Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII und Drive 640 MKII Test

Die LED Pixel Rail 40 RGB MKII der Thomann Eigenmarke Stairville wollen mit hoher Lichtausbeute zum Preis von 133 Euro punkten. Zur Steuerung von bis zu 16 Stairville LED Pixel Rails bietet sich der Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII an. Was das günstige und ausbaufähige System zu leisten vermag, haben wir getestet.

Details

Die Erleuchtung kommt styroporgepolstert in drei separaten Kartons zum Test: zwei LED Pixel Rail 40 RGB MKII und ein Pixel Rail Drive 640 MKII Jedem Gerät liegen ein XLR- und ein Netzwerkkabel sowie zwei Bedienungsanleitungen in Deutsch und Englisch bei, dem Pixel Rail Drive zusätzlich ein Stromkabel mit Speakon-Anschluss.

Fotostrecke: 7 Bilder Die einzelnen Komponenten werden in separaten Kartons angeliefert

Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII

Die Pixel Rails haben – nomen est omen – hinter einem Frostfilter 40 in einem Abstand von 25 mm verbaute 5050SMD-RGB-LEDs mit einen Abstrahlwinkel von 120°, einer Lichtleistung von 1050 nit und einer Aktualisierungsrate von 3.000 Hz. Das 1,3 kg schwere und 1 m lange, schwarze Aluminiumdruckgussgehäuse macht einen sehr robusten Eindruck. Auf der Rückseite befindet sich mittig ein Bügel zur Befestigung an Traversen oder Global Truss Coupler.

An den Enden finden wir zwei Schieneneinschübe, um zwei oder mehrere Rails mit jeweils einer ebenfalls mitgelieferten Kupplung ganz unkompliziert und fast nahtlos zu verschrauben. Die Verbindung zur Steuerung und Stromversorgung erfolgt per Netzwerkkabel über die rückseitig befindliche RJ45-Eingangsbuchse. Mehrere Rails können dank der ebenfalls rückseitigen RJ45-Ausgangsbuchse per Daisy-Chaining gekoppelt werden. Das erspart unnötiges Kabelgewirr und entlastet den Rail Drive.

Apropos Entlastung: Eine Fangseilöse erlaubt die Befestigung eines separat erhältlichen Sicherungsseils. Dank Konvektionskühlung arbeiten die Pixel Rails völlig geräuschlos, sind jedoch wegen der Schutzart IP20 lediglich für den Inneneinsatz geeignet.

Fotostrecke: 3 Bilder Schlank und stylish: Die LED Pixel Rail 40 RGB MKII wirken im ausgeschalteten Zustand unscheinbar und dezent

Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII

Das Stairville LED Pixel Rail will gesteuert werden und zwar vom Stairville Pixel Rail Drive 640R oder dem hier getesteten Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII. Der ist tatsächlich ausschließlich für diese Aufgabe konzipiert und kann bis zu 16 Rails mit Daten und Strom versorgen. Ein komplettes System mit 16 Schienen à 40 LEDs verfügt insgesamt über 640 RGB-LEDs, womit wir auch die Zahl im Namen des Rail Drive 640 MKII geklärt hätten.

Die Front des Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII ist sehr funktional gehalten
Die Front des Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII ist sehr funktional gehalten

Auf der Frontplatte befinden sich zwei Stromanschlüsse (Power In-und Out) im Speakon-Format, eine Sicherung und ein An- und Ausschalter. Über die vier kleinen runden Plastikminischalter Mode, Enter, Up und Down auf der Frontseite lassen sich mit Hilfe des blauen LC-Displays mit 2x 16 Segmenten 30 vorprogrammierte interne Automatikprogrammen und Stroboskopeffekte anwählen und in der Geschwindigkeit von 0 bis 25 Hz beeinflussen.

Eleganter geht das natürlich via DMX (8 CH) oder Artnet (max. 4x 480 CH). Entsprechend befinden sich rückseitig jeweils zwei DMX-Ein- und Ausgänge (3-Pin und 5-Pin) sowie jeweils ein Artnet Ein- und Ausgang. 

Weiterhin finden wir zum Anschluss der Schienen rückseitig vier Data- und Power-Ausgänge. Pro Ausgang dürfen maximal vier LED Pixel Rails angeschlossen werden.

Verpackt ist das alles in einem schicken mattschwarzen gebürsteten Aluminiumdruckgussgehäuse. Zum Aufstellen und Befestigen dienen vier Gummifüße, vier Schraubschlitze und eine Fangseilöse sowie an der Unterseite zwei Schraubgewinde.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite des LED Pixel Rail Drive 640 MKII können sich sehen lassen

Bevor wir zur Praxis schreiten, noch der Hinweis, dass die maximale Ausbaustufe des Systems mit einem Rail Drive und 16 Rails im Bundle für 1.699 Euro zu haben ist.

Praxis

Die leichten, schmalen Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII wirken stylish, schlicht und elegant und bieten sich für alle möglichen Anwendungen an, wo helle und eindrucksvolle Lichtakzente gesetzt werden sollen, ob einzeln montiert oder zu einer langen Leiste zusammengeschraubt.

