Anzeige

Vox V847-C Custom Wah Test

Mit dem Vox V847-C Custom Wah stellt sich eine modifizierte Variante des Sechzigerjahre-Klassikers gleichen Namens vor, der Rock-Geschichte geschrieben hat und von Gitarrenhelden wie Eric Clapton oder Jimi Hendrix gespielt wurde. Die aktuelle Custom-Ausgabe trägt ein C im Namen, das zu der japanischen Gitarristenlegende Hisato Takenaka, alias Char, führt.

Vox_V847_C_010_TEST
Das optisch eigenständige Vox V847-C Custom Wah kann klanglich und verarbeitungstechnisch im Vergleich mit so manchem Boutique-Wah locker mithalten.


Zusammen mit ihm wurde das komplett in Japan hergestellte Pedal entwickelt, das in seiner aktuellen Ausführung mehr Durchsetzungskraft generieren und mit seinem Sound den Wünschen und Ansprüchen des modernen Gitarristen entgegenkommen soll. Was diese Zusammenarbeit für den Einsatz des Pedals in der Praxis bedeutet, soll der folgende Test offenbaren.

Details

Geliefert wird das schmucke Pedal in einer cremeweißen Kunstledertasche, die farblich auf das Wah abgestimmt wurde. Zumindest in dieser Beziehung hat es tatsächlich nicht viel mit den normalen Wah-Pedalen zu tun, die in der Regel eher schwarz und in manchen Ausführungen auch mal mit Chromteilen daherkommen.
Wie üblich besteht die Konstruktion des Wah-Pedals aus einer Wippe, an der eine Zahnstange montiert ist, die im Inneren des Gussgehäuses ein Potentiometer antreibt. Letzteres bedient einen Filter, der beim Betätigen der Wippe den Frequenzbereich verändert, was wiederum für den charakteristischen Wah-Sound sorgt.
Im Laufe der Jahrzehnte hat Vox die eine oder andere Veränderung vorgenommen, unter anderem durch den Einbau eines Netzteilanschlusses, der heute Standard ist. Im Falle unseres Testpedals hat man jedoch in Zusammenarbeit mit Hisato Takenaka alias Char auch an der Schaltung gewerkelt, wobei seine Wunschliste folgende Veränderungen beinhaltete: Der Sound sollte warm, gleichzeitig aber auch druckvoller sein, dazu ein True-Bypass und die Herstellung in Japan.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Lieferumfang des Vox V847-C Custom Wah ist eine cremefarbene Kunstledertasche enthalten,…

Schauen wir uns das edle Teil einmal etwas genauer an.
Auf die verchromte Metallwippe wurde eine cremefarbene Gummierung mit Vox-Schriftzug geklebt, wobei ich bezweifele, dass die bei normalem Einsatz auf der Bühne lange ihren Farbton behalten wird. Das kupferfarbene Gussgehäuse versprüht in Kombination mit der Wippe ein edles Flair. Das Pedal besitzt die typischen Vox Wah-Maße von 102 x 253 x 80 mm und bringt 1,3 kg auf die Waage. Kein Wunder, denn es ist durch und durch für den harten Einsatz “on the road” entwickelt und entsprechend solide gefertigt.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Stirnseite befindet sich eine Plakette mit japanischer Grafik.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, links neben dem Ausgang zusätzlich der Netzteilanschluss, der sich mit herkömmlichen 9V-Adaptern wie beispielsweise dem von Boss versteht. Ein Stromspender ist nämlich nicht Teil des Lieferumfangs. Aber auch Batteriebetrieb ist möglich. Dazu müssen die vier Gummifüßchen abgeschraubt werden und im Inneren befindet sich der Anschluss für einen 9-Volt-Block.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgangsbuchsen sind auf die beiden Gehäuseseiten verteilt.

Wo wir gerade auf der Unterseite sind: Die eben genannten Gummifüßchen bestehen laut Hersteller aus einem besonders weichen Material, das für einen geschmeidigeren An- und Ausschaltprozess sorgen soll, denn bekanntermaßen wird das Wah aktiviert, bzw. deaktiviert, indem die Wippe durchgetreten wird. Auch das war auf der Wunschliste zu finden. Boden sowie Front sind mit japanischen Grafiken verziert, was natürlich auf die Heimat Chars hinweisen soll und ganz hervorragend zur Optik des Pedals passt. Im deaktivierten Zustand wird das eingehende Signal direkt an den Ausgang weitergeleitet, um Klangveränderungen zu minimieren, somit besitzt das V847-C einen True-Bypass.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bodenplatte auf der Unterseite des Pedals ist mit einer Grafik verziert und hält Modellbezeichnung und Seriennummer bereit.

