Anzeige

Superlux SP108 Test

Die Firma Superlux aus Taiwan produziert mit einigem Erfolg Mikrofone, Kopfhörer und anderes Audiozubehör. Nun stellt sie ihre ersten Beschallungssysteme vor, darunter den heutigen Testkandidaten Superlux SP108. Das System besteht aus zwei kleinen Zweiwege-Boxen und einem Achtkanal-Powermischer. Platz findet der Mixer auf der Rückseite einer Box. Bei Bedarf lässt er sich herausnehmen und woanders platzieren. Die zweite Box bietet Stauraum für alle Kabel. So wird das Superlux SP108 zu einer reisefreudigen Klein-PA mit 300 Watt Spitzenleistung für gerade einmal 349 Euro. Wir sind neugierig, wie sich die kompakte PA im Bonedo-Test schlägt.

Superlux_SP108_Teaser

Details

Superlux SP108 Box

In den 275 x 445 x 225 Millimeter messenden, schwarzen Kunststoffboxen sitzen jeweils ein 8-Zoll-Basslautsprecher und ein 1-Zoll-Hochton-Kompressionstreiber. Sie werden durch den Powermischer mit 2 x 150 Watt versorgt. Der Frequenzgang ist mit 55 – 20.000 Hz angegeben, als maximalen Schalldruck nennt der Hersteller 112 dB SPL. Die nach hinten zulaufenden Gehäuse machen einen sehr stabilen Eindruck ein schwarzes Lochgitter aus Metall schützt den Basswoofer. Darüber ist für das Horn ein Auslasstrichter eingegossen. Zwei Bassreflexöffnungen sorgen für den Druckausgleich. Im unteren Teil der Rückseite dienen 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen der Verbindung mit dem Powermixer.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Superlux Zweiwegebox im Profil.

Auf der Boxenoberkante ist ein bequemer Tragegriff eingearbeitet. Zwei 10-Millimeter-Gewindebuchsen mit eingedrehten Ösen gestattenden den fliegenden Einsatz. Die Box steht sicher auf vier im Boden eingelassenen Füßen. Hier kann auch ein kleiner Metallhalter für ein einem Lautsprecherstativ angebracht werden. Die notwendigen Schrauben sind bereits im Gehäuse eingedreht. Die linke hintere Kante der Box ist leicht abgeschrägt, was in einem 48-Grad-Winkel beim Einsatz als Bodenmonitor resultiert. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der SP108 als Bodenmonitor.

Mischpult

Der Powermixer misst 285 x 160 x 94 Millimeter und lässt sich über zwei Bajonettverschlüsse aus der Lautsprecherbox nach hinten herausnehmen. Das Pult bietet vier Mikrofoneingänge mit nicht verriegelbarer XLR-Buchse sowie 6,3-Millimeter-Monoklinkenbuchse. Per Druckschalter lässt sich die Eingangsempfindlichkeit zwischen Mic und Line umschalten. Kanal 5/6 ist ein Stereoeingang, ausgestattet mit zwei Monoklinken- und zwei Cinch-Buchsen. Kanal 7/8 lässt sich ausschließlich mittels zweier Cinch-Buchsen beschalten. Alle Kanäle besitzen eine Zweiwege-Klangreglung, die als Kuhschwanzreglung bei 100 Hz und 10 kHz mit jeweils +/- 15 dB greift. Panorama-Regler gibt es in keinem Kanal.
Über einen Drehregler wird die Kanallautstärke bestimmt. Die Mikrofoneingänge besitzen einen Drucktaster nebst LED, der das Eingangssignal auf den integrierten Effektprozessor in der Summe führt. Es gibt lediglich ein Hall-Preset; der FX-Return-Pegel wird über ein Drehpoti bestimmt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mischpult im Lautsprecher.

Im Summenmodul regelt ein Poti die Gesamtlautstärke, ausgegeben wird das verstärkte Signal über zwei 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen. Für den Live-Mitschnitt steht ein Stereo-Cinch-Pärchen zur Verfügung. Eine siebenstellige LED-Anzeige signalisiert unten vorhandene Netzspannung, dann den Ausgangspegel und ganz oben den Einsatz des Summen-Limiters. Per Monitorregler kann das Summensignal abgegriffen und über zwei Klinkenbuchsen separat ausgegeben werden. Das ist nicht nur für Monitorzwecke praktisch, sondern auch zum Anschluss eines externen Subwoofers. Zu guter Letzt lässt sich ein globaler Low-Cut zuschalten. Zum Schutz der Bedienelemente sind links und rechts zwei U-Bügel aus Metall montiert. Zur Montage des Mixers auf einem Stativ lässt sich ein Halter anschrauben.

