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Line 6 Shuriken Variax SR250 Test

Für die Line 6 Shuriken Variax E-Gitarre zeichnet neben dem amerikanischen Elektronikspezialisten Line 6 auch Steve “Stevic” MacKay verantwortlich, Gitarrist der australischen Fusion Metal-Band 12-Foot Ninja und Gründer von Shuriken Guitars, und natürlich der Line 6-Mutterkonzern Yamaha. Eine geballte Ladung internationale Kompetenz also, die sich hier ans Werk gemacht hat.

Line6_Variax_Shuriken_TEST


Die Kooperation der drei Partner mündete in der Shuriken Variax, einer E-Gitarre, die es neben einer Ausführung mit Standardmensur auch in 27″ Länge gibt. Herzstück und Beitrag von Line 6 zu diesem Teamwork ist die Variax-Technologie, die es erlaubt, der Gitarre eine Vielzahl von Instrumentensounds zu entlocken.

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Details

Steve McKay ist offensichtlich ein japanophiler Mensch, denn passend zum Bandnamen gehören auch klassische japanische Kleidungsstücke zu seinem Bühnenoutfit. Und so verwundert es nicht, das er auch für seine Gitarren mit Shuriken einen japanischen Begriff gewählt hat, der für Wurfwaffen steht, wozu beispielsweise auch Wurfsterne oder -messer gezählt werden.
Die Line 6 Shuriken ist in zwei Ausführungen erhältlich: Unsere Testgitarre besitzt eine Fender-typische Mensur von 648 mm (25,5″), wer tiefere Stimmungen bevorzugt, kann sie aber auch in 686 mm (27″) bekommen. Das Instrument wird in einem robusten Gigbag geliefert, in dem sich neben einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung auch ein Ladegerät für den beigelegten Lithium-Ionen-Akku sowie eine VDI-USB-Schnittstelle befinden. Dazu aber später mehr. Und natürlich dürfen auch Werkzeuge zum Einstellen des Halsstabs und der Brücke nicht fehlen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Line 6 Shuriken Variax SR250 hat eine Vielzahl sehr authentischer Modelling-Sounds im Gepäck.

Korpus:

Der Korpus besteht aus Erle und wurde nach den Entwürfen des australischen Gitarristen gebaut. Für diese Arbeit zeigte sich Yamaha verantwortlich, das vor einiger Zeit Line 6 übernommen hat und über eine lange Tradition im Instrumentenbau verfügt.
Die auffällige rot-schwarze Lackierung, die sich übrigens Outlier Red (daher auch das OR im Namen) nennt, ist fehlerfrei aufgetragen und auch an der sonstigen Verarbeitung gibt absolut nichts zu bemängeln.

Die Double-Cut-Form kommt mit einem reduzierten unteren Horn und etwas beschnittenen Cutaways sowie einer großzügigen Korpusausbuchtung am Endpin. Das zusammen mit dem kantigen Shaping verleiht der Gitarre ein futuristisches und definitiv eigenständiges Aussehen. Dazu verbessert eine Armausfräsung an der Vorder- sowie eine Rippenfräsung an der Rückseite die Ergonomie beim Spielen.

Elektronik:

Abgenommen werden die Saiten von einem Line 6 Mid Gain Humbucker, der in einem schwarzen Kunststoffrahmen sitzt, sowie einem L.R. Baggs Piezosystem. Letzteres ist für die Simulation von akustischen Sounds von Bedeutung und füttert die Variax-Elektronik. Ein Volume- und ein Tone-Poti sowie ein Pickup-Wahlschalter mit fünf Positionen besetzen die herkömmliche Schaltzentrale. Der magnetische Pickup funktioniert ganz traditionell, jedoch ist der Fünfwegschalter hier ohne Wirkung, da der Pickup nur eine Position bereitstellt.
Bis hierhin haben wir es im Grund mit einer ganz normalen E-Gitarre zu tun, was sich jedoch dank der weiteren beiden Potis schlagartig ändert, denn die haben es in sich. Drückt man den Modellwähler, stehen insgesamt acht Modellbänke und vier Anwenderbänke bereit. Zur besseren Kontrolle leuchtet der jeweilige Modus. Jede Bank enthält bis zu fünf Modelle oder Pickup-Schaltungen, die der Wahlschalter aktiviert.

Fotostrecke: 7 Bilder Als Klangübertrager dienen ein Line 6 Mid Gain Humbucker sowie ein L.R. Baggs Piezosystem.

Schauen wir uns die Gitarrenmodelle, die sich mit dem Wahlschalter abrufen lassen, etwas genauer an:
T MODEL
Basiert auf einer 1960er Fender Telecaster Custom
Position 1: Brücke
Position 2: Steg-Humbucker
Position 3: Steg + Hals
Position 4: Hals-Humbucker mit breitem Spektrum
Position 5: Hals
SPANK
Basiert auf einer 1959er Fender Stratocaster
Position 1: Brücke
Position 2: Steg + Mitte
Position 3: Mitte
Position 4: Hals + Mitte
Position 5: Hals
LESTER
Basiert auf einer 1959er Gibson Les Paul Standard, einer 1955er Gibson Les Paul Special und einer 1976er Gibson Firebird V
Position 1: Les Paul, Steg
Position 2: Firebird, Steg
Position 3: Firebird, Hals
Position 4: Special P90, Steg
Position 5: Les Paul, Hals
ACOUSTIC
Position 1: Basiert auf einer 1959er Martin D-28
Position 2: Basiert auf einer 1970er Martin D12-28
Position 3: Basiert auf einer 1967er Martin O-18
Position 4: Basiert auf einer 1966er Guild F212
Position 5: Basiert auf einer 1995er Gibson J-200
JAZZ
Basiert auf einer 1961er Gibson ES-335, einer 1964er Epiphone Casino, einer 1954er Gibson ES-175 und einer 1953er Gibson Super 400 Position
1: Jazz Super Four, Steg Position
2: Semi Powerface, Hals Position
3: ES335, Hals
Position 4: Jazz Super Four, Hals
Position 5: Jazz Seventy Five, Hals
WORLD
Position 1: Basiert auf einer 1935er Dobro Model 32
Position 2: Inspiriert von der Coral Sitar
Position 3: Basiert auf einer 1999er Jerry Jones Shorthorn
Position 4: Inspiriert von einem Gibson Mastertone Banjo
Position 5: Basiert auf einer 1928er National Tricone
TWANG
Basiert auf einer 1959er Gretsch 6120 und einer 1966er Rickenbacker 370
Position 1: Gretsch, Steg
Position 2: Gretsch, Steg + Hals
Position 3: Gretsch, Hals
Position 4: Rickenbacker, Steg
Position 5: Rickenbacker, Hals

