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Pearl Roadshow Junior Test

Mit dem Roadshow Jr. möchte der japanische Hersteller Pearl Drums bereits junge Erdenbürger für das coolste Instrument der Welt begeistern. Das Set ist für Kinder ab dem Vorschulalter geeignet und besteht aus fünf Trommeln sowie einem Satz Hardware nebst Trommlersitz und Beckensatz, allesamt in kleineren, altersgerechten Maßen versteht sich. Ob das Junior Set was taugt, erfahrt ihr hier.

Pearl_Roadshow_JR
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Details

Jede Menge Einzelteile

Das Set hat Schichtholzkessel aus Pappelholz, dabei handelt es sich um ein relativ weiches und günstiges Holz, das sehr gern bei Einsteigersets aus Fernost zum Einsatz kommt. Die Folie nennt sich Grindstone Sparkle, ein funkelndes Silber-Grau, das ganz cool aussieht. Alternativ ist das Set auch mit einer schlichten schwarzen Folie erhältlich. Während die beiden kleinen Toms in 8“ x 5“ und 10“ x 5,5“ sowie die 12“ x 4“ große Snaredrum schon komplett befellt und leicht vorgestimmt sind, müssen die Bassdrum und das Standtom noch mit Fellen, Spannreifen und Spannschrauben versehen werden. Sämtliche Trommeln sind mit so genannten Center Lugs ausgestattet, das heißt, dass ein mittig angebrachtes Spannböckchen die Gewindeaufnahme für beide Seiten, also für das Schlag- und das Resonanzfell, liefert. Das hat den Vorteil, dass die Trommeln relativ leichtgewichtig ausfallen. Bassdrum, Snare und Standtom sind mit Gratungen, d.h. verrundeten Auflageflächen für die Felle, versehen, bei den beiden kleinsten Toms wurden die Kessel einfach gerade abgesägt, man spart sich hier also einen für die Klangentfaltung im Allgemeinen als sehr wichtig erachteten Arbeitsschritt. 

Fotostrecke: 5 Bilder Hier seht ihr das Pearl Roadshow Jr. in Einzelteilen.

Die Befellung der beiden Trommeln läuft ohne größere Probleme, lediglich eine Schraube am Standtom ist etwas zickig. Für diese Fälle liegen nicht nur zwei Ersatzstimmschrauben und ein weiteres Gewinde im Paket, auch eine kleine Tube Gewindefett ist enthalten. Die einlagigen Tomfelle mit Pearl-Logo sind entsprechend der Preisklasse von sehr einfacher Machart, nur die Bassdrum wirkt mit den beiden vorgedämpften Schlag- und Resonanzfellen etwas robuster aufgestellt. 
Die 12“ x 4“ Snaredrum hat ein einlagiges, weiß-aufgerautes Schlagfell montiert, für den charakteristischen Raschelsound ist ein einfacher Snareteppich aus Stahl zuständig, der mit einer einfachen, seitlich abklappbaren Snareabhebung an- und abgespannt wird. Wie bei den Toms auch, sorgen 1,6 Millimeter starke Stahlspannreifen für das Halten der Fellspannung.
Für die Montage der kleinen Toms sind zwei Tomhalter mit Memory Clamps enthalten, die traditionell auf der Bassdrum befestigt werden, das 13“ Standtom wird (wie der Name schon sagt) auf drei Beinen platziert. Die 16“x10“ Bassdrum hat übrigens keinen Riser, der bei anderen Modellen, wie beispielsweise beim Ludwig Breakbeats, für eine Erhöhung der Trommel und somit für einen mittig auftreffenden Pedalschlägel sorgt. Die Erdung auf der Vorderseite erfolgt mit zwei abklappbaren Füßen im Winkelformat. Auch hier wurde für die Sicherung der gewünschten Position an Memory Clamps gedacht.
Auch ein Beckensatz ist im Lieferumfang enthalten, dabei handelt es sich um zwei 10“ große Hi-Hat-Becken und ein 13“ Crash-Ride, allesamt aus gepressten Messing. 

Fotostrecke: 5 Bilder Grindstone Sparkle nennt sich die Folie.

