Stairville Bowl Beam 604 LED MKII RGBW Test

Heute nehmen wir den Bowl Beam 604 LED MKII RGBW von Stairville, der Eigenmarke aus dem Hause Thomann, unter die Lupe. Ein durchaus kompakter Kamerad, der sich mit seiner speziellen Ausstattung empfehlen will. Das Besondere neben dem höchst variabel schwenkbaren Lichtkopf sind die RGBW-LED mit einer Leistung von 60 Watt und PMMA-Linse, außerdem der Ambient-Effektring, der Lichttechnikern, DJs und Musikern zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand geben möchte. 

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Flexibler Moving-Head: Stairville Bowl Beam 604 LED MKII RGBW

Details

Konstruktion und Aufbau

Die Form des Lichtkopfes ist nicht wirklich kugelrund; auf der Vorderseite und an den Seiten ist er flach. Vermutlich deshalb hat er den Namen „Bowl“ erhalten. Irgendwie erinnert er mit seiner robusten Konstruktion optisch ein wenig an eine aufgehängte Bowlingkugel.
Ausgestattet ist der Scheinwerfer mit einer Osram-LED. Davor platziert ist eine PMMA-Linse. (PMMA steht für Polymethylmethacrylat, dem sehr formstabilen und insofern harten Kunststoff, aus dem auch Brillengläser und Kontaktlinsen hergestellt werden.) Besonderes Merkmal des Heads ist der Ambient-Effektring, der aus vier unabhängig ansteuerbaren Segmenten besteht. In diesen Segmenten befinden sich jeweils zwei RGB-LEDs mit 0,5 Watt. In den Korpus des Heads sind seitlich und auf dem Rücken Belüftungsschlitze für die Kühlung integriert.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit kompakten Maßen leicht ins Setup integrierbar

Auf die Seiten geblickt

Gehalten wird der Kopf von einem soliden U-förmigen Ausleger, der ebenfalls rund um die eigene Achse drehbar ist. Die gummierten Flächen, die als Tragegriffe dienen sollen, sind eher sparsam konfektioniert. Zuverlässiges Greifen ist damit etwas unkomfortabel. Der Gerätesicherheit halber scheint es ratsam, den Scheinwerfer bei Montage oder Transport lieber komplett in die Hände zu nehmen.

Fotostrecke: 2 Bilder Solider U-Ausleger rundum schwenkbar

Chassis: Vorder- und Rückseite

Auf der Chassis-Frontseite ist leicht versenkt das Bedienfeld platziert. Hier befindet sich das digitale Display, darunter die üblichen Bedientaster Menü, Up, Down und Enter. Für die Stromversorgung und Stromweiterleitung stehen auf der Rückseite der Gerätebasis die beiden verriegelbaren PowerTwist Ein- und -Ausgänge zur Verfügung. Für das DMX-Signal hält der Testkandidat dreipolige DMX-Inputs und -Outputs bereit. Außerdem verbaut ist hier die Sicherung.

Fotostrecke: 2 Bilder Bedienfeld mit üblicher Tastenbelegung

Von Unten

Der Scheinwerfer kann mit den gummierten Füßen auf dem Boden, dem DJ-Pult oder sonstiger geeigneter Stelle gestellt werden. Ebenfalls auf der Unterseite befinden sich die Vorrichtung für den im Lieferumfang enthaltenen Omega-Brackets und die Öse für das beim Fliegen obligatorische Sicherungsseil. Alles solide verbaut und wie der gesamte Schweinwerfer servicefreundlich verschraubt. 

Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehören die Bedienungsanleitung, der Omegabügel mit Quick-Lock-Verschlüssen und das PowerTwist-Kabel für die Stromversorgung. Die deutschsprachige Bedienungsanleitung ist online einsehbar.

Fotostrecke: 2 Bilder Unterseite mit Standfüßen und Aufnahme für Omega-Brackets

Praxis

Display und Bedienung

Das Display ist ausreichend groß bemessen und dank der kontrastreichen Darstellung der Ziffern, Zeichen und Buchstaben wirklich gut ablesbar. Editierte Werte werden in weiß vor dunklem Hintergrund angezeigt; noch nicht bestätigte Werte erscheinen in Rot. Sobald die Ziffern rot dargestellt werden, muss man – insbesondere im Live-Betrieb – aufgrund der geringeren Kontraste Abstriche an die Ablesbarkeit machen.
Praxisorientiert ist die Möglichkeit, die Anzeige um 180° zu drehen, sodass es auch über Kopf an der Truss hängend gut bedient werden kann. Hierfür wird durch das Untermenü zu den Display-Settings gesteppt und dort beim Punkt „Flip Display“ per on bzw. off die gedrehte oder normale Darstellung ausgewählt.
Einen Schutz gegen unbeabsichtigte Betätigung oder unliebsame Zeitgenossen, die an dem Gerät nichts zu suchen haben, bietet der Bowl geräteintern mit der Tastensperre, die unter „Key lock“ aktiviert und deaktiviert werden kann. 

