Smoke Factory Spaceball II und Smoke Factory Tour Hazer II Test

Die Nebelmaschine Spaceball II und der Tour Hazer IIi von Smoke Factory sind seit Jahren Dauerbrenner unter den Show-Effekten. Für das kleine Flightcase des Foggers findet sich immer ein freies Plätzchen und der Dunsterzeuger wartet mit getrennter Ansteuerung von Fan und Haze auf. Unerwünschtes Spucken soll ein Mikroprozessor verhindern. Ob beide auch heute noch überzeugen können, erfahrt ihr in diesem Test.

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Smoke Factory Spaceball II und Smoke Factory Tour Hazer II

Details

Der erste Eindruck

Gleich auf den ersten Blick fällt die Roadtauglichkeit der Smoke Factory Spaceball II und des Tour Hazers II auf. Verpackt in schwarzen Flightcases mit silberfarbenem Kantenschutz sind Fluidzuleitung und Kabelanschlüsse beim Transport gut abgedeckt. Auch auf den bodennahen Einsatz im hektischen Bühnengeschehen sind Fogger und Hazer damit bestens vorbereitet.

Der Aufbau ist denkbar schnell gemacht, da lediglich der Case-Deckel abzunehmen ist. Im Lieferumfang der Spaceball II enthalten ist die Nebelmaschine mit Anschlusskabel. Dem Tour Hazer II liegt noch ein Tankdeckel ohne Schlauchaufnahme bei. Nebel- bzw. Hazer-Flüssigkeit müssen extra erworben werden. Die dreijährige Herstellergarantie kann nur geltend machen, wer Fluids des Herstellers Smoke Factory verwendet.

Smoke Factory Spaceball II: Mit diesem roadtauglichen Case kann die Tour starten - klar, der Lieferumfang hätte auch ins Case gepasst

Gewichte und Abmessungen

Mit ihrem Gewicht von nur 8 kg ist die Smoke Factory Spaceball II gut einhändig tragbar. Die Maße lassen sich kurz so zusammenfassen: Mit abgenommenem Deckel ist das Case so groß wie ein Schuhkarton. In Zahlen ausgedrückt ist der Fogger nur 33 cm breit, 19 cm hoch und 32 cm tief. Der Smoke Factory Tour Hazer II bringt mit 16,5 kg im Case schon einiges mehr auf die Waage. Hinzu kommen noch maximal 5 Liter Hazer-Fluid. Mit seinen Maßen von 55 x 26,5 x 41,5 cm hat der Dunsterzeuger die Größe eines amtlichen Cases.

Seitenansichten und Anschlüsse

Die Smoke Factory Spaceball II und der Tour Hazer II stehen auf vier Gummifüßen. Die Kanten der Flightcases sind wie üblich mit Metall verstärkt, die Ecken abgerundet. Bezüglich der Bauart des Cases hat man sich bei der Nebelmaschine für die leichtere Variante mit seitlichen Schnappverschlüssen und einem mittig auf dem Deckel angebrachten Tragegriff entschieden, was bei dem geringen Gewicht des kleinen Nebelproduzenten völlig ausreicht.

Das Hazer-Case hat Butterfly-Verschlüsse, leider jedoch nur einen kleinen einklappbaren Tragegriff. Bei einem maximalen Gesamtgewicht vollgetankt von 21,5 kg würde ein zweiter Griff das Handling erleichtern. Unter dem Deckel befindet sich die metallene Frontseite mit sämtlichen Anschlüssen, dem Bedienfeld mit Display und nicht zuletzt dem Nebel- bzw. Haze-Austritt.

Bei der Spaceball II

… liegt der Nebelausstoß links auf der Vorderseite. Mittig blickt man in großzügig dimensionierte Belüftungsschlitze. Rechts daneben ist der Eingang des Fluid-Kabels in den Verdampfer, darunter der Stromanschluss. Beide Anschlüsse sind fest mit der Frontplatte verschraubt, sodass sie sich nicht unbeabsichtigt lösen können. Das hochwertige H05 RR-F-Schukokabel aus Kautschuk erfüllt die Anforderungen der Veranstaltungstechnik. Einen An/Aus-Schalter sucht man vergeblich. Rechts oben wurde für das Bedienfeld ein Stück aus der Frontplatte geschnitten. Dahinter ist eine durchgehende Kunststofffläche verbaut, hinter der sich Display und Menütasten befinden.

Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass das komplette Tastenfeld vor dem Eindringen von Feuchtigkeit geschützt ist, was in Bodennähe nicht ganz unwichtig ist. Man denke an umfallende Biere auf Bühnen … Links neben dem Display sind LEDs für Timer, Betriebszustand und DMX-Input eingebaut. Unter der Bedien-Sektion liegen die 5-poligen DMX-Anschlüsse sowie der 3-polige XLR-Eingang zur analogen 0-10 Volt-Ansteuerung. Darunter liegt der Fluid-Tank. Mit etwas Kraftaufwand lässt er sich unter dem Gehäuse hervorziehen. Von selbst kann der Behälter nicht herausrutschen.

Der Smoke Factory Tour Hazer II

… hat den Fluid-Tank mit Schraubverschluss links auf der Frontseite verbaut. Das Bedienfeld mit Anschlüssen liegt mittig, wobei der Stromanschluss über ein abziehbares Power-Twist TR1 Stromkabel erfolgt. Das hat den Vorteil, dass man die Länge des Schukokabels selbst bestimmen und so fehleranfällige Anschlussverlängerungen auf der Bühne vermeiden kann.

Der Austrittsschacht für den Dunst kann in mehreren Stufen noch oben hin verstellt werden. Ein großes Lüftungsgitter erstreckt sich über die komplette rechten Seite des Hazer-Cases. Möglicherweise ist die Größe des Gitters der Grund für die mangelnde Anbringungsmöglichkeit zweier Tragegriffe.

Fotostrecke: 4 Bilder Sämtliche Anschlüsse und Bedienelemente sind auf der Frontplatte versammelt

Zubehör

Zunächst ist der Erwerb eines Fluids erforderlich. Wer die Herstellergarantie von immerhin drei Jahren nicht verspielen möchte, greift zu Produkten von Smoke Factory. Für den Spaceball II ist der Fast Fog Extra III ein schnell auflösendes Fluid für einen CO2-ähnlichen Effekt. Zum Heavy Fog Plus greift, wer zähen, langlebigen Nebel braucht. Im Test verwendet habe ich das Fluid Smoke Factory Super Fog, das der Hersteller als sein Standard-Fluid bezeichnet.
Wer den Tour Hazer II mit der richtigen Flüssigkeit bestücken möchte, hat es leichter: Angeboten wird eines und zwar das Smoke Factory Tour Hazer Fluid im 5 Liter-Kanister. Der Preis von 48 € ist mit dem anderer Hersteller vergleichbar, beträgt aber das Dreifache mancher Hausmarke. Da Hazer-Fluid zu den laufenden Kosten zählt, sollte der Betrag bei der Auswahl des Gerätes mit einkalkuliert werden. Das Smoke Factory Tour Hazer Fluid ist fünf Jahre lang haltbar.
Darüber hinaus sind Fernsteuerungen erhältlich. Die Remote Controls sind vor allem für Nutzer der Nebelmaschine interessant. Sie geben einen zuvor am Gerät eingestellten Wert aus. Angeboten wird eine Funkfernsteuerung, die allerdings mit stattlichen 259 € zu Buche schlägt. Günstiger bedient ist man mit der kabelgebundenen XLR-Remote II. Andererseits ist bei vergleichbaren Nebelmaschinen eine Fernbedienung oft schon im Lieferumfang und damit auch im Kaufpreis enthalten. Preislich interessant könnte ein Komplett-Angebot mit Stairville FFC-1 dmx Foot Fog Controller und Nebelfluid sein.
Wer die Timer-Funktionen der Spaceball II per Fernbedienung steuern möchte, kann dies mit dem W.A.R.P. Timer XLR 3pin tun. Und möchte man den Nebel über einen Schlauch austreten lassen, kann eine Schlauchblende anstelle des werksseitig montierten Metallaufsatzes vor die Nebel-Austrittsöffnung geschraubt werden. So lässt sich ein langer Weg zwischen Fogger und Nebelaustritt überbrücken. Der Steam verliert dabei allerdings zwangsläufig an Druck.

Praxis

Die Nebelmaschine Smoke Factory II und der Tour Hazer II sind schnell aufgestellt. Mit sanftem Druck wird der Fluidschlauch in den Tankdeckel geklickt. Dann wird nur noch DMX verkabelt und an den Strom angeschlossen. Im Nu sind Fogger und Hazer betriebsbereit. Die Verarbeitung wirkt langlebig. Die Bedienungsanleitung ist angenehm kurz und dabei sehr übersichtlich gestaltet. Wegen des austretenden heißen Dampfes soll sowohl bei der Nebelmaschine als auch beim Hazer ein Mindestabstand von 60 cm zu brennbaren Materialien und 1,5 m zu Personen eingehalten werden.

