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Nowsonic Prinz Test

Die Firma Nowsonic schickt uns einen geschlossenen Studiokopfhörer namens Prinz zum Test. Ob sich der royale Ohrbeschaller ähnlich erfolgreich am Markt etablieren kann wie andere innovative Nowsonic-Produkte (z. B. der 19-Zoll-Stagerouter), wird sich zeigen. Neugierig macht der Prinz auf jeden Fall, weil er als “studiotauglich” beworben wird, aber gerade mal 69 Euro kostet. Zudem fällt das Zubehör üppig aus. Hier dürfte sich der eine oder andere Mitbewerber gerne eine Scheibe abschneiden. Schauen wir uns den blaublütigen Schallwandler im Folgenden einmal genauer an. 

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Mit Tragebeutel und drei unterschiedlichen Kabeln ist der Kandidat sehr gut ausgestattet.

Details

Der Kandidat erreicht uns in einem Karton, in dem eine schwarze Nylon-Tragetasche den Kopfhörer beherbergt. Die Tasche ist erstklassig verarbeitet, sie besitzt einen Reißverschluss und einen Tragegriff. Im Innern schützt eine dicke Lage Schaumstoff den Kopfhörer hinreichend. Zusätzlich spendierte Nowsonic einen schwarzen Stoffbeutel mit Zugband, in dem sich der Kopfhörer alternativ aufbewahren lässt. Mit Anschlusskabeln ist der Adelsspross fürstlich ausgestattet, gleich drei unterschiedliche Exemplare liegen im Karton. Dafür gibt es spontanen Applaus von Seiten des Autors, ebenso für die Tatsache, dass alle Anschlusskabel abnehmbar sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Nylontasche schützt den Kopfhörer durch ihre dicke Polsterung.

Kabelwerk

Ein kurzes Kabel mit Miniklinken-Ende ist für Smartphones gedacht, es verfügt über eine zusätzliche Mikrofonleitung. Der Kabelklassiker im Spiralformat mit abschraubbaren Stecker (große Klinke auf Mini Klinke) ist ebenso vorhanden wie ein drei Meter langes Kabel mit schicker Textil-Ummantelung. Letzteres dürfte bevorzugt bei Musikern Verwendung finden, lässt sich doch aufgrund der Länge eine zusätzliche Kopfhörerverlängerung meistens einsparen. In der linken Hörmuschel befindet sich eine Miniklinkenbuchse, an der das Kabel der Wahl andockt.
Das hat zwei Vorteile: Ist das Kabel defekt, lässt es sich problemlos tauschen und der kleine Prinz tönt wie gewohnt weiter. Auf der anderen Seite verhindert dieses System die häufigsten Ursachen für Kabelbrüche. Wer kennt das nicht, dass man im Eifer des Gefechts mit dem Kopfhörkabel am Mischpult hängen bleibt oder das gemeine Musiker-Fußvolk die Kabel mit unbedachtem Schritt endgültig terminiert. Das kann mit dem Nowsonic Hörer nicht passieren. Ist der Zug auf das Kabel zu groß, stöpselt es sich selber aus, bevor es Schaden nimmt. Auch im Studio eine gute Sache. Zudem bietet das die Möglichkeit, ein eigenes Kabel verwenden zu können. Außerdem: Ist bei den drei mitgelieferten Leitungen nicht das Passende dabei, kann man leicht sein eigenes verwenden.

Fotostrecke: 3 Bilder Obwohl der Prinz aus Kunststoff gefertigt ist, wirken die Materialien nicht billig.
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Praxis

Tragekomfort

Der Kopfhörer wirkt recht groß, ist aber erstaunlich leicht, denn er besteht fast ausschließlich aus Kunststoff. Dennoch wirkt der Prinz nicht billig. Die Hörmuscheln besitzen eine Carbon Optik und sind dick mit Kunstleder gepolstert. Nowsonic ist der Spagat zwischen Anpressdruck und Tragekomfort gut gelungen. Der Kopfhörer sitzt sicher auf dem Kopf, was gerade bei Musikern, die mit viel Momentum spielen (z.B. Drummer), nicht nur im Tonstudio essenziell ist. Der Kopfhörer besitzt zudem nur matte Oberflächen und reflektiert so kaum Licht, was in Fernsehstudios und im Theaterbetrieb gerne gesehen wird.

Hört, Hört!

