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T-Rex Shafter Wah Test

T-Rex goes Wah, das lässt aufhorchen, denn die Dänen haben in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass sie sehr genau wissen, wie man gute Effektpedale baut. Umso gespannter darf man sein, denn das Shafter, wie das Triple Voice Analog Wah auch genannt wird, ist im Hause T-Rex (neben dem Gull), erst das zweite seiner Art. Jaja, spannende Zeiten… 

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Das in Dänemark konzipierte und in China hergestellte Pedal ist auf jeden Fall ein echter Trümmer und macht sich mit seinen 96 x 78 x 264mm neben den anderen Pedalen auf dem Board breit. Und auch 1060 Gramm ohne Batterie sind eine Hausnummer. In unserem Test wollen wir herausfinden, was sich hinter der massiven Fassade des Shafter Wah verbirgt.

Details

Ein Wah besteht im Grunde aus zwei Teilen: dem Gehäuse, in dem die Technik verbaut wird, und einer Platte, ähnlich einem Gaspedal, mit dem sich der Effekt steuern lässt. Das ist auch beim T-Rex Shafter nicht anders, wobei hier alles aus Metall besteht und dadurch einen sehr vertrauenswürdigen und absolut road-tauglichen Eindruck hinterlässt. Hier kann man ruhig auch einmal etwas beherzter zutreten, ohne dass irgendetwas abbricht oder gar Schlimmeres passiert.

Fotostrecke: 4 Bilder The Shafter ist ein sehr großes Wah-Pedal.

Die Oberfläche des beweglichen Teils wurde gummiert, sodass auch hier keine Rutschgefahr besteht und der Fuß immer schön an derselben Stelle bleibt, was für eine feinfühlige Bedienung des Pedals unabdingbar ist. Verbunden werden die beiden Komponenten des Wahs durch große Schlitzschrauben rechts und links. 
In Sachen Bedienelemente hat das T-Rex Shafter Wah mehr zu bieten als ein  “normales“ Wah, was die ganze Sache umso spannender macht. Auf dem kleinen „Anbau“ an der Nord-Seite des Pedals, findet sich ein Boost-Poti, das dem Sound mehr “Growl“ verleihen soll. Slope bestimmt die Bandbreite des zugrunde liegenden Sweep-Effekts – je weiter der Regler aufgedreht ist, umso intensiver präsentiert sich der Wah-Sound. 

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Mit einem Dreiweg-Kippschalter lassen sich dann noch drei verschiedene Modi anwählen. Zur Auswahl stehen:
Wah 1: Ein etwas gezähmterer Wah-Effekt, der sich auch gut für cleane Sounds eignen soll und weniger aufdringlich zu Werke geht, als ein Standard-Wah.
Wah 2: Der klassische Wah-Effekt, wie man ihn aus den guten, alten Zeiten kennt.
YOYYOY: Hinter diesem putzigen Namen verbirgt sich ein guttural klingender Wah-Effekt, der entfernt an eine Talk-Box erinnert. 
Tritt man das Pedal durch, wird es aktiviert, erneutes Durchtreten deaktiviert es wieder, das kennt man beispielsweise vom klassischen Dunlop Cry Baby. Den jeweiligen Betriebszustand zeigt ein rotes Licht plakativ an.

Auf der Stirnseite des Wahs haben sich die In- und Output Buchsen und der Netzteil-Anschluss niedergelassen. Das Shafter Wah verlangt 9 V DC mit 45 mA, es lässt sich aber auch mit einer Batterie betreiben. Diese hält laut Hersteller jedoch nur etwa 4 Stunden, daher macht der Einsatz eines externen Netzteils natürlich absolut Sinn!

Fotostrecke: 4 Bilder Stirnseite des Wahs: Hier befinden sich unter anderem die Anschlüsse.

Letzter Programmpunkt auf der Stirnseite des Wah ist ein kleiner Schalter mit der Aufschrift “Move Hotspot“, mit dessen Unterstützung sich der Hot Spot des Pedals verschieben lässt. Mit Hot Spot ist übrigens der Punkt im Regelweg gemeint, an dem der Wah-Effekt seinen Höhepunkt erreicht.
Vielen Gitarristen ist der Weg vor dem eigentlichen „Umkippen“ des Wah-Effekts zu kurz . Der kleine Taster schafft Abhilfe, indem er den Hot Spot nach hinten verschiebt und so „mehr Regelweg“ zur Verfügung stellt. Tolle Idee, so lässt sich das Pedal gut an die persönlichen Vorlieben des Musikers anpassen.

