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Mackie Thump12A und Thump15A Test

Mackie präsentiert eine Neuauflage der beliebten Thump-Serie. Die aktiven Beschallungsboxen richten sich an Musiker, DJs und Bands mit überschaubaren Budget. Ob die neuen Thumps das Zeug zum Verkaufsschlager besitzen? Wir haben uns die Thump12A und 15A genauer angesehen.

Mackie_Thump_12A_15A_Test
Mackie Thump12A und Thump15A

Details

Nach dem Auspacken wird klar, das Mackie-Design-Team hat Überstunden geschoben, die angestaubte Optik der Vorgänger ist Geschichte: Thump12A und 15A erobern mit eleganter Optik die Bühne. Das mattschwarze Kunststoffgehäuse wird auf der Vorderseite von einem vollflächigen Lautsprechergitter samt dahinter liegendem Akustikvlies verdeckt. Das Gehäuse wirkt robust und verfügt über drei Griffe.
Durch den Hochständerflansch kann die Box auf einer Distanzstange oder einem Lautsprecherstativ Platz nehmen. Trotz der symmetrischen Gehäuseform verfügen die neuen Thump-Modelle über eine 45-Grad-Monitorschräge, lassen sich also als Bühnenmonitor einsetzten. Die Tops können zudem auf der Seite (0 Grad) liegen, womit sie sich auch als Frontfill für die ersten Publikumsreihen eignen.
Ein Blick ins Innere der Boxen zeigt, dass die Gehäuse zwar verstrebt sind, aber mit nur wenig Dämmmaterial befüllt wurden. Bei den Treibern handelt es sich um einfache Schallwandler mit Ferritmagneten. Das Aktivmodul residiert in einem eigenen Gehäuse und kommt ohne Lüfter aus.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Thump-Boxen verfügen über ein neues Design.

Das Aktivmodul ist mit zwei Endstufenblöcken ausgestattet. Dabei werden die Tieftöner mit 1.000 Watt und die Hochtöner mit 300 Watt Peak befeuert. Die Ansteuerung der Treiber übernimmt ein DSP, auf den der Anwender allerdings keinen Zugriff hat. Immerhin lassen sich vier feste Sound-Presets abrufen: Music, Live, Mon und Sub.
Wie diese Presets den Sound verändern, lässt sich an den aufgedruckten Frequenzverläufe auf dem Gehäuse erkennen. Music richtet sich an die DJ-Fraktion, da hier Bass und Höhen angehoben und die Mitten abgesenkt werden. Live ist für die lineare Wiedergabe gedacht, während Mon Frequenzen absenkt, die im Monitorbetrieb gerne zum Koppeln neigen. Das Sub-Preset sollte zum Einsatz kommen, falls simultan Subwoofer werkeln.
An den beiden Combobuchsen-Eingängen lassen sich Line- und Mikrofonsignale anschließen. Instrumente wie Gitarre und Bass können ebenfalls direkt andocken. Für die Singer-Songwriter Fraktion eine gute Sache: Die Akustikgitarre belegt den ersten, das Gesangsmikrofon den zweiten Kanal. Besitzt man weitere Boxen, lassen sich diese über die Mix-Out-XLR-Buchse mit dem gleichen Mix versorgen. Als letztes Feature lässt sich die grüne Status-LED auf der Vorderseite ein- oder ausschalten. Damit diese leuchtet, muss die Box über ein Kaltgerätekabel mit Strom versorgt werden. Über das Wohlbefinden der Thumps soll eine einsame Limiter-LED auf der Rückseite Auskunft geben.

Das Aktivmodul beherbergt zwei simultan nutzbare Eingänge und vier Sound-Presets.
Das Aktivmodul beherbergt zwei simultan nutzbare Eingänge und vier Sound-Presets.
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Praxis

Für den Praxistest verfrachte ich die vier Testmuster in meinen “Haus und Hof Club”. Über ein Digitalpult werden die Thumps mit Konservenmusik, einem Shure SM58 und einem virtuellen Soundcheck gefüttert. Übrigens: Der Hochständerflansch der Mackies erwartet eine Distanzstange oder ein Lautsprecherstativ mit einer runden Stange, ansonsten sitzt die Box mit viel Spiel auf dem Stativ.
Los geht‘s im Live-Mode. Ich steuere die Thump12A und 15A getrennt über zwei Stereo-Matrix-Ausgänge des Pults an. Somit lässt sich ohne Unterbrechung zwischen den Boxen hin- und herschalten. Der erste Eindruck: Die Thumps strahlen horizontzal enger ab als die vom Hersteller genannten 90 Grad. Gefühlt sind es eher 60 bis 70 Grad.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Thumps im Praxistest.

Natürlich liefert die Thump15A mehr Tiefbass als die kompaktere 12A. Was mich indes verwundert ist, dass die 15A einen feineren, offeneren Hochton als die 12A anbietet. Die Thump12A klingt dagegen mehr aus einem Guss. Bei der größeren 15A hat man den Eindruck, den Tieftöner und Hochtöner separiert zu hören. Mit dem SM58 besprochen, überzeugt die Thump12A mit kompaktem, unkompliziertem Sound. Da muss man nicht viel am EQ schrauben, das klingt direkt ordentlich.
Die Thump15A tönt fülliger und benötigt daher mehr Lowcut im Mikrofonkanal. Dafür sind die Höhen etwas frischer als beim kleinen Bruder. Der Autor würde daher die Thump12A eher für Bands und Live-Musik empfehlen, während sich die 15A bei einem DJ-Einsatz wohler fühlen dürfte. Mit dem Music-Preset produziert die 15A einen beeindruckenden Bass, was allerdings zu Lasten der Maximallautstärke geht. Zudem beginnt die Thump15A, bei hohen Lautstärken und bassstarken Tracks merklich zu vibrieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Thumps sind mit Standard-Ferrittreibern ausgestattet.

