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Lunastone Dynamic Delay Test

Das Lunastone Dynamic Delay ist ein digitales Echopedal, das, wie der Name schon verrät, eine zusätzliche Option zur dynamischen Steuerung an Bord hat. Laut Aussage des dänischen Herstellers wurde hier das berühmte TC-2290 zum klanglichen Vorbild auserkoren. Das Rack-Delay aus dem Hause TC Electronic kam ab Mitte der 80er Jahre in vielen Studios zum Einsatz und wurde auch von vielen Studiogitarristen gern genutzt.

Lunastone_Dynamic_Delay_TEST


Ziel bei der Entwicklung des Lunastone Dynamic Delays war es, ein Digital Delay mit all seinen Vorteilen anzubieten, einer Tap Tempo Option oder einer langen Verzögerungszeit beispielsweise. Um den Sound möglichst warm und soft zu gestalten, wird der digitale Kern des Pedals aber mit einem analogen Schaltkreis kombiniert.
Das i-Tüpfelchen stellt ein einfach zu regelnder Kompressor dar, der das Delay auf dynamische Spielweisen reagieren lässt. Wir haben uns das Lunastone Dynamic Delay für euch genauer angeschaut.

Details

Das Dynamic Delay entpuppt sich beim Auspacken als sauber verarbeitet und macht mit seiner goldfarbenen Lackierung einen schicken Eindruck. Dabei bringt das 73 x 114 x 51 mm große Pedal 265 g auf die Waage. Betreiben lässt sich das Gerät ausschließlich über ein optionales 9V-Netzteil – die Stromaufnahme liegt laut Hersteller bei 110 mA. Das Pedal der Dänen ist ansonsten einfach und übersichtlich gestaltet. Über das Mix-Poti wird das Delay-Signal dem analogen Schaltkreis hinzugemischt, Repeat und Time kümmern sich um die Länge und die Geschwindigkeit der Wiederholungen. Die maximale Verzögerungszeit liegt bei 2,5 Sekunden. Clever gelöst ist die Option zur Auswahl des Bypass-Verhaltens. Statt das Pedal, wie bei vielen Herstellern, aufschrauben zu müssen, drückt man hier im aktivierten Zustanden einfach nur das Time-Poti leicht hinunter. So wird festgelegt, ob das Pedal wahlweise mit einem True Bypass oder einem Buffered Bypass arbeiten soll. Im Falle des Buffered Bypass klingt das Delay auch nach der Deaktivierung aus.

Fotostrecke: 6 Bilder Das berühmte TC-2290 war das klangliche Vorbild bei der Entwicklung des Lunastone Dynamic Delays.

Das Dynamic Feature des Pedals wird über ein Poti gesteuert. Im Detail verbirgt sich hier ein Kompressor, der in seinen Werten voreingestellt wurde und einen sogenannten Ducking-Effekt bereithält. Je nach Einstellung tritt das Delay-Signal bei stärkerem Anschlag oder vielen Noten in den Hintergrund. Wie das klingt und was sich damit anstellen lässt, wollen wir natürlich gleich genauer herausfinden. Für den On/Off-Schalter und den Schalter zum Eingeben des Delay-Tempos gibt es ansonsten erfreulicherweise relaisbasierte und lautlose Soft-Switches.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente bestehen aus vier Potis, zwei Fußschaltern und einer großen Status-LED.
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Praxis

Für einen ersten Soundcheck hängt das Pedal vor einem völlig clean eingestellten Amp. Wie erwartet, fällt die Bedienung des Lunastone Delays wirklich kinderleicht aus. Gut gefällt mir, dass das Time-Poti über eine dezente und feine Rasterung verfügt, sodass man beim Anwählen des Delay-Tempos auch schnell wieder zu einer kürzlich getätigten Einstellung zurückfindet. Klanglich präsentiert es sich als sauberes und neutrales Delay, das aber keinesfalls steril wirkt, sondern absolut rund klingt und dabei äußerst nebengeräuscharm arbeitet. Wer auf der Suche nach speziellen Delay-Sounds ist, die beispielsweise im Ausklang modulieren, wird hier nicht fündig. Das ist aber keinesfalls als Kritik zu verstehen, da dies auch nicht der Intention des Herstellers entspricht.
Im ersten Audiobeispiel steht das Mix-Poti ungefähr auf 10 Uhr, die Dynamic-Funktion des Pedals bleibt vorerst deaktiviert. Wir hören das Pedal erst im True Bypass, in der zweiten Hälfte des Beispiels aktiviere ich das Delay.

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Soundcheck clean – off/on (Strat)

Das Lunastone Dynamic Delay verfügt über ein großes Spektrum an Delay-Tempi und kann daher praktisch alle Brot-und-Butter-Delay-Sounds liefern. Um dies zu verdeutlichen, habe ich euch zwei Praxisbeispiele aufgenommen.
Im ersten hören wir das Pedal in einem typischen Slapback-Setting vor einem leicht angefahrenen Amp im Zusammenspiel mit meiner Telecaster. Im zweiten Beispiel hängt das Pedal hinter einem Overdrive-Pedal und sorgt für eine angenehme räumliche Note.

