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Mooer Leveline Test

Mit dem Leveline Volume-Pedal erweitert der chinesische Hersteller Mooer sein Palette an Miniatur-Effektgeräten, also einer Gattung, mit der er sich in den letzten Jahren einen Namen machen konnte. Die kompakten Maße machen Mooers neuen Schützling zumindest deutlich transportfreundlicher als es reguläre Lautstärkeregler für den Bodeneinsatz normalerweise sind. Und glaubt man dem Prospekt, dann soll bei ihm dank zweier ausklappbarer Wippenverlängerungen trotz der geringen Größe der Spielkomfort nicht zu kurz kommen.

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…und hier ausgeklappt


Nachdem mein Kollege Robby Mildenberger das vom Design her ähnliche “Mooer The Wahter” Mini-Wahpedal kürzlich begutachten konnte, wollen wir heute erfahren, wie sich das Leveline im Test schlägt.

Details

Optik/Aufbau:

Erstaunliche 460 g bringt das Mooer Leveline auf die Waage und fällt damit schwerer aus, als man es beim Anblick eines Pedals solcher Größe erwarten würde. Der Grund für das Gewicht liegt im sehr robusten Metallgehäuse, mit dem es wirklich fest auf dem Boden steht und durch zwei Gummifüße zudem zusätzlichen Halt bekommt. Das ausgeklappt 128 x 55 x 48 mm große Pedal lässt sich ausschließlich mit einem 9V-Netzteil betreiben, das allerdings zugekauft werden muss, falls es nicht schon vorhanden oder im Pedalboard verfügbar ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Trotz der geringen Größe bringt das Pedal stolze 460 Gramm auf die Waage

Den Anschluss dafür findet der Anwender an der Stirnseite, Input und Output sind ganz klassisch auf der rechten und linken Seite des Pedals untergebracht. Schließt man das Pedal ans Stromnetz an, leuchtet an jeder Seite eine LED. Da ein Pedal dieser Größe mit dem Fuß nur schwer zu steuern ist, hat der Hersteller, wie auch schon beim “The Whater”, dem Gerät zwei Wippenverlängerungen spendiert. Ob diese den erhofften Spielkomfort bringen, muss später der Praxischeck noch zeigen.

Fotostrecke: 6 Bilder Ganz klassisch wurden Input und Output…

Laut Hersteller wurde das Leveline sowohl für Bässe als auch Gitarren mit aktiven oder passiven Pickups optimiert. Daher braucht keine Anpassung der Impedanz am Eingang des Pedals vorgenommen zu werden. Gleichzeitig lässt sich das Leveline, laut Herstellerangabe, auch überall im Signalweg einsetzen. An der äußerlichen Verarbeitung des Pedals gibt es jedenfalls nichts zu meckern!

Fotostrecke: 4 Bilder Hier kann man gut den Regelweg des Pedals erkennen,…
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Praxis

Um den Klang möglichst nicht zu beeinflussen, schließe ich das Pedal vorerst direkt an meine Lehle Sunday Driver DI-Box an und schicke das Signal von dort in den Digitalwandler meines Audio-Interfaces. Als Testgitarre kommt heute eine Yamaha Pacifica 611 zum Einsatz. Wie sich herausstellt, lässt sich das Pedal ohne die Wippenverlängerungen wirklich nicht besonders komfortabel bedienen. Ich klappe daher die Verlängerungen aus, spiele im folgenden eine Strummingfigur in Viertelnoten und drücke dabei ganz langsam die Wippe herunter.

