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Millenium MPS-150 E-Drum Test

Beim Millenium MPS-150 E-Drum Set handelt es sich um die neueste Hausmarken-Kreation des Musikhauses Thomann. Nachdem das ebenfalls neue MPS-425 verhältnismäßig gut abgeschlossen hat, wollen wir herausfinden, ob unser wesentlich günstigeres Testkit ähnliche Qualitäten bieten kann.

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„Nur Zweihundertneunundvierzig Euro? Das kann doch gar nichts sein!“, mag mancher Leser denken. Doch gerade dieser geringe Preis ist natürlich ein großer Anreiz, dem Nachwuchs mit überschaubarem finanziellen Einsatz und dazu noch in möglichst nachbarschaftsfreundlicher Art das Trommelvergnügen näher zu bringen. Ob es sich beim MPS-150 um einen ernsthaften Ersatz zum Akustik-Set oder aber um ein besseres Spielzeug handelt, erfahrt ihr hier. 

Details

Das komplette MPS-150 Set wird in einem einzigen Karton ausgeliefert, 20,6 Kilogramm bringt dieser auf die Waage. Nachdem alles ausgepackt und zusammengebaut ist, bleiben davon noch etwa 15 Kilogramm übrig. Wir haben es also mit einem eher handlichen Vertreter zu tun. Doch nun hübsch der Reihe nach…

Die Basis für alle Teile – das Rack

Zu einem „richtigen“ E-Drum Set gehört bekanntlich ein Rack, denn alle Komponenten sollen ja möglichst sinnvoll zur Betrommlung platziert werden. Beim MPS-150 besteht dieses aus matt silbrig pulverbeschichteten Aluminiumrohren, die mittels Aufsätzen aus Kunststoff und via Vierkantschrauben zusammengehalten werden. Auch die Klammern, nebst Flügelmuttern zum Anbringen der Pads am Rack, sowie die Verbindungen der Beckenhalter mit dem Rack sind aus Kunststoff gefertigt, wodurch Fehltrigger-Auslösungen durch Übertragung der Pad-Signale auf das Rack vermieden werden sollen. Aber es gibt auch außer den Rack-Stangen noch etwas Metall zu entdecken: die Rohre der Beckenarme und die L-förmigen Halter für Snare- und Tom Pads blinken verchromt ins Testergesicht.

Fotostrecke: 5 Bilder Das pulverbeschichtete Rack steht bereit.

Die Pads und Pedale

Unter den gummierten Trommeloberflächen verbergen sich Mono-Pads, auch wenn die Spannreifenimitate auf den ersten Blick etwas anderes suggerieren. Auch die Becken-Pads kennen nur einen Sound, im Falle des Crash- und Ride Cymbals kommt noch eine Abstopp (Choke)-Funktion hinzu. Sämtliche Becken können relativ flexibel in der Höhe und im Neigungswinkel verstellt werden, selbiges gilt auch für die Trommel-Pads, eine Eigenschaft, die ich beim TD-1KV von Roland schmerzlich vermisst habe.

Fotostrecke: 5 Bilder Rimshot Sounds sind nicht möglich, auch wenn die Pads dies optisch suggerieren.

Für die Fußarbeit steht ein Karton mit der Aufschrift „Plastic Pedal“ zur Verfügung, in dem sich das einfache Hi-Hat Pedal mit Schalterfunktion verbirgt. Für die Bedienung des Bassdrum Pads gibt es im Lieferumfang eine richtige Fußmaschine, auch wenn diese, dem geringen Anschaffungspreis geschuldet, sowohl optisch als auch haptisch von sehr einfacher Machart ist. Das Kick Pad ist in Bezug auf Bauart und Größe identisch mit Snare und Toms, es fühlt sich aber auf der Schlagoberfläche insgesamt weicher an und gibt bei äußerer Einwirkung nicht so stark nach. Eine schwarz beschichtete Fußkonstruktion mit zwei kräftigen Dornen an den Außenseiten soll für die Erdung des Pads zwischen den beiden Füßen des Racks sorgen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Hi-Hat Pedal…

Das Modul 

Als silbergraues Kästchen thront das MPS-150 Modul mittig über dem Geschehen. Rückseitig finden sich neben dem An/Aus-Schalter auch sämtliche Ein- und Ausgänge, welche überraschend üppig ausfallen. So gibt es zum Beispiel neben dem USB-Hub noch einen konventionellen MIDI-Ausgang. Die Modul-Sounds können per großer Klinke entweder als Stereo- oder nur als Mono-Signal abgegriffen werden. Als Nachbar des Kopfhörerausgangs findet sich der obligatorische Aux In zum Zuspielen von externen Klangquellen via Smartphone oder MP3 Player. Die Unterseite ist für einen Scart-ähnlichen Stecker reserviert, hier kommen alle Kabel der einzelnen Pads hübsch farbig beschriftet und gebündelt zusammen, eine praktische Eigenschaft, die ich bisher nur von der Firma Roland kannte. Auch auf der Moduloberfläche geht es relativ übersichtlich zu. Ein Radiowecker-Display sorgt in roter Schrift und mit drei Ziffern für den Überblick der einzelnen Menüs. Lediglich der Click/Demo Button, der Volume-Regler und der Start/Stop-Button für die internen Patterns sind autark. 

Fotostrecke: 4 Bilder Übersichtlich gestaltet sich die Oberfläche des grauen Kästchens.

Alle vier Modi Pattern, Kit, Voice und Click werden über die Mode-Taste in Kombination mit „+“ oder „– editiert. Für die zwei zusätzlichen Unterebenen je Modus steht die Taste Pages zur Verfügung. Hier können beispielsweise individuelle Lautstärken der Instrumente angepasst, die Schlaganzahl und Tonhöhe des Clicks definiert oder der Halleffekt gesteuert werden. Insgesamt bietet das Modul 10 vorkonfigurierte Drum Kits, die sich mit Hilfe der 108 verfügbaren Sounds individuell verändern lassen, des weiteren sind 40 MIDI Songs zum Mittrommeln an Bord. Zusätzliche User Kits, die eine Möglichkeit zum Speichern der selbst zusammengestellten Drum Kits abseits der Presets bieten, sucht man hingegen vergeblich. Neben der Aufbauanleitung sowie der Bedienungsanleitung findet sich sogar noch ein einfaches Paar Drumsticks im Paket. Bis auf den Drummer-Sitz ist das MPS-150 also komplett ausgestattet.

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