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Fender American Professional Telecaster 2017 Test

Die Fender American Professional Telecaster entstammt der aktuellen Professional-Serie, die nach 31 Jahren die American-Standard-Linie ablöst. Doch nicht nur der Name, sondern auch einige wichtige Features wurden einem intensiven Facelift unterzogen. Und Fender weiß, wie man traditionelle Elemente beibehält und sie mit modernen und sinnvollen Neuerungen garniert. So ist allen Modellen der aktuellen Serie gemein, dass sie ein neues Halsprofil, neue Bünde, neue Pickups und eine neue Elektrik aufweisen und obendrein gibt’s auch noch ein paar neue Farbtöne.


Dass das 2017 Modell-Update der Strat richtig gut zu Gesicht steht, haben wir ja schon feststellen können. Wie es bei der Tele aussieht , soll der folgende Test zeigen!

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Details

Korpus

Die Telecaster aus der American Professional Serie zeigt sich in der klassischen Tele-Form in einem ansprechenden 3-Color-Sunburst, wobei die Lackierung auf sehr attraktive Weise die Maserung des Erlekorpus durchblitzen lässt. Das mit acht kleinen Schrauben am Korpus befestigte dreilagige Schlagbrett ist in einem creme/mintfarbenen Ton gehalten, der dem Instrument einen schönen Vintage-Charakter verleiht. Neben Pickups, Potis und Schalter darf natürlich auch der altbekannte chromfarbene Telesteg mitsamt Fenderlogo nicht fehlen, oft auch liebevoll “Aschenbecher” genannt. Hier wurden die seitlichen Ränder des “Ash Trays” gegenüber der traditionellen Bauform etwas niedriger ausgeführt, um eine bequemere Handauflage zu ermöglichen. Wem das an Komfort noch nicht reicht, kann zusätzlich die beigefügte Steg-Abdeckung anbringen, die auch die Saitenreiter vollkommen bedeckt.

Fotostrecke: 5 Bilder Traditionelle Elemente gepaart mit modernen Features verspricht die Tele aus der aktuellen Professional-Serie.

Der Steg selbst ist ganz klassisch dreiteilig ausgeführt, wobei die drei Doppelreiter aus Messing kompensiert sind, das heißt, sie stehen nicht völlig rechtwinklig zur Saite. War es früher ein Problem, eine Tele hinsichtlich der Bundreinheit akkurat einzustellen, weil sich immer zwei Saiten einen Reiter teilen mussten, ermöglicht der kompensierte Steg hier eine wesentlich präzisere Justierung der Intonation. Auf der Rückseite ist der Hals über eine verchromte Platte mit vier Schrauben am Korpus arretiert und sechs Hülsen ermöglichen das Durchfädeln der Saiten. Die Klinkenbuchse ist leicht vertieft in der unteren Zarge angebracht und auch die Gurtpins befinden sich ganz traditionell am gewohnten Platz.

Fotostrecke: 4 Bilder Beim Steg der Telecaster setzt man auf die bewährte Konstruktion,…

Pickups und Elektrik

Die Telecaster ist mit zwei V-Mod-Singlecoils ausgerüstet, wobei der Tonabnehmer in der Halsposition mit einer chromfarbenen Kappe versehen ist. Die Pickups wurden übrigens von Tim Shaw neu für die aktuelle American Professional Serie entwickelt und warten mit einem leicht erhöhten Output auf, gewährleisten jedoch immer noch den klassischen Vintage-Ton.
Die Schaltung wurde Telecaster-üblich realisiert:

  • Position 1: Halspickup
  • Position 2: Hals- und Stegpickup
  • Position 3: Stegpickup

An Potis treffen wir auf ein Master-Tone und ein Master-Volume, wobei letzteres mit einer “Treble Bleed”-Schaltung aufgewertet wurde und somit das Arbeiten mit dem Volume-Regler ohne Höhenverluste erlaubt.

Fotostrecke: 5 Bilder Teletypisch sind die zwei eingebauten Tonabnehmer in Steg- und Halsposition,…

Hals

Auf dem matt lackierten, einteiligen Ahornhals mitsamt Ahorngriffbrett wurden schwarze Bundmarkierungen eingelassen. Wie auch bei den Strat-Modellen dieser Serie kommt das “Modern Deep C”-Profil zum Einsatz, das bei einem Griffbrettradius von 241 mm sehr spielfreudig und bequem anmutet. Das liegt sicherlich auch an den perfekt abgerichteten “Narrow Tall Frets”, also an Bünden, die zwar hoch, aber schmal sind und dadurch einen geringeren Greifwiderstand bieten. Auf der klassischen Telecaster-Kopfplatte sehen wir den kleinen Fender-Schriftzug, einen Saitenniederhalter für die e- und b-Saite und eine kleine Öffnung, die zum Halsstab führt, für den Fall, dass hier mal Einstellarbeiten anfallen. Als Mechaniken kommt die geschlossene Fender Standard Guss-Variante zum Einsatz.

