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Tama RW200 Rhythm Watch Metronom Test

Mit der Tama Rhythm Watch RW200 hat sich dieses Mal ein überarbeiteter Klassiker im bonedo Teststudio eingefunden. Gegenüber dem Urahnen, der RW100, die vor 20 Jahren das Licht der Welt erblickte, hat sich in Bezug auf das Grundkonzept nicht viel geändert: Bühnentauglichkeit und Zuverlässigkeit lautet seit eh und je die Devise des speziell für Drummer entwickelten Metronoms. Ob sich die Rhythm Watch auch heute noch gegenüber der Konkurrenz behaupten kann, zeigt unser Test. 

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Details

Das bewährte Konzept des Vorgängers wurde beibehalten

Ein bisschen runder ist sie geworden und nun schwarz anstatt grau wie der Vorgänger. Ansonsten finden wir bei der Tama RW200 Rhythm Watch, abgesehen von geringfügigen Veränderungen, das bewährte Konzept vor. Charakteristisch sind die fünf Potis, mit denen unterschiedliche Notenwerte gemischt werden können, um diverse rhythmische Patterns zu generieren. Ganz rechts befindet sich der Lautstärke-Master-Regler. Das große Display verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung und beinhaltet zudem ein rotes und ein grünes Lämpchen zur Anzeige des Taktbeginns und der durchlaufenden Viertel. Gegenüber dem Vorgänger gibt es jetzt oben links eine separate Taste für die TAP TEMPO Funktion. Die START/STOP-Taste, die vorher diese Aufgabe in Doppelfunktion übernehmen musste, kann sich also nun auf ihre Hauptaufgabe konzentrieren. Unübersehbar ist das großzügig dimensionierte Rad zur Temporegulierung, das sich dank geriffelter Seitenwand und Fingermulde bequem einhändig bedienen lässt. Von den verbleibenden sechs Tasten dienen die linken beiden der Programmwahl, während die restlichen zuständig sind für Programmspeicherung, Display-Beleuchtung, Sound-Auswahl, Modus und Taktlänge. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der „Notenmixer“ bildet das Herzstück der RW200 Rhythm Watch.

Die RW200 ist leicht ins Set integrierbar und kann mit dem Fuß bedient werden

Zum Anschluss eines Kopfhörers spendierten die Entwickler dem Gerät eine Mini-Klinkenbuchse, direkt daneben befindet sich der Line Out in 6,3 Millimeter-Klinkenausführung. Leider sind die beiden Ausgänge nicht gleichzeitig nutzbar. Auf der linken Gehäuseseite gibt es, neben dem ON/OFF-Schalter und der Buchse für den Anschluss eines optional erhältlichen 9 Volt-Netzteils noch einen Anschluss für einen Fußschalter, der die Start/Stop-Funktion übernehmen kann. Benutzt man einen speziellen Dual-Schalter, so kann man zusätzlich die Programme mit dem Fuß wechseln. Ganz wichtig, gerade für uns Drummer, ist natürlich die Möglichkeit, die Rhythm Watch ins Drumset zu integrieren. Zu diesem Zweck ist an der Stirnseite des Gehäuses ein M6 Metallgewinde zur Montage am Beckenständer integriert. Auf der Unterseite befindet sich das Fach für die im Lieferumfang enthaltene 9 Volt-Blockbatterie. Und damit die Rhythm Watch beim Einsatz nicht einstaubt oder verschmutzt, wird auch eine mit silbernem Tama-Logo bedruckte Kunststoffhülle mitgeliefert.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der rechten Seite befinden sich die beiden Audio-Ausgänge …
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Praxis

Klare Struktur und ein robustes Gehäuse, aber an den Sounds wurde gespart

Das Gehäuse der Tama RW200 Rhythm Watch wirkt, obgleich komplett aus Kunststoff gefertigt, sehr robust, und auch die Knöpfe und Schalter hinterlassen einen langlebigen Eindruck. Trotz der zahlreichen Funktionen finde ich mich dank des übersichtlichen Layouts schnell zurecht. Zwei verschiedene Klangvarianten bietet die RW200, da hätte man für meinen Geschmack gerne noch etwas aufstocken können, zumal sich die Beep-Sounds nur geringfügig voneinander unterscheiden und nicht wirklich angenehm klingen. Mindestens fünfmal muss die TAP TEMPO Taste betätigt werden, bis das Tempo erkannt wird, alternativ ist natürlich auch die herkömmliche Eingabemethode über das große, dank der Riffelung sehr griffige Rad möglich. Mit dem „Notenmixer“ können neben Vierteln, Achteln, Sechzehnteln, Triolen und verschiedenen Mischformen sogar polyrhythmische Überlagerungen wie „2 gegen 3“ oder „3 gegen 4“ erzeugt werden. Dafür fehlt aber ein klassisches Shuffle-Pattern. Über die BEAT-Taste kann die Taktlänge bis zu maximal neun Vierteln pro Takt eingestellt werden. Im folgenden Beispiel hört ihr einen 4/4-Takt in beiden Sound-Varianten mit wechselnden Subdivisions:

Audio Samples
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RW200 – Sounds

Auf der Bühne kann die RW200 ihre Qualitäten ausspielen

Was die Rhythm Watch für den Live-Einsatz prädestiniert, ist vor allem die Möglichkeit, Patterns zu speichern. 30 Programmplätze stehen hierfür zur Verfügung – das sollte selbst für ein langes Konzert locker reichen. Der Speichervorgang benötigt lediglich einen Tastendruck und registriert Tempo, Sound und Taktlänge. Das bedeutet, dass die Subdivisions nicht gespeichert werden, sondern immer von der Stellung der fünf Potis abhängen. Wenn man also beispielsweise in einem Song einen Achtelklick braucht und im darauf folgenden ein Triolen-Pattern, muss dies manuell geregelt werden. Hinter dem MODE-Schalter verbirgt sich mit dem STAGE-Modus ein neues Feature, das in dieser Form kein anderes Metronom bietet. In diesem Modus spielt die RW200 nach Betätigen der START-Taste (oder eines angeschlossenen Fußschalters) das aktuell ausgewählte Programm acht Takte lang ab und springt dann automatisch zum nächsten Programm. Dadurch kann man sich als Drummer auf der Bühne das Tempo des zu spielenden Songs kurz „reinziehen“ und muss nicht manuell zum nächsten Song wechseln. Das Display fällt gegenüber dem Vorgängermodell RW105 etwas größer aus und zeigt sämtliche Parameter – inklusive Ladezustand der Batterie – auf einen Blick an. Nach jeder Tastenbetätigung leuchtet es für etwa zehn Sekunden auf, und wenn man die Beleuchtung nicht benötigt, kann sie auch komplett deaktiviert werden. Warum es aber nicht möglich ist, auf Dauerbeleuchtung zu schalten, habe ich schon beim Vorgänger nicht verstanden. Jeder, der schon einmal auf schlecht beleuchteten Bühnen gespielt hat, wird diesen Einwand nachvollziehen können. 

Wie gut eignet sich die Rhythm Watch als Drummer-Metronom?

Diese Frage erübrigt sich eigentlich, denn die Rhythm Watch wurde als Drummer-Metronom konzipiert und bietet durch die Befestigungsmöglichkeit am Beckenstativ, die sehr hohe Lautstärke – sowohl über Lautsprecher als auch über Kopfhörer – sowie die im vorigen Abschnitt genannten Features für den Live-Betrieb (fast) alles, was das Drummerherz begehrt.

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Fazit

Die Tama Rhythm Watch RW200 wird auch in der Neuauflage ein Dauerbrenner im TAMA Programm, und das hat natürlich seine Gründe. Vor allem mit der robusten Verarbeitung, dem klaren Bedienkonzept und den vielen Features, die dem tourenden Drummer das Leben erleichtern, kann sie punkten. Aber auch die vielfältigen Rhythmusvarianten, die sich durch die Mischbarkeit der Subdivisions ergeben, machen das Üben angenehmer. Allerdings gibt es auch Kritikpunkte, so zum Beispiel die rudimentären Sounds, die auf zehn Sekunden begrenzte Display-Beleuchtung sowie die fehlende Möglichkeit, die beiden Audio-Ausgänge parallel zu nutzen. Dennoch gibt es, gerade für den Live-Einsatz, in dieser Preisklasse keine Alternative und somit von mir eine Kaufempfehlung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gute Live-Tauglichkeit
  • einfache Bedienung
  • hohe Lautstärke
  • robuste Verarbeitung
Contra
  • begrenzte Sound-Auswahl
  • keine Dauerbeleuchtung des Displays
Artikelbild
Tama RW200 Rhythm Watch Metronom Test
Für 97,00€ bei
Never change a winning team – die RW200 hat sich auch optisch seit 20 Jahren kaum verändert.
Never change a winning team – die RW200 hat sich auch optisch seit 20 Jahren kaum verändert.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: Rhythm Watch RW200
  • Tempobereich: 30 – 250 BPM
  • Features:
  • – Großes LCD Display mit Hintergrundbeleuchtung
  • – 9 Taktarten
  • – 4tel, 8tel, 16tel und Triolen einzeln einstellbar
  • – 30 Speicherplätze
  • – Tap Tempo Funktion
  • – Stage Modus
  • – Auto Power Off Funktion
  • – Montagemöglichkeit auf Beckenstativ
  • – Lieferung inklusive 9 Volt Batterie und Tasche
  • Maße und Gewicht: 150 x 127 x 35 mm / 285 g (inkl. Batterie)
  • Anschlüsse: Kopfhörer, Line Out, Fußschalter, Netzteil
  • Herstellungsland: China
  • Preis (UVP): EUR 99,-
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Never change a winning team – die RW200 hat sich auch optisch seit 20 Jahren kaum verändert.

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