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Praxis

Das Shafter ist wie gesagt echt ein ziemlicher Brocken und braucht reichlich Platz auf dem Effektboard. Einmal an die Spannungsversorgung angeschlossen, macht es auf dem Board dafür aber einen extrem vertrauenswürdigen Eindruck. Die Bedienung ist durch die großen Potis und den Dreiweg-Schalter wirklich ziemlich praxistauglich.
Der Wah-Effekt lässt sich feinfühlig mit dem Fuß bedienen. Mir gefällt die Option, zwischen zwei Regelwegen wählen zu können, denn ich spiele beispielsweise sehr oft im Sitzen und da kommt mir ein kurzer, knackiger Regelweg sehr entgegen, wo hingegen die Welt im Stehen ja ganz anders aussieht und der längere Weg einfach besser zu handlen oder besser gesagt zu füßeln ist. Abgesehen von diesen rein praktischen Betrachtungen lädt das Verschieben des Hot Spots natürlich auch zu einem unterschiedlichen musikalischen Gebrauch des Wah-Effekts ein – unterm Strich also ein echter Gewinn!

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So weit, so gut, es wird Zeit für ein paar Audiobeispiele. Ich spiele alle drei Wah-Modi mit dem gleichen Pattern ein, so lässt sich das Ganze meiner Meinung nach am besten vergleichen. Alle Regler befinden sich in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Wah 1 All Mid Wah 2 All Mid Yoy Yoy All Mid

Wah 1 liefert einen sehr kernigen, gut zupackenden Wah-Effekt, der sich angenehm in den Vordergrund spielt. Das hat für mich allerdings herzlich wenig mit dem weiter oben beschriebenen, zahmen Wah zu tun, gefällt mir aber trotzdem ziemlich gut.
Wah 2 hingegen klingt mehr nach Vintage. Ich muss zugeben, auch dieser Mode ist genau nach meinem Geschmack, da er sich hervorragend in den Gesamtsound einbettet und die Gitarre schön fett klingen lässt. YOYYOY ist da natürlich spezieller und klingt gutturaler, also kehliger.
Jetzt verändere ich den Boost-Regler und drehe ihn ganz nach rechts, also in die Minimalstellung. Zum Einsatz kommt zunächst Wah 1, im zweiten Beispiel dann Wah 2.

Audio Samples
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Wah 1 Boost Min Wah 2 Boost Min

Ganz erstaunlich, was schon ein minimal ins Spiel gebrachter Boost zu leisten vermag. 
Der Sound wird ohne Boost natürlich etwas dünner, aber auch zahmer, was ihn besonders für Clean-Sounds empfiehlt. Für die kleinen Wah-Attacken in der Soul Band beispielsweise ist diese Einstellung wahrscheinlich eher zu gebrauchen als Settings mit stärker eingestelltem Boost. Beide Wah-Modes und das YOYOY haben ihren eigenen Charakter – und der kommt auch mit weniger Boost richtig gut zur Geltung.

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Im nächsten Clip wollen wir die Boost-Funktion noch mal richtig rannehmen: Wah 2 und voller Boost sind angesagt. Allerdings habe ich auch den Amp etwas weiter aufgerissen, sprich, mehr Gain hinzugefügt.

Audio Samples
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High Gain Lead Wah

Sehr amtlich, was da aus den Speakern hervorquillt! Ein sattes, saftiges Wah, das den Ton sehr schön formt und zum Solieren einlädt. Um den Wah-Effekt zu verstärken, wird auch gern ein Verzerrer VOR dem Wah platziert, so wird der Effekt verstärkt. Das ist hier nicht wirklich nötig, denn bereits „mit Bordmitteln“ des Shafter wird ein ähnlicher Sound erreicht.

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Fazit

Mit dem Shafter Wah hat T-Rex ein ziemlich heißes Eisen im Feuer. Wer kein Problem damit hat, sich dieses ziemlich große Pedal auf das Board zu schrauben, erhält im Gegenzug ein sehr flexibles, aber trotzdem markant klingendes Wah. Die Verarbeitung ist hochwertig, die Bedienung praxistauglich und der Sound hervorragend. Aber auch an das Anpassen des Wahs an den persönlichen Geschmack des Musikers hat T-Rex gedacht und dem Pedal genügend Einstellungsmöglichkeiten gegeben, um dies zu bewerkstelligen. Und wenn man die Flexibilität, den Sound und die Verarbeitungsqualität in die Waagschale wirft, ist das Shafter Wah wirklich ein Schnäppchen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • drei verschiedenen Wah-Modi
  • Boost
  • Verarbeitung
Contra
  • Größe
Artikelbild
T-Rex Shafter Wah Test
Für 85,00€ bei
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Spezifikationen
  • Hersteller: T-Rex
  • Herstellungsland: China
  • Größe: 96 x 78 x 264mm
  • Gewicht: 1060 Gramm
  • Besonderheiten: 3 Wah Modi
  • Preis: € 159,– (UVP)
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Rutschsicher: Die Trittfläche ist gummiert.

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Profilbild von Dieter

Dieter sagt:

#1 - 01.09.2014 um 17:28 Uhr

0

Kann es sein, dass das T-Rex Shafter Wah einfach der Nachfolger des T-Rex Gull ist?
Bis auf die andere Farbe fallen mir auf die Schnelle keine Unterschiede zu meinem T-Rex Gull auf. Seltsam finde ich, dass beim T-Rex Shafter Wah die Größe als Minuspunkt aufgeführt wird, aber beim gleichgroßen T-Rex Gull das damals nicht der Fall war.Beste Grüße
Dieter

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