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the t.bone GigA Pro Vocal Set und Body Lapel Bundle Test

Die Thomann-Marke the t.bone bietet mit der GigA-Pro-Serie eine Funkstrecke im freien UHF-Funkbereich. Bis zu sechs Sender lassen sich pro Empfänger parallel voreinstellen und anwählen. Wir testen das Vocal Set mit Funkmikrofon für 229 Euro und das Body Set mit Lavaliermikrofon für 259 Euro.

the t.bone GigA Pro Vocal Set und Body Lapel Bundle

Details

Der Inhalt der Kartons aus Recycling-Pappe ist bis auf die Sender identisch: ein 9,5 Zoll breiter True-Diversity-Empfänger (eine Höheneinheit) mit zwei schwenkbaren Antennen und Rackmount-Teilen, eine Ladestation für die akkubetriebenen Sender, Netzteile für Empfänger und Ladestation sowie Lithium-Ionen-Akku für den Sender. Das Vocal Set enthält ein Handsender-Mikrofon, das Body Lapel Bundle einen Taschensender mit Lavaliermikrofon.

Fotostrecke: 3 Bilder the t.bone GigA Pro Vocal Set komplett.

Ladestation BC2

Die Mikrofone und Bodypacks besitzen Ladekontakte, sodass sie unmittelbar in die Ladestation gelegt werden können. Diese verwalten Handsender, Bodypacks oder auch einzelne Lithium-Ionen-Batterien, die in der Station abgelegt werden können. LEDs zeigen den Status an. Optional können zusätzliche BC2 bezogen werden, die sich alle über ein einziges Steckernetzteil versorgen lassen.

Empfänger

Die Besonderheit vorab: Am UHF-Empfänger lassen sich bis zu sechs Sender vorprogrammieren, von denen dann später einer ausgewählt wird. Der Empfänger ist mit zwei Antennen ausgestattet und besitzt eine Infrarotschnittstelle zur Frequenz-Synchronisation von Sender und Empfänger. Die Sendeleistung beträgt zehn Milliwatt, das Gerät beherrscht den automatischen Frequenz-Scan von 2,4 bis 2,4835 Gigahertz bei einer Empfindlichkeit von -95 Dezibel(m). Obwohl die Frequenzen weltweit anmelde- und gebührenfrei sind, kann es laut Handbuch in einigen europäischen Ländern dennoch Restriktionen geben. Der Hersteller gibt Hilfestellung und Kontakte in der Anleitung an.  
Die Audio-Abtastrate beträgt 24 Bit bei 44,1 Kilohertz, der Frequenzgang reicht von 20 Hertz – 20 Kilohertz bei einem Klirrfaktor von 0,1 Prozent und einem Geräuschspannungsabstand von 115 Dezibel (A). Alle Parameter, etwa Ladestatus, Pegelverhältnisse und Kanal, lassen sich bequem über das große monochrome Display ablesen und über das Control-Wählrad anpassen. Zusätzlich kann der Kanal auf Störsignale untersucht werden.
Als Ausgänge dienen eine symmetrische XLR- und eine unsymmetrische Klinkenbuchse. Der Ausgangspegel kann von -10 bis +20 Dezibel angepasst werden.

Fotostrecke: 9 Bilder Die Ladestation BC2 mit Solo-Akku und eingestecktem Handmikrofon.

Handmikrofon

Der Handsender ist ein ca. 300 Gramm schweres Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik im Kunststoffgehäuse. Zum Einlegen des Lithium-Ionen-Akkus, er hält über zehn Stunden, muss die Kapsel abgeschraubt und anschließend die Kontaktplattform abgezogen werden. Die Aufladezeit beträgt vier Stunden. Die dreistellige Anzeige über dem Betriebsschalter, der auch als Mute-Taster dient, gibt Auskunft über den Ladestand. Leuchtet das letzte Segment rot, bleiben 25 Prozent der Akkukapazität. Auf der Rückseite des Mikros liegen der Infrarotport und versenkt die Ladekontakte für die Ladestation.