Zart, aber komplett: das Hardware Set

Das Hardware Set des Roadshow Jr. besteht aus einem Snarestativ, einem geraden Beckenständer, einer Hi-Hat-Maschine, einem Drumhocker und einem Bassdrumpedal. Alle Komponenten wirken recht fragil dimensioniert, verrichten aber ihren Dienst. So hat die Hi-Hat-Maschine trotz fehlender Federanpassung genügend Grundspannung beim Niedertreten des Pedals. Auch der Snareständer und der Beckenständer lassen sich problemlos justieren. Etwas ärgerlich finde ich, dass das Board des Bassdrumpedals beim Niedertreten die beiden Spangen berührt, die rechts und links eingehakt sind, ansonsten lässt sich aber auch damit spielen. Der Drummersitz wirkt eher wackelig, die Sitzfläche bewegt sich auch bei angezogenen Schrauben stets hin und her. 
Auch wenn alle Komponenten etwas leichtgewichtiger und zum Teil wesentlich einfacher wirken, als ich es von Equipment aus der preislichen Mittelklasse gewohnt bin, wird doch schnell klar, dass das Roadshow Jr. ein Musikinstrument und kein reines „Spielzeug“ ist. 

Fotostrecke: 5 Bilder Etwas nachgiebig: Bei Kantenschlägen auf die geflanschten Spannreifen muss öfter nachgestimmt werden.
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Praxis

Die Bassdrum packt die Wanderlust

Nachdem ich das Set zusammengebaut habe, geht es direkt an den Spieltest. Für die Aufnahme der Soundfiles habe ich lediglich meinen eigenen Drumhocker und meine eigenen Drumsticks benutzt.
Es fällt sofort auf, dass die Bassdrum auf meinem Schlagzeugteppich bei härteren Schlägen gern auf Reisen geht, d.h. sie rutscht leicht nach vorne weg. Außerdem erzeugt die Snare auch bei vollkommen abgespanntem Teppich immer leichte Geräusche, da der Teppich von unten leicht gegen das Resonanzfell schlägt. In der ersten Stimmung habe ich nur die Bassdrum und das Floortom gestimmt, die drei anderen Trommeln sind so belassen, wie sie aus dem Karton heraus klingen.

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Mehr Informationen
Audio Samples
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Einzelsounds, Stimmung aus dem Karton heraus

Jetzt stimme ich beide Felle der Snare höher, die beiden kleinen Toms dafür beidseitig etwas tiefer. Das klingt dann so:

Audio Samples
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Mittleres Tuning – solo Mittleres Tuning – Groove 1 Mittleres Tuning – Groove 2

Am besten gefällt mir die Bassdrum, mit den vorgedämpften Fellen klingt sie rund und voll und macht direkt Spaß. Die Snaredrum ist aus dem Karton heraus eher tief gestimmt, so klingt sie eher weich und holzig. Auch die Teppichansprache ist absolut in Ordnung, die Teppichabhebung lässt sich ohne Probleme hin- und herbewegen. Nach Rimshots (Kantenschlägen) muss man allerdings öfter mal an den entsprechenden Stimmschrauben nachstimmen. Im höheren Tuning klingt die Snare etwas konkreter, mit dem günstigen Werksfell aber auch immer leicht „pappig“. Das 13“ Floortom macht Laune, was daran liegt, dass es – wie Snare und Bassdrum auch – über Gratungen verfügt und somit insgesamt mehr Dynamik als die beiden kleineren Toms erzeugt. Zu den Tomfellen ist noch anzumerken, dass sie nach recht kurzer Zeit erste Dellen zeigen, hier sollte man beim Kauf am besten direkt mehr Budget einplanen. Die beiden Becken sind alles andere als wohlklingend, für den Anfang tun sie es aber auch.

Fotostrecke: 2 Bilder Für den dritten Anlauf kommen Markenfelle auf Toms und Snare.

Im dritten Anlauf kommen auf die Toms und die Snare Markenfelle von Remo, zudem nehme ich meine eigenen Becken und Pedale. So klingt das ganze Set satter und dynamischer, bei den kleinen Toms fallen aber auch die fehlenden Gratungen auf, die beiden Toms klingen insgesamt eher kurz.

