E.W.S Tri-Logic Bass Preamp 3 Test

E.W.S begann ursprünglich als Reparatur- und Setup-Werkstatt für die Instrumente ihrer japanischen Mutterfirma PCI, die außer E.W.S auch die Marken Xotic, Zvex, Dr.Z, Raw Vintage und FretFx unter ihrem Dach vereint. Im Laufe der Jahre wurden bei E.W.S verstärkt Pedale repariert und modifiziert bis man schließlich beschloss, im Hause entwickelte Pedale für Gitarristen unter dem Label “E.W.S” auf den Markt zu bringen.

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Kurz darauf folgten mit dem Tri-Logic Bass Preamp und dem BMC (Bass-Mid-Control) zwei Treter für Tieftöner, die mittlerweile auf vielen Pedalboards von Bassisten einen Stammplatz haben und für E.W.S zu einem großen Erfolg wurden. Derart populäre Produkte werden von E.W.S selbstverständlich stetig gepflegt und verbessert, sodass wir heutzutage bereits die dritte Generation der beiden Basspedale in den Geschäften finden. In diesem bonedo-Test haben wir den flexiblen Tri-Logic Bass Preamp 3 aus der japanischen Effekt-Schmiede auf den Prüfstand.

Details

Beim Tri-Logic Bass Preamp handelt es sich um ein äußerst robust konstruiertes Pedal mit einem hochwertigen Metallgehäuse im allseits bekannten MXR-Format (ca. 6 x 11 x 5cm). Auf dem Pedalboard macht sich der Preamp also nicht allzu breit und für Bassisten, die ohne Board auskommen, hat E.W.S auf den Boden vier Gummifüße als Rutschsicherung aufgeklebt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die dritte Generation des EWS Tri-Logic Bass Preamps kommt im hochwertigen 60 x 110 x 50 mm großen Metallgehäuse.

In Sachen Stromversorgung zeigt sich der Tri-Logic Preamp pflegeleicht und begnügt sich mit einem handelsüblichen 9V-Netzteil (center negative, nicht im Lieferumfang enthalten) – oder wahlweise einer 9V-Batterie. Beim Batteriebetrieb sollte man jedoch beachten, dass der Preamp die Spannung intern auf 18 Volt umwandelt und die Batterie dementsprechend schneller leer saugt.
Im Pedal befindet sich allerdings ein kleiner Switch, mit dem die Betriebsspannung auch auf 9 Volt umgestellt werden kann. Das Resultat ist in diesem Falle zwar eine längere Lebensdauer des Saftspenders, aber leider auch etwas mehr Verzerrung durch den eingeschränkten Headroom im 9V-Betrieb.

Kommen wir zum grundsätzlichen Aufbau und den Ausstattungsmerkmalen meines Testkandidaten. Die Anschlusspalette ist eher spartanisch und besteht aus dem bereits erwähnten Netzanschluss, einer Eingangsklinke für den Bass und einer Ausgangsklinke für die Weiterleitung des Signals an den Amp. Alle drei Buchsen liegen an den Seiten des Gehäuses: Input und Netzteil rechts und Output links – wie bei den meisten Pedalen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse sind den Gehäuseseiten zugeordnet.

Dem Tri-Logic Bass Preamp wurden in jeder Generation ein paar neue Features hinzugefügt, sodass die Oberseite der mir vorliegenden dritten Version des Treters schon durchaus recht dicht mit Bedienelementen besiedelt ist. Ganz oben parken zwei große Regler mit den Bezeichnungen Volume und Gain, dazwischen sitzt der Hi Gain/Normal-Switch.
Der Volumenregler ist natürlich für die Endlautstärke des Pedals zuständig, und mit dem Gain-Regler wird der Pegel des Eingangssignals justiert. Wer das Pedal im cleanen Betrieb verwenden möchte, sollte den kleinen Schalter zwischen den Reglern auf den Betriebmodus Normal bringen. Wer auf rauere und angezerrte Sounds steht, stellt den Switch einfach auf Hi Gain.

Der Bass-Preamp aus dem Hause E.W.S. bietet allerdings noch eine dritte Möglichkeit der Anpassung des Eingangspegels: Im Gehäuse sitzt nämlich ein kleiner Dip-Switch, mit dem die Eingangsempfindlichkeit generell reduziert werden kann. Wer aktive Bässe mit starken Signalen spielt, die das Pedal auch im Normal-Modus in die Zerre treiben, sollte den Dip-Switch im Gehäuseinneren also auf PAD stellen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienung gestaltet sich trotz einiger Regler und Schalter übersichtlich, lediglich die EQ-Regler sind etwas klein geraten.