Audio Samples
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Laustärkeverlauf DI Signal

Wie man hört, löst das Pedal das Signal auch bei geringer Lautstärke gut auf. Allerdings gestaltet sich der Verlauf etwas holprig, da der Regelweg spürbar kürzer ist als bei größeren Schwellerpedalen. Hier ist also Feingefühl gefragt und eine gewisse Eingewöhnungszeit vonnöten. Zudem habe ich den Eindruck, dass auf den “ersten Metern” dynamisch eine ganze Menge passiert, am Ende des Regelwegs dafür eher weniger. Bei der ersten Betätigung der Wippe mit der Hand fühlte sich der Mechanismus relativ schwergängig an – unterm Fuß entpuppt sich der Grad der Gängigkeit aber im Zusammenhang mit dem verkürzten Regelweg als passend.
Im Folgenden schalte ich das Pedal vor meinen Gitarrenamp, lege ein Delay in den Einschleifweg und versuche mich an den typischen Swell-Chords. Diese Disziplin lässt sich mit dem Pedal auf jeden Fall bewerkstelligen. Der kürzere Regelweg verlangt aber auch hier für gleichmäßige Klangflächen ein bisschen Übung.

Audio Samples
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Swell Chords
Ein Volume-Pedal dieser Größe braucht etwas Gewöhnung bei der Bedienung
Ein Volume-Pedal dieser Größe braucht etwas Gewöhnung bei der Bedienung

Das Delay bleibt für das nächste Beispiel weiterhin im Einschleifweg. Nun schalte ich aber mein Okko Diablo Drive vor das Volume-Pedal, um die typischen Violin-Sounds zu erzeugen.

Audio Samples
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Violin Sound

Auch diese Sound-Ästhetik lässt sich mit dem Leveline auf jeden Fall realisieren. Lautstärkepedale können natürlich auch als Alternative zum Volume-Poti an der Gitarre verwendet werden, um einen verzerrten Kanal unterschiedlich stark anzufahren bzw. um eine Boost Option zur Hand zu haben.
Abschließend schalte ich in den Leadkanal des Amps und drücke die Wippe in drei Stufen nach unten. Wie schon erwähnt, lassen sich mit etwas Feingefühl auch mehr Lautstärkestufen realisieren. Bedient man das Pedal aber auf die Schnelle in einer Livesituation, sind mehr als drei Abstufungen meiner Ansicht nach eher nicht drin.

Audio Samples
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Pedal vor Leadchannel in drei Stufen
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Fazit

Das neue Mooer Leveline Mini Volume-Pedal punktet auch in geringer Lautstärke mit einer guten Signalauflösung und bringt zudem dank seines robusten Metallgehäuses genug Gewicht mit, um auch bei intensiver Betätigung im Bühnenalltag sicher am Platz zu bleiben. Dafür sollte aber auf jeden Fall die ausklappbare Wippe zuhilfe genommen werden. Trotz dieser Option bleibt die Bedienung gewöhnungsbedürftig, was größtenteils dem kurzen Regelweg zuzuschreiben ist. Nach einer gewissen Zeit lassen sich mit dem Leveline dennoch anständige Ergebnisse erzielen, auch wenn die Lautstärke-Abstufungen sich nicht so gut einteilen lassen, wie man es eventuell von großen Volume-Pedalen gewöhnt ist. Dafür gibt es sich absolut platzsparend und als brauchbare Ergänzung zu kompakten Pedalboards.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Verarbeitung
  • Auflösung des Signals in unterschiedlichen Lautstärken
  • Transportfreundlichkeit
Contra
  • gewöhnungsbedürftige Bedienung der Wippe durch kurzen Regelweg
Artikelbild
Mooer Leveline Test
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mooer
  • Modell: Leveline
  • Effekt-Ty: Volume-Pedal im Mini-Format
  • Made in: China
  • Anschlüsse: In/Out 6,35 Monoklinke, Netzteilbuchse
  • Regler: Pedalwippe
  • Besonderheiten: Metallgehäuse mit ausklappbarer Pedalverlängerung
  • Stromversorgung: 9V DC Netzteil (optional)
  • Abmessungen: L x H x B mit ausgeklappter Wippe 128 x 55 x 48 mm
  • Gewicht: 460 Gramm
  • Preis: 117,52 Euro UVP
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