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Mackie MR8 MK2 Test

DETAILS

Die Mackie MR8 MK2, „R“ wie Referenz, ist ein aktiver Zwei–Wege-Lautsprecher der “Budget-Klasse” und für den Einsatz im Studio-Nahfeld konzipiert. Er ist mit der größte Lautsprecher in Mackie´s Studiospeaker-Portfolio und preislich deutlich unter dem “Topprodukt” HR8 MK2, „HR“ wie High Resolution, angesiedelt.

Fotostrecke: 3 Bilder Mackie MR8 Mk2 – Front

Gegenüber dem Vorgänger MR8 “MK1” verzichtet die neue Version optisch am auffälligsten auf den “Hochton-Latz”. Es gibt natürlich auch wieder eine kleinere 5“-Variante namens MR5 MK2 im Angebot, diese ist aber nicht Bestandteil des Tests.

Das Gehäuse ist an den Seiten aus 16 mm und an der Front aus 19,5 mm starkem MDF gefertigt. Wie nicht anders zu erwarten, präsentiert sich der Mackie-Monitor im schlichten Schwarz, passend zum bereits etablierten Design. Typisch MR-Serie eben.  
Das Gehäuse beherbergt einen 8“ großen Tief-Mitten-Treiber, der in Verbindung mit der Bassreflexbauweise Tiefgang bis zu 40 Hz verspricht. Ein Fakt, den man für 250 Euro Straßenpreis pro Box nicht als alltäglich bezeichnen kann. Konkurrenz findet man in dieser Einsteiger-Klasse deshalb momentan auch nur bei Yamaha (HS80M), ESI (Near08), Behringer (B2030A) und KRK (RP8 ROKIT G2). Leistungsmäßig bewegt sich Mackie dabei oben.

Fotostrecke: 3 Bilder Mackie MR8 Mk2 – Tief- und Hochtontreiber

Im Inneren der 12,5 kg schweren MR8 MK2 arbeiten zwei Class A/B Endstufen, die insgesamt 150 Watt “Saft” liefern. Wie bei vernünftigen Aktivboxen üblich, werden dabei Hoch- und Tief-Mitten-Treiber separat voneinander versorgt.  
Dabei nimmt der hyperbolisch geformte Tieftöner mit 100 Watt (an 8 Ohm) für sich die meiste Leistung in Anspruch, während sich der, mit einem Neodym-Magneten betriebene, 1″ Silk-Dome Hochtöner die restlichen 50 Watt an 4 Ohm gönnt.
Der neu designte Waveguide in der Frontverkleidung soll durch gezielte Bündelung des Hochtonbereichs außerdem weitere Reflexionen minimieren, was im Allgemeinen für mehr Klarheit und einen größeren Sweet-Spot sorgt. Beide Treiber machen einen hochwertigen Eindruck und werden bei 3 kHz mit einer Flankensteilheit von 24dB/Oktave getrennt. 
Auf der Gehäuserückseite befinden sich neben Strom- und Audioanschlüssen auch der Power-Knopf nebst Sicherung sowie zwei Shelving-Filter zur Anpassung des Lautsprechers an persönliche Hör- und Mixgewohnheiten. Treble arbeitet ab 5 kHz und kann wahlweise um 2 dB angehoben bzw. abgesenkt werden oder im “Neutral-Modus” (0 dB) deaktiviert belassen werden. Ähnliches gilt für den Bass, er kann bei Bedarf unter 100 Hz um bis zu 4 dB in zwei Stufen (+0dB, +2dB, +4dB) angehoben, jedoch nicht abgesenkt werden.

Das Anschlussterminal
Das Anschlussterminal

Um die Lautsprecher in jedes erdenkliche Studio-Setup zu integrieren, wurde der Audioeingang mit XLR-, TRS- (Klinke) und RCA-Buchsen (Cinch) ausgestattet, letztere  in unsymmetrischer Ausführung.
Alle Anschlüsse befinden sich direkt auf der Rückwand des Gehäuses, wodurch die Kabel aus der Box stehen. Das kann “sehr Wand-nahe” Aufstellungen kompliziert gestalten – auf Grund des resultierenden Druckstaus im Bassbereich und dem fehlenden Korrekturfilter zur Entzerrung ist diese Aufstellposition aber ohnehin nicht zu empfehlen.

Es gibt somit nur bei Wohnzimmer-Installationen ein optisches Problem – im Studio stören mich herausstehende Kabel hinter den Boxen herzlich wenig. Wer hingegen auf der Suche nach einer netten, kleinen Box für den heimischen Schreibtisch nahe der Wand ist, sollte wegen der MR8-Ausmaße von 400 x 277 x 330 mm (HxBxT) lieber weiter suchen.
Beim Betreiben von Lautsprechern entsteht zwangsläufig Wärme, im Falle der MR8 schützt den Hochtöner deshalb eine Ferrofluid-Kühlung vor dem Überhitzen. Fährt man die Box dennoch “zu heiß”, greifen die Schutzschaltungen beider Treiber unabhängig voneinander ein, was einer Zerstörung des Lautsprechers effektiv entgegenwirkt. Sobald die Temperatur wieder im grünen Bereich ist, werden die Verstärker wieder zugeschaltet.
Einen weiteren „Schutzmechanismus“ bildet das nicht abschaltbare, 12dB/Oktave steile Hi-Pass-Filter, das mit seiner Eingangsfrequenz von etwa 40 Hz direkt vor der Tieftonendstufe sitzt. Er soll die Überbetonungen von tieffrequenten Signalen verhindern, welche im Ernstfall zu einer Schädigung der Membran bzw. des Speakers führen könnten.
Dadurch hört man nur leider Problemfrequenzen unterhalb von 45 Hz herzlich wenig, was unter Umständen – ohne Analyzer – im Studio ein Problem sein könnte. Wir gehen im Praxisteil aber noch einmal genauer darauf ein.

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