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Mit Remo-Fellen und Pro Cymbals – solo Mit Remo-Fellen und Pro Cymbals – Groove 1 Mit Remo-Fellen und Pro Cymbals – Groove 2
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Fazit

Das Pearl Roadshow Jr. ist ein komplettes Set, das auch optisch etwas hermacht und mit dem trommelwütige Mädels und Jungs ab dem Vorschulalter problemlos durchstarten können. Aufgrund der kleinen Ausmaße nimmt es zudem im Kinderzimmer erfreulich wenig Platz ein. Da es direkt mit zwei Becken und drei Toms ausgestattet ist, können auch die üblichen Fill-in Übungen, die in fast jedem Einsteiger-Schlagzeugunterricht auf dem Programm stehen, zuverlässig eingeübt werden. Mit etwas Geschick (oder fachkundiger Unterstützung) beim Stimmen lassen sich aus den fünf Trommeln durchaus passable Sounds hervorzaubern, die Spaß machen und beim „Dranbleiben“ hilfreich sind.
Abstriche muss man bei der Qualität der Tomfelle machen, hier sollte am besten direkt von Anfang an Ersatz eingeplant werden. Auch zeigte sich der Drumhocker sehr wackelig und das Drumpedal schrammte beim Niedertreten leicht an die beiden Bügel. Die Bassdrum tendiert bei kräftigen Schlägen dazu, sich leicht nach vorne zu bewegen. Auch die zwei Becken, die 10“ Hi-Hat und das 13“ Crash-Ride aus Messing sind klanglich keine Ohrenweide, erfüllen aber erst einmal ihren Zweck. Angesichts des immer noch sehr überschaubaren Anschaffungspreises von 321 Euro hat Pearl hier ein gutes Paket geschnürt. Größere Schulkinder sollten am besten direkt nach einem Set mit einer 20“ Bassdrum schauen, für die ganz jungen Drummerinnen ist das Set mit dem Markennamen Pearl allerdings eine der wenigen, komplett ausgestatteten Alternativen zum günstigeren Millenium MX Jr

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • gute Ausstattung um direkt loszulegen
  • passable Sounds
  • schicke Optik
  • überschaubarer Platzbedarf
Contra
  • Bassdrum tendiert zum Rutschen
  • wenig haltbare Tomfelle
  • Hardware-Details bei Drumhocker und Fußmaschine
Artikelbild
Pearl Roadshow Junior Test
Für 429,00€ bei
Großer Name, gepaart mit schicker Optik. Das Roadshow Jr. kann bis auf ein paar Kompromisse bei der Haltbarkeit der Felle und in Hardware-Details für Spielspaß beim Nachwuchs sorgen.
Großer Name, gepaart mit schicker Optik. Das Roadshow Jr. kann bis auf ein paar Kompromisse bei der Haltbarkeit der Felle und in Hardware-Details für Spielspaß beim Nachwuchs sorgen.

Technische Spezifikationen

  • Hersteller: Pearl
  • Herkunftsland: China
  • Bezeichnung: Roadshow Jr.
  • Kesselmaterial: Pappel
  • Finish: Grindstone Sparkle (Folie)
  • Kesselgrößen:
  • 16″ x 10″ Bassdrum
  • 08″ x 05″ Tom Tom
  • 10″ x 5,5″ Tom Tom
  • 13″ x 08″ Floortom
  • 12″ x 04″ Snaredrum
  • Beckenset:
  • 10“ Hi-Hat
  • 13“ Crash-Ride
  • Hardware Set, bestehend aus:
  • Fußmaschine
  • Hi-Hat-Maschine
  • Beckenstativ, gerade
  • Drumhocker
  • zwei Tomhalter, drei Floortombeine
  • Zubehör:
  • 1 Paar Drumsticks, Stimmschlüssel,
  • Gewindefett, 1x Ersatzgewinde, 2x Stimmschrauben
  • Preis: (Verkaufspreis Oktober 2020) EUR 321,-

Seite des Herstellers: https://pearldrum.com

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