Mischpult Unterseite.
Mischpult Unterseite.
Anzeige

Praxis

Das Superlux SP108 ist dank geringer Maße und freundlichen Gewichts schnell zum Gig transportiert. Platz für das System bietet nahezu jeder Kofferraum. Für die ersten Hörversuche wurden die Boxen auf zwei leere Cases gestellt, um den Hochtönern gutes Abstrahlverhalten zu ermöglichen. Der Hersteller sagt nichts über das Abstrahlverhalten, aber ich vermute, es sind 60 Grad. Das reicht, um beide Boxen etwas weiter voneinander entfernt aufzustellen, ohne im Hochtonbereich große Einbrüche befürchten zu müssen. Ein Manko gleich vorab: Der Lüfter im Powermixer läuft permanent und ist deutlich zu vernehmen. Also Obacht bei der intimen Theaterbeschallung.
Erste Hörtests mit Konservenmusik lassen mich zur Klangregelung greifen. Bässe und Höhen müssen etwas angehoben werden. Diese Korrektur zeigt ihre Wirkung in erhöhter Präsenz und Wärme. Die Lautstärke reicht für die Partybeschallung in überschaubarer Runde.

Fotostrecke: 2 Bilder Die unterschiedlichen Rückseiten.

Zeit für einen Gesangspart. Auch hier verlangt das Ohr, die Höhen leicht anzuheben. So klingt es gut, der mehrstimmige Gesang wird kompakt, warm und durchsichtig dargeboten. Da es keinen Panoramaregler gibt, lassen sich die Stimmen nicht im Stereobild platzieren, alles kommt aus der Mitte. 
Der Alleinunterhalter bietet uns zusätzlich zum Gesang eine Drum-Spur, einen Bass und ein Klavier aus seinem Keyboard. Problemlos lässt sich alles mischen und stimmig über die Anlage wiedergeben. Der Halleffekt ist allerdings recht speziell und passt nicht zu jeder Musik. 
Schließlich soll noch eine Sprachbeschallung. Hierfür empfiehlt es sich, das Lowcut-Filter zuzuschalten, um den Bassbereich und die unteren Mitten zu verschlanken. Das kommt der Sprachverständlichkeit zu Gute. Leider besitzen die Mikrofoneingänge keine Phantomspeisung und so können wir, wenn auch sehr zufriedenstellend, nur mit dynamischen Mikrofonen arbeiten.

Anzeige

Fazit

Wer ein vielseitiges und kostengünstiges Komplett-PA-System sucht, sollte dem Superlux SP108 durchaus etwas Aufmerksamkeit widmen. Es passt in fast jeden Kofferraum, lässt sich easy alleine aufbauen und ist für schmales Geld zu haben. Reisende Künstler, Solisten, Alleinunterhalter, Trios oder Quartette sind hier goldrichtig, wenn sie nicht gerade die Grugahalle beschallen wollen. Auch als Gesangsanlage im Übungsraum, Café oder als Sprachsystem für Buchläden, beispielsweise, eignet sich die SP108 aufgrund ihrer kompakten Maße und einfachen Bedienbarkeit gut. Eine Mini-PA wie diese muss nicht teuer sein, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • kompaktes Zweiwege-System
  • ordentliche Klangeigenschaften
  • eingebautes Mischpult
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • permanent lautes Lüftergeräusch
  • Bedienungsanleitung nur in Englisch
Artikelbild
Superlux SP108 Test
Für 329,00€ bei
Superlux SP108
Superlux SP108
Hot or Not
?
Superlux_SP108_Teaser Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von brin

brin sagt:

#1 - 08.04.2024 um 11:57 Uhr

0

interessant wäre gewesen, ob im Mixer 2 Endstufen verbaut sind, oder wie in dem Preisbereich üblich nur eine mit zwei Ausgangsbuchsen. und ob man somit ein zugeführtes Stereosignal auch in Stereo hören kann aber ich befürchte dieses Thema wurde auch hier so wie in den Beschreibungen der günstigen powermixer bei Thomann konsequent ausgespart

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • Elgato Stream Deck + XLR: Everything you need to know before you buy!