Das Herzstück des Tri-Logic Preamps ist sein außerordentlich flexibler Equalizer inklusive einer semi-parametrischen Mittenreglung. Mit dem mittig auf der Front platzierten Frequency-Regler (250Hz-3kHz) wird die Einsatzfrequenz des Mittenbandes bestimmt. Anschließend kann der entsprechende Frequenzbereich mit dem darunterliegenden kleinen Middle-Regler um maximal 10dB angehoben oder abgesenkt werden.
Links und rechts neben der Mittensektion finden wir die Bedienelemente für die beiden EQ-Bänder Bass und Treble. Für jedes Band steht ein kleiner Regler zum Anheben oder Absenken und ein kleiner Switch zur Bestimmung der Einsatzfrequenz zur Verfügung. Beim Bassband hat man die Wahl zwischen 40Hz und 80Hz, während man beim Höhenband zwischen den Frequenzen 4kHz und 8kHz wählen kann.
Wie wir sehen, wurde der Equalizer des Tri-Logic Preamps auf größtmögliche Flexibilität im Verhältnis zum knappen Platzangebot ausgelegt, das ein Pedal in Standardgröße bietet. Aktiviert wird der Preamp schließlich mit dem obligatorischen Fußtaster (True Bypass), der mit ausreichend Abstand zu den Reglern auf dem unteren Bereich der Front sitzt.

Mit dem folgenden Video könnt ihr euch schon einmal einen Eindruck von der Wirkungsweise der EQ-Features verschaffen, bevor es mit dem Praxisteil weitergeht.

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Praxis

Die Bedienung des Tri-Logic Pedals ist für halbwegs erfahrene Bassisten selbsterklärend und die versteckten Features, also der Pad-Switch und die Spannungsanpassung, werden in der beiliegenden Bedienungsanleitung sehr anschaulich erklärt. Alle anderen Funktionen sind im englischsprachigen Faltblatt ebenfalls gut dargestellt, sodass auch Preamp-Neulinge auf Anhieb mit dem Pedal klarkommen sollten.
Bevor man mit dem E.W.S Preamp den Sound seines Basses optimiert, sollte man den Eingangspegel mit dem Gain-Switch und dem internen Dip-Switch des Pedals anpassen. Mein passiver Jazz Bass liefert zwar ein relativ starkes Signal, mit dem Gain-Regler in Mittelstellung und dem Gain-Switch im Normal-Modus bleibt der Sound aber dennoch schön sauber.
Im Hi-Gain-Modus produziert das Tri-Logic-Pedal eine leichte Verzerrung, die ich mit dem Gainregler weiter nach Belieben verstärken kann – mein Pegel stimmt also perfekt! Sollte der Bass auch im Normal-Modus zerren, empfiehlt sich eine Absenkung des Pegels mit dem kleinen PAD-Switch im Gehäuseinneren. Dass dieser Switch im Gehäuse sitzt, empfinde ich der Praxis übrigens als nicht weiter problematisch. Die Absenkung wird in der Regel nur bei aktiven Bässen mit sehr starken Signalen nötig sein, sodass man die Einstellung wahrscheinlich nur einmal vornehmen und dann so belassen wird, falls man einen derart lauten Bass sein Eigen nennt.

Der flexible und musikalische Equalizer sorgt für durchsetzungskräftige Sounds in allen Musikstilen.
Der flexible und musikalische Equalizer sorgt für durchsetzungskräftige Sounds in allen Musikstilen.

Mit den üblichen Signalstärken von passiven und aktiven Bässen kommt das Pedal bestens klar und liefert in den beiden Gain-Modi erwartungsgemäß cleane oder verzerrte Sounds. Da wir schon bei der Bedienung sind, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die drei EQ-Regler für Bässe, Mitten und Höhen doch ziemlich unterdimensioniert ausfallen. Für eine präzise Dosierung benötigt man schon sehr viel Fingerspitzengefühl und wie jeder weiß, wird die Feinmotorik nicht besser, wenn man unter Zeitdruck zwischen zwei Songs Soundkorrekturen vornehmen muss.

Als nächstes wollen wir uns mit den Klangqualitäten des Bass-Preamps vertraut machen, denn hier muss das Pedal schließlich auf ganzer Linie überzeugen. Im ersten Beispiel habe ich die Bässe und die Höhen meines passiven Jazz-Basses für einen warm-runden Fingerstyle-Sound leicht geboostet.

Audio Samples
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Bass-Boost, LoMid-Boost

Für das nächste Beispiel wollte ich mehr Präsenz haben und habe dafür die Hochmitten entsprechend geboostet. Die leichte Bassanhebung vom vorherigen Beispiel wurde beibehalten.

Audio Samples
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Bass-Boost, HiMid-Boost

Und wie sieht es nun mit den verzerrten Sounds aus? Hört selbst: Ich habe für den nachfolgenden leicht angechrunchten Sound einfach den Hi-Gain-Regler umgelegt und den Gain-Regler in Mittelstellung belassen. Vom Equalizer kommt wieder eine leichte Bassanhebung und eine Dosis Mitten bei ungefähr 500Hz hinzu.