Das komplett in Japan gefertigte Pedal macht den von Vox bekannt hochwertigen Eindruck und ist nicht gerade als Schnäppchen zu bezeichnen, daher bin ich sehr auf den Klang gespannt. Optisch und seitens der Verarbeitung kann es mich jedenfalls überzeugen.

Anzeige

Praxis

Für die folgenden Beispiele parke ich das Pedal vor meinem Marshall JVM 410 und führe das Boxensignal in eine UA OX-Box. Hier habe ich eine mit Vintage 30 bestücke Box angewählt. Den Gitarrenpart übernimmt eine Music Man Reflex.
Los geht es im cleanen Kanal des Amps, der im ersten Beispiel ohne Pedal zu hören ist. Im folgenden Audiobeispiel aktiviere ich das Wah.

Audio Samples
0:00
Amp pur ohne Effekt Clean mit Wah-Pedal
Das Vox V847-C Custom Wah liefert einen kräftigen Sound mit dominanten Mitten.
Das Vox V847-C Custom Wah liefert einen kräftigen Sound mit dominanten Mitten.

Das V847-C liefert einen kräftigen, in den unteren Mitten deutlich präsenten Klang, was für einen satten “Wah”-Sound sorgt. Tritt man die Wippe ganz durch, bleibt der Ton schön rund und wird nicht etwa aufgrund eines ausgeprägten Höhenbilds harsch. Das gefällt mir sehr gut, denn so lässt sich der gesamte Regelweg der Wippe nutzen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich beim Aktivieren des Effektes keinen nennenswerten Unterschied feststellen konnte, den die weicheren Gummifüßchen ausmachen sollten. Da es sich aber um ein Custom-Pedal handelt und der gute Char offensichtlich einen Unterschied bemerkt hat, wird es wohl seinen Sinn haben.
Weiter geht es mit den Zerrkanälen des Marshalls. Erst im Crunch-, dann im High-Gain-Channel.

Audio Samples
0:00
Crunch mit Wah-Pedal High Gain mit Wah-Pedal

Auch hier macht das Wah-Pedal eine ausgesprochen gute Figur: Der Sound mit den dominanten, satten Mitten ist auch hier deutlich zu hören und dickt den Sound ordentlich an. So lassen sich Töne kräftig formen und in den Gesamtklang integrieren. Positiv herauszuheben ist auch das Fehlen von Nebengeräuschen einschließlich irgendwelcher Knack-Geräusche beim Aktivieren. Sehr gut!

Anzeige

Fazit

Das in Zusammenarbeit mit dem japanischen Gitarristen und Produzenten Char entwickelte Vox V847-C Wah-Pedal kann mich auf ganzer Linie überzeugen. Neben der eigenständigen Optik liefert es einen kräftigen, in den tieferen Mitten eingefärbten Klang, der sich deutlich von den meisten Mitkonkurrenten absetzt und wunderbar mit Clean-, Crunch- und auch High-Gain-Sounds harmoniert. Der Preis ist zugegebenermaßen nicht gerade günstig, aber klanglich und auch seitens der Verarbeitung kann unser Kandidat im Vergleich mit so manchem Boutique-Wah locker mithalten. Wer es in Sachen Wah-Sound gern etwas fetter mag, sollte sich das Pedal einmal genauer anschauen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • kräftiger Sound mit dominanten Mitten
  • eigenständige Optik
  • True-Bypass
Contra
  • keins
Artikelbild
Vox V847-C Custom Wah Test
Für 239,00€ bei
Das optisch eigenständige Vox V847-C Custom Wah kann klanglich und verarbeitungstechnisch im Vergleich mit so manchem Boutique-Wah locker mithalten.
Das optisch eigenständige Vox V847-C Custom Wah kann klanglich und verarbeitungstechnisch im Vergleich mit so manchem Boutique-Wah locker mithalten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Vox
  • Bezeichnung: V847-C
  • Typ: Wah-Pedal
  • Herkunft: Japan
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Netzteilbetrieb: Ja, 9 V DC
  • Abmessungen: 102 x 80 x 253 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 1,3 kg
  • Ladenpreis: 233,00 Euro (November 2020)
Hot or Not
?
Vox_V847_C_007_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo
  • Sweet Chords on the Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC!
  • The Cornerstone Imperium V2 – Sweet Overdrive Magic!