Surfy Industries Blossom Point V2.0 Test

Das Surfy Industries Blossom Point V2.0 der schwedischen Boutique-Pedalschmiede beschäftigt sich mit einem interessanten Aspekt des Themas Trademark-Sound. In diesem Fall – und der Name Surfy Industries beinhaltet ja schon zumindest teilweise die Firmenphilosophie – geht es darum, mit dem Pedal den charakteristischen Surfsound eines Fender Showman “Brownface”-Combos zu generieren, den dieser auf der Kante zum Übersteuern liefert.

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Ein ambitioniertes Vorhaben, denn zu diesem Sound tragen in der Realität eine ganze Menge von Faktoren bei. Umso mehr als Surfy Industries verspricht, diesen Effekt mit dem Blossom Point V2.0 aus wirklich jedem Amp herauskitzeln zu können. Wie beim Vorgängermodell wurden auch hier nur wenige Regelmöglichkeiten verbaut, was die Bedienung extrem vereinfacht. Wie und wie gut es funktioniert, zeigt der folgende Test.

Details

Dass die Pedalspezialisten aus dem hohen Norden ganz offensichtlich ein Faible für Surfsounds haben, wird spätestens bei einem Besuch der Herstellerwebsite deutlich. Dort sind viele cleane, heftig mit Federhall eingeseifte Beispiele zu hören, die traditionell mit Fender-Amps in Verbindung gebracht werden. Und genau hier setzt auch unser heutiges Testpedal an. Der Name des Pedals ist übrigens auf einen Ausspruch von Dick Dale zurückzuführen, der den Sweet Spot als Blossom Point bezeichnete, der entsteht, sobald der Amp zu zerren beginnt und eine Röhrenkompression einsetzt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Blossom Point V2.0 von Surfy Industries ist ein Booster, der in einem 111 x 59 x 52 mm großen Metallgehäuse sitzt.

In einem schlichten Karton erreicht mich das Blossom Point Pedal, das in einem Alu-Druckgussgehäuse steckt und Abmessungen von 111 x 59 x 52 mm besitzt. Dabei bringt es 196 Gramm auf die Waage, wohlgemerkt ohne eingelegten 9-Volt-Block. Womit auch gleichzeitig die Frage geklärt wäre, ob es sich auch mit Batterie betreiben lässt. Das Gehäuse ist stilgerecht mit einer braunen Farbschicht versehen, auf der sich die Informationen in weißer Schrift über die Funktionen der drei Regler sehr gut ablesen lassen.
Einen Netzteilanschluss besitzt das Pedal auch, benötigt werden die standardisierten 9-Volt-Gleichstrom, die die meisten zentralen Spannungsversorgungen oder Pedalnetzteile liefern. Der Anschluss sitzt an der Stirnseite, die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich links und rechts an den Gehäuseseiten.

Dem Lieferkarton wurden auch vier Gummifüßchen beigelegt, die sich bei Bedarf anbringen lassen und das Pedal vom Wegrutschen auf glatten Oberflächen abhalten. Ein Firmensticker darf natürlich auch nicht fehlen, hinzu kommt ein Garantiezettel mit dem Hinweis, dass sich die Bedienungsanleitung auf der Herstellerwebsite befindet. Wer es kaum abwarten kann, sich dieser zu widmen, braucht dazu lediglich den aufgedruckten QR-Code zu scannen und schon taucht das englischsprachige Manual auf.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Anschlüsse beschränken sich auf das Wesentliche…

Schauen wir uns die Oberseite des Pedals einmal etwas genauer an.
Zwei kleine Regler mit weißem Skalenstrich lassen ein Einstellen von Eingangs- und Ausgangspegel zu. Wird eine Gitarre mit muskulösen Pickups verwendet, kann dies zum Komprimieren der Eingangsstufe des Pedals führen, was mit dem Input-Regler angepasst werden kann. Der Output-Regler ermöglicht einen Boost von bis zu +6 dB, womit sich die Vorstufe des verwendeten Amps ordentlich anpusten lässt. Mit einem deutlich größeren Reglerknopf ist das Presence-Poti versehen, zu dem der Hersteller auf seiner Homepage ein paar Informationen parat hat.
Bevor die Fender Blackface-Serie 1964 auf den Markt kam, besaßen die vorher gebauten Brownface-Amps (1960-63) einen einstellbaren Presence-Regler, der später zum Bright-Schalter wurde. Dieser Regler erhöhte sanft die hohen und mittleren Frequenzen, was für einen breiten, vollen und knackigen Sound sorgte. Und genau diese Funktion übernimmt der Presence-Regler auf dem Blossom Point. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil natürlich näher beleuchten.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Blick auf die Oberseite zeigt drei Potis, davon zwei kleine in schwarz und einen großen mit weißem Potiknopf.

Der Vorgänger unseres Testpedals war sogar noch spartanischer ausgestattet als die aktuelle Version, denn er besaß noch nicht einmal einen An/Aus-Schalter! Anstelle des Fußschalters war im Ursprungsmodell lediglich eine rote Pilotlampe zu finden, und ansonsten nur ein Attenuator- sowie der Presence-Regler.
Unser Kandidat besitzt einen True-Bypass, der im deaktivierten Zustand das einkommende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet.
An der Verarbeitung gibt es bei dem in Schweden hergestellten Pedal absolut nichts zu bemängeln, womit wir auch schon im Praxisteil angelangt wären.

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