Mit einer Impedanz von 40 Ohm spielt der Nowsonic deutlich lauter als der ansonsten präferierte Beyerdynamic DT770 Pro des Autors. Ein Vorteil, falls der Kopfhörerverstärker des Mischpults oder der Soundkarte etwas schwach auf der Brust ist. Die Ohrmuscheln schirmen Schallquellen von außen gut ab, sind aber relativ klein. Anwender mit großen Lauschern sollten den Prinz vor dem Kauf einmal anprobieren. Der Autor kommt dagegen gut mit dem Sitz des Hörers klar. Viel einstellen lässt sich nicht, aber die Konstruktion funktioniert überraschend gut. Was dagegen nicht geht, ist das Abklappen einer Hörmuschel für das einseitige Abhören. Als DJ-Kopfhörer taugt der kleine Prinz somit weniger. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Prinz von Nowsonic setzt Maßstäbe in seinem Preissegment.

Groß ist dagegen der Sound. Das Klangbild ist warm und rund. Erfreulich, dass der Bassbereich zwar prominent vorhanden ist, aber nicht künstlich angedickt wird. Mitten hat der Kandidat auch, sie sind allerdings recht dezent abgestimmt. Ein guter Kompromiss zwischen Hi-Fi und Studioabhöre. Der Beyerdynamic DT770 pro klingt im direktem Vergleich etwas mittiger und besitzt auch einen Hauch mehr Höhen, dennoch gelingt Nowsonic die Auflösung von Hallräumen und die räumliche Darstellung überzeugend. Es gibt keine Frequenzbereiche, die besonders hervorstechen, der Gesamtklang ist sehr homogen. Es macht Spaß, auf diesem Kopfhörer zu mischen oder nur Musik zu hören. Der Nowsonic Prinz muss sich vor Kopfhörern mit einem dreistelligen Preisschild wahrlich nicht verstecken.

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Fazit

Thront der Nowsonic Prinz auf deinem Kopf, wird dir schnell klar, dass dem Hersteller ein königlicher Hörer geglückt ist. Klanglich kann der Kandidat problemlos mit deutlich teureren Produkten mithalten. Unaufdringliche Mitten, schöne Höhen und ein robuster Bassbereich, der nicht wummert. An dieser Abstimmung dürften sowohl Musiker, Tontechniker als auch die Freunde der Hi-Fi Technik Gefallen finden. Mit etwas Eingewöhnungszeit kann man den Kandidaten durchaus zur Beurteilung von Mixen heranziehen. Der Kopfhörer besteht zwar fast ausschließlich aus Kunststoff, ist aber solide verarbeitet und dürfte auch den rauen Tour-Alltag überstehen. Dabei hilft, dass die Anschlusskabel problemlos tauschbar sind. Beim Zubehör zeigt sich der Blaublüter als großzügiger Herrscher über die Frequenzen. Drei unterschiedliche Anschlusskabel und eine hochwertige Aufbewahrungstasche dürften in dieser Preisklasse neue Maßstäbe setzen. Der Tragekomfort ist ebenfalls überzeugend. Der Hörer sitzt zudem sicher am Kopf, was gerade Schlagzeuger zu schätzen wissen. Nur die Hörmuscheln könnten einen Tick größer ausfallen, hier ist Antesten angesagt. Da sich die Hörmuscheln nicht abklappen lassen, eignet sich der Kandidat für DJs eher weniger. Alle anderen können bedenkenlos zugreifen. Mehr Kopfhöher bekommt man nicht für 69 Euro. Glückwunsch an Nowsonic zu diesem gelungen Produkt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Runder Klang
  • Guter Tragekomfort
  • Hohe Isolation gegen Außengeräusche
  • Viel Zubehör
  • Abnehmbare Anschlusskabel
Contra
  • Hörmuscheln könnten größer ausfallen
Artikelbild
Nowsonic Prinz Test
Für 69,00€ bei
Nowsonic Prinz
Nowsonic Prinz
Spezifikationen
  • Typ: Geschlossener Kopfhörer
  • Frequenzgang: 10 Hz bis 22 kHz
  • Treibereinheit: 40 mm
  • Impedanz: 40 Ohm, +/- 15%
  • Empfindlichkeit: 100 dB, +/- 3 dB
  • Frequenzgang: 10 Hz bis 22 kHz
  • Gewicht: 295 g, +/- 10 g
  • Farbe: Schwarz
  • UVP: 69,- Euro
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Mit Tragebeutel und drei unterschiedlichen Kabeln ist der Kandidat sehr gut ausgestattet.

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