Lapel Bundle

Der Bodypack-Sender besitzt einen Betriebsschalter, einen gut erreichbaren Mute-Taster neben der flexiblen Stummelantenne, einen Mini-XLR-Einbaustecker sowie eine dreistellige Batteriezustandsanzeige (das letzte Segement signalisiert 25 Prozent verbleibende Akkukapazität). Über eine 3,5-Millimeter-Miniklinke lässt sich ein optionaler, externer Mute-Schalter einschleifen. Zentral auf dem Bodypack befindet sich der Infrarotsensor, darunter das Batteriefach für den Lithium-Ionen-Akku, der nach vier Stunden Ladezeit ebenso lange hält. Seitlich sind die Ladekontakte angebracht. Die Sendeleistung beträgt wiederum zehn Milliwatt.
Zum Lieferumfang gehört außerdem ein Kondensator-Lavaliermikrofon (Niere) mit zehn Millimetern Durchmesser, Poppschutz und einem Mini-XLR Kabel von 1,5 Metern Länge. Den Frequenzbereich gibt der Hersteller mit 50 – 18.000 Hertz an, den maximalen Schalldruck mit 142 Dezibel.

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Praxis

Beim Auspacken und Positionieren der Antennen sollte man behutsam vorgehen, denn die Gelenke sind sehr empfindlich. Nicht dass euch die Antennenaufhängung bricht, so wie es mir im Test passiert ist. Sonst ist der Umgang sehr positiv. Sender und Empfänger koppeln sich automatisch in sehr kurzer Zeit, die Mute-Taster funktionieren knackfrei und die Reichweite beträgt auch unter schwierigen Umständen locker zwanzig Meter. Dazu später mehr. Wie erwähnt, können sechs Sender einem Empfänger zugeteilt werden, wobei natürlich nur ein Sender aktiv verwendet werden kann. Benutzte Kanäle zeigen sich in der Interferenz-Liste (automatische Kanalauswertung) als T+, wobei gleich die nächsten Kanäle mit den wenigsten Störungen erkundet und belegt werden können. Hierzu nehme ich einen nicht zugewiesenen Sender und wähle am Empfänger den freien Kanal mit passender ID. Nachdem ich den Sender eingeschaltet habe, betätige ich die Infrarot-Kopplung. Auf diese Weise kann ich mir verschiedene Templates für jeweilige Setups erstellen. Sinnvoll, wenn bei größeren Produktionen Mikrofon- oder Bodypack-Wechsel unter den verschiedenen Artists nicht möglich sind und mit zusätzlichen Sendern gearbeitet werden muss. Der Empfänger bleibt dabei derselbe. Vocal Set Eine Handgurke ist auf allen Bühnen nicht mehr wegzudenken, daher überlasse ich einer Sängerin den Handsender und nehme beide Ausgänge des Empfängers auf. Da ich kurze Kabellängen verwende, kann ich keine großen Unterschiede zwischen den Ausgängen feststellen. Als Soundbeispiel kommen daher die Signale aus dem symmetrischen Ausgang zum Einsatz.

Audio Samples
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Der Klang liegt auf dem Niveau eines Shure SM58. Den EQ des Empfängers lasse ich unberührt und würde eher an einem Mischpult kritische Frequenzen bearbeiten. Das Mikrofon zeigt trotz integriertem Poppschutz eine hohe Windempfindlichkeit und reagiert nervös auf Zisch- und Popplaute. Auch beklagt die Sängerin die Kopflastigkeit des Mikros. So wird der Benutzer zum klassischen Fehler verführt, das Mikro am Korb festzuhalten, inklusive der resultierenden Soundkapriolen.
Für kleine Veranstaltungen, sporadische Vorträge, Schulfeste und Karaoke-Bars ist das Mikrofon jedoch vollkommen ausreichend. Die Akkuladung reicht je nach Sendeleistung bis zu zehn Stunden. Und da sich der Ladezustand am Sender und Empfänger ablesen lässt, kann der Tonmensch Mikrofon oder Batterie wechseln, bevor die Stimme verstummt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Bodypack bereit fu00fcr den Einsatz.

Lapel Bundle
Jetzt kommt das Lavaliermikro mit Krawattenclip zum Einsatz. Eine Krawatte trage ich nicht, also klemme ich das Mikro mit aufgezogenem Windschutz an den Hemdkragen. Die Nahbesprechung resultiert in der üblichen Bassüberzeichnung, weswegen ich den Equalizer des Empfängers von Flat auf Low-Cut schalte. Leider ist das Signal sehr leise und erst dann verständlich, wenn ich das Mikro vom Hemdkragen nehme und direkt bespreche. Über den Empfänger kann ich noch 20 Dezibel auf das Signal geben, aber dann klingt es etwas blechern und die Raumakustik wird eher übertragen als meine Stimme.