Die LEDs sind hell und schnell. Schöne Response und feine Farben. Die durchsichtige Frostblende weicht das harte Licht etwas auf. Als Spots zur alleinigen Beleuchtung oder als Wash sind die Schienen ungeeignet, ihre Domäne sind beeindruckende programmierte Lichteffekte bis hin zu Schriftzügen. Dafür braucht‘s natürlich mehrere Rails und eine entsprechende Programmierung via DMX oder Artnet. Und den Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII als Strom- und Impulsgeber.

Fotostrecke: 4 Bilder Rail_Drive_640_MKII.jpg

Der Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII in der Praxis

Der Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII macht einen angenehm wertigen Eindruck. Lediglich die vier Kunststoffminischalter möchte man nicht zu häufig bedienen müssen. Wenn der Rail Drive über DMX oder Artnet gesteuert wird, ist das auch nicht nötig, dann braucht man die Schalter und das verschachtelte Menü nur für die Grundeinstellungen zu bemühen. Angenehm: Das helle, blaue Display schaltet sich nach 30 Sekunden Nichtaktivität von alleine aus.

Da es keine Status-LED gibt, ist der Rail Drive dann komplett dunkel und dank Konvektionskühlung eigentlich auch mucksmäuschenstill. Eigentlich, denn er hat einen ziemlich lauten Lüfter, der ganz abrupt für ca. 30 Sekunden anspringt, sobald es dem Rail Drive zu warm wird. Und dann auch wieder ganz plötzlich Ruhe gibt. In einer lauten Umgebung sicher kein Problem, aber während des Niederschreibens der ersten Zeilen dieses Tests nach dem ersten Aufbau der Gerätschaften bin ich doch mitten in der Nacht erst einmal ganz schön zusammengezuckt. 

Und auch den Hochzeits-DJs unter den Lesern dürften gleich spontan mehrere Situationen einfallen, wo das plötzliche Einschalten eines kleinen Staubsaugers unpassend wäre – denn auf diesem Klang- und Lautstärkeniveau bewegt sich der Lüfter des Pixel Rail Drive – wenn er anspringt.
Das ist besonders schade, weil die dazugehörigen LED Rails völlig lautlos ihren Dienst verrichten. In einer lauteren Umgebung ist das Lüftergeräusch allerdings völlig im Rahmen.

Fotostrecke: 2 Bilder Unter Strom: die Power kommt durch das Speakon-Kabel

Die Kombination macht‘s

Der Aufbau der Rails geht schnell und unkompliziert vonstatten. Dank des leichten Gewichts sind auch unorthodoxe Befestigungen möglich. So habe ich für einen DJ-Stream aus meinem Kellerstudio auch mal zwei Lichtschienen an Deckenhaken aufgehängt.

Weil es nur ein dünnes Kabel als Zuleitung für Strom und Daten gibt, lassen sich die Schienen optisch sehr smart aufgeräumt und ohne großes Kabelgewirr installieren.

Leider wurde den Rails wie dem Drive lediglich eine seitlich angebrachte Fangseilöse zugestanden. Praktischer wäre es bei so einem langen Element, wenn beidseitig ein Safety-Eye oder zumindest ein zweites geeignetes Schraubgewinde vorhanden wäre. Bei der Verkabelung gibt es ein paar Dinge zu beachten: Das Netzwerkkabel vom Rail Drive zur ersten LED-Schiene darf genauso wie das zur letzten nicht länger als 5 m sein.

Pro Ausgang dürfen maximal vier Pixel Rails angeschlossen werden und die maximale Gesamt-Kabellänge darf 80 m nicht überschreiten. Da die mitgelieferten Netzwerkkabel 1,4 m lang sind, die Entfernung zwischen den RJ45 Ein- und Ausgangsanschlüssen bei Kopplung der Rails aber nur 40 cm beträgt, ist es sinnvoll, die Verbindungen in bestimmten Konfigurationen mit möglichst kurzen Kabeln auszuführen, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

DMX- oder Artnet

Richtig opulent wird’s aber erst mit DMX- oder Artnet-Steuerung. Mit entsprechenden Fixtures sind dann alle LEDs ansprechbar. Bei einem kompletten System mit 16 Schienen sind das satte 640 LED mit drei RGB-Kanälen. Aber da geht noch mehr: Über den Power-Out kann die Stromversorgung per Speakon-Kabel an einen zweiten Rail Drive weitergegeben werden, der dann wieder bis zu 16 LED-Schienen steuern kann. Weitere wertvolle Hinweise zum „DMX-Universum“ findet ihr im Bonedo DMX-Workshop. 
Und noch ein Tipp: Für den sicheren Transport von 8 LED Pixel Rail 40 RGB MKII und einem LED Pixel Rail Drive 640 MKII Controller bietet sich das Thon Case 8x Pixel Rail 40 RGB mit Rollen an. Allerdings wiegt es mit 27,5 kg auch deutlich mehr als das zu transportierende Equipment.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein LED Pixel Rail 40 RGB MKII kommt selten allein

Für wen ist das?