Audio Samples
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HiGain, Bass-Boost, Mid-Boost bei 500Hz

Zum Abschluss hört ihr noch einen modernen Slapsound, welchen ich mit einer kräftigen Bassanhebung im Lo-Modus des Bassbandes und einer ebenfalls starken Anhebung der Höhen im Hi-Modus erzeugt habe. Für den typischen Scoop-Sound wurden zusätzlich die Hochmitten etwas zurückgenommen.

Audio Samples
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BassLo-Boost, TrebleHi-Boost, HiMid-Cut, Slap

Mir gefällt der Klang des Tri-Logic Equalizers wirklich ausgesprochen gut und die Flexibilität der Filter ist durch die Wahlmöglichkeit verschiedener Einsatzfrequenzen schlicht enorm. Wenn alle Regler in der Mittelstellung bleiben, verändert sich der Klang des Basses nur minimal – wer einen Preamp mit “eingebackenem” Sound und dem gewissen Mojo sucht, ist beim Tri-Logic also komplett an der falschen Adresse.
Als Tool zur Verbesserung des natürlichen Basssounds liefert der japanische E.W.S Preamp hingegen erstklassige Ergebnisse. Mit wenigen Handgriffen wird der Basssound lebendiger und plastischer – egal, ob nun ein volleres Fundament oder mehr Präsenz gefragt sind. Auch Korrekturen in schlecht klingenden Räumen bekommt man mit dem Pedal schnell in den Griff. Der Lo-Modus des Bassregler nimmt dröhnende Tiefbässe aus dem Sound, und mit dem breiten Spektrum des semi-parametrischen Mittenbandes lassen sich unangenehme Frequenzen im Handumdrehen aufspüren und ausfiltern.
Als zusätzliche Option würde ich die Hi-Gain-Sounds bezeichnen. Moderate Overdrives im Stil eines leicht übersteuerten Röhrenamps klingen durchaus passabel. Für stärkere Distortion-Sounds würde ich den Tril-Logic Preamp allerdings nicht empfehlen, das können dezidierte Pedale deutlich besser. Beim Thema Nebengeräusche verhält sich das Preamp-Pedal absolut vorbildlich – nur bei voll geboosteten Höhen ist ein leichtes Rauschen wahrnehmbar.

Fazit

Bassisten, die ihre passiven Bässe für den Betrieb im Studio oder auf der Bühne mit einem Preamp aufwerten wollen, sollten den E.W.S Tri-Logic Preamp auf jeden Fall testen, denn hier zeigt das Pedal wirklich seine ganze Stärke. Mit dem flexiblen und musikalischen Equalizer findet man lebendige und durchsetzungsstarke Sound für jeden Musikstil und erhöht damit die Klangvielfalt seines Instrumentes enorm. Kein Wunder, dass Xotic den E.W.S Preamp in seinen Edel-Jazz-Bässen als Onboard-Elektronik einsetzt. Den Preis würde ich in Anbetracht der erstklassigen Klanqualität und der robusten Bauweise des Pedals als moderat bezeichnen. Lediglich in der B-Note ziehe ich eine halben Punkt ab, weil die EQ-Regler etwas zu klein geraten sind. Für mich ist die suboptimale Handhabung dennoch ein akzeptabler Kompromiss, wenn bei einem Pedal trotz kompakter Bauform viel Funktionalität geboten wird, wie es beim Tri-Logic Bass Preamp 3 der Fall ist.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • flexibler Equalizer
  • erstklassige Clean-Sounds
  • kaum Nebengeräusche
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • EQ-Regler zu klein
Artikelbild
E.W.S Tri-Logic Bass Preamp 3 Test
Mit dem E.W.S Tri-Logic Preamp 3 lässt sich der Basssound im Studio und auf der Bühne deutlich aufwerten.
Mit dem E.W.S Tri-Logic Preamp 3 lässt sich der Basssound im Studio und auf der Bühne deutlich aufwerten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: E.W.S.
  • Modell: Tri-Logic Preamp Bass 3
  • Land: Japan
  • Anschlüsse: Input, Output, Netz
  • Regler/Schalterr: Bass (+/-15dB) Treble (+/-15dB), Bass Hi/Lo 40Hz/80Hz, Treble Hi/Lo 4kHz/8kHz, Frequency (250Hz-3kHz), Middle (+/-15dB) , Volume, Gain, Normal/HiGain-Switch, Intern: Pad/Normal und 9Volt/18Volt, Fußtaster (True Bypass)
  • Stromversorgung: 9VDC, minus innen (nicht im Lieferumfang), Netzteil oder 9V-Batterie (im Lieferumfang)
  • Strombedarf: 3,3mA@9Volt, 6,6mA@18Volt
  • Maße: 38,5 x 92,5 x 55 mm
  • Gewicht: 292g
  • Preis: 223,41 Euro (UVP)
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