So kommt der Fluid-Schlauch in den Tankdeckel: Klick und passt
So kommt der Fluid-Schlauch in den Tankdeckel: Klick und passt

Die Betriebsarten

Sowohl die Nebelmaschine als auch der Hazer können im Standalone-Betrieb arbeiten. Extern können sie kabelgebunden per DMX Steuerungssignale erhalten. Der Tour Hazer III belegt dann zwei aufeinanderfolgende DMX-Kanäle, einen für die zu verbrauchende Fluidmenge, den anderen für die Stärke des Lüfters. Auch die Bedienung mit einem analogen Lichtpult ist bei beiden möglich.

Die Spaceball II hat einen internen Timer, um eine individuelle Sequenz von Nebel- und Pausenzeit mit dem gewünschten Nebelwert zu programmieren. Gleiches gilt für den Hazer, bei dem diese Funktion HDCS für Haze-Density Control System heißt.

Fotostrecke: 4 Bilder Diese Nebelmaschine kann was

Die Menüführung und Bedienung

Mit den Tasten Mode, Up, Down und Enter navigiert man durchs Menü. Darin kann man die DMX-Startadresse, den Pumpenwert, den Timer und den Ausschaltvorgang auswählen. Beim Tour Hazer II ist zusätzlich die Intensität des Lüfters regelbar. 

Steam und weitere Features

Nun aber losgenebelt. Da lässt sich die Smoke Factory Spaceball II nicht lange bitten. Auf höchste Stufe eingestellt schießt der Nebel waagerecht neun Meter in den Bühnenraum. Eine Bühne dieser Breite lässt sich locker mit einem einzigen Spaceball II in wenigen Sekunden komplett einnebeln. Der Effekt breitete sich im Test in Richtung der Bühnendecke aus und war noch nach 15 Minuten als sehr langsam sich auflösender Nebelschwaden sichtbar. Das allseits unbeliebte ungewollte Ausstoßen kurzer Nebelsteams trat in meinem Test zu keinem Zeitpunkt auf.

Der Tour Hazer II ist für die große Bühne gemacht. Um den Bühnenraum über der Auftrittsfläche von 50 qm in meinem Test mit Dunst zu füllen, genügte es, Fan und Pumpe auf die kleinsten Werte einzustellen. Der Tour Hazer II hätte noch viel größere Venues geschafft. Die Austrittsrichtung des Dunstes kann manuell durch Einstellen des Winkels des Luftleitblechs der Höhe nach verändert werden. Aufgrund der Leistungsstärke eignet sich der Tour Hazer II auch für Open Air Bühnen.

Hazer oder Nebel

Schon nach kurzer Zeit bietet der Dunst im Bühnenraum eine Reflexionsfläche für Lichteffekte. Überdies wirken im Haze selbst kleine Musiker-Ensembles auf großen Bühnen nicht mehr verloren. Das Fluid ist geruchlos und hinterlässt keine öligen Rückstände auf Instrumenten oder Kleidung. Die Stimmen mehrerer Sängerinnen und Sänger im Praxistest wurden durch den Dunst nicht strapaziert. Der Tour Hazer II arbeitet sehr leise. Nach dem Anschalten stieg in 1 m Abstand zum Hazer die durchschnittliche Lautstärke im ansonsten ruhigen Saal um nur 3 dB.

Den Hazer sollte man meines Erachtens entgegen der mancherorts vertretenen Meinung ausschließlich als solchen und nicht als Nebelmaschine einsetzen. Zwar kann mit der Pumpe auf der höchsten und dem Lüfter auf der niedrigsten Stufe kurzfristig ein nebelartiger Effekt erzeugt werden. Dieser löst sich jedoch nach kürzester Zeit schon wieder auf.

Zum Ausschalten haben sowohl der Smoke Factory Spaceball II als auch der Tour Hazer im Menü eine eigene Funktion. Beim Tour Hazer II wird damit ein Reinigungsmodus in Gang gesetzt, beim dem der Verdampfer abgekühlt sowie Schläuche und Heizelement gereinigt werden. Erst danach sollte man das Gerät vom Stromnetz trennen.

Fazit

Smoke Factory bietet mit dem Spaceball II und dem Tour Hazer II langjährig erprobte, qualitativ sehr hochwertige Nebel- und Dunsterzeuger an, die sich durch eine enorme Ausstoßweite auszeichnen. Die Nebelmaschine Spaceball II hebt sich mit ihrem geringen Fluid- und Strom-Verbrauch von Mitbewerbern ab. Ein Mikroprozessor verhindert unerwünschte Nebelausstöße.

