Markbass Nano Mark 300 Test

Die italienische Verstärkerschmiede Markbass kann getrost als einer der Pioniere im Bereich der Leichtbau-Bassverstärker bezeichnet werden. Mit ihrem bis dato erfolgreichsten Produkt, dem Little Mark II, setzte die Company vor über zehn Jahren den Industriestandard für leistungsstarke, leichte Basstops und ergänzte ihr Portfolio in den darauffolgenden Jahren mit transportfreundlichen Boxen und Combos.

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Der neueste Amp von Markbass ist zugleich der kleinste und leichteste, den die Italiener jemals gebaut haben. Er hört auf den Namen Nano Mark 300, bringt gerade mal 1,45 kg (!) auf die Waage und findet garantiert in jedem Gigbag Platz, denn er misst gerade mal 21x 20 x 5,3 cm. Dennoch ist der Nano Mark kein Spielzeug, sondern ein professioneller Micro-Amp, der den markanten Markbass-Sound liefert und mit seiner 300 Watt starken Class-D-Endstufe kräftig und laut genug für Clubgigs ist. Das behaupten zumindest die Amp-Spezialisten aus Italien und ich will in diesem bonedo-Test herausfinden, ob der Zwerg wirklich halten kann, was Markbass den geneigten Bassisten verspricht. 

Details

Rein optisch lässt sich der Nano Mark mit seiner roten Metallfront und den Reglern in Gelb und Schwarz eindeutig der Markbass-Familie zuordnen; er sieht nämlich wie eine deutlich geschrumpfte Version des Big Bang-Topteils aus. Aufgrund seiner außerordentlich kompakten Bauform und der beengten Platzverhältnisse muss man beim kleinen Nano Mark verständlicherweise auf ein paar Features verzichten. Dementsprechend gestaltet sich das Front-Panel mit nur sechs Reglern und einer Klinkenbuchse auch etwas spartanischer als bei den größeren Markbass-Amps.

Fotostrecke: 5 Bilder Man kann den neuen Markbass-Spross drehen und wenden, wie man will, …

Die Input-Buchse für den Bass sitzt wie gewohnt ganz links, drauf folgen ein gelber Gain-Regler und eine kleine Clip-LED, die eine etwaige Übersteuerung des Preamp signalisiert. Für die Klangformung sind die vier schwarzen Regler in der Mitte zuständig. Der Equalizer des Nano Mark bietet je einen Regler für Bässe (+/- 16 dB @ 40 Hz), Tiefmitten (+/- 16 dB @ 300 Hz), Hochmitten (+/- 16 dB @ 800 Hz) und Höhen (+/-16 dB @ 10 kHz), mit denen die entsprechenden Frequenzbereiche angehoben oder abgesenkt werden können. Auf die Markbass-typischen VPF- und VLE-Filter zur weiteren Klangbearbeitung muss man leider verzichten, wenn man sich für den kleinsten Amp aus dem Markbass Sortiment entscheidet. Rechts neben dem Vierband-EQ sitzten schließlich der gelbe Master-Regler für die Endlautstärke und der Netzschalter des Amps.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Front Panel gliedert sich in die Input-Sektion, auf welche …

An Anschlussmöglichkeiten hat Markbass trotz der kompakten Bauform nicht gespart und ihren jüngsten Spross mit allen Features bedacht, die der Bassist beim Livegig benötigt. Auf der Rückseite finden wir eine Klinke zum Anschluss eines Stimmgeräts, den Effektweg mit den üblichen Send- und Return-Klinken, einen symmetrischen XLR-Ausgang für die Weiterleitung des Signals an ein Pult, und schließlich den Speaker-Out für die Lautsprecherboxen in Form einer zeitgemäßen Speakon/Klinke-Kombibuchse. Neben dem XLR-Line-Out finden wir außerdem einen kleinen Groundlift-Schalter zum Eliminieren von Brummschleifen und einen Pre/Post-EQ-Schalter für den Line-Out-Ausgang. Wie wir sehen, zeigt sich der Nano Mark durchaus verbindungsfreudig, auf die mittlerweile bei Basstops fast schon zum Standard gehörenden Aux-In- und Kopfhöreranschlüsse muss man beim kleinsten Markbass-Top hingegen verzichten. Leider, wie ich finde, denn viele Bassisten würden ein derart mobiles kleines Top sicherlich auch gerne zum stillen Üben mit einem Drumcomputer oder MP3-Spieler verwenden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite hält wichtige Features bereit, darunter …

In Sachen Material- und Verarbeitungsqualität steht der brandneue Amp den größeren Markbass-Verstärkern in nichts nach. Das Gehäuse ist absolut stabil und keine ungenauen Spaltmaße oder sonstige Schlampereien stören den hochwertigen Eindruck, den der in Indonesien gefertigte Nano Mark 300 bei mir hinterlässt. Wenn er jetzt auch noch klingt wie die Großen, gehen meine Daumen auf jeden Fall hoch – mehr dazu im Praxisteil!

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Profilbild von SteveFromBerlin

SteveFromBerlin sagt:

#1 - 22.04.2017 um 06:19 Uhr

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Hallo Rainer, kannst du aus der Erinnerung sagen, ob der Nano und der Gallien Krueger MB200 lautstärkemäßig gleichauf sind oder der Nano, mit seiner eigenen Endstufe und der höheren Leistungsangabe, doch spürbar mehr Reserven hat?

    Profilbild von rainer.bonedo

    rainer.bonedo sagt:

    #1.1 - 23.04.2017 um 19:34 Uhr

    0

    Hi Steve, die Tests liegen für eine seriöse Aussage zu weit auseinander - der MB200 war vor ungefähr sechs Jahren. Ich würde aber schon vermuten, dass der Markbass mit seiner stärkeren und neueren Endstufe lauter kann als der Gallien. VG-Rainer

    Antwort auf #1 von SteveFromBerlin

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