Die LED Pixel Rail 40 RGB MKII sind leicht, leistungsstark und preiswert. Sie machen in jeder Beleuchtungssituation eine blendende Figur. Für Präsenzveranstaltungen wie Partys, Galas, Theater oder Installationen sind sie lichtstark genug und per DMX oder Artnet vielfältig steuerbar.

Aber auch bei DJ-Sets aus der Livestream-DJ-Booth wirken die schlanken LED-Schienen nicht überdimensioniert und sind eine prima Augenweide. Selbst im harten Verleihgeschäft sollten sie dank der schlichten Bedienung und der robusten Verarbeitung sehr gut bestehen können. Auf sich allein gestellt werden die einprogrammierten Szenen jedoch schnell langweilig.

An jeden der vier Ausgänge des LED Pixel Rail Drive 640 MKII dürfen maximal vier LED Pixel Rail 40 RGB MKII angeschlossen werden
An jeden der vier Ausgänge des LED Pixel Rail Drive 640 MKII dürfen maximal vier LED Pixel Rail 40 RGB MKII angeschlossen werden

Fazit

Die Kombination aus mehreren Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII mit dem dazugehörigen Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII macht viel Licht für wenig Geld. Das robuste LED-Rail-System genügt uneingeschränkt professionellen Ansprüchen, ist auf bis zu 16 LED-Schienen ausbaubar und die dann 640 LEDs sind via DMX und Artnet vollständig programmierbar. Und das alles für wirklich kleines Geld. Absolut empfehlenswert, denn hier passt das Attribut „preiswert“ tatsächlich einmal besonders gut.

PRO

  • hohe Lichtausbeute
  • Installation ohne Kabelgewirr
  • robuste Verarbeitung
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

CONTRA

  • Lüftergeräusch beim Drive (springt aber selten an)
Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII und Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII (Controller)
Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII und Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII (Controller)

Technische Spezifikationen

    Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII

    • Lichtquelle: 40 Stück 5050 SMD RGB LED
    • Lichtleistung: 1050 nit
    • Aktualisierungsrate: 3000 Hz
    • unterstützte Steuerprotokolle: DMX-512 und Artnet
    • Anschlüsse: RJ45 IN/OUT
    • DMX + Netz Ein- und Ausgang: RJ45
    • Kühlung: Konvektion
    • Dimmer: 0-100 %
    • Strobe: 0-25 Hz
    • Strahlungswinkel: 120°
    • Pixelabstand: 25 mm
    • Gehäuse: Aluminiumdruckguss
    • Metallbügel
    • Schutzart: IP20
    • Abmessungen (L x B x H): 1000 x 40 x 95 mm
    • Gewicht: 1,3 kg
    • Farbe: schwarz

    Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII (Controller)

    • für bis zu 16 Stück Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII
    • unterstützt die Protokolle DMX (8 CH) und Artnet (max. 4x 480 CH)
    • Stromversorgung: 100-240 AC, 60/50 Hz
    • Sicherung: F5AL/250 V
    • max. Stromverbrauch: 400 W (volle Leistung)
    • Steuerprotokoll: DMX (10/55 Kanäle), ArtNet (4x 480 Kanäle), RDM
    • interne Effekte: 30 Programme
    • Stromversorgung: Ein- und Ausgang: Power-Twist
    • DMX-Ein- und Ausgang: 3- und 5-pol. XLR
    • Netzwerk: RJ45 In & Out
    • Kühlung: Konvektion
    • Dimmer: 0-100 %
    • Strobe: 0-25 Hz
    • Schutzart: IP20
    • Abmessungen (L x B x H): 290 x 205 x 85 mm
    • Gewicht: 3,7 kg
    • Farbe: schwarz

    Preise

    • Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII: 133,- Euro
    • Stairville LED Pixel Rail Drive 640 MKII: 319,- Euro
    • Bundle mit 16 Stairville Pixel Rail 40 RGB MKII: 2.299,- Euro
    Unser Fazit:
    4,5 / 5
    Pro
    • hohe Lichtausbeute
    • Installation ohne Kabelgewirr
    • robuste Verarbeitung
    • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
    Contra
    • Lüftergeräusch beim Drive (springt aber selten an)
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    Stairville LED Pixel Rail 40 RGB MKII und Drive 640 MKII Test
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    Profilbild von Goeran

    Goeran sagt:

    #1 - 22.05.2021 um 12:24 Uhr

    0

    Moin Moin,
    Mit welcher Software würde man denn eine Ansteuerung von 16 PixelRails per Artnet realisieren? Lieben Gruß

    Profilbild von Niko

    Niko sagt:

    #2 - 15.07.2022 um 21:11 Uhr

    0

    Viel dank für das Review. Wo gibt es das Set denn für 1700€ 🤔? Und wieso darf die erste Leitung nur 5m haben? Das ist schon echt uncool.

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