Fotostrecke: 6 Bilder Der einteiligen Ahornhals mitsamt Ahorngriffbrett sitzt fest in der Halstasche…

Zum Lieferumfang gehören ein schwarzer, mit grauem Kunstfell gefütterter Hartschalenkoffer, sämtliche Schlüssel und die bereits erwähnte Abdeckung für die “Ash Tray”-Brücke.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit dabei ist ein passender Fender-Rechteckkoffer,…
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Praxis

Trocken angespielt offenbart die Telecaster bereits eine schnelle Ansprache und ein gutes Schwingungsverhalten. Das Setup der American Professional ist hervorragend, und sowohl Saitenlage als auch die Bundreinheit sind tadellos eingestellt.
Zuerst spiele ich die Strat durch alle Pickup-Positionen über einen cleanen Fender Twin, abgenommen mit einem SM 57. Sofort fällt auf, dass diese Tele Charakter hat und beide Pickups sowohl hinsichtlich der Lautstärke als auch der Tonbildung ein sehr ausgewogenes Bild abgeben:

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Clean: alle drei PU-Positionen

Nun wollen wir einige “Telecaster-Disziplinen” austesten und gehen für einen Country-Sound auf einen Fender-Vibrolux mit kurzem Slapback-Echo. Die Telecaster hat eine sehr knackige, “freche” Reaktion und den Twang, den man von dieser Bauform erwartet.

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Clean: Country-Sound mit kurzem Slapback-Echo

Erhöhen wir nun den Gain ein wenig und wechseln zu einem Marshall Plexi. Der Halstonabnehmer liefert mir in diesem hendrixartigen Setting einen unfassbar voluminösen und “mächtigen” Sound.

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Angezerrt: Hals-Pickup
Nur für’s Wohnzimmer zu schade: Die Bespielbarkeit ist traumhaft und der Sound über jeden Zweifel erhaben.

“Keef Richards”-artige Klänge über einen Vox AC30 sind mit der American Professional problemlos zu realisieren und die Charakterstärke sowie die “Autorität” jedes Pickupsettings begeistern mich – hier hebt sich wirklich jede Stellung von der anderen ab, klingt aber dennoch immer sofort nach Telecaster.

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Crunch: alle drei PU-Positionen

Die Telecaster wird neben den obigen Disziplinen natürlich auch gern im Funk eingesetzt und ich schalte wieder durch alle Pickupkombinationen, erneut über einem Fender Twin.
Auch hier erhalte ich sofort den vertrauten Tele-Cleansound, der sich in jeder Produktion durchsetzt. Sehr schön ist auch die sehr ausgewogene und gleichmäßige Saitentrennung wahrzunehmen.

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Clean-Funky: alle drei PU-Positionen

Zum Abschluss hört ihr ein paar Sololicks und die vorzüglich gewählte Halsform lädt sofort zum Spielen ein. Die Telecaster setzt Spielnuancen sehr organisch um und reagiert sehr dynamisch.

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Solo-Sound
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Fazit

Fender ist mit der American Professional Telecaster ein edles Sahneschnittchen gelungen. Verarbeitung und Werkseinstellungen sind vorbildlich und die Bespielbarkeit ist wirklich traumhaft. Die modernen Features wie der kompensierte Steg, eine moderne Halsform und die neuentwickelten Pickups runden das Bild einer Gitarre ab, die ihre Wurzeln in der Tradition hat, aber den Weg in die Moderne nicht scheut. Und die Gretchenfrage nach dem Klang beantwortet sie souverän: Mir ist selten eine so gut klingende Telecaster untergekommen. Jede Pickupposition hat ihren Charakter und sowohl Twang als auch die voluminös-hohle Soundkomponente sind sehr stark ausgeprägt. Den Preis halte ich für mehr als nur gerechtfertigt und von mir gibt es die volle Punktzahl.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • authentischer, typischer Tele-Sound
  • hervorragende Bespielbarkeit und Ansprache
  • große Flexibilität
  • tadellose Verarbeitung
  • kompensierter Steg
Contra
  • keins
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Fender American Professional Telecaster 2017 Test
Für 1.439,00€ bei
Technische Spezifikationen
  • Marke: Fender
  • Modell: American Professional Telecaster
  • Herkunft: USA
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Halsprofil: Modern Deep C
  • Griffbrett: Ahorn
  • Griffbrettradius: 241 mm (9.5″)
  • Bünde: 22 Bünde
  • Sattelbreite: 42,8 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Tonabnehmer: 2 V-Mod Singlecoils
  • Elektrik: 1 Volume- und 1 Tone-Regler, 3-Wege Blade-Schalter
  • Hardware: Nickel/Chrom-Hardware, Strings-Through-Body Steg mit 3 kompensierten Messingreitern
  • Farbe: Three Tone Sunburst (3TS)
  • Lieferumfang: Koffer, Zubehör, Ashtray-Abdeckung
  • Preis: 1564,00 Euro
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Der Korpus im klassischen Tele-Design präsentiert sich mit einer sauber ausgeführten 3-Color-Sunburst Lackierung,…

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