Audio Samples
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Praxisbeispiel 1 – Slapback Setting (Tele) Praxisbeispiel 2 – Overdrive Pedal + Delay (ES 335)
Das Lunastone Dynamic Delay überzeugt mit guten Klangeigenschaften und Verzögerungszeiten bis zu 2,5 Sekunden.
Das Lunastone Dynamic Delay überzeugt mit guten Klangeigenschaften und Verzögerungszeiten bis zu 2,5 Sekunden.

Im zweiten Praxisbeispiel war das Dynamic-Feature schon aktiviert. Wie in der Detailbeschreibung erwähnt, hat der Hersteller seinem Pedal hier einen zusätzlichen Kompressor spendiert, der auf das Delay-Signal zugreift und nur in seiner Intensität geregelt werden kann. In der Praxis bedeutet dies, dass man beispielsweise kurze Noten mit sehr hörbaren Delay-Wiederholungen spielen kann, bei intensiverem Spiel mit vielen Noten einem gleichzeitig aber das Delay nicht förmlich um die Ohren fliegt. Viele von euch kennen bestimmt die Situationen, in denen man ein Delay sehr breit und groß für softe Sounds einsetzt. Sobald man sein Spiel aber steigern möchte, muss man normalerweise entweder auf ein anderes Setting bzw. Pedal umschalten oder die Einstellung am Pedal ändern. Ein Problem, das man mit dem Dynamic Delay erfreulicherweise problemlos in den Griff bekommt.
Im folgenden Beispiel ist das Dynamic-Poti zunächst deaktiviert. Anschließend drehe ich es auf 12 Uhr und dann komplett auf. Ich spiele dabei in jeder Einstellung die gleiche Phrase.

Audio Samples
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Dynamic Check – off -> 12 Uhr -> 17 Uhr (Strat)

Wie man gut hören kann, wirkt sich die Funktion auf die soft gespielten Akkorde zu Beginn der Phrase praktisch garnicht aus. Mit deaktivierter Dynamik-Funktion wird das Delay am Ende der Phrase allerdings zu offensiv. Nutzt man dagegen die Dynamik-Funktion, lassen sich offensiv gespielten Töne je nach Geschmack schön herausarbeiten, ohne vom Delay überdeckt zu werden.
Natürlich muss man in diesem Zusammenhang auch das Mix Poti mit in den Blick nehmen. Ist das Delay beispielsweise schon sehr stark hinzugemischt, wirkt sich dies natürlich auch auf die Dynamik-Option aus.
Ansonsten kann man das Dynamic-Poti im Zusammenspiel mit einem cleanen Signal ruhig etwas beherzter in Angriff nehmen. Die 12 Uhr Einstellung könnte ich mir beispielsweise als “always on” für die meisten Situationen vorstellen.
Fährt man das Delay dagegen schon mit einem verzerrten Sound mit mehr Pegel an, lohnt es sich auch, mit Einstellungen schon vor der 12-Uhr-Marke zu experimentieren, da das Pedal ansonsten bei weichem Anschlag nicht mehr so feinfühlig reagiert. In höheren Einstellungen wird dann die Schwell-Phase des Kompressors gelegentlich auch ein klein wenig hörbar, was mich persönlich aber nicht stört. Hinter einem Overdrive-Pedal können die Delays für kurze akzentuierte Noten in jedem Fall schön herausgearbeitet und bei solistischen Ausflügen mit vielen Noten zurückgestellt werden. Auch dazu sollen zwei abschließende Beispiele nicht fehlen.

Audio Samples
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Overdrive + Delay -> Dynamic: 15 Uhr (Strat) Overdrive + Delay -> Dynamic: 10 Uhr (Strat)
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Fazit

Das Lunastone Dynamic Delay entpuppt sich im Test als sehr gut und rund klingendes Digital-Delay. Mithilfe der Tap-Tempo-Option und der großen Bandbreite an Delay-Tempi lässt sich das Pedal schnell und bequem an verschiedene musikalische Situationen anpassen. Die Besonderheit dieses Vertreters liegt aber zweifelsohne in der gelungenen Dynamik-Funktion, mit der man auf verschiedene Spielweisen in einer Einstellung reagieren kann, was sich in der Praxis absolut auszahlt. Wer auf Modulationen und ähnliches verzichten kann, bekommt mit dem Lunastone Dynamic Delay ein absolut professionelles und alltagstaugliches Delay-Pedal.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • sehr gute Klangeigenschaften
  • Verzögerungszeiten bis zu 2,5 Sekunden
  • Bypass-Verhalten konfigurierbar
  • Dynamik-Funktion sorgt für variablen Einsatz bei gleicher Einstellung
Contra
  • keins
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Lunastone Dynamic Delay Test
Für 239,00€ bei
Die Dynamik-Funktion des Lunastone Dynamic Delay Effektpedals sorgt für variablen Einsatz bei gleicher Einstellung.
Die Dynamik-Funktion des Lunastone Dynamic Delay Effektpedals sorgt für variablen Einsatz bei gleicher Einstellung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Lunastone
  • Modell: Dynamic Delay
  • Typ: Digital Delay
  • Herkunft: Dänemark
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Mix, Dyn, Time, Repeat, Tap, On/Off
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (optional)
  • Bypass: Wahlweise True Bypass oder Buffered Bypass
  • Stromaufnahme: 110 mA
  • Abmessungen: 73 x 114 x 51 mm (mit Potis)
  • Gewicht: 265 g
  • Ladenpreis: 239,00 Euro (September 2019)
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