnet werden. Das einzige Stack in der Runde, das Dark Matter Splatter Staxx 12“, bietet sehr viele, vielseitig einsetzbare Klangvariationen zwischen kurzen und tighten Stacksounds und schnell ansprechender, splashig klingender Hi-Hat. Nimmt man die insgesamt saubere Verarbeitung und die moderaten Preise der Testobjekte hinzu, sollte einer ausdrücklichen Antestempfehlung nichts mehr im Wege stehen. 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • professionelle, hochauflösende Sounds
  • gute Abstimmung der beiden Crash-Paare
  • vielseitig einsetzbare Modelle (speziell: Dark Matter Splatter Staxx)
  • gute Verarbeitung
  • moderate Preise
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
Zultan Dark Matter Splatter und Dune Trash Crash Cymbals Test
Für 219,00€ bei
Vielseitiger Trash zum guten Kurs: Die Zultan Effektbecken sind eine gute Investition.
Vielseitiger Trash zum guten Kurs: Die Zultan Effektbecken sind eine gute Investition.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Zultan
  • Serie: Dune, Dark Matter
  • Material: B20 Bronze
  • Klangcharakteristik: trashig, schnell ansprechend
  • Gewicht: thin
  • Herstellungsland: Türkei
  • Preise (Verkaufspreise April 2020):
  • Dune Trash Crash 16“: 185,00 EUR
  • Dune Trash Crash 18“: 199,00 EUR
  • Dark Matter Splatter Crash 14“: 119,00 EUR
  • Dark Matter Splatter Crash 16“: 129,00 EUR
  • Dark Matter Splatter Staxx 12“: 179,00 EUR

Website des Herstellers: https://www.zultancymbals.com

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Knecht ruprecht sagt:

#1 - 08.06.2023 um 07:43 Uhr

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