IK Multimedia iRig Mix Test

In einer Zeit immer leistungsfähigerer Smartphones und Tablet-PCs haben auch DJs und Musiker ihre treuen Begleiter als praktische Tools zum Musizieren entdeckt. Das hat in den letzten Jahren einen völlig neuen Markt entstehen lassen. Mittlerweile sind in den virtuellen Läden entsprechend viele Apps erhältlich und auch spezielles Zubehör erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Das Unternehmen IK Multimedia hat sich auf Hard- und Software für Apples iOS-Geräte spezialisiert. Dazu zählen Produkte wie der iRig PRE, iRig Mic oder das MIDI-Interface iRig MIDI. Aber auch zahlreiche Apps wie Sample Tank, AmpliTube oder VocaLive gehören zu ihrem Sortiment.

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Mein heutiger Testkandidat hört auf den Namen iRig Mix und ist ein Zweikanal-DJ-Mixer, standesgemäß mit Equalizern, Crossfader und einem Mikrofon-Instrumenteneingang ausgestattet. Er wurde speziell für das Zusammenspiel mit Geräten des Apfel-Imperiums und der Software iRig DJ entwickelt, die zum Lieferumfang gehört und eine Tempo-Synchronisierung zweier Zuspieler über den Mischer ermöglicht. Das Bundle kostet 89 € UVP. Wir haben für euch herausgefunden, ob das Westentaschen-Pult ein Muss für den musikbegeisterten Nutzer mobiler Apple-Geräte ist – oder auch nicht. 

DETAILS

Ein Griff in die hell bedruckte Box bringt neben dem Mixer folgende Komponenten zum Vorschein: ein Steckernetzteil, zwei iOS-Audiokabel (Mini-Klinke/ TRRS) sowie ein Cinch-/Miniklinken-Kabel für CD-Player oder sonstige Line-Quellen. In Papier-Form liegen dem Paket Werbematerialien, Unterlagen zur Produkt-Registrierung sowie eine deutschsprachige Kurzanleitung bei. Diese Bedienungsanleitung ist in ihren Formulierungen sehr ausführlich und ermöglich eine schnelle Einarbeitung in das Pult.
Erster Eindruck
Zugegeben: Ein DJ-Mixer, dessen Gehäuse komplett aus Plastik besteht, ist für mich zunächst einmal etwas gewöhnungsbedürftig. Da denkt man zwar sofort an Spielzeug, aber man sollte eigentlich keine vorschnellen (Vor-) Urteile fällen. Daher nehme ich das handliche Gerät im Nachfolgenden genauer unter die Lupe. Mit seinen Maßen von 217 x 110 x 46 Millimetern (Tiefe x Breite x Höhe) ist der iRig Mixer in der Tat perfekt auf die Arbeit mit iPad, iPhone & Co, abgestimmt. Während der Crossfader angenehm leichtgängig daher gleitet, verhalten sich die Channelfader jedoch ein wenig störrisch, wenn man sie in eine andere Position bewegen möchte. Alle Anschlussbuchsen und Schalter indes wirken stabil und wurden fest ins Gehäuse integriert. Das gilt leider nicht ganz für die Drehregler, da diese sich etwas wacklig präsentieren. Vier Gummifüße sorgen dafür, dass der Proband auch auf rutschigen Untergründen immer den nötigen Grip hat. Bei aller Kritik muss man steht´s im Blick behalten, in welcher Preisklasse dieses Pult angesiedelt ist.

Anschlüsse
Wie man es von anderen DJ-Pulten her kennt, sind auch beim iRig Mix die meisten Anschlüsse auf dem Backpanel zuhause. Zur Verbindung mit dem Steckernetzteil (5 V/ 2 A) dient eine Micro-USB-Buchse (Typ-D). Links und rechts auf dem Backpanel wurden die Inputs der beiden Hauptkanäle platziert. Diese Klinkenbuchsen haben einen Durchmesser von 3,5 Millimetern und weisen das vierpolige TRRS-Format auf. Alternativ sind die Anschlüsse aber auch mit regulären Stereo-Miniklinken kompatibel. Der Master-Output wurde in Form eines Stereo-Cinch-Pärchens realisiert. Ebenfalls auf der Geräte-Rückseite hat der Power-Schalter ein Plätzchen gefunden.
Das Frontpanel hält zwei Anschlüsse bereit. Links befindet sich der kombinierte Mikrofon- und Instrumenteneingang in Form einer Standard-Klinkenbuchse. Ein Drehregler bestimmt den Eingangspegel dieses Signalweges. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ebenfalls eine große Klinkenbuchse, welche für einen Kopfhörer vorgesehen ist. Auch hier über nimmt ein Poti die Justierung des Pegels. 