Audio Samples
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the t.bone GigA Pro Lavaliermikro Vokaltest männlich the t.bone GigA Pro Lavaliermikro Outtake

Wind- und Körpergeräusche sind ein Problem für das Lavaliermikro. Das federt der Low-Cut zwar gut ab, doch wird dann auch der Sound etwas dünn. Es empfiehlt sich eher, die Frequenzen an einem Mischpult zu regeln und mit der Positionierung des Mikrofons zu experimentieren.
Die Mute-Taste funktioniert knackfrei und lässt sich fast ein wenig zu leicht betätigen. Beim Anbringen des Bodypacks komme ich jedenfalls öfter an den Taster und löse immer wieder den Mute aus. Eine Fehlerquelle, die sich allerdings leicht beheben lässt, wenn man nach dem Anbringen die Finger vom Gerät lässt.
Um die Reichweite zu testen, durchquere ich zwei Türen und lasse zwei Wände mit jeweils 20 Zentimeter Stärke zwischen mir und dem Empfänger. Etwa 30 Meter lege ich so zurück, dann wird das Signal beeinträchtigt. Dabei trage ich den Sender in der hinteren Hosentasche, Sender und Empfänger haben also eine direkte Verbindung. Als ich mich umdrehe, reißt der Kontakt augenblicklich ab. Erst ab einem Radius von 20 Metern habe ich wieder eine stabile Verbindung.

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the t.bone GigA Pro Bodyset Distanztest

W-LAN

Die Funkstrecken arbeiten auch bei aktivem W-LAN, Bluetooth und mehreren Smartphones in der Nähe sehr zuverlässig, auch wenn mehr oder weniger auf den gleichen Frequenzen gefunkt wird. Zusätzlich warnt die Kanalauswertung vor Kanälen mit den meisten Interferenzen. So lässt sich immer eine nutzbare Frequenz ausfindig machen.

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Fazit

Die GigA-Pro-Sets bieten eine anmeldefreie und dank Kanalauswertung zuverlässige Funkstrecke im UHF-Giga-Frequenzbereich mit einem Wirkradius von 20 Metern. Mit ca. zehn Stunden Akkukapazität bietet sich das Vocal Set für Vortragsredner, Schulen, Musikschulen, Karaoke-Bars, Straßenfeste und dergleichen an. Obacht ist beim kopflastigen Sendemikrofon geboten, vor allem auch wegen des verbesserungswürdigen Poppschutzes. Das Lapel Bundle mit vier Stunden Laufzeit eignet sich für Moderatoren, Präsentatoren und alle Musiker, die gerne kabellos durch den Gig wollen. Das Lavaliermikrofon ist recht windempfindlich und sehr leise, die Verstärkungsreserven des Empfängers gehen leider zulasten des Klangs. Beim Ausrichten der Antennen sollte man zudem nicht zu harsch vorgehen, damit sie nicht brechen. Für beide Sets können bis zu sechs Sender pro Empfänger eingerichtet werden. Programmierung der Funkkanäle wie Bedienung der Empfänger gelingen intuitiv, die Übertragung sauber und von 20 – 20.000 Hertz geschlossen gut. Eine kompetente Funkstrecke zu fairen Konditionen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • sechs Sender pro Empfänger vorwählbar
  • Störsignale pro Kanal scanbar
  • Funkstrecke bis 20 Meter stabil
  • Bedienung
  • Batterie-Performance
  • Ladeanzeige der Akkus auf dem Empfänger
  • Akkus inklusive
  • Akku-Ladestation
Contra
  • Mikrofon des Lapel Bundles sehr leise
  • bruchanfällige Antennenaufhängung
Artikelbild
the t.bone GigA Pro Vocal Set und Body Lapel Bundle Test
Für 229,00€ bei
the t.bone GigA Pro Vocal Set und Body Lapel Bundle
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Harry sagt:

#1 - 10.06.2018 um 07:22 Uhr

0

Wie hoch ist die Leistungsaufnahme des Bodysenders?

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