Während des Hörtest zeigt sich, dass die Boxen schon zerren, bevor sich der Limiter bequemt, den Maximalpegel zu begrenzen. Das reicht zwar, um die Treiber zu schützen, aber der Klang ist bei Vollaussteuerung nicht mehr sauber. Gerade DJs, die in der Regel hinter den Boxen stehen, sollten bei höheren Lautstärken ab und an den Sound checken.

Die in kürze lieferbaren Thump Boosted Version bieten noch mehr Ausstattung an.
Die in kürze lieferbaren Thump Boosted Version bieten noch mehr Ausstattung an.

Neben unseren Testkandidaten wird Mackie die Thump-Serie mit den BST-Modellen (Boosted) erweitern. Die sehen auf den ersten Blick ganz genauso aus, bieten aber ein Bluetooth-Modul und die Option, die Boxen per App fernzusteuern. Unterstützung erhält der Anwender zudem durch einen High-Resolution-Display. Ideal für Festinstallationen sind die Flugpunkte, welche die BST-Topteile sicher fliegen lassen.

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Fazit

Mit den neuen Modellen Thump12A und Thump15A stellt Mackie eine gelungene Neuauflage der Thump-Aktivboxen vor, ohne dabei die Vorzüge der Vorgänger zu vergessen. Ordentlicher Sound, niedriges Gewicht und einfache Bedienung ist nun auch in einem zeitgemäßen Design erhältlich. Klasse, dass der Preis der neuen Generation moderat geblieben ist. Bands, Musiker und DJs dürften gefallen an den neuen Mackies finden. Einzig der recht spät greifende Limiter ist etwas ärgerlich. Er schützt zwar die Treiber,  verhindert aber nicht zuverlässig unerwünschte Klangartefakte. Das kann jedoch den positiven Gesamteindruck kaum schmälern: vier Bonedo-Sterne!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • niedriges Gewicht
  • günstiger Preis
  • EQ-Presets
  • seriöse Optik
  • Wide-Z-Eingänge
Contra
  • Limiter greift zu spät
Artikelbild
Mackie Thump12A und Thump15A Test
Für 325,00€ bei
Mackie Thump12A und Thump15A
Mackie Thump12A und Thump15A
Spezifikationen
    Thump12A
    • Konfiguration: Zwei-Wege aktiv
    • Frequenzbereich (-3 dB): 57 Hz – 20 kHz
    • maximaler Schallpegel: 126 dB
    • nominaler Abstrahlwinkel: 90 x 60°
    • Treiber: 12“-Tiefmitteltöner und 1“-Hochtontreiber
    • Ampmodule: Class D
    • Gesamtleistung: 1.300 Watt peak
    • Eingänge: 2 x Combobuchsen (XLR + Klinke)
    • Ausgänge: 1 x XLR Mix Out
    • DSP: vier EQ-Presets abrufbar
    • Gehäuse: Kunststoff, Spritzguss
    • Griffe: drei
    • Stativflansch: ja
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 615 x 360 x 356 mm
    • Gewicht: 13,2 kg
    • Preis: 339,- Euro
    Thump15A
    • Konfiguration: Zwei-Wege aktiv
    • Frequenzbereich (-3 dB): 39 Hz – 20 kHz
    • Maximaler Schallpegel: 126 dB
    • Nominaler Abstrahlwinkel: omni
    • Treiber: 15“-Tiefmitteltöner und 1“-Hochtontreiber
    • Ampmodule: Class D
    • Gesamtleistung: 1.300 Watt peak
    • Eingänge: 2 x Combobuchsen (XLR + Klinke)
    • Ausgänge: 1 x XLR
    • DSP: vier EQ-Presets abrufbar
    • Gehäuse: Kunststoff, Spritzguss
    • Griffe: drei
    • Stativflansch: ja
    • Netzversorgung: Kaltgerätebuchse
    • Abmessungen: 686 x 442 x 356 mm
    • Gewicht: 15,8 kg
    • Preis: 369,- Euro
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    Mackie Thump12A und Thump15A

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    Profilbild von Ziasko official

    Ziasko official sagt:

    #1 - 27.11.2017 um 21:02 Uhr

    0

    Ist die neue Generation der thump Serie rein soundtechnisch besser als der vorgänger?

    Profilbild von Dimitri Metzeltin

    Dimitri Metzeltin sagt:

    #2 - 29.11.2017 um 09:12 Uhr

    0

    Hierbei sollte ich noch ergänzen: Line Level ist bei den Pre-Amps auf 9 Uhr. Da die Wide Z Pre-Amps auch Mikrofon- oder Instrumentensignale verstärken können, hat man einen recht weiten Regelweg. Um Verzerrungen im Input zu vermeiden, sollte also der Regler, wenn man über ein Mischpult fährt, auf 9 Uhr stehen. Dimitri Metzeltin, der Mackie Mann.

    Profilbild von Piravienthan Udayakumar

    Piravienthan Udayakumar sagt:

    #3 - 15.07.2018 um 22:17 Uhr

    0

    Sollte ich lieber die Mackie Thump 15A holen oder die Alto TS315? Weil ich bin komplett durcheinander, weil die beiden gleich soviel kosten und gute Qualität bieten.

    Profilbild von Liberato

    Liberato sagt:

    #4 - 01.05.2019 um 03:39 Uhr

    0

    Wie sieht es mit dem Rauschen aus?

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