Features
Der iRig Mix ist ein Zweikanal-Mixer mit zwei Channelfadern, einem Crossfader, Zweiband-Equalizern und einer Cue-Sektion. Nun, das können andere DJ-Mixer in dieser Preisklasse auch von sich behaupten. Was macht dieses Gerät also neuartig und innovativ? 
Da er für iOS-Geräte ausgelegt ist, wird unser Testkandidat statt durch (Mini-) Klinken oder Cinch-Adapter über vierpolige TRRS-Kabel mit den Apfel-Zuspielern verbunden. Dies ermöglicht eine Rückführung des gegenüberliegenden Player-Kanals in das jeweilige Device. Und nun kommt die ebenfalls von IK Multimedia entwickelte DJ Rig App ins Spiel. Sie ist in der Lage, ankommende Audiosignale mittels der X-Sync-Funktion auszuwerten und deren Tempo zu analysieren. Darüber hinaus kann der Mixer als Vorverstärker für Instrumente oder Mikrofone genutzt werden, da deren Signale durch ein iOS-Gerät und eine entsprechende Applikation (AmpliTube, VocaLive, etc.) geschleift und zurückgeführt werden können.
Zu den grundlegenden Funktionen des Mixers: Bei beiden Channels kann ich die jeweilige Aufholverstärkung mittels Gain um 15 Dezibel anheben oder absenken. Für die klangliche Anpassung sind Zweiband-EQs zuständig, die Höhen und Bässe ebenfalls um je 15dB verstärken oder abschwächen. 60-Millimeter lange Channelfader regeln die Lautstärken der Kanäle. Exakt die gleiche Länge hat der Crossfader, mit welchem man stufenlos zwischen Kanal eins und zwei hin und her blenden kann. Der Pegel des Main-Out wird mit dem Master-Drehregler justiert. Eine LED-Kette (Stereo, vier Segmente) in der Mitte des Pultes visualisiert die Stärke dieses Signals. Darüber ist eine grüne Status-LED platziert, welche anzeigt, ob der iRig Mix unter Strom steht. 

Zwei Cue-Tasten sorgen dafür, dass sich die Signale der beiden Pfade auf dem Kopfhörer abhören lassen. Wird keiner der Knöpfe gedrückt, liegt am Cue-Out der Master an. Unterhalb des Master-Drehreglers liegt der Input Schalter. In der linken Stellung wird das Signal eines einzelnen iOS-Zuspielers durch eine Aufteilung der Summe (1 x stereo auf 2 x mono) auf beide Kanäle verteilt. Aktiviert man in den Preferences der entsprechenden DJ-App nun den Spilt-Modus, können zwei virtuelle Decks auf je einen Kanal des Mixers geroutet werden. In der rechten Stellung ermöglicht der Input-Schalter am Pult, beide Channels mit zwei separaten Playern zu speisen. So wie es normalerweise der Fall ist.
Nun kommt der X-Sync Schalter ins Spiel. In Stellung „On“ ermöglicht dieser nämlich, die Beats zweier, voneinander unabhängiger iOS-Zuspieler miteinander zu synchronisieren (zum Beispiel 1 x iPhone und 1 x iPad). Allerdings muss auf beiden Geräten die Software DJ Rig installiert sein und in deren Preferences, die X-Sync Funktionen aktiviert werden. Auch die Synchronisierung „App mit einem Line-Player“ (CD-Player, MP3-Player) ist möglich. 

Software
Die Software DJ Rig bietet dem User maximal zwei Decks mit Crossfader, Dreiband-EQs und neun Sample-Pads pro Deck. Dazu kommen sechs verschiedene Effekte, Loop-Funktionen, Hot-Cues und die bereits erwähnte X-Sync Funktion. Mit den virtuellen Tellern lässt sich außerdem scratchen. Verwendet man den internen Mixer, können im iOS-Gerät fertige Mixe aufgezeichnet werden. Die App läuft auf den Geräten iPhone 4S, iPhone 4, iPhone 3GS, iPod touch (4th und 3rd Generation), iPad 3rd Generation, iPad 2 und iPad. Systemvoraussetzung ist iOS 4.3 oder höher. 

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Profilbild von DJ ESM

DJ ESM sagt:

#1 - 23.06.2014 um 12:39 Uhr

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Nettes Gerät mit Schwächen:
Vom Tester angesprochene Klangdefizite sind vorsichtig ausgedrückt. Es wurden von mir verschiedene Konstellation erprobt, Mac Book Pro, iPad, iPhone, CD-Player, das Gerät reagierte immer klaglos... Die Software, in der Free-Variante, ist Spielerei für Macuser. Titellisten und Waitlisten sind nicht bzw. nur über iTunes machbar. Fazit: Das Teil ist etwas für iPad/Phone/Pod-User mit Spieldrang...

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