Der Tour Hazer II verbraucht nur eine geringe Menge eines nicht öl-, sondern wasserbasierten Fluids, ist leise im Betrieb und hat im Vergleich zu vielen anderen Modellen seiner Klasse einen großen Tank, mit dem man auch lange Show-Tage problemlos durchsteht. Fan und Haze sind getrennt regelbar. Das höhenverstellbare Luftleitblech ermöglicht die Feinjustierung der Austrittsrichtung.

Der Selbstreinigungsmodus sorgt für Langlebigkeit. Geliefert werden die Nebelmaschine und der Hazer in roadtauglichen Cases. Der Einsatz ist nicht nur stehend, sondern auch auf der Seite liegend möglich. Beide Modelle sind mit einer Herstellergarantie von drei Jahren ausgestattet.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Smoke Factory Spaceball II:
  • hohe Ausstoßweite
  • geringer Strom- und Fluidverbrauch
  • Einsatz auf jeder Seite liegend möglich
  • solide Verarbeitung
  • Mikroprozessor als „Spuckschutz“
  • 3 Jahre Garantie bei Verwendung von Original-Fluid
  • Smoke Factory Tour Hazer II:
  • hohe Ausstoßweite
  • keine Ölrückstände durch wasserbasiertes Fluid
  • geringer Verbrauch
  • großer Fluid-Tank
  • getrennte Ansteuerbarkeit von Fan und Haze mit zwei dmx-Kanälen
  • höhenverstellbares Luftleitblech
  • Neutrik-Stecker
  • Power-Twist-Stromkabel
  • leise im Betrieb
  • Selbstreinigungs-Modus
  • 3 Jahre Garantie bei Verwendung von Original-Fluid
Contra
  • keins
Artikelbild
Smoke Factory Spaceball II und Smoke Factory Tour Hazer II Test
Für 679,00€ bei
Smoke Factory Spaceball II und Smoke Factory Tour Hazer II
Smoke Factory Spaceball II und Smoke Factory Tour Hazer II

Features Smoke Factory Spaceball II

  • Verdampfer-Nebelmaschine im Flightcase
  • mikroprozessorgesteuerte Temperaturregelung
  • Schnellverschluss für Fluid-Kanister
  • Leistung: 650 W
  • Stromversorgung: 240 V / 50 Hz, auch als 110 V Version erhältlich
  • Aufheizzeit: ca. 7 Minuten
  • Tankvolumen: 750 ml
  • Nebelausstoß in 1 % Schritten von 1-99 % regelbar
  • Nebelzeit: ca. 22 sec bei maximalem Nebelausstoß
  • Dauernebel bei
  • Fluid-Verbrauch: bei maximalem Output 60ml/min, bei Dauernebel 15 ml/min
  • Display mit Menütasten
  • Standalone-Betrieb
  • dmx-Modus
  • Timer
  • analoge 0-10 Volt-Ansteuerung am 3-Pol-XLR-Eingang mit optional erhältlicher Funk- oder Kabel-Fernbedienung möglich
  • Einsatz auf jede Seite gekippt möglich
  • 5-polige dmx 512-Ein- und Ausgänge
  • Umgebungstemperatur: 5° C bis 45° C
  • Abmessungen: 33 x 19 x 32 cm
  • Gewicht: 8 kg
  • Preis: 599 Euro

Features Smoke Factory Tour Hazer II

  • Hazer im Flightcase
  • Dunsterzeuger ohne Kompressor
  • Verdampfer-Prinzip
  • mikroprozessorgesteuerte Temperaturregelung
  • Leistung: 1500 W
  • Stromversorgung: 240 V / 50 Hz, auch als 120 V / 60 Hz-Version und als 90 V/ 60 Hz-Versionen erhältlich
  • Power-Twist TR1 Stromkabel
  • Aufheizzeit: ca. 60 Sekunden
  • Tankvolumen: 5 Liter
  • Hazerausstoß in 1 % Schritten von 1-99 % regelbar
  • Ventilator getrennt vom Haze regelbar
  • Fluid-Verbrauch: bei maximalem Output 16 ml/min, bei 50 % Leistung 1,5 ml/min
  • Display mit Menütasten
  • Standalone-Betrieb
  • dmx-Modus
  • HDCS-Timer
  • analoge Ansteuerung am 3-Pol-XLR-Eingang mit optional erhältlicher Funk- oder Kabel-Fernbedienung möglich
  • Einsatz gekippt auf jede Seite außer Lüftereinlass möglich
  • 5-polige dmx 512-Ein- und Ausgänge
  • Umgebungstemperatur: 5° C bis 45° C
  • Schutzart: IP 41
  • Abmessungen: 55 x 26,5 x 41,5 cm
  • Gewicht: 16,5 kg
  • Preis: 1169 Euro

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