Interessanterweise hat der Tone-Regler bei den akustischen Gitarren keine Funktion, jedoch verändert man durch Drehen die Mikrofonposition, was die Klangvielfalt erweitert.
Beim zweiten Regler handelt es sich um einen Stimmungswähler. Auch hier gibt es wie beim Modellwähler eine von Steve “befüllte” Bank, die sich Shuriken nennt. Hier kann man seine Lieblingsstimmungen nachempfinden, auf die ebenfalls im Handbuch näher eingegangen wird.
Die Variax stellt ab Werk folgende Stimmungen bereit:

Die verschiedenen abrufbaren Tunings der Shuriken
Die verschiedenen abrufbaren Tunings der Shuriken

Per Modellwähler stehen aber auch vier User-Bänke zur Verfügung, die mit Presets von Steve MacKay belegt wurden, die er auf seine Bedürfnisse programmiert hat und die eindrucksvoll zeigen, was mit der Shuriken möglich ist. Natürlich kann man diese Presets überschreiben, was sich auf zwei Wegen bewerkstelligen lässt:

  1. Hat man einen Sound gefunden, den man für speicherwürdig hält, muss der Modellwähler 2,5 Sekunden gedrückt werden, bis die LED des Schalters leuchtet. Damit wird signalisiert, dass man sich im Custom-Modus befindet. Anschließend wird lediglich noch die User-Bank angewählt, wohin die Einstellungen abgelegt werden soll und wieder der Modellwähler für 2,5 Sekunden gedrückt gehalten, et voilà.
  2. Das Ganze lässt sich auch mithilfe der Workbench-Software am Rechner bewerkstelligen, wo sämtliche Einstellungen spielend leicht realisiert werden können. Das Installieren auf meinem 2015 MacBook Pro unter Mojave war kein Problem. Allerdings taucht die Shuriken unter einem anderen Namen auf, was sicherlich bei einem kommenden Update geändert werden wird.

Die folgenden Bilder zeigen die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten, die von der Auswahl des Instrumentes über die gewünschte Stimmung bis hin zur Positionierung der Pickups und einigem mehr reichen.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit der Workbench-Software lassen sich…

Die Saiten werden auf der Rückseite durch sechs Metallhülsen gefädelt und auf der Decke über den festen, einteiligen Steg in Richtung Kopfplatte geschickt, der ein individuelles Einstellen der einzelnen Saiten ermöglicht. In der unteren Zarge befindet sich die Klinkenbuchse, aber auch ein sogenannter VDI-Ausgang, wobei das Kürzel für Variax Digital Interface steht. Dieser kann mit dem VDI-Eingang eines entsprechend ausgestatteten Line 6-Geräts verbunden werden. Zusammen mit beispielsweise einem Line6 Helix benötigt die Gitarre keinen Akku, da der benötigte Strom vom Helix geliefert wird. Aber auch das Umschalten der Gitarre kann übernommen werden und wird mit dem jeweiligen Preset abgespeichert.

Fotostrecke: 4 Bilder Unter der einteiligen feststehenden Brücke…

Die Shuriken benötigt für den Betrieb des magnetischen Humbuckers übrigens keinen Strom, außer die Gitarre wird im “Variax”-Mode betrieben. An der Rückseite befinden sich zwei Ausfräsungen. Unter dem Schnellverschluss wird der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku eingelegt, unter dem zweiten Kunststoffdeckel befindet sich die Elektronik. Bauartbedingt steht die Gitarre in einem einzelnen Gitarrenständer nicht wirklich sicher, in einem Mehrfachstativ dafür schon.

Fotostrecke: 9 Bilder Auf der Rückseite befindet sich auch das Batteriefach,…

Hals:

Der mit vier Schrauben mit dem Korpus fixierte Ahornhals ist rückseitig matt schwarz lackiert und die 24 Medium-Jumbo-Bünde sind tadellos in das Ebenholzgriffbrett eingearbeitet und sauber entgratet. Dort wie an der Halskante dienen Punkteinlagen als Orientierungshilfe. Beim Halsprofil handelt es sich um ein C-Shape, das sehr gut in der Hand liegt. Der Zugang zum Halsstab befindet sich hinter dem 42 mm breiten Sattel, der die Saiten spielfrei und schnurgerade zu den spiegelverkehrt angeordneten Locking-Mechaniken führt, die die Saiten punktgenau in die richtige Stimmung bringen.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein großzügiges Cutaway erleichtert das Solieren in den hohen Lagen.
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