Fotostrecke: 2 Bilder Dank kontrastreicher Darstellung bestens ablesbar

DMX-Steuerung

Der Bowl Beam 604 kann per DMX 512 mit 17, 19 oder 33 Kanälen gefahren werden. Der Hersteller benennt diese verschiedenen Modi mit Basic, Standard und Extended. Ebenso stehen der Automatik- und der Sound-to-Light-Modus zur Verfügung, wobei das Gerät jeweils zwei werksseitig integrierte musikgesteuerte und automatische Shows bereithält.
Konfigurieren lässt sich der Moving-Head als Master oder Slave. Für das schnelle Setup können im 17-Kanal-Modus die meisten Funktionen genutzt werden. Komfortabler, umfangreicher und vor allem präziser wird es mit 19 und erst recht mit 33 Kanälen. Die Kanal-Belegung ist ein wenig ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, ein wenig Umdenken und Umrechnen ist bei der Konfiguration angesagt.   Lichtqualität und rundum drehbare Ästhetik
Die Lichtausbeute der 60 Watt starken COB-LED ist mit einer Leistung von 19350 Lux @ 2,0 m gut und effektiv. Unterstützt wird das durch den durchdacht verbauten Reflektor, der die Lichtstrahlen wirkungsvoll weiterleitet. Die Beams sind mit 5° eng gebündelt und fokussiert. Die Qualität der Farben ist brillant und das von den Einzel- über die Mischfarben bis zu den Farbübergängen, die übrigens in der Geschwindigkeit einstellbar sind. Die Helligkeit reicht für kleine bis mittelgroße Veranstaltungen und Setups, wobei der Scheinwerfer sich problemlos in größere Lichtanlagen integrieren lässt.   

Besonderheit: Ambient-Effekt-Ring

Besonderes Detail ist der Ambient-Ring. Interessanter Gimmick, der gerade bei kürzeren Entfernungen wie der Schaufensterpräsentation für einen speziellen Effekt sorgt. Wirklich sichtbar ist dieser Ring nur bei direktem Blickkontakt. Abwechslungsreichtum in der Light-Show lässt sich auch dadurch erzielen, wenn die Haupt-LED zeitweilig auf Blackout gefahren wird und in dem Augenblick ausschließlich der Ambient-Ring betont wird. 

Fotostrecke: 2 Bilder Nostalgie modern interpretiert

Bewegung horizontal und vertikal

Der Kopf lässt sich im Bereich zwischen 0° bis 540° drehen und zwischen 0° bis 270° neigen. Beides funktioniert auch endlos, wobei sowohl die Pan- als auch die Tilt-Drehung bereits im 17-Kanal-Modus in positiver und negativer Richtung mit abnehmender und ansteigender Geschwindigkeit durchgeführt werden kann. Das macht einen rundum stimmigen Eindruck, zumal der Kopf sich wirklich schwindelerregend dreht und über sämtliche Achsen rotiert. Vorher festgesetzte Stopp- und Wendepunkte hält er akkurat ein. Die größte Präzision bietet er beim Betrieb im 33-Kanal-Modus.

Geräuschentwicklung

Im Zusammenhang mit der Bewegung widmen wir uns gleich mal der Geräuschentwicklung des Heads. Die Bewegungen, insbesondere bei Stopps und Wendungen sind hörbar, halten sich allerdings in vertretbaren Grenzen, sodass der Stairville Bowl Beam 604 auch in geräuschsensiblen Veranstaltungen oder bei Messe-Events zum Einsatz kommen kann. Unterstützt wird der möglichst geräuscharme Betrieb durch den temperaturgeregelten Lüfter, mit dem kein dauerhaftes Rauschen zu hören ist.

Fotostrecke: 7 Bilder Eng fokussierte Beams

Fazit

Der Stairville Bowl Beam 604 LED MKII RGBW ist ein praktischer und sehr variabler Moving-Head. Er lässt sich dank der kompakten Abmessungen und der integrierten Steuerungsmöglichkeiten per DMX-512 unproblematisch in die vorhandene Lichtanlage integrieren und wird besonders im Verbund mit weiteren Modellen seine Qualitäten als leicht bedienbarer, rundum beweglicher Scheinwerfer ausspielen. Der multifunktionale Beam-Moving-Head liefert effizientes Licht mit ansprechenden Mischfarben und Farbübergängen und punktet zudem mit dem Gimmick des integrierten Effektrings.
Als Einsatzort sehe ich kleinere bis mittelgroße Locations von der Musikkneipe bis zu Messepräsentationen. Gut einsetzbar als Effektlicht oder als Verfolger für Solisten. Ein Kaufempfehlung für all diejenigen, die schnellen Aufbau bei effizientem Licht bevorzugen und dabei einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren wollen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Abmessungen
  • Rundum-Pan und -Tilt
  • Ambient-Effektring mit separat ansteuerbaren LED-Segmenten
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Display-Ablesbarkeit im Editier-Modus
  • Effektring nur im DMX-Betrieb detailliert
  • Tragegriffe lediglich angedeutet
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